23:50
Am Ende einer sehr schwachen Börsenwoche haben die wichtigsten US-Aktienindizes wieder etwas zugelegt. Im Fokus standen am Freitag die monatlichen Arbeitsmarktdaten, die nach Auffassung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) zwar solide ausgefallen waren. Für wesentliche Impulse sorgte dies jedoch nicht. «Per Saldo dürfte die US-Notenbank weiterhin keine Eile verspüren, die Zinsen zu senken», sagte der Helaba-Experte Ralf Umlauf.
Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 0,52 Prozent auf 42.801,72 Punkte. Auf Wochensicht ergibt dies einen Verlust von 2,37 Prozent. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag um 0,55 Prozent auf 5.770,20 Zähler nach oben. Der von Tech-Werten beherrschte Nasdaq 100 gewann 0,74 Prozent auf 20.201,37 Punkte.
Am Vortag war der Nasdaq 100 erstmals seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten wieder kurz unter der Marke von 20.000 Punkten gefallen. Marktbeobachter sehen den Index nun charttechnisch angeschlagen. So bewegt er sich jetzt unter der viel beachteten 200-Tage-Durchschnittslinie, was weitere Verluste nach sich ziehen könnte.
Aus fundamentaler Sicht herrscht Beobachtern zufolge weiter eine «zollpolitische Konfusion», die die Unsicherheit an den Märkten verstärke und das Vertrauen in die Konjunkturaussichten trübe. So hat Trump zwar die Abgaben für Waren aus den Nachbarländern Mexiko und Kanada vorerst wieder ausgesetzt, sofern diese unter das Freihandelsabkommen USMCA fallen. Allerdings drohte der Republikaner Kanada mit weiteren Zöllen - besonders im Bereich der Landwirtschaft in Höhe von um die 250 Prozent.
Geopolitische Unsicherheit und die wechselnden Zollsignale aus den USA hatten in den vergangenen Tagen die US-Börsen auf Talfahrt geschickt und den Zustrom der Aktienanleger nach Europa verstärkt. «Wenn nicht bald etwas Ruhe in der amerikanischen Politik einkehrt, dürfte es in den kommenden Wochen noch sehr viel ungemütlicher an den weltweiten Finanzmärkten werden», befürchtete Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets.
Kopfschmerzen bereitet die Zollthematik dem IT-Unternehmen HP Enterprise, dessen Aktien wegen eines schwachen Gewinnausblicks um zwölf Prozent einbrachen und damit an das Ende des S&P 500 sackten. Neben den Zöllen hatte der Konzern auf schwache Margen bei Serververkäufen und Probleme bei der Auftragsabwicklung verwiesen.
Bei Broadcom stand ein Plus von 8,6 Prozent zu Buche, weil Umsatz und Margen die Erwartungen übertroffen hatten. Dies bedeutete den ersten Platz im S&P 500. Eine optimistische Prognose des Chipkonzerns für das zweite Jahresviertel stärke die Perspektive, dass sich die Ausgaben für Künstliche Intelligenz weiterhin gesund entwickeln, hiess es.
Für die Anteilsscheine von Walgreens Boots Alliance ging es um 7,5 Prozent nach oben. Der Finanzinvestor Sycamore Partners will die kriselnde Apothekenkette kaufen und dann von der Börse nehmen. Die Aktien von Gap zogen gar um fast 19 Prozent an. Der Bekleidungseinzelhändler hatte ein starkes viertes Geschäftsquartal verzeichnet und damit die Erwartungen übertroffen.
Bei den Anlegern von Tesla ist die Euphorie über die enge Bande zwischen Unternehmenschef Elon Musk und dem neuen US-Präsidenten Donald Trump endgültig verflogen. Die Aktien des Elektroautobauers hatten zwischenzeitlich fast fünf Prozent verloren. Damit waren alle Gewinne seit der Wahl von Trump Anfang November letzten Jahres aufgezehrt.
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17:35
Der SMI schliesst mit einem Plus von 0,4 Prozent bei 13’077 Punkten.
Grösster Gewinner ist Givaudan (+2,2 Prozent).
Auf dem breiten Markt legt Mikron 8,1 Prozent zu.
Zum ausführlichen Bericht geht es hier.
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16:40
Der Euro hat am Freitag wieder etwas zugelegt und sich von der Marke von 1,08 nach oben abgesetzt. Am Nachmittag gab es zwar kurzfristig nach US-Zahlen nochmals etwas Volatilität, aber per Saldo keine grossen Veränderungen mehr.
Die Daten wurden von Analysten aber als eher unspektakulär bewertet. Sie seien allerdings vermutlich schon etwas veraltet, meinte einer. Die Stellenstreichungen im öffentlichen Dienst und die wegen der erhöhten Unsicherheit möglicherweise geringere Bereitschaft der Unternehmen, Personal einzustellen, würden wohl erst in den nächsten Monaten stärker durchschlagen.
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16:25
Die Ölpreise haben sich am Freitag von ihren jüngsten Verlusten erholt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostete am Nachmittag 70,93 US-Dollar. Das waren 1,47 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im April stieg um 1,40 Dollar auf 67,77 Dollar. Derzeit liegen die Preise aber noch rund drei Dollar unter dem Niveau vom Wochenstart.
Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, die Zölle im Handelskonflikt zwischen Kanada und Mexiko auszusetzen, stützte die Ölpreise etwas. Für alle Einfuhren aus Mexiko und Kanada, die unter das nordamerikanische Freihandelsabkommen USMCA fallen, sollen demnach bis zum 2. April keine Strafabgaben gelten.
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16:15
Die Anleger an der Wall Street bleiben nach den neuesten Signalen vom US-Arbeitsmarkt auf der Hut. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte am Freitagmorgen 0,4 Prozent höher bei 42'727 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 stand 0,5 Prozent höher bei 5766 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg um 0,6 Prozent auf 18'173 Zähler.
Die jüngsten Arbeitsmarktdaten brachten den von den zollbedingten Marktturbulenzen verunsicherten Anlegern kaum Erleichterung. Ein Bericht des US-Arbeitsministeriums zeigte, dass in der US-Wirtschaft im Februar 151'000 neue Stellen geschaffen wurden. Ökonomen hatten ein Plus von 160'000 erwartet. Analysten gehen davon aus, dass die von Präsident Donald Trump verhängten Zölle die grösste Volkswirtschaft der Welt in eine Phase hoher Inflation und verlangsamten Wachstums stürzen könnten.
Einen Absturz erlebten die Aktien von Hewlett Packard. Der Server-Anbieter hat mit seinem Umsatz-Ausblick auf das zweite Quartal enttäuscht und will knapp fünf Prozent seiner Stellen streichen. Die Aktien verloren rund 15 Prozent. Der Chiphersteller Broadcom punktete hingegen mit einem überraschend starken Ausblick. Die Aktie legte 6,2 Prozent zu.
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15:35
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15:10
Am Ende einer düsteren Börsenwoche bahnt sich am Freitag an den New Yorker Handelsplätzen ein weiterhin nervöser Handel an. Die Arbeitsmarktdaten sind nach einer ersten Einschätzung der Helaba solide ausgefallen. Vor dem Börsenstart sorgte das aber nicht für Schwung. «Per Saldo dürfte die US-Notenbank weiterhin keine Eile verspüren, die Zinsen zu senken», sagte Experte Ralf Umlauf von der Landesbank.
Mit einem Kurssprung beim Chipkonzern Broadcom im Rücken taxierte der Broker IG den Nasdaq-100-Index vor dem Auftakt 0,2 Prozent höher bei 20'100 Punkten. Am Vortag hatte er sein Wochenminus auf vier Prozent ausgeweitet, wobei er erstmals seit dem Wahlsieg von Donald Trump wieder kurz unter der Marke von 20'000 Punkten lag.
Marktbeobachter erwähnten seinen Rutsch unter die 200-Tage-Linie als kritisch. «Wird dieser Rückschlag nicht als Kaufgelegenheit wahrgenommen, wäre das ein deutliches Warnsignal», hiess es von den Index-Radar-Experten.
Der Dow Jones Industrial steht in dieser Woche mit einem Abschlag von bislang 2,9 Prozent kaum besser da. Am Freitag zeichnet sich für den Leitindex der Wall Street zuletzt ein Auftakt nah am Vortagsniveau ab.
Dem Abwärtsstrudel nicht entkommen können allerdings die Tesla -Aktien, die vorbörslich nochmals um 0,7 Prozent fallen. Seit dem Rekordhoch, das kurz vor Weihnachten befeuert vom Trump-Wahlsieg zu Buche stand, sind sie bald um die Hälfte abgesackt. Da half es auch nicht, dass die Titel des Elektroautobauers vom Analysehaus Wedbush nach dem Kursverfall auf eine Liste der besten Anlageideen gesetzt wurden.
Kopfschmerzen bereitet die Zollthematik dem IT-Unternehmen HP Enterprise , dessen Aktien wegen eines schwachen Gewinnausblicks vorbörslich um 17,5 Prozent einbrachen. Neben den Zöllen verwies der Konzern auf schwache Margen bei Serververkäufen und Probleme bei der Auftragsabwicklung. Angekündigt wurde ausserdem die Streichung von etwa 3'000 Stellen.
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14:35
Die Aussicht auf einen möglichen Verkauf treibt die Aktien der US-Freizeitbekleidungskette Lands' End. Die Papiere steigen im vorbörslichen US-Geschäft um zehn Prozent. Das Unternehmen beginnt einen Prozess zur Prüfung strategischer Alternativen, einschliesslich eines Verkaufs, einer Fusion oder einer ähnlichen Transaktion, um die Bewertung für die Aktionäre zu maximieren.
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14:25
Anleger werfen die Aktien des Luxuslederwarenkonzerns Salvatore Ferragamo aus den Depots. Die Papiere schwanken hin und her und sind zeitweise vom Handel angehalten. In der Spitze brechen sie um 19,5 Prozent ein. Die Firma habe aufgrund der Unsicherheit im Sektor nur einen vorsichtigen Ausblick vorgelegt, sagten Analysten. «Die Aussichten auf eine Rückkehr zu nachhaltigem Wachstum und Margen sind kurzfristig weiterhin gering», schreibt der Broker Equita. Der gesamte Luxussektor steht angesichts seiner Abhängigkeit von China und dem Thema Zölle und Handelskrieg mit den USA unter Druck.
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14:20
Die Aktien von Broadcom steigen vorbörslich mehr als 12 Prozent. Der Chipkonzern ist für das laufende zweite Geschäftsquartal etwas optimistischer als gedacht.
Mehr dazu hier.
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14:00
Aktien von Costco Wholesale verlieren im vorbörslichen US-Handel rund zwei Prozent. Der Einzelhändler verdiente im zweiten Quartal 4,02 Dollar pro verwässerter Aktie und verfehlte damit die Schätzung von 4,11 Dollar, unter anderem dank steigender Warenkosten. Bei Analysten kam indes gut an, dass das Unternehmen seine internationale Lieferkette anpassen könnte, falls die Zölle von US-Präsident Donald Trump zu erheblichen Preiserhöhungen führen. Auch das vergleichbar starke Umsatzwachstum sei ein Pluspunkt, heisst es bei Jefferies.
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13:45
Gap überzeugt die Anleger mit einem starken vierten Quartal. Die Aktien der US-Modefirma klettern im vorbörslichen US-Geschäft um 18 Prozent.
Bei Umsatz und Gewinn übertraf der Konzern dank eines brummenden Weihnachtsgeschäfts die Analystenerwartungen. «Wir gehen davon aus, dass die Investoren auf eine anhaltende Konsistenz der Leistung und des Wachstums des gesamten Markenportfolios achten werden, zusammen mit einer verbesserten Sichtbarkeit des längerfristigen Rentabilitätspotenzials», sagen die Experten von Telsey Advisory.
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13:40
Die jüngsten Änderungen der US-Zollpolitik setzen den europäischen Luxussektor unter Druck. Die Titel von Unternehmen wie Burberry, Richemont, Kering und Swatch bröckeln um 4,3 bis 6,4 Prozent ab. «Die Marktteilnehmer zweifeln an einem makroökonomischen Aufschwung im Jahr 2025», sagt Bernstein-Analyst Luca Solca. Man befürchte vor allem, dass höhere US-Importzölle die Inflation anheizen und damit weitere Zinssenkungen verzögern. Gleichzeitig sei der Luxussektor einer der Sektoren mit dem stärksten Bezug zu China, sagt Patrik Schwendimann von der Zürcher Kantonalbank. Problematisch sei auch die aktuelle Schwäche der US-Devise gegenüber dem Euro. Die Luxusunternehmen reagieren empfindlich auf Währungsschwankungen, da sie vor allem in Europa produzieren und in Dollar exportieren.
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12:50
Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren vor dem Start marginal höher:
Die Schweizer Börse gemessen am Swiss Market Index (SMI) notiert 0,1 Prozent tiefer.
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12:25
«Die Marktteilnehmer zweifeln an einem makroökonomischen Aufschwung im Jahr 2025», sagt Bernstein-Analyst Luca Solca. Man befürchte vor allem, dass höhere US-Importzölle die Inflation anheizen und damit weitere Zinssenkungen verzögern. Gleichzeitig sei der Luxussektor einer der Sektoren mit dem stärksten Bezug zu China, sagt Patrik Schwendimann von der Zürcher Kantonalbank. Problematisch sei auch die aktuelle Schwäche der US-Devise gegenüber dem Euro. Die Luxusunternehmen reagieren empfindlich auf Währungsschwankungen, da sie vor allem in Europa produzieren und in Dollar exportieren.
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12:00
Der Euro hat am Freitagvormittag weiter zugelegt und sich von der Marke von 1,08 deutlich nach oben abgesetzt. Grund dafür sind weiterhin die gewaltigen Rüstungs- und Infrastrukturpakete in Europa und dabei vor allem in Deutschland, die die Zinsen steigen lassen und damit den Euro attraktiver werden lassen. Es sei aber auch eine «hausgemachte Dollar-Schwäche», die den Greenback belastet, heisst es am Markt.
Die Gemeinschaftswährung wird zum Dollar zu 1,0865 Dollar gehandelt. Das ist deutlich mehr als am Morgen mit 1,0818 oder 1,0800 am Vorabend. Auch zum Franken hat die US-Devise an Wert eingebüsst. So kostet das Dollar-Franken-Paar aktuell 0,8781 nach 0,8818 im Frühgeschäft. Derweil tritt das Euro/Franken-Paar bei Kursen von 0,9541 mehr oder weniger auf der Stelle.
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11:30
Der Schweizer Aktienmarkt gibt am Freitag weiter nach. Allerdings kann der Markt im Verlauf die Verluste deutlich eingrenzen. Grund dafür sind einmal mehr die defensiven Schwergewichte, die den Markt nach unten abstützen. Die Anleger seien aber tendenziell verunsichert über die weitere Entwicklung in dem von den USA losgetretenen Zollstreit und über die Geopolitik. Daher neigten sie dazu, vor dem Wochenende die Risiken zu reduzieren. Es sei eine gewisse Nervosität vorhanden, meint ein Händler und verweist auf den Anstieg des Volatilitätsindex' VSMI. «Es ist halt einfach das ewige Hin und Herr des US-Präsidenten, ob die Strafzölle nun kommen oder nicht», sagt ein anderer Händler. Trump hatte am Vortag die Einführung der Zölle auf mexikanische und kanadische Waren um einen Monat aufgeschoben, die unter das nordamerikanische Freihandelsabkommen USMCA fallen. «Volatilität scheint die einzige Gewissheit zu sein», sagte ein Ökonom.
Negativ sei zudem der massive Anstieg der Anleiherenditen in so kurzer Zeit. Die höheren Zinsen machen vor allem den Wachstums- und Technologwerten zu schaffen. Allerdings dürften die geplanten Ausgabenpakete auch die Konjunktur ankurbeln, was sich längerfristig positiv auf die Märkte auswirken sollte. Auslöser des Aufwärtsdrucks sind die Schuldenpläne zur Finanzierung von Europas Rüstungs- und Infrastrukturprojekten. Dabei hatte die EZB am Vortag die Zinsen weiter gesenkt. Weitere Impulse werden am Nachmittag von den US-Arbeitsmarktdaten erwartet. Denn diese fliessen in die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank mit ein.
Der Leitindex SMI, der kurzzeitig unter die Marke von 12'900 Punkten gefallen ist, notiert um 11:30 Uhr mit 12'981 Punkten nur noch um 0,4 Prozent tiefer.
Gefragt sind vor allem die als defensiv geltenden PS von Lindt & Sprüngli (+1,2 Prozent auf 11'940 Fr.) Sie profitieren seit der Bilanzvorlage von guten Analystenkommentaren. So hat die zuletzt Bank Julius Bär das Kursziel für den PS auf 13'300 von 12'000 Franken erhöht und das Rating «Buy» bestätigt.
Fester sind auch Nestlé (+0,4 Prozent), Novartis (+0,3 Prozent), Givaudan (je +0,1 Prozent) und Swisscom (+0,7 Prozent) - weitere defensive Werte. Aber auch die Finanzwerte UBS (+1,1 Prozent) und Swiss Re (+0,8 Prozent) machen eine Teil der jüngsten Kursrückschläge wett. Partners Group (+0,3 Prozent) würden vor der Bilanzvorlage am kommenden Dienstag stärker nachgefragt, heisst es.
Auf der anderen Seiten geben Richemont (-4,1 Prozent) und Swatch (-3,9 Prozent) stärker nach. Damit befinden sich die beiden Luxusgüterwerte in guter Gesellschaft mit Anteilen europäischer Mitbewerber. Händler rätseln dabei über die Abgaben. «Es dürfte sich wohl auch um Gewinnmitnahmen handeln», sagt ein Händler. Einige dieser Aktien seien ja auch sehr gut gelaufen.
Auch bei Geberit (-3,2 Prozent) oder Adecco (-1,9 Prozent), die am Vortag beide kräftig gestiegen waren, werden Gewinnmitnahmen angeführt. Mit Sika (-1,2 Prozent) und Holcim (-0,6 Prozent) sind weitere Zykliker im Angebot, die zuletzt wegen der grossen Rüstungs- und Infrastrukturpakete gekauft worden waren.
Auf den hinteren Reihen geht es mit den Aktien des Flughafens Zürich (-3,3 Prozent) bergab. Zwar hat der Flughafen ein Rekordergebnis verbucht, sich aber angesichts steigender Kosten eher verhalten über die weiteren Aussichten geäussert.
SFS (-6,0 Prozent) stehen ebenfalls nach Zahlen unter Druck. Auch bei dem Befestigungstechniker verstimme der Ausblick, heisst es am Markt.
Die Aktien von Molecular Partners (-6,0 Prozent) brachen nach Zahlen zeitweise zweistellig ein. Dagegen weiss Mobilezone (+1,8 Prozent) mit den Resultaten zu gefallen.
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11:00
«Für Anleger liegen Theorie und Praxis offensichtlich weiterhin zu weit auseinander», kommentiert Experte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. «Sie fragen sich, wie es um den tatsächlichen Umfang und die Umsetzung im Detail bestellt ist.» Dass sich US-Präsident Donald Trump erst Wochen nach Amtsantritt der Kryptobranche zuwendet, werteten Anleger zudem als Zeichen dafür, dass sie für ihn eine untergeordnete Rolle spielt. Nun warten sie auf ein Treffen der Sektorvertreter mit US-Politikern im späteren Tagesverlauf. Erwartet werden Details zu den strategischen Reserven und der geplanten Deregulierung.
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09:30
Der Leitindex SMI notiert um 09:30 Uhr um ein Prozent tiefer auf 12'898 Punkten.
Laut Händlern lösen die steigenden Anleiherenditen und die Verunsicherung der Anleger über die Politik des US-Präsidenten Donald Trump die Verkäufe aus. Trump hatte am Vortag die Einführung der Zölle auf mexikanische und kanadische Waren aufgeschoben, die unter das nordamerikanische Freihandelsabkommen USMCA fallen. Das Hin und Her sorge für Unsicherheit, heisst es am Markt. «Volatilität scheint die einzige Gewissheit zu sein, da politische Massnahmen von Trump eingeführt, infrage gestellt, geändert und dann oft wieder eingeführt werden», sagte ein Ökonom.
Derweil sorgen die Schuldenpläne zur Finanzierung von Europas Rüstungs- und Infrastrukturprojekten weiterhin für Aufwärtsdruck bei den Anleiherenditen. Dies macht vor allem den Wachstums- und Technologwerten zu schaffen. Impulse dürften am Nachmittag auch noch von den US-Arbeitsmarktdaten ausgehen. Zudem werden im Laufe des Tages Vertreter der US-Notenbank an einer Veranstaltung als Redner ihre Aufwartung machen.
Gefragt sind Lindt & Sprüngli (+0,9 Prozent auf 11'910 Fr.) Sie profitierten seit der Bilanzvorlage von guten Analystenkommentaren. So hat die Bank Julius Bär das Kursziel für den PS auf 13'300 von 12'000 Franken erhöht und das Rating «Buy» bestätigt.
Auf den hinteren Reihen stehen Flughafen Zürich (-4,1 Prozent), SFS (-6,2 Prozent) und Molecular Partners (-13 Prozent) nach Zahlen unter Druck. Dagegen sind Mobilezone (+4,3 Prozent) nach Zahlen gefragt.
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09:10
Die Schweizer Börse gibt zur Handelseröffnung 0,6 Prozent nach bei 12'958 Punkten. Speziell unter Druck ist am Freitagmorgen Richemont (-3,2 Prozent) und und Logitech (-2,3 Prozent). Auch der Flughafen Zürich verliert 4,1 Prozent. Zu den wenigen Gewinnern gehört Swisscom (+0,7 Prozent) und Nestlé (+0,6 Prozent).
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08:50
Die Ölpreise haben sich am Freitag weiter stabilisiert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostete am Morgen 69,54 US-Dollar. Das waren acht Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI mit Lieferung im April stieg um drei Cent auf 66,39 Dollar. Dennoch zeichnen sich immer noch Wochenverluste von jeweils fast fünf Prozent ab.
Hintergrund des Preisrückgangs sind die von den USA losgetretenen internationalen Handelsstreitigkeiten, die Sorgen über eine schwächere Weltwirtschaft und einer damit verbundenen geringeren Nachfrage nach Rohöl schüren. Expertin Vandana Hari vom Analysehaus Vanda Insights aus Singapur sieht die Ölpreise weiterhin vor allem von den Handelskonflikten beeinflusst. Die Ölpreise seien daher anfällig für weitere Rückgänge, fügte sie hinzu.
Chinesische Wirtschaftsdaten enttäuschten am Freitag. Der Aussenhandel des Landes startete verhalten ins neue Jahr. Die Effekte der im Februar angeordneten US-Zölle auf Waren aus China schienen Vorzieheffekte durch vorherige Käufe chinesischer Waren durch US-Importeure weitgehend ausgeglichen zu haben, erklärte Analyst Eric Zhu vom Finanzdatenanbieter Bloomberg.
Mittlerweile setzte US-Präsident Donald Trump zwar die Zölle für Waren aus Kanada und Mexiko teilweise und vorübergehend aus, inwieweit das Entspannung bringen wird, ist aber offen. So hatte Kanada die US-Zölle direkt mit Gegenzöllen beantwortet - und ist bislang dabei geblieben.
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08:45
Die weiter steigenden Anleiherenditen hatten am Vortag an den US-Börsen vor allem die Technologiewerte stark unter Druck gesetzt. Derweil geht es weiter mit der Hüst- und Hott-Politik des US-Präsidenten Donald Trump. Demnach soll die Einführung derjenigen Zölle auf mexikanische und kanadische Waren, die unter das nordamerikanische Freihandelsabkommen USMCA fallen, nun verschoben werden. Damit bleibt die Unsicherheit hoch, denn Trump nutzt Zolldrohungen regelmässig als Verhandlungstaktik, um Zugeständnisse in anderen Bereichen zu erzwingen. «Volatilität scheint die einzige Gewissheit zu sein, da politische Massnahmen von Trump eingeführt, infrage gestellt, geändert und dann oft wieder eingeführt werden», sagte ein Ökonom.
Derweil sorgen die Schuldenpläne zur Finanzierung von Europas Rüstungs- und Infrastrukturprojekten weiterhin für Aufwärtsdruck bei den Anleiherenditen. Dies macht vor allem den Wachstums- und Technologwerten zu schaffen. Aus heutiger Sicht sind die in Zukunft erwarteten Gewinne dadurch weniger wert. Impulse dürften am Nachmittag auch noch von den US-Arbeitsmarktdaten ausgehen. Zudem werden im Laufe des Tages Vertreter der US-Notenbank an einer Veranstaltung als Redner auftreten. Derweil geht hierzulande die Bilanzsaison mit den Zahlen einiger kleinerer und mittelgrosser Unternehmen weiter.
Der von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert vorbörslich gegen 8:15 Uhr um 0,60 Prozent tiefer bei 12'950,87 Punkten. Damit würde der Leitindex auf eine leicht negative Wochenbilanz von -0,5 Prozent zusteuern.
Auch im SMIM dominieren niedrigere Kurse. Hier stechen die PS von Lindt & Sprüngli (+0,5 Prozent auf 11'857 Fr.) als einzige positiv hervor. Die Bank Julius Bär hat nach der Bilanzvorlage das Kursziel für den PS auf 13'300 von 12'000 Franken erhöht und das Rating «Buy» bestätigt.
Auf der anderen Seite werden SFS (-2,6 Prozent) deutlich tiefer erwartet. Grund dafür ist der Jahresabschluss. Der Metallverarbeiter hat 2024 in einem schwierigen Umfeld wie angekündigt weniger verdient. Die Dividende soll stabil bleiben. Zudem äusserte sich das Unternehmen zurückhaltend über seine Aussichten. Der Ausblick bleibe von Unsicherheiten geprägt.
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08:20
Neue Ratings und Kursziele für Schweizer Aktien:
Bucher: Berenberg sieht höhere Kurse bis auf 458 (444) Fr. - «Buy»
Forbo: Julius Bär senkt Kursziel auf 900 (1090) Fr., bleibt auf «Hold»
Geberit: Jefferies erhöht marginal auf 401 (393) Fr., bleibt bei «Underperform»
Lindt&Sprüngli: Julius Bär erhöht auf 133'000 (120'000) Fr. - «Buy»
Logitech: Goldman Sachs senkt auf 100 (106) Fr. - «Buy»
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08:10
Der Swiss Market Index (SMI) steht bei der Bank Julius Bär 0,7 Prozent tiefer bei 12'939 Punkten. Alle 20 SMI-Titel notieren vorbörslich im Minus. Auf dem breiten Markt notiert einzig Lindt&Sprüngli ein leichtes Plus von 0,4 Prozent. SFS gibt nach der Publikation seiner Geschäftszahlen 2,6 Prozent nach.
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06:15
Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich bei der IG Bank 0,45 Prozent tiefer.
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05:50
Die Anleger erleben am Freitag nach einer turbulenten Woche, die von der Verwirrung um die US-Handelspolitik und einem weltweiten Anstieg der Kreditkosten geprägt ist, eine gewisse Ruhe. Der starke Ausverkauf bei Anleihen hat nachgelassen und die Währungen stabilisieren sich, doch die Aktienkurse folgten der Wall Street nach unten. In der Nacht bestätigte der Nasdaq, dass er sich seit dem Höchststand im Dezember in einer Korrektur befindet. Angesichts der grossen Unsicherheit an den Märkten fühlen sich viele Anleger derzeit nicht wohl dabei, ihr Geld zu investieren. «Ich habe im Moment nicht genug Vertrauen, um Geld in den Markt zu stecken, weil es einfach zu viele Unwägbarkeiten gibt», sagte Tony Sycamore, Marktanalyst bei IG. «Für Anleger ist das ein schreckliches Umfeld.»
So hat die japanische Börse am Freitag schwächer tendiert. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 2,1 Prozent auf 36'922,88 Punkte nach und der breiter gefasste Topix notierte 1,5 Prozent niedriger bei 2.709,79 Zählern. Die Börse Shanghai blieb fast unverändert bei 3381,33 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,1 Prozent auf 3950,56 Punkte.
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05:45
Trumps sich schnell ändernde Handelspolitik hat die Märkte in Aufruhr versetzt. Währungen wie der Yen und der Schweizer Franken sowie Gold gehörten jedoch zu den wenigen Anlagen, in die Investoren geflüchtet sind, um Sicherheit zu suchen. Der japanische Yen notierte am Freitag teilweise nahe seines höchsten Standes seit fünf Monaten, der Schweizer Franken erreichte ein Drei-Monats-Hoch. Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,2 Prozent auf 147,58 Yen und legte leicht auf 7,2451 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent niedriger bei 0,8819 Franken. Der Euro stieg um 0,2 Prozent auf 1,0808 Dollar und zog leicht auf 0,9532 Franken an. Er steuert auf den grössten Wochengewinn seit fast fünf Jahren zu. Das Plus beträgt mehr als vier Prozent.
Am Rohstoffmarkt stagnierte die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee bei 69,55 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte kaum verändert bei 66,39 Dollar. Allerdings steuern die Ölpreise auf den stärksten Wochenrückgang seit Oktober zu. Die Unsicherheit über die US-Zollpolitik schürt Sorgen um das Nachfragewachstum. Gleichzeitig wollen die grossen Ölproduzenten ihre Förderung erhöhen. «Die Risiken für die Ölpreise bleiben nach unten gerichtet, da das neue Angebot der OPEC+ und der Nicht-OPEC-Produzenten den Markt voraussichtlich in eine deutliche Überversorgung bringen wird», hiess es in einer Mitteilung von Fitch's Research Unit BMI.
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01:00
Die jüngsten Nachrichten zur US-Handelspolitik und fallende Kurse bei Halbleiteraktien belasten die Wall Street. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Donnerstag rund ein Prozent tiefer auf 42'579 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 2,6 Prozent auf 18'069 Zähler nach. Der breit gefasste S&P 500 büsste 1,8 Prozent auf 5738 Stellen ein.
Für Nervosität sorgte erneut die US-Handelspolitik. US-Präsident Donald Trump erklärte, es werde im nächsten Monat keine Ausnahme mehr für Autos von den Zöllen gegen kanadische und mexikanische Importe geben. Er habe den Autoherstellern gesagt, dass die Ausnahme nur von kurzer Dauer sein werde. Trump hatte am Mittwoch die Autobauer einen Monat lang von Strafzöllen in Höhe von 25 Prozent auf Einfuhren aus Kanada und Mexiko ausgenommen, solange sie bestehende Freihandelsregeln einhalten. Die Kurse der grossen US-Autobauer General Motors und Ford gaben in Folge von Trumps Ankündigung nach.
«Die Unsicherheit durch abrupte handelspolitische Kurswechsel kann Investitionen gefährden und die Wirtschaft beeinträchtigen», kommentierte Bill Sterling, Stratege beim Investitionsverwalter GW&K. «Und eine weitere Sache, über die sich die Investoren Sorgen machen, ist die Höhe der Zölle. Diese geht weit über das hinaus, was wir 2018 erlebt haben, und könnte die Inflation nach oben treiben.»
Für Gesprächsstoff sorgte auch der US-Halbleitersektor. Aus Enttäuschung über die Geschäftszahlen und den Ausblick von Marvell stiegen Anleger beim Chipkonzern aus. Die Marvell-Aktie brach um fast 20 Prozent ein. «Die Zahlen waren insgesamt in Ordnung», betonte Analyst Tore Svanberg vom Brokerhaus Stifel, Nicolaus & Co. «Investoren hatten angesichts der positiven Neuigkeiten rund um Künstliche Intelligenz (KI) aber offenbar auf mehr gehofft.» Die Aktien von Konkurrenten wie Broadcom, Nvidia und AMD verloren im Sog von Marvell zwischen 2,7 und 6,3 Prozent. Der US-Index der Halbleiterbranche rutschte um 4,5 Prozent ab.
Aus den Depots flogen auch Victoria's Secret. Die Titel des Unterwäsche-Anbieters rutschten nach einem enttäuschenden Ausblick um mehr als acht Prozent ab. Dana Telsey, Konzernchefin des Analyseunternehmens Telsey Advisory Group, zeigte sich gelassen. «Wir sind nicht überrascht, dass das Unternehmen unter einem neuen CEO eine vorsichtigere Prognose abgibt, um einen gewissen Spielraum in einem unsicheren Umfeld zu schaffen.»
Nach oben ging es dagegen bei den Gefängnisbetreibern. Die Aussicht auf die Wiedereröffnung eines Haftzentrums für Einwanderer in Texas hievte die Aktie von CoreCivic um mehr als vier Prozent ins Plus. CoreCivic rechnet damit, ab dem zweiten Quartal 2025 einen Gesamtumsatz von 180 Millionen Dollar mit der Einrichtung zu erwirtschaften. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen einen neuen Mietvertrag mit dem Eigentümer Target Hospitality an, was dessen Aktie um 6,3 Prozent in die Höhe trieb.
Gefragt waren auch Zscaler, die um fast drei Prozent zulegten. Der kalifornische IT-Sicherheitsspezialist hatte seine Jahresprognose angehoben. Hintergrund sei eine starke Nachfrage nach Cybersicherheitsdiensten angesichts der steigenden Zahl von Digitalbetrugs- und Hacking-Fällen.
(cash/AWP/Bloomberg/Reuters)