20:20
Aktienanleger reagieren enttäuscht auf die Zinserhöhung der US-Notenbank Fed im Rahmen der Erwartungen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor am Mittwoch ein halbes Prozent auf 33'944 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 fiel um 0,6 Prozent auf 3995 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq bröckelte um ein Prozent auf 11,147 Punkte ab. Die Anti-Krisen-Währung Dollar grenzte frühere Verluste von einem halben Prozent auf 0,1 Prozent bei 103,91 Punkten ein.
Die Fed hob den Leitzins um einen halben Prozentpunkt an - und zwar auf die Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Zuvor hatte die Zentralbank in vier Riesenschritten in Folge das geldpolitische Niveau um jeweils 0,75 Prozentpunkte nach oben getrieben.
Die Fed will aber den Zins weiter anheben, denn die Inflation liegt auch mit dem neuesten Wert von 7,1 Prozent noch hoch. Das Niveau des Fed-Zinses dürfte über 5 Prozent steigen.
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17:35
Der Leitindex SMI stieg um 0,24 Prozent auf 11'171 Punkte. Geschuldet war das Plus vor allem den Indexschwergewichten Nestle und Novartis. Wenige Stunden vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed zeigten sich die Anleger risikoscheu und griffen zu defensiven Anlagen, während sie konjunktursensitive Wert verkauften.
Die Aktien von Nestlé und von Novartis rückten 1,5 Prozent respektive 1,38 Prozent vor. Die Geschäfte des Lebensmittel-Weltmarktführers und des Pharmariesen gelten als vergleichsweise konjunkturunabhängig. Novartis treibt zudem die Fokussierung auf patentgeschützte und innovative Medikamente voran. Das Unternehmen gibt die US-Vertriebsrechte für fünf Augenmedikamente an die US-Firma Harrow ab.
Auf den Verkaufszetteln standen Industrie-, Finanz- und Konsumgüterfirmen. Der Computerzubehör-Hersteller Logitech verlor 1,23 Prozent an Wert, der Finanzinvestor Partners Group 1,49 Prozent sowie die Bauwerte Geberit und Sika 1,1 Prozent respektive 0,78 Prozent.
Grösster SMI-Verlierer war die Credit Suisse. Mit 5,6 Prozent Kursabschlag auf 2,89 Franken hielt die krisengeplagte Grossbank auch die rote Laterne unter den europäischen Finanzdienstleistern. Im Markt wurde auf Nachwirkungen der milliardenschweren Kapitalerhöhung hingewiesen.
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16:30
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 eröffneten am Mittwoch jeweils 0,1 Prozent tiefer bei 34.086 beziehungsweise 4016 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor im gleichen Verhältnis auf 11'248 Zähler.
Nach vier Jumbo-Zinsschritten der US-Notenbank von 0,75 Prozent in Folge gehen Börsianer bei der Fed-Sitzung am Mittwoch mehrheitlich von einer Zinserhöhung um einen halben Prozentpunkt aus. Mit Blick auf eine langfristige Prognose zeigen sich Analysten allerdings vorsichtig. "Die Inflationsdaten vom Dienstag erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Zinspause im ersten Halbjahr 2023, aber der Arbeitsmarkt bleibt zu stark für baldige Zinssenkungen," schrieben Experten von BCA Research.
Bei den Einzelwerten stach Charter Communications mit einem Kurssprung von knapp 14 Prozent hervor. Der Kabelanbieter hat einen teuren Investitionsplan bis 2025 bekanntgegeben. Gleichzeitig stiegen die Anteilscheine von Delta Air Lines um 2,3 Prozent. Die Fluglinie hat ihre Prognose für das kommende Jahr nach oben geschraubt.
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15:35
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Die Aktien der Credit Suisse rutschen mit minus 4 Prozent auf 2,949 Franken stark ab, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) unverändert bei 11'135 Punkten steht.
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14:30
Der Dow Jones Industrial wird vom Broker IG leicht im Minus erwartet bei 34'088 Punkten. Am Dienstag war der US-Leitindex zunächst mit 34'712 Punkten auf das höchste Niveau seit April angesprungen. Die Anleger hatten sich gefreut, dass die Teuerungsrate im November im Jahresvergleich auf 7,1 Prozent abgenommen hat. Es spricht damit nichts dagegen, dass die Fed den Leitzins nach vier Sitzungen mit einer Erhöhung um jeweils 0,75 Prozentpunkte diesmal nur um 0,5 Punkte erhöht wird.
Den Anlegern werde ein geringeres Tempo in der Zinswende allerdings nicht ausreichen, erklärte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Angesichts des erneut deutlichen Rückgangs der Inflationsrate erwarten die Börsianer eine Perspektive für das Ende des Erhöhungszyklus", so der Experte. "Und diese Erwartungen haben sich noch einmal verschärft." Die ersten erwarteten die letzte Zinserhöhung bereits im März, spätestens im dritten Quartal dann erste Zinssenkungen. Hier sieht Altmann immense Enttäuschungsrisiken.
Auch den Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 taxiert IG etwas schwächer auf 11'815 Punkte. Er war tags zuvor mit 12'166 Punkten kurzzeitig auf das Niveau von Mitte September zurückgekehrt.
Unter den Einzelwerten sollten die Anleger zur Wochenmitte insbesondere die Aktien von Tesla im Auge behalten, die am Dienstag mit 156,91 Dollar auf den tiefsten Stand seit November 2020 abgesackt sind. Das Jahresminus für die Papiere des Elektroautobauers betrug damit rund 55 Prozent. Vorbörslich tendiert die Aktie wieder gen Vortagestief.
Kräftig abwärts geht es für Anteilsscheine von Charter Communications. Der Telekomkonzern investiert mehr als gedacht in seine Netze und hat damit wohl weniger Geld für Aktienrückkäufe. Ein JPMorgan -Analyst schraubte jedenfalls seine Erwartungen zurück. Unter gesenkten Analysteneinstufungen litten vorbörslich die Papiere von Best Buy, Penn Entertainment und vor allem Quantumscape . Dagegen stiegen Delta Airlines nach positiven Geschäftssignalen.
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13:45
Die bekannteste Digitalwährung Bitcoin hat am Mittwoch seine deutlichen Kursgewinne vom Vortag halten können. Gegen Mittag wurde ein Bitcoin auf der Handelsplattform Bitstamp für 17'900 US-Dollar gehandelt. Bereits am Dienstag kratzte der Kurs an der Marke von 18'000 Dollar und erreichte damit auf der Plattform Bitstamp den höchsten Wert seit dem 10. November. Damals hatten Turbulenzen am Kryptomarkt im Zusammenhang mit der angeschlagenen Kryptobörse FTX einen Kurssturz ausgelöst.
Am Dienstag waren die Kurse von Kryptowährungen nach der Veröffentlichung von Preisdaten in den USA deutlich gestiegen. Im November hat sich die Inflation stärker als erwartet abgeschwächt. Die Inflationsrate fiel auf 7,1 Prozent, nach zuvor 7,7 Prozent. Mit der geringeren Inflation seien auch die Sorgen vor weiter stark steigenden Zinsen gesunken, sagte Experte Timo Emden von Emden Research. Die amerikanischen Inflationsdaten hatten an den Finanzmärkten generell eine stärkere Nachfrage nach riskanteren Anlagen ausgelöst.
Experte Emden verwies aber auch auf die insolvente Kryptobörse FTX. Deren Gründer, Sam Bankman-Fried, war zuletzt von der US-Börsenaufsicht SEC wegen Betrugs angeklagt worden. Die Behörde beschuldigt den 30-Jährigen, Investoren mit falschen Versprechen in die Irre geführt und deren Gelder veruntreut zu haben.
Im November hatte eine geplatzte Übernahme der angeschlagenen Kryptobörse FTX durch den Konkurrenten Binance den gesamten Markt für Digitalgeld erschüttert und den Kurs des Bitcoin abstürzen lassen. Experte Emden geht davon aus, dass nach wie vor Schnäppchenjäger durch den jüngsten Kurssturz angelockt werden. Er warnte, dass "zu euphorische Marktteilnehmer auf dem falschen Fuss erwischt werden könnten".
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12:55
Der Swiss Market Index fällt 0,33 Prozent.
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11:35
Der SMI fällt 0,40 Prozent auf 11'091,93 Punkte. Vor der am Abend erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank haben die Anleger einen Gang zurückgeschaltet. Die Freude von Vortag, als die Nachricht über den nachlassenden Inflationsdruck in den USA die Märkte angetrieben hatte, sei wieder der Vorsicht gewichen, heisst es in Börsenkreisen. Daher bröckelten die Kurse ab. Nach dem Rückgang der Inflation dürfte das Fed den Leitzins wie erwartet wohl nur um 50 Basispunkte erhöhen, heisst es weiter. Auch von der Schweizerischen Nationalbank und der Europäischen Zentralbank, die ihre Entscheidungen am Donnerstag veröffentlichen, werden geringere Zinsschritte von "nur noch" 50 BP erwartet.
Doch eine geringere Zinserhöhung des Fed genüge nicht mehr, um die Märkte zu befriedigen. Diese wollten klare Hinweise, wie die Geldpolitik inskünftig aussehe und wo sie im aktuellen Zinserhöhungszyklus stünden. Daher sei das Enttäuschungspotenzial sehr hoch. Die Meinungen über die weitere Entwicklung gehen dabei weit auseinander. Während viele Marktteilnehmer im Laufe des Jahres 2023 bereits wieder Zinssenkungen erwarten, sind andere davon überzeugt, dass ein Ende des Zinszyklus noch nicht in Sicht ist und es daher auch nicht so bald zu Zinssenkungen kommt. "Die Zinsen könnten viel länger hoch bleiben, als dies so manchem Marktteilnehmer lieb ist", sagt ein Händler.
Die stärksten Verluste bei den Standardwerten verbuchen Aktien, die am Vortag auch kräftig gestiegen waren. Dazu zählen etwa Wachstums- und Technologiewerte wie Partners Group, Givaudan, Logitech, VAT und Temenos sowie Sonova und Straumann oder auch Zykliker wie Schindler, Geberit und Sika mit Einbussen zwischen 2,2 und 0,9 Prozent. Zu den grösseren Verlierern gehören auch die Grossbanken UBS (-1,4%) und Credit Suisse (-1,2%). Die Aktien der CS geben damit anfängliche Erholungsgewinne wieder her und setzen den Abwärtstrend fort.
Auf der anderen Seite legen Swatch (+0,7%) und die Versicherer Swiss Life (+0,4%) und Zurich (+0,5%) zu. Uneinheitlich zeigen sich die Schwergewichte: Während Novartis (+0,4%) fester sind, geben Roche (-0,4%) und Nestlé (-0,2%) ein wenig nach.
Holcim gewinnen 0,2 Prozent. Der Zementkonzern verabschiedet sich aus Russland und verkauft das Geschäft ohne finanzielle Angaben ans dortige Management. Der Verkauf habe keine wesentlichen finanziellen oder geschäftlichen Auswirkungen, teilte der Konzern mit. Das Russland-Geschäft hatte im Jahr 2021 weniger als 1 Prozent zu Umsatz und Betriebsgewinn beigetragen. Auf den hinteren fallen Obseva (+6,7%) positiv auf. Die Aktien der Biotechfirma würden gesucht, da das Unternehmen nach eigenen Angaben die Mindestanforderungen für ein Listing an der US-Börse Nasdaq wieder erfüllt, heisst es am Markt.
Bei Addex (+8,3%) sorgt eine Studie der ZKB für steigende Kurse. Diese sieht nämlich in der Zusammenarbeit mit Jansen im Bereich der Epilepsie ein hohes Ertragspotenzial. Das Risiko sei mit Blick auf die möglichen Ergebnisse der derzeit laufenden Studie aber hoch. Allreal sind unverändert. Bei der Immobilienfirma wird im kommenden Jahr die Spitze ausgewechselt. Nach dem CEO hat nun auch der CFO seinen Rücktritt angekündigt. Dies sorge für Verunsicherung, sagt ein Händler. Stadler Rail (+0,7%) profitieren von einem neuen Grossauftrag, diesmal aus
Kasachstan, im Wert von 2,3 Milliarden Euro.
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10:50
Weitere neue Kursziele für Schweizer Aktien:
Accelleron: Credit Suisse startet mit Outperform - Ziel 23,50 Fr.
Temenos: Bryan Garnier senkt auf 56 (58) Fr. - Neutral
Sulzer: Stifel senkt auf 95 (100) Fr. - Buy
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09:50
Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Mittwoch im frühen Handel leichter. Der Swiss Market Index sinkt 0,32 Prozent. Vor der am Abend erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed hielten sich die Anleger zurück, heisst es am Markt. Daher bröckelten die Kurse ab. Händler verweisen dabei auch auf die Reaktion der Aktienmärke am Vortag, die zunächst mit steigenden Kursen auf den Rückgang der US-Inflation reagiert hatten, dann aber die Höchstkurse nicht halten konnten.
Nach der stärker als erwartetet gefallenen US-Teuerung werde das Fed den Leitzins wohl wie erwartet um 50 Basispunkte erhöhen, sagt ein Händler. Doch dies sei in den Kursen bereits eskomptiert. Es werde daher nicht reichen, dass das Fed nach vier Jumbo-Schritten den Leitzins "nur" um 0,50 Prozentpunkte erhöhe, heisst es am Markt. Die Börsianer erwarten nun eine Perspektive für das Ende des Zinserhöhungszyklus. Sollten diesbezügliche Signale ausbleiben, dürften die Marktteilnehmer mit Enttäuschung reagieren. Anders tönt es von der Landesbank Helaba, die vor zu hohen Erwartungen warnt. Ein Ende des Zinszyklus sei noch nicht in Sicht, heisst es dort.
Die stärksten Verluste bei den Standardwerten verbuchen die Aktien der Partners Group (-2,4%), gefolgt von Geberit, Givaudan, Logitech und Sonova. Sie büssen zwischen 1,4 und 1,0 Prozent ein und geben damit einen Teil der Vortagesgewinne wieder her.
Holcim sind um 0,4 Prozent höher gehandelt. Der Zementkonzern verabschiedet sich endgültig aus Russland und verkauft das Geschäft ans dortige Management.
Stadler Rail (+2,7%) profitieren von einem neuen Grossauftrag, diesmal aus Kasachstan, im Wert von 2,3 Milliarden Euro.
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09:10
Der Swiss Market Index fällt nach Börseneröffnung 0,24 Prozent. Vorbörsliche Indikatoren hatten auf höhere Kurse gedeutet. Roche und Nestlé falle 0,6 beziehugsweise 0,3 Prozent, die UBS 0,7 Prozent. Die Aktie der Credit Suisse steigt 0,8 Prozent.
Am Abend wird die US-Notenbank Fed ihre Zinsentscheidung bekannt geben. Daher dürften sich die Anleger zurückhalten und die Kurse mangels Anschlusskäufen im Verlauf wieder abbröckeln. Am Vortag hatten die Aktienbörsen auf den sich abschwächenden Inflationsdruck in den USA zunächst mit einem Kurssprung reagiert, dann jedoch einen Grossteil der Gewinne wieder verloren.
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08:25
Neue Kursziele für Schweizer Aktien:
Roche: UBS erhöht für Genussschien auf 329 (328) Fr. für Aktie auf 366 (365) Fr.
Novartis: UBS erhöht auf 84 (82) Fr. - Neutral
SGS: Goldman Sachs senkt auf 2065 (2110) Fr. - Sell
Swiss Re: Société Générale senkt auf 83,00 (85,40) Fr. - Hold
Zurich Insurance: Société Générale senkt auf 488 (500) Fr. - Buy
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08:10
Der Swiss Market Index wirdbei Julius Bär vorbörslich 0,27 Prozent höher geschätzt. Am deutlichsten steigt der Genussschein von Roche mit 0,58 Prozent. Am breiten Markt steigen Stadler Rail nach einem Grossauftrag aus Kasachstan über 2 Prozent.
06:15
Der Swiss Market Index wird bei der IG Bank vorbörslich 0,17 Prozent höher erwartet. Am Vortag hatte der SMI 0,93 Prozent zugelegt.
Das Hauptereignis des Tages findet am Abend europäischer Zeit statt. Die US-Notenbank wird um 20 Uhr ihren Zinsentscheid verkünden. Und nachdem die Teuerung im November gemäss den am Dienstag veröffentlichten Zahlen stärker gebremst wurde als erwartet, wird nun allgemein eine Erhöhung um nur noch 50 Basispunkte erwartet. Zuletzt hatte das Fed die Zinsen um 75 Basispunkte erhöht.
Entscheidend wird für die Finanzmärkte dann aber vor allem sein, wie sich Fed-Chef Jerome Powell (ab 20.30 Uhr) zu allfälligen weiteren Zinsschritten äussern wird. Einige Investoren hoffen, dass das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Die meisten Experten erwarten aber weitere Erhöhungen im nächsten Jahr. Allenfalls sei es möglich, dass das Ende des Zinszyklus nun früher komme als erwartet, etwa im ersten statt im zweiten Quartal, meinte ein Ökonom. Eine Voraussetzung dafür sei aber, dass sich die Inflation weiter zurückbilde - wofür es keine Garantie gebe.
Im Vorfeld des Zinsentscheides vom Mittwochabend dürften sich viele Investoren zurückhalten. Dies war am Vorabend schon an den US-Börsen zu beobachten. Dort bewegte sich der Dow Jones Industrial nach Handelsende in Europa mehr oder weniger seitwärts.
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06:00
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,7 Prozent höher bei 28.141 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,5 Prozent und lag bei 1975 Punkten.
Die Börse in Shanghai lag 0,1 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen trat auf der Stelle.
Jüngste Inflationsdaten aus den USA lassen am Mittwoch die Anleger in Asien vor dem Fed-Entscheid neuen Mut fassen. Die US-Verbraucherpreise waren im November kaum gestiegen, was die Hoffnung schürte, dass die Inflation ihren Höhepunkt überschritten hat und die Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed sich verlangsamen und schließlich 2023 enden werden. Die Nervosität über die nächsten Schritte der politischen Entscheidungsträger drückte jedoch auf die Stimmung vor der im Laufe des Tages stattfindenden Sitzung der US-Währungshüter und den Sitzungen der Zentralbanken in Großbritannien und Europa am Donnerstag.
"Die Aktien gaben ihre Gewinne im Laufe der Sitzung wieder ab", sagte Vishnu Varathan von der Mizuho Bank in Singapur, da die Anleger einige Details der Inflationsdaten überdachten und sich auf die um 19.00 Uhr GMT anstehende Entscheidung der Fed konzentrierten. "Ich vermute, dass es ein bisschen nach dem Motto 'Haltet durch, Jungs' zuging - als Nächstes steht die (Fed) an und vielleicht wollen wir etwas Gewinn mitnehmen und unsere Positionen klein halten."
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05:45
Im asiatischen Devisenhandel blieb der Dollar fast unverändert bei 135,57 Yen und legte 0,3 Prozent auf 6,9613 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er kaum verändert bei 0,9291 Franken. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,0627 Dollar und zog um 0,1 Prozent auf 0,9878 Franken an. Das Pfund Sterling verlor 0,1 Prozent auf 1,2345 Dollar.
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02:00
Die Anfangseuphorie am US-Aktienmarkt über erfreuliche Verbraucherpreise hat am Dienstag zunehmend Ernüchterung Platz gemacht. Der Leitindex Dow Jones Industrial rutschte kurzzeitig sogar ins Minus, nachdem er direkt zur Handelseröffnung mit 34 712 Punkten den höchsten Stand seit fast acht Monaten erreicht hatte. Zum Handelsende stand ein bescheidenes Plus von 0,30 Prozent auf 34 108,64 Punkte zu Buche.
Der marktbreite S&P 500 behauptete einen Kursanstieg von 0,73 Prozent auf 4019,65 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 gewann letztlich 1,09 Prozent auf 11 834,21 Zähler. Er enthält etliche Titel, die besonders deutlich von der Hoffnung auf einen nachlassenden Druck durch steigende Zinsen profitieren.
Die weitere und überraschend deutliche Inflationsabschwächung wird an der allgemein erwarteten Leitzinsanhebung der US-Notenbank Fed an diesem Mittwoch allerdings kaum etwas ändern. Ein Ende des Zinszyklus sei noch nicht in Sicht, warnten die Experten der Landesbank Helaba vor zu hohen Erwartungen. Die Volkswirte der Commerzbank halten eine Anhebung um einen halben Prozentpunkt für "nahezu sicher" nach zuletzt vier Erhöhungen um jeweils 0,75 Punkte.
Für Dirk Chlench, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg, ist nach den Inflationsdaten indes eine Anhebung um nur 0,25 Punkte "nun nicht mehr völlig ausgeschlossen." Und Ökonom Thomas Gitzel von der VP Bank rechnet damit, "dass die US-Inflationsraten in den kommenden Monaten weiter merklich nachgeben werden" und so "Druck von der Fed nehmen, weiter deutlich an der Zinsschraube zu drehen".
Einige Unternehmensnachrichten stiessen am Markt auf ein überwiegend positives Echo. Die Aktien von Moderna schnellten als Spitzenreiter im Nasdaq 100 letztlich um fast 20 Prozent auf 197,54 US-Dollar hoch und knackten zeitweise erstmals seit Mitte Januar die 200-Dollar-Marke. Das vor allem dank seines mRNA-Coronaimpfstoffs bekannt gewordene Biotech-Unternehmen und der Pharmariese Merck & Co teilten mit, laut einer Phase-II-Studie senke eine Kombination aus einem personalisierten mRNA-Krebsimpfstoff von Moderna und Mercks Tumor-Arzneistoff Pembrolizumab das Todes- und Wiedererkrankungsrisiko bei bestimmten Hautkrebspatienten in einem fortgeschrittenen Stadium erheblich im Vergleich zu einer Monotherapie mit Pembrolizumab.
Die Merck-Titel reagierten mit einem Plus von 1,8 Prozent etwas verhaltener auf die Nachricht. Derweil zogen die in New York gelisteten Anteilsscheine des Mainzer Moderna-Konkurrenten Biontech , der ebenfalls an mRNA-Krebsimpfstoffen forscht, um sieben Prozent an. Beim Softwarekonzern Oracle konnten sich die Anleger nach Quartalszahlen nicht über einen dauerhaften Kursanstieg freuen: Am Ende verloren die jüngst gut gelaufenen Titel 0,9 Prozent. Dank florierender Cloud-Services laufen die Geschäfte beim SAP -Konkurrenten weiter rund. Er übertraf die Markterwartungen, einige Analysten hoben ihre Kursziele für die Aktie an.
Die Papiere des Flugzeugbauers Boeing bekamen durch einen Grossauftrag nur kurz Aufwind und schlossen knapp ein halbes Prozent fester. Die Fluggesellschaft United Airlines bestellt 100 "Dreamliner". Zudem sicherte sich die Lufthansa -Partnerin aus den USA Kaufoptionen für weitere 100 Maschinen des Typs. Ausserdem übt United eine Option zum Kauf von 44 Maschinen des Typs 737 Max aus, bestellt weitere 56 dieser Flugzeuge und sichert sich weitere 100 Optionen für den Jet. Erst nach Handelsbeginn veröffentlichte Auslieferungs- und Auftragszahlen für den November gaben den Boeing-Aktien keinen zusätzlichen Schub.
Deutliche Kursgewinne von 1,7 Prozent verbuchten indes die Papiere von Pfizer nach einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs. Neue Produkte und die Forschungspipeline des Pharmakonzerns übertrumpften die Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Corona-Entwicklung, schrieb Analyst Chris Shibutani. Auch Trung Huynh von der Credit Suisse lobte das Pipeline-Potenzial.
Dagegen ging es für Tesla als Schlusslicht im Nasdaq 100 um gut vier Prozent auf 160,95 Dollar weiter bergab. Bei 160,91 Dollar markierte das Papier zwischenzeitlich den niedrigsten Kurs seit über zwei Jahren. Die Marktkapitalisierung des Elektroautobauers sank kurzzeitig sogar unter die Marke von 500 Milliarden Dollar. Zuletzt hatte das Unternehmen mit coronabedingten Produktionsproblemen in China und Sorgen mit Blick auf die Nachfrage zu kämpfen.
(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)
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