Zum aktuellen Geschehen im Dow Jones geht es hier.

Zum aktuellen Geschehen im Nasdaw geht es hier.

17:35

Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch im Einklang mit anderen europäischen Börsenplätze kräftig nachgegeben. Der Standardwerteindex SMI sackt zeitweise auf den tiefsten Stand seit Mitte August ab und lag bei Handelsschluss 1,4 Prozent im Minus bei 12'176 Punkten. Rückläufige Exporte in den USA und Deutschland, Anzeichen für einen schwächelnden Dienstleistungssektor in China und der jüngste Ausverkauf bei US-Technologiewerten fachten die Sorgen der Anleger über den Zustand der Weltwirtschaft an.

Grösster Verlierer unter den Bluechips war Richemont. Im Sog des im August gesunkenen Einkaufsmanagerindex für die chinesischen Dienstleister brachen die Aktien des Luxusgüterkonzerns 5,8 Prozent ein. Für die Branche ist China ein wichtiger Markt und auch französische Rivalen wie LVMH und Dior verloren in Paris stark an Wert. Am breiten Markt rutschten die Anteile des Uhren-Herstellers Swatch 2,7 Prozent ab.

Die Titel des Computerzubehörherstellers Logitech sackten infolge der Baisse der US-Technologiewerte 4,2 Prozent ab. Auch Unternehmen mit stark konjunkturabhängigem Geschäft standen auf den Verkaufszetteln. Der Elektrotechnikkonzern ABB verlor 2,2 Prozent an Wert, der Zementproduzent Holcim 1,6 Prozent.

Auch die Schwergewichte Novartis (-0,4 Prozent), Roche (-0,9 Prozent) und Nestlé (-2,0 Prozent) gaben allesamt nach.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

+++

17:05

Der Euro hat am Nachmittag etwas zugelegt. Die europäische Gemeinschaftswährung kostet am späten Nachmittag 0,9405 Franken und damit wieder mehr als 94 Rappen. Gegen Mittag war der Euro noch zu 0,9391 Franken gehandelt worden.

Der Dollar legte zum Franken nur minimal zu. Das Währungspaar USD/CHF ging zuletzt zu 0,8489 kaum verändert um nach 0,8496 am Nachmittag.

Der Euro zog derweil zum Dollar bis am späten Nachmittag merklich an und kostet aktuell 1,1081 US-Dollar. Gegen Mittag war die europäische Gemeinschaftswährung noch zu 1,1054 Dollar gehandelt worden

+++

16:55

Nach zwei Rückgängen in Folge hat die US-Industrie im Juli ein kräftiges Auftragsplus verbucht. Die Bestellungen stiegen um 5,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Handelsministerium am Mittwoch mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg von 4,7 Prozent gerechnet. Im Juli waren die Aufträge noch um 3,3 Prozent gefallen und im Mai um 0,5 Prozent gesunken. Wenn man die schwankungsanfälligen Bestellungen im Verkehrs-Bereich ausklammert, zog das Neugeschäft im Juli allerdings nur um 0,4 Prozent an.

Frische Impulse könnte die von vielen Experten für September erwartete Zinswende durch die US-Notenbank liefern. Die Federal Reserve beliess den Leitzins zuletzt zwar in der Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent, öffnete aber zugleich die Tür für eine Senkung. Niedrigere Zinsen machen Kredite billiger, etwa für Investitionen. Das könnte der Industrie zu neuen Aufträgen verhelfen.

US-Notenbanker Raphael Bostic signalisierte, dass die Fed ihre Zinsen nicht mehr allzu lange so hoch halten sollte. «Wir dürfen nicht zu lange eine restriktive Politik verfolgen», heisst es in einem Aufsatz, den der Fed-Bezirk Atlanta von seinem Präsidenten Bostic veröffentlichte. Derweil wird am Finanzmarkt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte auf 51 Prozent taxiert. Die Chance für einen Schritt um 0,50 Prozentpunkte sehen Fachleute inzwischen sogar bei 49 Prozent und damit deutlich grösser als zuletzt.

+++

16:50

Die Zahl der offenen Stellen in den USA ist im Juli auf den niedrigsten Stand seit Januar 2021 gefallen. Sie sank von 7,91 Millionen im Vormonat auf 7,67 Millionen Stellen, wie das US-Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington im sogenannten Jolts-Bericht mitteilte. Volkswirte hatten hingegen im Schnitt mit 8,1 Millionen gerechnet.

Die Daten deuten auf eine Abkühlung am US-Arbeitsmarkt hin. Ein schwächerer Arbeitsmarkt könnte den Lohndruck mindern und so der US-Notenbank den Kampf gegen die Inflation erleichtern. Der monatliche Arbeitsmarktbericht der Regierung wird am Freitag veröffentlicht. Zuletzt hatte eine Reihe von Konjunkturdaten eine wirtschaftliche Abschwächung signalisiert.

+++

16:45

Research Partners senkt das Kursziel für Hochdorf auf 0 von 1 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin «Verkaufen». Vom Verkauferlös für Hochdorf Swiss Nutrition bleibe nach Rückzahlung der Schulden und den aufgelaufenen Zinsen nichts übrig, schreibt Analyst Urs Kunz. Die Aktionäre stünden also letzten Endes mit leeren Händen da und daher erfolge die Reduktion des Kursziels auf 0 Franken.

+++

16:30

Der Auftragseingang der US-Industrie ist im Juli stärker gestiegen als erwartet. Die Bestellungen legten gegenüber dem Vormonat um 5,0 Prozent zu, wie das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 4,9 Prozent gerechnet. Ohne Transportgüter wie Flugzeuge legten die Aufträge um 0,4 Prozent zu.

Die Aufträge für langlebige Güter steigen laut einer zweiten Schätzung im Juli um 9,8 Prozent. In einer ersten Schätzung war ein Anstieg um 9,9 Prozent gemeldet worden. Die entsprechenden Aufträge ohne Transportgüter gaben um 0,2 Prozent nach.

Die Orders für zivile Kapitalgüter ohne Flugzeuge fielen um 0,3 Prozent. Diese Komponenten gilt als Schätzgrösse für die Investitionen der Unternehmen.

+++

16:20

Die Ölpreise sind am Mittwoch erneut gefallen. Im Vergleich zum Vortag hielten sich die Verluste aber in Grenzen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November kostete am Nachmittag 72,99 US-Dollar und damit 76 Cent weniger als am Vortag. Die Notierung für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober fiel um 72 Cent auf 69,62 Dollar. Der Preis für Rohöl aus den USA rutschte zum ersten Mal seit Beginn des Jahres unter die Marke von 70 Dollar. Seit Freitag hat sich US-Öl um etwa sechs Dollar je Barrel verbilligt.

Ein wesentlicher Grund für die fallenden Ölpreise bleibt die Furcht vor einer zu schwachen Nachfrage. Konjunkturdaten aus China und den USA waren enttäuschend ausgefallen. In den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt zeigten jüngste Daten zur Stimmung der Einkaufsmanager in den Industriebetrieben, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten schrumpfen.

Zudem sorgten Spekulationen auf ein steigendes Angebot für Verkaufsdruck am Ölmarkt. Analysten der Dekabank verwiesen auf die Ankündigung von Libyen, die Produktion wieder hochzufahren. Zuvor waren Öllieferungen aus dem nordafrikanischen Opec-Staat gestoppt worden.

+++

16:05

Die Sorgen um das US-Wirtschaftswachstum treiben die Anleger an der Wall Street weiter um. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zum Handelsstart am Mittwoch kaum verändert bei 40'957 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 trat bei 5528 Zählern auf der Stelle. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel um 0,3 Prozent auf 17'089 Punkte.

Nach schwachen Industriedaten hatten die Indizes am Dienstag den grössten Tagesverlust seit Anfang August verzeichnet. Nun warten Investoren vor allem gespannt auf die Arbeitsmarktdaten am Freitag. Diese sollen Klarheit schaffen, ob die US-Notenbank die erwartete Zinswende mit einer Senkung um einen halben oder um ein Viertel Prozentpunkt einleitet. Zuvor steht noch die monatliche Umfrage des US-Arbeitsministeriums zur Anzahl der offenen Stellen (Jolts) an. Das Wachstum der US-Exporte hat sich im Juli indes verlangsamt.

Unter Druck blieben die Aktien von Nvidia, die nach ihrem zehnprozentigen Einbruch weitere zwei Prozent absackten. Das US-Justizministerium habe dem Konzern eine Vorladung geschickt und damit die Untersuchung der kartellrechtlichen Praktiken des Unternehmens vertieft, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg.

Aktien des Cybersecurity-Unternehmens Zscaler stürzten nach einem mauen Ausblick um mehr als 17 Prozent ab. Trotz starker Zahlen für das vierte Quartal 2024 erwartet das Unternehmen 2025 lediglich einen bereinigten Gewinn von 2,81 bis 2,87 Dollar je Aktie. Analysten waren nach LSEG-Daten im Schnitt von 3,33 Dollar ausgegangen.

+++

15:35

Der Dow Jones startet am Mittwoch mit einem Plus von 0,2 Prozent. Der Nasdaq (-0,7 Prozent) und der S&P 500 (-0,2 Prozent) geben hingegen nach.

+++

14:53

Der düstere September-Auftakt geht am Mittwoch an den US-Börsen vermutlich noch nicht zu Ende. Auf den Kursrutsch im Technologiesektor, der am Vortag infolge des langen Wochenendes und aus Sorge vor einer Abkühlung des KI-Hypes begann, dürften weitere Verluste folgen. Der Leitindex Nasdaq 100 wurde vom Broker IG eine Stunde vor dem Börsenauftakt nochmals 0,7 Prozent tiefer auf 18.832 Punkte taxiert. Am Dienstag war er schon um mehr als drei Prozent eingebrochen.

Die Standardwerte an der Wall Street schlagen sich in diesem Umfeld etwas besser, wenn auch hier die Verluste wohl weiter gehen. Der Dow Jones Industrial war am Vortag um weniger als ein Prozent abgerutscht und dürfte den IG-Indikationen zufolge nun nochmals 0,2 Prozent an Wert verlieren. Er ist defensiver aufgestellt mit einem höheren Gewicht an Werten, die an solchen Unruhetagen beliebt sind.

Frank Wohlgemuth von der National-Bank verwies am Mittwoch darauf, dass der September als eher schwieriger Börsenmonat bekannt sei. Hinzu komme als Faktor die hohe Gewichtung des Tech-Sektors, die eine Schattenseite habe, da das Gesamtbild an den Aktienmärkten mittlerweile stark von wenigen Werten abhängig gemacht werde. Dazu zählt vor allem der Chipkonzern Nvidia , dessen Aktie am Vorabend in New York mit einem Kursrutsch um fast zehn Prozent 280 Milliarden US-Dollar an Börsenwert vernichtet hatte.

«Nach den markanten Zugewinnen der letzten Wochen halten wir ein 'Durchatmen' der Aktienmärkte für nicht überraschend», schrieb Wohlgemuth. Er geht davon aus, dass der Aufwärtstrend im Fahrwasser erwarteter Zinssenkungen grundsätzlich fortgesetzt werden kann. Schon Anfang August hatte es wegen erhöhter Nervosität und Konjunkturbedenken einen grossen Kursrutsch gegeben, auf den dann allerdings eine enorme Gewinnstrecke gefolgt war.

Neben der angeschlagenen Stimmung im Technologiesektor hatte am Dienstag der viel beachtete ISM-Einkaufsmanagerindex für den Industriesektor die Anleger wieder sensibler für eine drohende Konjunkturabschwächung in der grössten Volkswirtschaft der Welt gemacht. Weitere Erkenntnisse dürfte diesbezüglich am Donnerstag der entsprechende Index für den Dienstleistungssektor mit sich bringen, bevor am Freitag mit grosser Anspannung der aktuelle Arbeitsmarktbericht erwartet wird.

Die Nvidia-Aktie, die als Sinnbild für den Künstliche-Intelligenz-Hype gilt, knüpft am Mittwoch vorbörslich mit minus zwei Prozent an ihren Einbruch um fast zehn Prozent an. Anleger machen sich hier neuerdings auch Sorgen vor regulatorischem Gegenwind, denn Kreisen zufolge rückt der Konzern ins Visier der Behörden. Das US-Justizministerium habe bei Nvidia und anderen Unternehmen Informationen mit rechtlich verbindlichen Anfragen eingefordert, berichtete der Finanzdienst Bloomberg.

Ansonsten standen vorbörslich zwei Software-Werte mit grösseren Bewegungen im Blickfeld, die auch dem Technologiesektor zugerechnet werden können. Zscaler war dabei mit einem Abschlag von 17 Prozent der grosse Verlierer. Das auf Sicherheitssoftware spezialisierte Unternehmen hatte eine Jahresprognose abgegeben, die sowohl beim bereinigten Gewinn als auch beim Umsatz die Erwartungen verfehlte.

Besser erging es den Anlegern von Gitlab. Hier sprang der Kurs vorbörslich um elf Prozent nach oben, weil der auf die Optimierung von Programmier-Projekten spezialisierte Softwareanbieter mit seinen Neuigkeiten überzeugte. Dies galt sowohl für die Zahlen zum zweiten Quartal als auch einen angehobenen diesjährigen Ausblick.

+++

13:50

Neben vielen Verlierern gibt es auch Aktien, die sich halten können. Zurich Insurance und Swiss Life verteidigen ihre jüngsten Kursgewinne weitgehend. Unterdessen fallen Nestlé (-0,5 Prozent) und Novartis (-0,6 Prozent) weniger stark zurück als der Gesamtmarkt (-1,2 Prozent).

Robust zeigen sich die Aktien des Schokoladenhersteller Barry Callebaut. Sie legen 1,4 Prozent auf 1391 Franken zu. Rückenwind gibt eine positive Einschätzung der US-Grossbank JPMorgan. Sie hat die Abdeckung von Barry Callebaut mit "Neutral" aufgenommen und das Kursziel bei 1600 Franken festgelegt.

In Erwartung deutlich höherer Preise in der Schokoladeindustrie im kommenden Jahr 2025 sieht der zuständige Analyst zwar die Volumen des Schokoladeherstellers unter Druck. Doch das Kostensparprogramm des Konzerns sollte aus Sicht des Experten den Betriebsgewinn (EBIT) stützen. Auf lange Sicht werde Barry Callebaut zudem dank Outsourcing-Trends und dem Wachstum von Gourmet & Specialties zu einem über dem Markt liegende Volumenwachstum zurückkehren, so der Experte weiter.

+++

13:03

Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren wenige Stunden vor Handelsstart im Minus:

Dow Jones Futures: -0,18 Prozent
S&P 500 Futures: -0,40 Prozent
Nasdaq Futures: -0,72 Prozent

Weiterhin unter Druck steht Nvidia. Die Papier des Chipherstellers verlieren im vorbörslichen Handel 1,8 Prozent.

Die Schweizer Börse notiert gemessen am Swiss Market Index (SMI) 1,3 Prozent tiefer bei 12'189 Punkten.

+++

11:42

Der SMI steht kurz vor Mittag 1,05 Prozent im Minus und erreicht einen Stand von 12'219 Punkten.

Am Mittwoch ist das Kurstableau an der Schweizer Börse folglich tiefrot gefärbt. Weltweit gehen die Märkte auf Talfahrt. Erneut haben wieder aufflammende Sorgen um die US-Konjunktur für eine Zäsur gesorgt. «Viele Warnhinweise wurden ignoriert und die Märkte sind weit über das Ziel hinaus geschossen», kommentierte ein Händler. Nun drohe die Stimmung erneut zu kippen. Erste Stimmen befürchten eine zweite Korrektur-Welle, nachdem ziemlich genau vor vier Wochen schwache US-Arbeitsmarktdaten weltweit einen Ausverkauf eingeläutet hatten.

Und ganz von der Hand zu weisen sind diese Befürchtungen nicht, denn erneut steht am Ende der Woche der US-Arbeitsmarktbericht auf der Agenda. Am Vorabend hatte ein schwacher ISM-Index die Verluste eingeleitet, nun liefern am morgigen Donnerstag die Arbeitsmarktdaten des Dienstleisters ADP einen ersten Fingerzeig für die Job-Daten am Freitag. Insgesamt erhoffen sich Marktteilnehmer weitere Hinweise auf den Umfang der zu erwartenden Leitzinssenkung durch die US-Notenbank Mitte September. Wobei Zinssenkungen auch «kein Allheilmittel» seien, geben einige zu bedenken.

Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, büsst 1,45 Prozent ein auf 1968,74 und der breit gefasste SPI 1,27 Prozent auf 16'169,99 Zähler. Im SLI geben fast alle 30 Titel nach, schwächster Wert sind Richemont (-4,8 Prozent). Einzig Partners Group (+0,3 Prozent), die allerdings nach den Halbjahreszahlen am Vortag um über 9 Prozent eingebrochen waren, zeigen sich im Plus.

Technologietitel befinden sich teils deutlich im Sog der schwachen Nasdaq, wo insbesondere Chiphersteller Federn lassen mussten. «Jene, die an in den Himmel wachsende Bäume in Sachen KI glauben, hinterfragen langsam aber sicher ihre teils naive Einstellung zu Bewertungen und Kursen», kommentierte ein Händler. Nvidia hätten an einem einzigen Tag fast 300 Milliarden an Marktkapitalisierung vernichtet. Hierzulande rutschen die entsprechenden Branchenkollegen und Zulieferer wie VAT (-3,7 Prozent), Inficon (-1,8 Prozent) oder Comet (-2,1 Prozent) teils deutlich ab.

Logitech (-1,6 Prozent) nehmen derweil eine gewisse Sonderstellung ein. Der Computerzubehör-Hersteller rückt eher durch die am heutigen Nachmittag anstehende Generalversammlung in den Blick. An dieser dürfte der seit einiger Zeit kochende Machtkampf zwischen Gründer Daniel Borel und VR-Präsidentin Wendy Becker nun seinen Höhepunkt finden.

Defensive Titel halten sich insgesamt vergleichsweise gut, allen voran Nestlé (-0,3 Prozent). Aber auch Swisscom (-0,8 Prozent) sind im vorderen Kursfeld zu finden. Roche (GS -1,1 Prozent) liegen nach positiven Studiendaten nur knapp über dem Gesamtmarkt. Bankenwerte gehören hingegen europaweit zu den schwächeren Werten, entsprechend fallen UBS (-2,3 Prozent) und Julius Bär (-1,4 Prozent) zurück.

Derweil gab es für Galderma ein böses Erwachen - die Titel fallen um 3,4 Prozent, nachdem Altaktionäre ein grösseres Aktienpaket abgestossen haben. Wie einer über die Bloomberg-Plattform publizierten Marktmeldung zu entnehmen ist, wurden insgesamt bis zu 14,3 Millionen Titel zu rund 75 Franken je Aktie am Markt platziert.

Auch Studien sorgen für Bewegung in den entsprechenden Einzeltiteln. So verloren ABB 2,5 Prozent, nachdem Barclays die Einschätzung mit «Underweight» wieder aufgenommen hat.

JPMorgan hat sich derweil mit den Schokoladeherstellern und den Auswirkungen der Rekord-Kakaopreise befasst. Lindt (PS -1,4 Prozent) kamen mit «Underweight» weniger gut weg, Barry Callebaut (+1,5 Prozent) wurden immerhin noch mit «Neutral» bewertet.

+++

11:16

Die Ölpreise sind am Mittwoch weiter gefallen. Im Vergleich zum Vortag hielten sich die Verluste aber in Grenzen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November kostete am Vormittag 73,44 US-Dollar und damit 31 Cent weniger als am Vortag. Die Notierung für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober fiel um 41 Cent auf 69,93 Dollar.

Der Preis für Rohöl aus den USA fiel zum ersten Mal seit Beginn des Jahres unter die Marke von 70 Dollar. Seit Freitag hat sich US-Öl um etwa sechs Dollar je Barrel verbilligt und Brent-Öl um etwa sieben Dollar.

Ein wesentlicher Grund für die fallenden Ölpreise bleibt die Furcht vor einer zu schwachen Nachfrage in China. In der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt waren Konjunkturdaten mehrfach enttäuschend ausgefallen. Am Morgen war gemeldet worden, dass sich die Stimmung der Einkaufsmanager im Bereich Dienstleistungen verschlechtert hat. Womöglich greift die Regierung des Landes aber zu weiteren Konjunkturstimuli.

Zudem sorgten Spekulationen auf ein steigendes Angebot für Verkaufsdruck am Ölmarkt. Analysten der Dekabank verwiesen auf die Ankündigung von Libyen, die Produktion wieder hochzufahren. Zuvor waren Öllieferungen aus dem Opec-Staat gestoppt worden.

+++

10:22

Die Aktien des Dermatologiespezialisten Galderma büssen 3,42 Prozent auf 77,94 Franken ein. Sie fallen damit auf den Stand von Mitte August zurück.

Im Aktionariat des Hautpflegekonzerns Galderma ist es am Dienstag zu grösseren Verschiebungen gekommen. Wie aus einer über die Bloomberg-Plattform publizierten Marktmeldung zu entnehmen ist, haben die Altaktionäre um die Finanzinvestoren EQT, Abu Dhabi Investment Authority und Auba Investment ein grosses Aktienpaket abgestossen.

Insgesamt hätten die Aktionäre über Goldman Sachs, Morgan Stanley und UBS bis zu 14,3 Millionen Galderma-Aktien am Markt platziert, hiess es im Börsenpapier. Die Platzierung habe insgesamt rund 1,07 Milliarden Franken eingebracht. Daraus errechnet sich ein Platzierungspreis von knapp 75 Franken je Aktie. Galderma selber kommentiert die Transaktion nicht.

Mit dem Verkauf der Aktien hat das Konsortium der Altaktionäre mit dem Namen Sunshine SwissCo AG, welches Galderma an die Börse gebracht hatte, ihre Beteiligung am Konzern weiter reduziert. Es sei aktuell noch mit 61,21 Prozent beteiligt, hiess es dazu. Zuletzt meldete Sunshine SwissCo Mitte August einen Anteil von 67,21 Prozent.

Davor hatte sich Anfang August bereits der französischen Kosmetikkonzern l'Oréal im Rahmen einer Kooperation zu 10 Prozent mit Aktien aus dem Sunshine SwissCo-Bestand an Galderma beteiligt. Galderma und l'Oréal sind eine «wissenschaftliche Partnerschaft» eingegangen und wollen bei der Forschung und Entwicklung neuer Hautpflegeprodukte zusammenarbeiten.

10:00

Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien (Ergänzungen zum Eintrag um 7:12): 

- ABB: Barclays nimmt mit Underweight wieder auf - Ziel 40 Fr.
Arbonia: Research Partners erhöht auf 17 (15) Fr. - Kaufen
Barry Callebaut: JPMorgan startet mit Neutral - Ziel 1600 Fr.
Bossard: Berenberg erhöht auf 269 (260) Fr. - Buy
Flughafen Zürich: Vontobel erhöht auf 235 (230) Fr. - Buy
Lindt&Sprüngli: JPMorgan nimmt mit Underweight und Ziel 90000 Fr. wieder auf
Partners Group: Goldman Sachs senkt auf 1360 (1390) Fr. - Buy
Partners Group: Barclays senkt auf 1120 (1150) Fr. - Equal Weight
- Partners Group: Vontobel senkt auf 1400 (1480) Fr. - Buy
Peach Property: Kepler Cheuvreux senkt auf 8,50 (14) Fr. - Hold
SIG Group: Octavian senkt auf 23,90 (24) Fr. - Buy
Swiss Re: Barclays senkt auf 110 (113) Fr. - Equal Weight
Zurich Insurance: Barclays erhöht auf 535 (520) Fr. - Overweight

09:53

Aktien von Technologietiteln sind am Mittwoch in den Sog der Nasdaq geraten. Die US-Techbörse hatte am Vortag über 3 Prozent verloren. Insbesondere die Titel von Chip-Riese Nvidia gingen auf Talfahrt.

Nun sacken die entsprechenden Zulieferer wie VAT (-3,9 Prozent), Inficon (-2,6 Prozent) oder Comet (-1,9 Prozent) ab. Logitech (-1,5 Prozent) nehmen am heutigen Tag durch die Generalversammlung und den anhaltenden Streit zwischen Firmengründer Daniel Borel und VR-Präsidentin Wendy Becker eine gewisse Sonderstellung ein. Der Schweizer Leitindex SMI steht derweil mit 1,1 Prozent im Minus.

«Jene, die an in den Himmel wachsende Bäume in Sachen KI glauben, hinterfragen langsam aber sicher ihre teils naive Einstellung zu Bewertungen und Kursen», kommentierte ein Händler. Nvidia habe an einem einzigen Tag fast 300 Milliarden an Marktkapitalisierung vernichtet. Hier lastete wohl immer noch der Ausblick von vergangener Woche sowie als schwach eingestufte Umsatzzahlen der US-Halbleiterindustrie insgesamt auf der Stimmung.

Ein weiterer Börsianer sah in der sich ausbreitenden Schwäche von Chipwerten ein gewisses Anzeichen von Müdigkeit mit Blick auf den KI-Hype. Auch wenn die Zahlen an sich nicht wirklich schlecht waren, schienen sich Anleger zuletzt verstärkt auf mögliche Probleme wie höhere Regulierungen der Branche oder bröckelnde Investments anderer grosser Technologiefirmen zu konzentrieren. Als nächster Taktgeber könnten die am morgigen Donnerstag anstehenden Zahlen von Broadcom wirken.

+++

09:38

Der Schweizer Leitindex SMI notiert um 1,08 Prozent tiefer bei 12'215 Punkten.

Die trübe Stimmung an der Wall Street ist am Mittwoch auf die Schweizer Börse übergeschwappt. Die US-Börsen waren am Vortag nach einem Feiertag mit schwachen Kursen in den September gestartet. Insbesondere ein schlechter ISM-Index für die Industrie sorgte für Verluste. Zudem herrscht vor der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts am Freitag spürbare Zurückhaltung am Markt.

«Viele Warnhinweise wurden ignoriert und die Märkte sind weit über das Ziel hinaus geschossen», hiess es von einem Händler. Die Stimmung drohe erneut zu kippen. Nun müsse sich zeigen, wie die US-Jobdaten ausfielen und was dann Mitte September die wahrscheinlichste Reaktion der Notenbank Fed sei. Zunächst schürten schwache Daten aber in erster Linie die Sorgen vor einer US-Rezession, und Zinssenkungen seien auch kein «Allheilmittel».

Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, büsst 1,1 Prozent ein auf 1975,83 und der breit gefasste SPI 0,93 Prozent auf 16'226,61 Zähler. Im SLI geben fast alle 30 Titel nach, einzig Swiss Life (+0,2 Prozent) sind knapp im Plus. Nestlé sind unverändert.

Technologiewerte zeigen eine generelle Schwäche, nachdem in den USA insbesondere die Halbleiterwerte die Nasdaq in die Tiefe gezogen hatten. VAT (-3,8 Prozent), Inficon (-2,1 Prozent) oder Comet (-2,7 Prozent) geben deutlich nach. Bei Logitech (-1,4 Prozent) kommt noch der Machtkampf zwischen dem Firmengründer Daniel Borel und der VR-Präsidentin Wendy Becker mit der Generalversammlung am heutigen Nachmittag dazu.

Auch Studien sorgen für Rücksetzer, beispielsweise Barclays mit «Underweight» bei ABB (-2,8 Prozent). Roche (GS -0,1 Prozent) halten sich nach positiven Studiendaten noch unter den besten Werten.

Für Galderma geht es um 5,1 Prozent deutlich abwärts. Händler verweisen auf Berichte, wonach die Aktionäre Sunshine Swissco und Adia & Auba Investment Aktien platzierten.

+++

09:30

Nach der jüngsten Rally setzt der deutsche Aktienmarkt seine am Vortag eingeleitete Talfahrt fort. Der Leitindex Dax gab zur Eröffnung am Mittwoch um 1,1 Prozent auf 18.532 Punkte nach. Am Dienstag hatte sich der deutsche Leitindex bis auf knapp unter die psychologisch wichtige 19.000er-Marke herangepirscht, bevor er ins Minus drehte und ein Prozent verlor.

Enttäuschende Daten zur Entwicklung der US-Industrie hatten der Börsen-Euphorie einen Dämpfer versetzt. «Die Rally am Aktienmarkt hat gestern ein jähes Ende gefunden», konstatierte Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners.

Bei den Einzelwerten geriet vor allem die Commerzbank unter Druck, der der angekündigte Ausstieg des Staates zu schaffen macht. Die Anteilsscheine des Instituts gaben in den ersten Handelsminuten um bis zu 4,4 Prozent nach und gehörten damit zu den grössten Dax-Verlierern. 

Rund 16 Jahre nach der Finanzkrise will sich der deutsche Staat von seiner Beteiligung an der Commerzbank trennen. Der Bund werde seinen Anteil von noch 16,49 Prozent an dem erfolgreich stabilisierten Institut sukzessive reduzieren, teilte Florian Toncar, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium und Vorsitzender des zuständigen Lenkungsausschusses, am Dienstag mit.

Der Verkauf des Aktienpakets werde «transparent, diskriminierungsfrei und marktschonend erfolgen». Das genaue Verfahren, das Volumen und auch der Zeitpunkt würden mit Blick auf das Marktumfeld noch festgelegt, erläuterte eine Sprecherin der Finanzagentur, die Kapitalmarktgeschäfte des Bundes tätigt und den Verkauf organisiert.

Der Staat hatte der Commerzbank in der Finanzkrise 2008 und 2009 unter die Arme gegriffen und mit Kapitalhilfen von insgesamt 18,20 Milliarden Euro gerettet. 

+++

09:08

Der Swiss Market Index (SMI) verliert zum Handelsauftakt 1 Prozent und steht bei 12'231 Punkten. Der Swiss Performance Index (SPI) fällt um 1,2 Prozent auf 16'185 Punkte zurück.

Alle SMI-Titel befinden sich in der Verlustzone. Richemont (-3,9 Prozent) und ABB (-2,6 Prozent) büssen besonders viel ein. Unter grösserem Druck stehen auch Meyer Burger und (je -3,5 Prozent).

+++

08:58

Im Sog von Gewinnmitnahmen an den US-Börsen ist es am Mittwoch auch in Asien deutlich bergab gegangen. Technologielastige Börsen folgten dort einem Kurssturz von Halbleiterwerten an der New Yorker Nasdaq. Der Nikkei-225 sackte in Tokio um 4,2 Prozent ab auf 37.047,61 Punkte, während der Kospi in Seoul gut drei Prozent einbüsste.

Auch in Asien korrigierten Chipwerte deutlich wegen Sorgen rund um den Hype um Künstliche Intelligenz (KI). Aktien von Giganten wie Taiwan Semiconductor oder SK Hynix verloren bis zu acht Prozent an Wert. In New York war der Halbleiterindex SOX am Vorabend auch um fast acht Prozent abgerutscht, was laut einem Händler der grösste Tagesverlust seit dem Corona-Ausbruch im März 2020 war. Allein Anlegers KI-Liebling, die Nvidia -Aktie, hatte an einem Tag gut 280 Milliarden US-Dollar an Wert verloren.

Die Risikoaversion der Anleger kommt zu Beginn eines für die Märkte historisch ohnehin oftmals schwierigen Monats, dem September. Ein viel beachteter amerikanischer Frühindikator für die Fertigungsindustrie verfehlte erneut die Prognosen und machte die Anleger wieder sensibler für eine drohende Konjunkturabschwächung in der grössten Volkswirtschaft der Welt.

Auch in China gab es zuletzt enttäuschende lokale Wirtschaftsdaten. Hier fiel das Minus am Mittwoch etwas geringer aus. In der Sonderverwaltungszone Hongkong sackte der ebenfalls von Technologie geprägte Hang-Seng-Index zwar um 1,3 Prozent auf 17.422,42 Punkte ab. Der CSI 300 mit den wichtigsten Festlandaktien jedoch gab nut eher moderate 0,5 Prozent auf 3.256,51 Zähler nach.

+++

08:10

Der SMI steht im vorbörslichen Handel bei Julius Bär 0,84 Prozent tiefer. Der breite Markt der mittelgrossen Firmen wird 1,11 Prozent tiefer gesehen.

Alle SMI-Titel befinden sich in der Verlustzone. Starke Einbussen verzeichnen ABB (-2 Prozent) und Logitech (-2,4 Prozent). Auch Galderma (-5,8 Prozent), Lindt & Sprüngli (-2,6 Prozent) sowie AMS Osram, Comet, Inficon, U-Blox und VAT (je -2,3 Prozent) stehen unter Druck.

+++

08:02

Die Furcht vor einer schwächelnden Nachfrage und Entspannungszeichen im politischen Konflikt in Libyen setzen dem Ölpreis weiter zu. Nach dem Absturz um fast fünf Prozent am Vortag verbilligt sich Rohöl der Sorte Brent weiter um bis zu 0,8 Prozent auf 73,14 Dollar pro Barrel.

Investoren hofften auf eine mögliche Einigung zur Lösung des Konflikts in Libyen, sagte Toshitaka Tazawa, Analyst bei Fujitomi Securities. Die beiden rivalisierenden Fraktionen in Libyen einigten sich darauf, gemeinsam einen Zentralbankgouverneur zu ernennen. Damit könnte der Kampf um die Kontrolle der Öleinnahmen, der den Streit ausgelöst hatte, entschärft werden.

Der politische Konflikt hat zu einer halbierten Produktion und eingeschränkten Exporten geführt. «Der Markt blieb auch wegen der Sorgen über eine schleppende Kraftstoffnachfrage infolge schwacher Wirtschaftsindikatoren aus China und den USA unter Druck.»

+++

07:59

Am Devisenmarkt herrscht am Mittwoch eine gewisse Zurückhaltung. Niemand wolle sich vor dem US-Arbeitsmarktbericht zum Ende der Woche aus dem Fenster lehen, heisst es im Markt. Nach den schwachen US-Konjunkturdaten vom Vortag ist allerdings eine gewisse Dollarschwäche zu spüren.

So stieg der Euro im Vergleich zum Dollar auf 1,1058. Auch zum Franken gab der Dollar leicht nach, das USD/CHF-Paar sank mit 0,8481 unter die Marke von 0,85. Zum Euro bewegte sich der Franken hingegen kaum, das Währungspaar lag bei 0,9380.

Einen ersten Fingerzeig auf die US-Jobdaten werden bereits am morgigen Donnerstag die Arbeitsmarktdaten des Dienstleisters ADP liefern. Insgesamt erhoffen sich Marktteilnehmer weitere Hinweise auf den Umfang der zu erwartenden Leitzinssenkung durch die US-Notenbank Mitte September.

+++

07:12

Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien: 

- ABB: Barclays nimmt mit Underweight wieder auf - Ziel 40 Fr.
Barry Callebaut: JPMorgan startet mit Neutral - Ziel 1600 Fr.
Bossard: Berenberg erhöht auf 269 (260) Fr. - Buy
Flughafen Zürich: Vontobel erhöht auf 235 (230) Fr. - Buy
Lindt&Sprüngli: JPMorgan nimmt mit Underweight und Ziel 90000 Fr. wieder auf
Partners Group: Goldman Sachs senkt auf 1360 (1390) Fr. - Buy
Partners Group: Barclays senkt auf 1120 (1150) Fr. - Equal Weight
- Partners Group: Vontobel senkt auf 1400 (1480) Fr. - Buy

06:09

Der Swiss Market Index (SMI) wird vorbörslich bei der IG Bank 0,7 Prozent tiefer bei 12'247 Punkten gesehen.

Die US-Börsen sind am Dienstag mit starken Verlusten in den September gestartet. Marktteilnehmer sahen den Grund dafür vor allem in den US- Industriedaten, die schwächer ausgefallen sind als erwartet. Der Gesamtindikator für die Industriestimmung lag mit 47,2 Punkten zwar nur wenig unter dem prognostizierten Wert von 47,5 Punkten, damit aber weiter unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Und das deutet auf eine wirtschaftliche Schrumpfung hin.

Die Märkte seien nach den vergangenen drei Wochen deutlich überverkauft, kommentierte ein Börsianer. «Den Bullen könnte auf den letzten Metern und im saisonal schwachen Börsenmonat September etwas die Puste ausgehen.»

Dazu kommt, dass sich die Anleger vor den US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag nicht zu stark exponieren wollen. Denn dann wird sich der Schleier über der Frage, ob die Zentralbank Fed den Leitzins um 25 oder um 50 Basispunkte senkt, wieder etwas mehr gelüftet.

Am Schweizer Aktienmarkt werden von Unternehmensseite für Mittwoch keine grossen Impulse erwartet, denn es stehen mit Plazza und Fundamenta nur zwei Unternehmen aus den hinteren Reihen mit ihren Halbjahresergebnissen bereit. Zudem hält Belimo einen Capital Markets Day ab.

Etwas Spannung dürfte es dann allerdings am Nachmittag geben, wenn die Logitech-GV über die Bühne geht. Dort ist der Machtkampf zwischen dem Firmengründer Daniel Borel und der Verwaltungsratspräsidentin Wendy Becker noch immer in vollem Gang. Borel hofft, dass Becker von ihrem Posten abgewählt wird und schart darum Gleichgesinnte um sich. Becker will allerdings noch bis im nächsten Jahr im Amt bleiben. Auf Antrag von Borel wurde das Verwaltungsratsmitglied Guy Gecht für das Amt nominiert.

+++

05:16

Wachstumssorgen und ein Ausverkauf im Technologiesektor schicken die asiatischen Börsen am Mittwoch auf Talfahrt. In Tokio verlor der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 3,3 Prozent auf 37.405,59 Punkte, der breiter gefasste Topix notierte 2,8 Prozent tiefer bei 2.657,58 Zählern. Die Aktien des Chipriesen Tokyo Electron brachen um 6,54 Prozent ein und folgten damit dem zehnprozentigen Kursrutsch von Nvidia. Der Chiptester-Hersteller Advantest fiel um sieben Prozent. Der Chiphersteller Renesas Electronics fiel um 8,5 Prozent und war damit der grösste prozentuale Verlierer im Nikkei. Die Börse in Shanghai büsste 0,4 Prozent auf 2792,05 Punkte ein. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,3 Prozent auf 3263,65 Punkte.

«Der September begann schwungvoll und der Hauch von Risikoreduzierung in den Portfolios, als die USA nach dem Labor Day wieder Fahrt aufnahmen, war an allen Kapitalmärkten zu spüren», sagte Chris Weston vom Broker Pepperstone. Börsianer warten nun auf die US-Arbeitsmarktdaten, die im Laufe der Woche veröffentlicht werden. Daraus wollen sie ableiten, ob die US-Notenbank die erwartete Zinswende mit einer Senkung um einen halben oder einen viertel Prozentpunkt einleiten wird. «Die Sorgen um die US-Wirtschaft haben wieder zugenommen. Der Markt wird vorsichtig bleiben, bis das Ergebnis der US-Arbeitsmarktdaten am Freitag bestätigt wird», sagte Shoichi Arisawa vom Finanzdienstleister IwaiCosmo Securities.

+++

03:48

Im asiatischen Devisenhandel legte der Dollar leicht zu auf 145,43 Yen und verlor 0,2 Prozent auf 7,1085 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent tiefer bei 0,8486 Franken. Gleichzeitig blieb der Euro nahezu unverändert bei 1,1054 Dollar und gab um 0,1 Prozent auf 0,9380 Franken nach.

+++

01:30

Am Rohstoffmarkt fielen die Ölpreise auf den tiefsten Stand seit Monaten. Nach Anzeichen einer Einigung zur Beilegung des Streits, der die libysche Rohölförderung und -exporte lahmgelegt hatte, verbilligte sich die Nordseesorte Brent um 0,7 Prozent auf 73,24 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI notierte 0,8 Prozent schwächer bei 69,79 Dollar.

+++

23:40

Nach dem langen Wochenende haben die US-Börsen am Dienstag einen Kurssturz erlitten. Schwache Stimmungsdaten aus der Industrie und ein Ausverkauf bei Halbleiterwerten liessen vor allem die sehr konjunktursensiblen Technologiewerte einbrechen. Beobachter sprachen von den grössten Verlusten seit den Marktturbulenzen vor rund einem Monat. Das Angstbarometer Vix zog zwar an, erreichte aber nicht die damals erklommenen Höhen. Die Anleger steuerten gleichwohl den als sicher geltenden Hafen der US-Staatsanleihen an.

Der Leitindex Dow Jones Industrial sank um 1,51 Prozent auf 40.936,93 Punkte, nachdem er am Freitag bei gut 41.585 Punkten ein Rekordhoch erreicht hatte. Am Montag war wegen des Feiertages «Labor Day» nicht gehandelt worden.

Der marktbreite S&P 500 büsste am Dienstag 2,12 Prozent auf 5.528,93 Punkte ein. Der technologielastige Nasdaq 100 rutschte um 3,15 Prozent auf 18.958,74 Zähler ab, was den grössten Kursverlust seit Juli bedeutete.

Die Stimmung in der US-Industrie hatte sich im August weniger als erwartet aufgehellt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) ermittelte Einkaufsmanagerindex ISM signalisiert weiter eine wirtschaftliche Schrumpfung.

Marktteilnehmer rechnen im September fest mit einer Leitzinssenkung durch die Notenbank Fed. Viele fragen sich, ob eine Senkung um 0,25 Prozentpunkte reichen wird oder die Notenbank mit 0,5 Punkten einen grossen Zinsschritt wagt. Letzteres könnten Anleger als negatives Zeichen dafür sehen, dass sich die Wirtschaft deutlicher als erwartet abkühlt. In einem Umfeld relativ fest verankerter Inflationserwartungen könnte eine solch deutliche Lockerung der Geldpolitik die Aktienmärkte damit nicht stützen, sondern belasten.

Die Experten der Schweizer Bank UBS erwarten zudem eine weitere Verschärfung des Wahlkampfes. Zu spüren bekamen dies am Dienstag bereits Anleger von US Steel mit einem Kursrutsch um mehr als sechs Prozent. Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris machte sich in einer Rede dafür stark, dass der Stahlkonzern nicht wie geplant vom japanischen Konkurrenten Nippon Steel übernommen wird.

Unter den Technologiewerten waren insbesondere Halbleiterwerte schwach. Intel etwa knickten am Dow-Ende um 8,8 Prozent ein und Nvidia sackten um 9,5 Prozent ab. Für ON Semiconductor ging es um 9,1 Prozent nach unten.

Dabei wirkte offenbar einerseits noch der enttäuschende Ausblick von Nvidia von letzter Woche negativ nach. Andererseits erwiesen sich enttäuschende Umsatzzahlen aus der US-Halbleiterbranche als Belastung. Die Experten von Morgan Stanley schrieben, diese Daten seien über fast alle Produktlinien hinweg schwächer als von der Bank erwartet ausgefallen. Immer noch schienen die breit aufgestellten Halbleitermärkte schwach zu sein.

Darüber hinaus wurde Boeing mit einem Minus von mehr als sieben Prozent auf 161 US-Dollar durch eine Abstufung der Aktien durch Wells Fargo belastet. Für Anleger recht ungewohnt sprach mit Matthew Akers ein Analyst ein nun negatives Votum für den Flugzeugbauer aus. Auffällig ist ausserdem sein Kursziel, das mit 119 US-Dollar das niedrigste ist. Er fürchtet Entwicklungskosten und die Auswirkungen einer möglicherweise notwendigen Kapitalerhöhung.

(cash/AWP/Bloomberg/Reuters)