23:00
Die Kurse stiegen trotz mehrerer schwacher Wirtschaftsdaten, wenngleich der Schwung im Verlauf etwas nachliess. Nach einem Spitzenplus von 1,3 Prozent schloss der US-Leitindex Dow Jones Industrial noch 0,69 Prozent höher bei 42.052,19 Punkten. Er glich das bisher aufgelaufene Wochenminus fast wieder aus. Übrig bleib ein Abschlag von 0,15 Prozent.
Der marktbreite S&P 500 legte am Freitag um 0,41 Prozent auf 5728,80 Punkte zu. Auch der tags zuvor abgerutschte Nasdaq 100 erholte sich, indem er 0,72 Prozent auf 20.033,14 Zähler gewann. Der stark von Technologiewerten geprägte Index kehrte damit wieder über die Marke von 20.000 Punkten zurück, auch wenn aus der Riege der grossen Tech-Werte die Apple-Aktie schwächelte.
Konjunkturdaten waren ein Thema, bewegten aber in der Summe nicht gross die Kurse. Der US-Jobbericht für Oktober und die am ISM-Index gemessene Industriestimmung enttäuschten. «Der Arbeitsmarktbericht aus den USA von heute ist schwer zu interpretieren, da er stark durch die beiden Hurrikane Helene und Milton sowie Streiks verzerrt ist», sagte Eckhard Schulte von MainSky Asset Management. Seiner Einschätzung nach ändert sich nichts daran, dass die US-Notenbank Fed am kommenden Donnerstag die Leitzinsen wohl weiter senken wird.
War der Oktober insgesamt schwach zu Ende gegangen, sind Börsianer jetzt gespannt, was der November bringt - insbesondere wegen der bevorstehenden US-Wahl. Die macht es laut dem Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners besonders spannend, denn eigentlich gelte der November als guter Börsenmonat. In den jüngeren Jahrzehnten habe die Weihnachts- oder Jahresendrally stets früher eingesetzt.
Die in allen grossen Indizes vertretene Amazon-Aktie sprang um 6,2 Prozent nach oben, tat sich aber schwer damit, über die 200-Dollar-Marke zu klettern und den knapp darüber liegenden Rekord einzustellen. Lob gab es unter Analysten vor allem für die rekordhohe Marge des Online-Händlers. In Anlehnung an Halloween bezeichnete Brent Thill vom Investmenthaus Jefferies die Profitabilität als geradezu «spuktakulär». Auch das operative Ergebnisziel für das laufende Quartal zerstreue teilweise Sorgen.
Intel lief Amazon aber letztlich den Rang mit einem Anstieg um 7,8 Prozent ab. Hier gab es viel Aufholbedarf bei einem der bislang grössten Tech-Verlierer in diesem Jahr. Die Aktien reduzierten ihr Jahresminus auf knapp 54 Prozent, was immer noch ausserordentlich viel ist. Der Chipkonzern hatte mit seinem Umsatzausblick für das laufende Quartal beruhigende Nachrichten für die Anleger.
Apple durchkreuzte die gute Freitagsbilanz der Tech-Werte, denn hier sank der Kurs nach der Vorlage von Quartalszahlen um 1,3 Prozent. In der Wertung der grössten billionenschweren Unternehmen wurde der Vorsprung auf den KI-Chip-Riesen Nvidia wieder kleiner, weil dessen Kurs der Tech-Erholung folgte. Kritische Stimmen gab es bei Apple zum Umsatzausblick, auch wegen der iPhone-Verkäufe.
Unter den Standardwerten waren die 3,5 Prozent höheren Aktien von Boeing begehrt. Hier kam Hoffnung auf, dass der Flugzeugbauer den Streik zehntausender Arbeiter mit einem besseren Angebot beenden kann. Analyst Ken Herbert von RBC äusserte in einer Studie seinen Glauben, dass dieses nun gebilligt werden könnte. Geboten wird eine Einkommenserhöhung von 38 Prozent über eine Laufzeit von vier Jahren.
Zahlen zu verarbeiten gab es ausserdem im Ölsektor. Während die Aktien von Exxonmobil nach freundlichem Start ins Minus drehten, fielen vor allem Chevron mit einem Plus von 2,9 Prozent positiv auf. Der Ölkonzern hat dank ausgeweiteter Förderung im dritten Quartal mehr verdient als gedacht. Die Aktien erreichten den höchsten Stand seit Anfang August.
Ein Kursfeuerwerk zündeten an der Nasdaq die Aktien von Charter Communications , indem sie um 12 Prozent nach oben sprangen. Der Kabelnetzbetreiber überzeugte die Anleger nicht nur mit der Höhe des Gewinnanstiegs im dritten Quartal, sondern auch mit der Nachricht, dass ihm überraschend wenig Breitband-Kunden verloren gegangen waren.
Am US-Rentenmarkt fiel der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen um 0,51 Prozent auf 109,91 Punkte. Die Rendite für die Staatspapiere mit dieser Laufzeit betrug 4,39 Prozent.
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17:35
Nach drei Sitzungen mit Kursverlusten hat die Schweizer Börse am Freitag zu einer Erholung angesetzt. Schub lieferten Hoffnungen auf weitere US-Leitzinssenkungen, nachdem US-Arbeitsmarktdaten enttäuschend ausgefallen waren. Experten gehen weiter davon aus, dass die US-Notebank die Leitzinsen kommende Woche um 25 Basispunkte senken dürfte. Mit den enttäuschenden Arbeitsmarktdaten sei nun die Zuversicht gewachsen, dass die Fed die Zügel auch im Dezember sowie 2025 weiter lockern dürfte.
Grösster Gewinner ist Arznei-Auftragsfertiger Lonza (+3,1 Prozent). Auch Logitech (+2,5 Prozent) und UBS (+2,1 Prozent) können überzeugen. Am Vortag hatte Finanzministerin Karin Keller-Sutter erklärt, die zukünftigen Kapitalanforderungen für die Grossbank hingen von der Abwicklungsfähigkeit in einer möglichen zukünftigen Krise ab. Damit liess sie Beobachtern zufolge die Tür offen für einen geringeren Kapitalaufschlag als bisher befürchtet.
Bei den Nebenwerten verloren Meyer Burger 1,8 Prozent. Der angeschlagene Solarmodulhersteller hat den Halbjahresverlust verfünffacht und verhandelt mit Investoren über eine weitere Kapitalspritze.
Zum ausführlichen Bericht geht es hier.
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17:05
Bis am späteren Nachmittag pendelte sich das Geschehen dann aber wieder ein, so dass das EUR/USD-Paar mit zuletzt 1,0856 wieder am gleichen Ort stand wie vor Bekanntgabe der Zahlen. Im Vergleich zum frühen Morgen (1,0874) büsste der Euro gar etwas an Terrain ein.
Auch zum Franken verlor der US-Dollar kurzfristig deutlich an Wert. Entsprechend sank das USD/CHF-Paar bis auf 0,8631, näherte sich danach aber zuletzt wieder der Marke von 0,87 an (zuletzt 0,8694). Weniger Ausschläge gab es zwischen Franken und Euro: Das EUR/CHF-Paar ging zuletzt bei 0,9438 um, immerhin etwas höher als am frühen Morgen (0,9398).
Grund für die erhöhte Volatilität im Devisenhandel am frühen Nachmittag waren die schwächer als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten. Schnell kam dann aber eine Erklärung dafür: sie seien durch die jüngsten Hurrikane (Milton etc.) und die Streiks bei Boeing ziemlich verzerrt, hiess es bei Ökonomen. «Rechnet man die Sondereffekte heraus, fällt der Arbeitsplatzaufbau weiterhin robust aus», sagte etwa Thomas Gitzel von der VP Bank. Entsprechend dürfte sich für die US-Notenbank Fed, deren nächster Zinsschritt am kommenden Donnerstag ansteht, nichts geändert haben.
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15:50
Die Ölpreise sind am Freitag weiter deutlich gestiegen und haben den Kurseinbruch vom Wochenauftakt nahezu ausgeglichen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostete am Nachmittag 74,49 US-Dollar. Das waren 1,68 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Dezember stieg um 1,85 Dollar auf 71,11 Dollar.
Die Ölpreise setzten damit die Erholung der vergangenen Tage fort, nachdem sie am Montag um mehr als vier Dollar je Barrel eingebrochen waren. Zum Wochenauftakt hatten nachlassende geopolitische Risiken belastet, nachdem Israel bei einem Angriff auf den Iran am vergangenen Wochenende Anlagen der Ölindustrie verschont hatte.
Kurz vor dem Wochenende scheint sich die Lage im Nahen Osten wieder zuzuspitzen, was nach Einschätzung von Marktbeobachtern für Auftrieb bei den Ölpreisen sorgte. Nach dem israelischen Angriff auf den Iran plant die Regierung in Teheran Medienberichten zufolge bereits einen erneuten Gegenschlag.
Zudem stützten besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus China die Ölpreise. In der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt stehen die Zeichen in der Industrie wieder auf Wachstum, nachdem der Einkaufsmanagerindex des Wirtschaftsmagazins «Caixin» stärker als erwartet gestiegen und über die Expansionsschwelle von 50 Punkten geklettert war.
Ein unerwartet schwacher US-Arbeitsmarktbericht konnte die Ölpreise am Nachmittag nicht belasten. Im Oktober war der Stellenaufbau viel geringer als erwartet ausgefallen. Die Arbeitsmarktdaten gelten aber als verzerrt. Im Berichtsmonat hatten schwere Unwetter in Teilen der USA und Streiks belastet.
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15:05
Der jüngste Einbruch bei den US-Arbeitsmarktdaten hat die Anleger an der Wall Street mehr oder weniger kalt gelassen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 notierten zur Eröffnung am Freitag jeweils rund ein halbes Prozent fester bei 42'082 und 5743 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann in etwa genauso viel auf 18'224 Zähler. Damit lagen sie auf einem ähnlichen Niveau wie die Futures für die drei Börsenbarometer vor der Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts am frühen Nachmittag.
Im Oktober kamen in den USA lediglich 12'000 neue Jobs ausserhalb der Landwirtschaft hinzu. Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit 113'000 gerechnet, nach revidiert 223'000 (ursprünglich 254'000) im Vormonat. «Vor der finalen Einordnung sollten Anlegerinnen und Anleger allerdings genauer hinschauen», sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. «Die Streiks bei Boeing und die zahlreichen Stürme haben die Werte sicherlich negativ beeinflusst.» Die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote lag nach wie vor bei 4,1 Prozent.
Im Rampenlicht bei den Einzelwerten standen unter anderem die Aktien von Amazon, die um fast sieben Prozent zulegten. Die gestiegene Kauflaune der Verbraucher im dritten Quartal hatte dem Online-Einzelhändler einen Gewinnsprung beschert.
Gefragt waren auch die Titel von Intel mit einem Plus von 6,6 Prozent. Die Erlöse des Chipkonzerns schrumpften im abgelaufenen Vierteljahr weniger stark als befürchtet.
Nach unten ging es dagegen für Apple. Finanzchef Luca Maestri äusserte sich nach der Bekanntgabe der jüngsten Quartalsergebnisse zurückhaltend über das Weihnachtsgeschäft.
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14:35
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13:45
Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den US-Leitindex Dow Jones Industrial ein halbes Prozent höher auf 41'975 Punkte.
Der tags zuvor abgerutschte Nasdaq 100 dürfte mit einem vergleichbaren Plus wieder an der Marke von 20'000 Punkten kratzen. Auch für den marktbreiten S&P 500 deutet sich eine Erholung an, sodass er seine tags zuvor getestete 50-Tage-Durchschnittslinie zunächst tatsächlich verteidigen könnte. Die US-Arbeitsmarktdaten für Oktober bewegten zunächst nur wenig.
Im abgelaufenen Oktober hat der S&P 500 trotz zwischenzeitlichen Rekords letztlich ein Prozent verloren. Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners ist mit Blick auf die Statistik optimistisch, dass er sich im November besser schlägt. Denn in den jüngeren Jahrzehnten habe die Weihnachts- oder Jahresendrally immer früher eingesetzt - der November habe daher den Dezember zuletzt immer deutlicher geschlagen. Besonders spannend mache es aber diesmal die US-Wahl in der kommenden Woche.
Dagegen winkt Amazon eine neue Bestmarke. Die Papiere des Handelsgiganten sprangen um bis zu 7 Prozent an auf 200 US-Dollar. Anfang Juli hatten sie mit gut 201 Dollar ihren bisherigen Höchststand erreicht bei einem Jahresplus von gut 32 Prozent. Einige Experten stockten nach dem Quartalsbericht ihre Kursziele auf. Brent Thill vom Investmenthaus Jefferies lobte die an Halloween veröffentlichten Margen als geradezu «spuktakulär». Auch das operative Ergebnisziel für das laufende Quartal zerstreue teilweise Sorgen.
Intel schafften vorbörslich fast 8 Prozent Plus. Per Schlussstand vom Donnerstag waren sie mit einem Minus von 57 Prozent aber auch grösste Jahresverlierer im Nasdaq 100. Nun beruhigte der Chipkonzern die Anleger mit seinem Umsatzausblick für das laufende Quartal ein Stück weit. Analysten bleiben aber durchaus skeptisch für den einstigen Chipvorreiter, der seit Jahren mit Problemen kämpft.
Ebenfalls im Plus lagen Chevron . Der Ölkonzern hat dank ausgeweiteter Förderung im dritten Quartal mehr verdient als gedacht.
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13:15
Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren vor dem Start marginal höher:
Die Schweizer Börse gemessen am Swiss Market Index (SMI) 1,2 Prozent höher.
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11:35
Die Vorgaben aus den USA seien zwar negativ. Doch nach den schwachen Vortagen sei der Markt reif für eine technische Erholung, heisst es im Handel. Am Markt sei weiter erhöhte Nervosität zu spüren. Denn es stünden in den USA einige Ereignisse bevor, die die Märkte nach oben wie nach unten beeinflussen könnten. So werden am frühen Nachmittag die US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht. Am Dienstag finden dann die Präsidentschaftswahlen statt und am Donnerstag gibt die US-Notenbank Fed die Leitzinsentscheidung bekannt. Daher dürfte sich das Geschäft kaum stärker beleben. Und ob die Kursgewinne gehalten werden könnten, werde sich zeigen.
Die US-Jobdaten sind für die US-Notenbank Fed eine wichtige Komponente bei der Entscheidung über eine weitere Lockerung der Geldpolitik. Zuletzt hatten Konjunkturdaten das Bild einer starken Konjunktur vermittelt, was denn auch die Erwartungen an weitere Zinssenkungen gedämpft hatte. Während kommende Woche eine weitere Zinssenkung des Fed um 0,25 Prozentpunkte erwartet wird, sind sich die Auguren bezüglich eines weiteren Schritts im Dezember nicht mehr so einig. Sollten die heutigen Zahlen die Erwartung einer sanften Landung der Konjunktur bestätigen, könnte wenigstens die Korrektur an den Märkten gestoppt werden, meint ein Händler. Derweil sind die Zinssenkungshoffnungen in der Schweiz gestiegen. Denn die Inflation ist im Oktober stärker als erwartet auf 0,6 Prozent gesunken.
Gefragt sind die Aktien der Banken Julius Bär (+2,5 Prozent) und UBS (+1,7). Sie erhielten Unterstützung von technischen Faktoren und profitierten zudem von der rückläufigen Inflation, sagte ein Händler. Bei UBS war es zuletzt trotz sehr guter Zahlen zu starken Gewinnmitnahmen gekommen. Daher habe nun eine Gegenbewegung eingesetzt. Die Versicherer Swiss Re (+0,9 Prozent), Swiss Life (+1,1 Prozent) und Zurich (+0,8 Prozent) folgen mit etwas Abstand.
Auch die Aktien von Swisscom (+1,8 Prozent) machen einen Teil der Vortageseinbusse von gut fünf Prozent wett. Die am Vortag publizierten Zahlen seien «nur» wie erwartet gewesen, heisst es am Markt. Zulegen können auch zyklische Werte wie Holcim (+1,0 Prozent), ABB (+0,8 Prozent) und Kühne + Nagel (+0,8 Prozent).
Auf den hinteren Rängen büssen Meyer Burger nach tiefroten Halbjahreszahlen 12 Prozent ein. Dem einstigen Vorzeigeunternehmen aus der Solarbranche laufe die Zeit davon, heisst es am Markt.
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10:45
Die Ölpreise sind am Freitag weiter deutlich gestiegen und haben damit den Kurseinbruch vom Wochenauftakt nahezu ausgeglichen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostete am Vormittag 74,67 US-Dollar. Das waren 1,86 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Dezember stieg um 1,90 Dollar auf 71,16 Dollar.
Die Ölpreise setzten damit die Erholung der vergangenen Tage fort, nachdem sie am Montag mehr als vier Dollar je Barrel eingebrochen waren. Zum Wochenauftakt hatten nachlassende geopolitische Risiken belastet, nachdem Israel bei einem Angriff auf den Iran am vergangenen Wochenende Anlagen der Ölindustrie verschont hatte.
Kurz vor dem Wochenende scheint sich die Lage im Nahen Osten aber wieder zuzuspitzen, was nach Einschätzung von Marktbeobachtern für Auftrieb bei den Ölpreisen sorgte. Nach dem israelischen Angriff auf den Iran plant die Regierung in Teheran Medienberichten zufolge bereits einen erneuten Gegenschlag.
Zudem stützten besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus China die Ölpreise. In der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt stehen die Zeichen in der Industrie wieder auf Wachstum, nachdem der Einkaufsmanagerindex des Wirtschaftsmagazins «Caixin» stärker als erwartet gestiegen war und über die Expansionsschwelle von 50 Punkten kletterte.
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09:40
Die Vorgaben aus den USA sind zwar schwach. Aber nach den negativen Vortagen sei der Markt reif gewesen für eine technische Erholung, heisst es im Handel. Die Gewinne dürften aber nicht sehr gross ausfallen. Denn vor den am Nachmittag erwarteten US-Arbeitsmarktdaten sei nicht damit zu rechnen, dass sich die Anleger - trotz Monatsanfang - allzu weit aus dem Fenster lehnen. Zudem sorgten auch die US-Präsidentschaftswahlen in der kommenden Woche für Zurückhaltung bei den Anlegern.
Die US-Jobdaten sind für die US-Notenbank Fed eine wichtige Komponente bei der Entscheidung über eine weitere Lockerung der Geldpolitik. Zuletzt hatten Konjunkturdaten das Bild einer starken Konjunktur vermittelt, was denn auch die Erwartungen an weitere Zinssenkungen gedämpft hatte. Während für kommenden Mittwoch eine weitere Zinssenkung des Fed um 0,25 Prozentpunkte erwartet wird, sind sich die Auguren bezüglich eines weiteren Schritts im Dezember nicht mehr so einig. Derweil sind die Zinssenkungshoffnungen in der Schweiz etwas gestiegen. Denn die Inflation ist im Oktober stärker als erwartet auf noch 0,6 Prozent gesunken.
Der Schweizer Leitindex SMI steigt um 9:45 Uhr um 0,6 Prozent auf 11'866 Punkte.
Auf den hinteren Rängen büssen Meyer Burger nach tiefroten Halbjahreszahlen über 16 Prozent ein.
Tecan (-1,0 Prozent) geben ebenfalls nach. UBS hat das Rating für die Laboarausrüsterin auf «Neutral» von «Buy» gesenkt. Polypeptide gewinnen nach einer Erhöhung auf 'outperform' durch RBC 9 Prozent.
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09:10
Der SMI startet am Freitag mit einem Plus von 0,6 Prozent bei 11'862 Punkten. Grösste Gewinner sind zum Handelsbeginn ABB und Holcim mit einem Kursgewinn von je 1,0 Prozent. Auch die Schwergewichte Novartis (+0,9 Prozent), Roche (+0,8 Prozent) und Nestlé (+0,4 Prozent) stützen den SMI. Meyer Burger verliert nach den publizierten Halbjahreszahlen deutlich (-10,0 Prozent).
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Neue Ratings und Kursziele für Schweizer Aktien:
Avolta: Goldman Sachs senkt Kursziel auf 41 (44) Fr. - Neutral
Polypeptide: Royal Bank of Canada erhöht Kursziel auf 45 (33,50) Fr. - Outperform (Sector Perform)
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08:10
Der Swiss Market Index (SMI) steht bei der Bank Julius Bär 0,09 Prozent höher bei 11'804 Punkten. Alle 20 SMI-Titel stehen im Plus. Auf dem breiten Markt gewinnt AMS Osram 1,6 Prozent. Polypeptide verzeichnet vorbörslich einen Kurssprung von 4,6 Prozent. Weniger gefragt ist Tecan mit einem Minus von 1,9 Prozent.
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06:05
Der Swiss Market Index (SMI) steht bei der IG Bank 0,16 Prozent höher.
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05:50
Die asiatischen Börsen sind am Freitag eher vorsichtig in den neuen Monat gestartet. Der November soll bedeutsam werden und von überwiegend niedrigeren Aktienkursen und Renditen von Staatsanleihen, die sich am Freitag in der Nähe von Dreimonatshöchstständen befanden, geprägt sein. Die Anleger warten nun auf die Arbeitsmarktdaten aus den USA, bevor dort am kommenden Dienstag die Präsidentschaftswahlen stattfinden und einen Tag später die Sitzung der Federal Reserve (Fed).
Alle drei US-Aktienindizes schlossen am Donnerstag schwächer, nachdem Microsoft und Meta Platforms auf die steigenden Kosten für künstliche Intelligenz hingewiesen hatten, die ihre Gewinne beeinträchtigen könnten, und damit die Begeisterung für die Megakonzerne dämpften. Über Nacht fielen die Aktien des Facebook-Eigentümers um vier Prozent und die von Microsoft um sechs Prozent, obwohl beide Unternehmen die Gewinnschätzungen übertrafen. Der US-Standardwerteindex Dow Jones hatte sich am Donnerstag mit einem Minus von 0,9 Prozent bei 41'763,46 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 verlor 1,9 Prozent auf 5.705,45 Zähler, und der technologielastige Nasdaq gab 2,8 Prozent auf 18'095,15 Stellen nach.
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05:45
Der japanische Aktienindex Nikkei fiel am Freitag um zwei Prozent und folgte damit dem Rückgang der Wall Street über Nacht und einen stärkeren Yen, der die Aussichten für japanische Exporteure trübte. Am Donnerstag behielt die Bank of Japan (BOJ) wie allgemein erwartet die ultraniedrigen Zinssätze bei. BOJ-Gouverneur Kazuo Ueda hielt mit weniger pessimistischen Kommentaren die Tür für eine Zinserhöhung zum Jahresende offen. Shuutarou Yasuda, ein Marktanalyst bei Tokai Tokyo Intelligence Laboratory, sagte, die japanischen Märkte würden nächste Woche aufgrund der Entscheidung der US-Notenbank und der US-Präsidentschaftswahlen volatil bleiben. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 2,1 Prozent auf 38'245,33 Punkte nach und der breiter gefasste Topix notierte 1,3 Prozent niedriger bei 2.659,28 Zählern.
In China ist laut einer Umfrage im Privatsektor der Caixin/S&P Global PMI für das verarbeitende Gewerbe im Oktober gestiegen. Die Wirtschaft scheint sich in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt langsam wieder zu erholen. «Der Arbeitsmarkt bleibt weiter unter Druck, und das Preisniveau ist nach wie vor gedämpft», sagte Wang Zhe, leitender Ökonom bei der Caixin Insight Group. Er fügte hinzu, dass das Erreichen des chinesischen Wachstumsziels für 2024 von einer nachhaltigen Erholung der Verbrauchernachfrage abhängen werde. «Das bedeutet, dass sich die politischen Bemühungen darauf konzentrieren sollten, das verfügbare Einkommen der Haushalte effektiver zu erhöhen», so Wang. Die Börse Shanghai gewann 0,6 Prozent auf 3.299,61 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,9 Prozent auf 3.924,96 Punkte.
Der Ölpreis setzte seine Rallye fort und stieg um fast zwei Prozent nachdem berichtet wurde, dass der Iran in den kommenden Tagen einen Vergeltungsschlag gegen Israel von irakischem Gebiet aus vorbereitet. Am Rohstoffmarkt verteuerte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 1,8 Prozent auf 74,12 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte 2,0 Prozent fester bei 70,61 Dollar.
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00:00
Kursverluste bei Schwergewichten wie Microsoft und Meta ziehen die Wall Street nach unten. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Donnerstag 0,9 Prozent schwächer bei 41'763 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab 1,8 Prozent auf 5705 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 2,7 Prozent auf 18'095 Stellen. Die Aktien des Software-Riesen und der Facebook-Mutter rutschten um rund sechs und vier Prozent ab.
Beide Konzerne hatten am Mittwochabend vor höheren Ausgaben für die Künstliche Intelligenz (KI) gewarnt. Starke Quartalszahlen rückten damit in den Hintergrund. Experten führten dies unter anderem auf die Tatsache zurück, dass die positiven Überraschungen nicht gross genug ausgefallen seien. «Die Investoren verzeihen keinem im KI-Bereich tätigen Unternehmen, dessen Ergebnisse nicht erheblich über den Erwartungen ausfallen», sagte Dan Coatsworth, Analyst bei der Investitionsplattform AJ Bell.
Die Kauflaune am Aktienmarkt dämpften auch die hohen Renditen der Staatsanleihen, sagte Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Die zehnjährigen US-Bonds rentierten mit 4,270 Prozent. Höhere Renditen machen Staatsanleihen im Vergleich zu Aktien attraktiver, da sie als eine risikoärmere Anlageklasse gelten.
Auch bei anderen Einzelwerten blieben die Konzernbilanzen im Mittelpunkt. Für Gesprächsstoff sorgte etwa Estee Lauder mit einem Kurseinbruch um mehr als 20 Prozent. Mit 68,94 Dollar war die Aktie des Kosmetikkonzerns so billig wie seit März 2014 nicht mehr. Die schwache Konsumnachfrage in China schlug beim New Yorker Unternehmen im vergangenen Quartal durch: Sein Umsatz ging in der Region um elf Prozent zurück, nach einem Minus von drei Prozent im Vorquartal. «Die Nachfrageschwäche in China und den USA nimmt kein Ende. Sie sind einer enormen Konkurrenz ausgesetzt», sagte eMarketer-Analystin Sky Canaves.
Steil nach unten ging es auch für den Online-Broker Robinhood und den Mitfahrdienst Uber, die nach negativ aufgenommenen Zahlen um fast 17 und gut neun Prozent abrutschten. Auch der Online-Händler Ebay enttäuschte Anleger mit einer unerwartet schwachen Umsatzprognose, die Aktie rutschte daraufhin um rund acht Prozent ab. Der Pharmakonzern Merck & Co musste indes im dritten Quartal deutliche Einbussen bei dem HPV-Impfstoff Gardasil hinnehmen. Die Anteilsscheine gaben gut zwei Prozent nach.
Die Investoren griffen dagegen bei Etsy zu. Die Papiere des Online-Marktplatzes kletterten um rund sieben Prozent. Der Bruttoumsatz des Unternehmens im dritten Quartal belief sich auf 2,92 Milliarden Dollar, Experten hatten im Schnitt mit 2,89 Milliarden gerechnet. Ausserdem will das Unternehmen eigene Aktien im Wert von einer Milliarde Dollar zurückkaufen.
Die Enttäuschungen bei den Bilanzen überschatteten die jüngsten positiven Nachrichten aus der Konjunkturdatenfront: Der Preisauftrieb in den USA sank im September laut den jüngsten Zahlen fast auf die Zielmarke der US-Notenbank Fed von zwei Prozent. Im Zuge dessen könnten die Währungshüter ihren im September begonnenen Zinssenkungskurs fortsetzen. «Die Anleger denken derzeit mehr über die Bilanzen nach als über die Wirtschaftsnachrichten», konstatierte Peter Cardillo, Chefvolkswirt beim Finanzdienstleister Spartan.
(cash/AWP/Bloomberg/Reuters)