22:30

Eine von US-Präsident Donald Trump angekündigte Zollpause hat die US-Aktienmärkte am Mittwoch nach oben katapultiert. Der marktbreite S&P 500 schliesst 9,5 Prozent höher. Das ist laut CNBC und Factset der drittgrösste Tagesgewinn seit dem Zweiten Weltkrieg. Nur an zwei Handelstagen im Oktober 2008 schloss der S&P 500 jeweils höher.

Der Dow Jones stieg 7,9 Prozent, der Nasdaq 12,1 Prozent, das ist der grösste Tagesgewinn seit 2001 und der zweitgrösste überhaupt.

Trump setzte bestimmte, gerade in Kraft getretene Zölle für 90 Tage aus. Während der Pause solle ein universeller Zollsatz in Höhe von 10 Prozent gelten. Für China gilt das aber nicht: Auf chinesische Einfuhren erhöhte Trump die Zölle mit sofortiger Wirkung auf nun insgesamt 125 Prozent, geht allerdings weiter von einer Einigung mit der Volksrepublik aus: «China will einen Deal machen», sagte der Republikaner.

Die zuletzt arg gebeutelten Aktien der «Glorreichen Sieben», der sieben bedeutendsten US-Tech-Unternehmen, sprangen in Reaktion auf die Trump-Ankündigungen massiv an. Amazon (12 Prozent), Microsoft (10 Prozent) und Apple (15 Prozent) gingen mit deutlichen Kursgewinnen aus dem Handel. Nvidia stieg 19 Prozent, Tesla 23 Prozent.

Noch stärker profitierten die Aktien von US-Fluggesellschaften von der Trump-Ankündigung. So verbuchten die Papiere von Delta Air Lines, United Airlines und American Airlines Kursaufschläge zwischen 22,6 und 26,1 Prozent. Zuvor hatte Delta ausgeschlossen, Einfuhrzölle für die Lieferung von Airbus-Flugzeugen in die USA zu übernehmen. Stattdessen werde man alle mit Zöllen belegten Auslieferungen aufschieben, sagte Delta-Chef Ed Bastian. Wenn man für Flugzeuge 20 Prozent mehr bezahlen solle, werde es sehr schwer, die Rechnung aufgehen zu lassen.

Die zunächst unter Verkaufsdruck stehenden Papiere aus der US-Pharmaindustrie erholten sich ebenfalls. Eli Lilly, Pfizer, Merck & Co und Johnson & Johnson gewannen letztlich zwischen 0,7 und 3,8 Prozent. Zuvor waren sie nach Aussagen von Trump über massive Zölle auf importierte Pharmazeutika deutlich abgesackt.

Die Anteilsscheine von Walmart gewannen 9,6 Prozent. Der Handelskonzern überraschte die Anleger auch mit bekräftigten Jahreszielen.

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20:55

Trump hat seine Zollerhöhungen mit Ausnahme von China nach eigenen Angaben weitgehend für 90 Tage auf Eis gelegt. Das gelte ab sofort für die reziproken Zölle und für die Zölle von zehn Prozent, erklärte Trump in einer überraschenden Kehrtwende. Laut US-Finanzminister Scott Bessent soll die Zollaussetzung Zeit für Verhandlungen geben.

An den Finanzmärkten sorgt dies für Kursfeuerwerke. Aktuell notiert der Dow Jones 6,7 Prozent im Plus, der Nasdaq sogar knapp 11 Prozent. Laut CNBC sind das die grössten Tagesgewinne seit fünf Jahren. Der SMI zieht nachbörslich laut den Berechnungen von IG um mehr als 5 Prozent an.

Die Aktie von Nvidia legt 17 Prozent zu, Tesla 20 Prozent, Intel 18 Prozent, Amazon 11 Prozent, Boeing 13 Prozent, Walmart 11 Prozent. 

Der Franken, der im Tagesverlauf wegen seiner Eigenschaft als «sicherer Hafen in unsicheren Zeiten» markant an Wert gewonnen hatte, gibt nun deutlich nach.

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20:30

Trump hat seine Zollerhöhungen mit Ausnahme von China für 90 Tage auf Eis gelegt. Die Ölpreise und Bitcoin stiegen nach der Ankündigung. Der Ausverkauf am US-Anleihemarkt ging jedoch weiter. Die Rendite zehnjähriger US-Bonds lag bei 4,423 Prozent nach 4,260 Prozent am Dienstag.

«Es gibt Anzeichen dafür, dass die Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit der USA als Handelspartner leidet», sagte Philippe Ferreira vom Vermögensberater Kepler Cheuvreux. Der «sichere Anlagehafen» Gold setzte indes seinen Aufwärtskurs fort und verteuerte sich um 2,3 Prozent auf rund 3052 Dollar je Feinunze.

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17:35

Der SMI schliesst mit einem Minus von 4,2 Prozent bei 10’888 Punkten.

Einziger Gewinner ist Swisscom (+0,3 Prozent). 

Die grössten Verluste im Leitindex muss Novartis (-6,4 Prozent) verkraften. Die weiteren SMI-Schwergewichte Roche (-5,8 Prozent) und Nestlé (-2,4 Prozent) verlieren am Mittwoch ebenfalls klar.

Auf dem breiten Markt legt Idorsia 3,6 Prozent zu.

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17:15

Die Eskalation im Zollstreit wirkt sich auch stark auf die Devisenmärkte aus: Anleger flüchten in klassische sichere Häfen, zu denen im Währungsbereich insbesondere auch der Schweizer Franken zählt. Die hiesige Währung bewegt sich mittlerweile im Bereich von Allzeit- oder Mehrjahreshochs gegenüber der US-Währung und dem Euro.

Aktuell taucht der Euro auf noch 0,9256 Franken ab nach 0,9291 Franken am späten Vormittag. Das ist beinahe ein neues Allzeittief in der rund 25-jährigen Geschichte der Gemeinschaftswährung. Ähnlich wenig wie derzeit wurde im November 2024 bezahlt. Werden anstelle der nominalen allerdings die realen Wechselkurse genommen, sieht die Rechnung etwas anders aus. Da die Inflation in der Schweiz in den letzten paar Jahren deutlich geringer war, ist die reale Aufwertung deutlich geringer als die nominale.

Zum US-Dollar notierte der Franken um 16.30 Uhr bei 0,8383, im asiatischen Handel ganz früh am Morgen sackte der Kurs bis auf 0,8381 ab. Dies war das tiefste Niveau seit Anfang September letzten Jahres - deutlich tiefer notierte das Währungspaar lediglich unmittelbar nach der überraschenden Aufhebung des Euro-Mindestkurses der SNB im Januar 2015, die starke Turbulenzen an den Finanzmärkten ausgelöst hatte. Damals hatten die Kurssysteme für ein paar Stunden allerdings Probleme, überhaupt richtige Kurse zu stellen bzw. Es kamen für eine gewisse Zeit kaum Transaktionen zustande. Insofern dürfte es sich bei den aktuellen Kursen um eine Art Allzeithoch handeln.

Der Euro stieg zum Dollar auf 1,1044. Das ist der höchste Stand seit Ende September 2024.

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17:05

Die «Glorreichen Sieben», die sieben bedeutendsten US-Tech-Unternehmen, verzeichneten vorwiegend Kursgewinne. Nvidia, Alphabet, Microsoft, Apple und Tesla verbuchten Kursaufschläge zwischen 0,3 und 4,7 Prozent.

Die Aktien von Delta Air Lines gewannen 6,0 Prozent. Die Fluggesellschaft legte besser als erwartet ausgefallene Zahlen für das erste Quartal vor, zog den Jahresausblick wegen der Unsicherheiten rund um den Zollkonflikt aber zurück. TD-Cowen-Analyst Tom Fitzgerald bezeichnete diese Entscheidung im gegenwärtig unsicheren Umfeld als umsichtig. Er glaubt, dass die Fluggesellschaft «aufgrund ihrer Ertragsvielfalt und Bilanzstärke ein besserer Hafen im Sturm ist als viele Konkurrenten».

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16:10

Entgegen den vorbörslich klar negativen Indikationen haben sich die US-Aktienmärkte zur Wochenmitte zunächst einmal leicht erholt präsentiert. Der Dow Jones Industrial notierte im frühen Handel 0,4 Prozent höher bei 37'805 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,8 Prozent auf 5'023 Zähler aufwärts. Der von den grossen Technologieaktien dominierte Nasdaq 100 gewann 1,5 Prozent auf 17'344 Punkte.

Unterdessen hat sich der Zollkonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China am Mittwoch nochmals verschärft. Als Antwort auf weitere US-Zölle in Höhe von 50 Prozent hat Peking Gegenzölle im gleichen Umfang verkündet. Die zunächst auf 34 Prozent angelegte Sonderzölle auf alle US-Einfuhren sollen nun 84 Prozent betragen und am Donnerstag in Kraft treten.

Analyst Jens Klatt vom Broker XTB warnte in diesem Zusammenhang vor erheblichen Turbulenzen an den Finanzmärkten. Denn die Renditen von US-Staatsanleihen seien stark gestiegen, während die Notenbank Fed die Marktakteure mit ihrem Schweigen angesichts der Verwerfungen an den Märkten verunsichere.

Die Rendite zehnjähriger US-Papiere ist binnen drei Tagen von 4,0 Prozent auf bis zu 4,5 Prozent nach oben geschnellt. Investoren erachten also US-Anleihen in dem angeschlagenen Marktumfeld nicht mehr als sichere Anlage und verkaufen sie stattdessen. Auch der US-Dollar geriet am Mittwoch erneut unter Druck

Bei den Einzelwerten belastete die Ankündigung hoher US-Zölle auf Importe von Medikamenten Aktien aus dem Pharmasektor. Branchenriesen wie AbbVie, Pfizer, Eli Lilly und Merck & Co verloren zwischen knapp drei und knapp vier Prozent.

Aus den Depots flogen auch die Titel grosser Energieunternehmen. Fallende Ölpreise drückten die Titel von Exxon Mobil und Chevron um knapp zwei und gut ein Prozent ins Minus.

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15:35

Der Dow Jones startet am Mittwoch mit einem Minus von 0,5 Prozent. Auch der S&P 500 (-0,2 Prozent) gibt nach. Der Nasdaq hingegen legt zu (+0,5 Prozent).

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14:40

Der Zollkonflikt zwischen den USA und China hat sich am Mittwoch nochmals verschärft und droht die US-Börsen auf neue Tiefstände zu drücken. Vorbörslich fiel der Dow Jones Industrial um 2,2 Prozent auf 36.800 Punkte. Damit hielt er sich nur noch knapp über dem Tief vom Montag bei 36.612 Zählern, das niedrigste Niveau des Dow seit Ende 2023.

Als Antwort auf weitere US-Zölle in Höhe von 50 Prozent hat Peking Gegenzölle im gleichen Umfang verkündet. Die zunächst auf 34 Prozent angelegte Sonderzölle auf alle US-Einfuhren sollen nun 84 Prozent betragen und am Donnerstag in Kraft treten.

Daraufhin gerieten nicht nur die vorbörslichen US-Aktienkurse unter Druck, auch der Ölpreis als Indikator für die globale Konjunktur sackte um 6,5 Prozent ab.

Der technologielastige Nasdaq 100 wird vorbörslich 1,6 Prozent schwächer erwartet bei 16.820 Punkten. Seit Jahresbeginn ist der Index damit um mehr als 20 Prozent eingebrochen.

«An den Aktienmärkten könnte es nach der Talfahrt der vergangenen Tagejetzt zu erheblichen Turbulenzen kommen», warnte Analyst Jens Klatt vom Broker XTB. Denn zum einen stiegen die Renditen von US-Staatsanleihen stark, zum anderen verunsichere die Notenbank Fed die Marktakteure zusätzlich mit ihrem Schweigen angesichts der Verwerfungen an den Märkten.

Die Rendite zehnjähriger US-Papiere ist binnen drei Tagen von 4 Prozent in der Spitze auf 4,51 Prozent nach oben geschnellt. Investoren erachten also US-Anleihen in dem angeschlagenen Marktumfeld nicht mehr als sichere Anlage und verkaufen sie stattdessen. Auch der US-Dollar ist am Mittwoch erneut unter grossen Druck geraten.

Im vorbörslichen Handel sind die Papiere aus der US-Pharmaindustrie auf Talfahrt gegangen. Eli Lilly , Pfizer , Merck & Co und Johnson & Johnson verloren zwischen 4 und 5 Prozent. Nach Aussagen von US-Präsident Trump sind nun auch massive Zölle auf importierte Pharmazeutika geplant.

Delta Air Lines wartete am Mittwoch mit einer verhaltenen Gewinnprognose für das laufende Jahr auf. Nach einem Kurseinbruch von gut 40 Prozent seit Jahresbeginn waren die Aktien aber vorbörslich zuletzt unverändert.

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14:30

Die Verschärfung des Handelskriegs zwischen China und den USA drückt die europäischen Börsen tiefer ins Minus.

Die Schweizer Börse fällt gemessen am SMI 5,6 Prozent auf 10'721 Punkte. Der deutsche Leitindex Dax büsst am Nachmittag rund vier Prozent auf 19'462 Punkte ein, der Euro Stoxx 50 liegt sogar knapp fünf Prozent im Minus bei 3927 Zählern.

Nach der Verschärfung des Handelskonflikts durch die USA reagierte China seinerseits mit weiteren Gegenzöllen. Die beiden grössten Volkswirtschaften der Welt schlagen jeweils noch einmal 50 Prozent auf die ohnehin schon bestehenden Zollgebühren auf.

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14:26

Der Dollar fällt zum Franken 1,02 Prozent auf 83,85 Rappen. Er bewegt sich damit auf einen weiteren historischen Tiefstand zu. Schon am Vormittag war der Greenback auf 83,79 gesunken. Seit China neue Zölle auf US-Waren angekündigt hat, verschäft sich die Verfall des Dollars erneut.

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13:28

Die Aktienmärkte beschleunigen am frühen Mittwochnachmittag ihre Talfahrt. Der SMI sackt um 5,27 Prozent auf 10'760,57 Punkte ab, bei 10'750,95 Zähler markierte der Schweizer Leitindex ein neues Jahrestief. Auslöser sind neue Zölle, die von China gegen die USA erhoben wurden.

So hat das Reich der Mitte als Gegenmassnahmen zu den von den USA erhöhten Zöllen ebenfalls die Einfuhrgebühren erhöht, und zwar auf 84 Prozent. Damit geht die Eskalation im Zoll-Streit in die nächste Runde.

Auch die übrigen europäischen Indizes gaben nach, beispielsweise der deutsche DAX um 3,8 Prozent. Auch die Wall Street wird mit einer tieferen Eröffnung erwartet. Der Broker IG taxiert aktuell den Dow Jones rund 1,8 Prozent im Minus. Am Devisenmarkt rutschte der Dollar wieder unter die Marke von 0,84 Franken, die er bereits am Morgen kurz unterschritten hatte.

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13:15

Die Futures der US-Märkte fallen, nachdem China Gegenzölle verhängt hat. Die Terminkontrakte auf den Dow Jones Industrial fallen 1,8 Prozent, jene auf den S&P 500 sinken 1,6 Prozent, und die Nasdaq-Futures geben 1,2 Prozent nach.

Die Regierung in Peking hat Gegenzölle in Höhe von 84 Prozent auf Güter aus den Vereinigten Staaten verhängt.

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12:30

Die Eskalation im Zollstreit wirkt sich auch stark auf die Devisenmärkte aus. So flüchten Anleger in klassische sichere Häfen, zu denen im Währungsbereich insbesondere auch der Schweizer Franken zählt. Die hiesige Währung bewegt sich mittlerweile im Bereich von Allzeit- oder Mehrjahreshochs gegenüber der US-Währung und dem Euro.

Zum US-Dollar notierte der Franken um die Mittagszeit bei 0,8424, im asiatischen Handel ganz früh am Morgen sackte der Kurs bis auf 0,8381 ab. Dies war das tiefste Niveau seit Anfang September letzten Jahres - deutlich tiefer notierte das Währungspaar lediglich unmittelbar nach der überraschenden Aufhebung des Euro-Mindestkurses der SNB im Januar 2015, die starke Turbulenzen an den Finanzmärkten ausgelöst hatte. Damals hatten die Kurssysteme für ein paar Stunden allerdings Probleme, überhaupt richtige Kurse zu stellen bzw. es kamen für eine gewisse Zeit kaum Transaktionen zustande. 

Etwas klarer sieht es zum Euro aus. Aktuell kostet der Euro noch 0,9291 Franken, im bisherigen Tagestief waren es gar 0,9271. Ähnlich wenig wie derzeit wurde einzig Ende 2023 in einem dünnen Handel kurz vor Silvester bezahlt. Klar billiger jedenfalls war ein Euro in seiner rund 25-jährigen Geschichte jedenfalls noch nie. Werden anstelle der nominalen allerdings die realen Wechselkurse genommen, sieht die Rechnung etwas anders aus. Da die Inflation in der Schweiz in den letzten paar Jahren deutlich geringer war, ist die reale Aufwertung deutlich geringer als die nominale.

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11:45

Der Leitindex SMI büsst 4 Prozent ein auf 10'902,09 Punkte. Die Eskalation im US-Zollstreit geht weiter und ein Ende oder ein Einlenken von Trump oder China scheint derzeit nicht in Sicht zu sein. Mittlerweile ist die zweite Stufe der Zölle in Kraft getreten, China droht erneut mit Gegenmassnahmen. Entsprechend würden die Märkte weiter durchgeschüttelt, die Unsicherheit steigt.

Die Kommentare von Analysten und Händlern werden angesichts des anhaltenden Ausverkaufs drastischer. "Derzeit stehen die Globalisierungsbemühungen der letzten 30 Jahre auf dem Spiel", sagte ein Börsianer. Die Analysten der Deka-Bank vergleichen die Aktionen Trumps mit denen eines "religiösen Fanatiker, der für seine kruden Ziele die bestehende Ordnung ohne Rücksicht auf die Kosten zerstöre".

Ein anderer Händler gab bereits zu bedenken, dass angesichts der Volatilität und Unberechenbarkeit auch durchaus grosse Hedgefonds und Banken in Schieflage geraten könnten. "Es könnte zu Ansteckungseffekten kommen, die am Ende nicht mehr einzufangen sind", so sein Kommentar.

Sehr schwach zeigen sich auch die anderen europäischen Märkte. Der deutsche DAX fällt beispielsweise mit 3,1 Prozent auf 19'651 Punkte klar unter die Marke von 20'000 Zählern, in London verliert der FTSE 100 2,9 Prozent und in Paris gibt der CAC 40 um 2,6 Prozent nach. Auch am Devisenmarkt kommt es zu deutlichen Bewegungen, der US-Dollar gibt sowohl gegenüber dem Franken als auch dem Euro nach.

Am SLI-Ende liegen die Aktien von Adecco (7,1% auf 20,32 Fr.), die zeitweise unter 20 Franken und damit so tief wie seit fast 30 Jahren mehr gefallen sind. Aber auch die Tech-Werte wie Logitech (-5,1%) oder VAT (-2,8%) leiden unter den Sorgen um eine Eskalation im Zoll-Streit.

Die Pharma-Schwergewichte Roche (-5,4%) und Novartis (-6,3%) rauschen ebenfalls in die Tiefe und radieren ihre Gewinne seit fast einem Jahr vollständig aus. Schuld sind auch hier die US-Zölle. Denn wurden bislang Pharmaprodukte explizit von den Zöllen ausgeklammert, mehren sich nun die Anzeichen, dass diese Ausnahme ein jähes Ende finden könnte. So sagte Trump zuletzt, dass er schon "sehr bald" Abgaben auf im Ausland hergestellte pharmazeutische Produkte ankündigen werde. Auch Sandoz (-5,7%) werden aus den Depots gekippt.

Unter Druck bleiben auch die Luxusgüter Richemont (-3,8%) und Swatch (-3,1%). Diverse Analysehäuser zücken ihre Rotstifte und senken ihre Schätzungen zum Teil deutlich. So sei die Wahrscheinlichkeit einer weltweiten Rezession weiter gestiegen, schreibt etwa der Broker Bernstein in einer Branchenstudie.

Einige defensive Werte oder Titel von Unternehmen, deren Geschäft nicht stark von den USA abhängt, halten sich dagegen vergleichsweise gut. Dazu gehören neben Lindt&Sprüngli (-1,3%) auch die Aktien der Swisscom (-1,6%) oder vom Sanitärtechniker Geberit (-1,4%).

Unterdessen zählen Finanzwerte ebenfalls zu den stark verkauften Werten. Besonders Julius Bär (-5,7%) kommen unter Druck, UBS (-3,6%) geben ebenfalls nach. Auch Partners Group (-3,4%) fallen weiter, obwohl der Privatmarkt-Spezialist nur einen begrenzten Einfluss der neuen US-Zölle auf sein Portfolio sieht. Versicherer wie Zurich (-3,0%) oder Swiss Life (-3,5%) können sich dem Abwärtsdruck ebenfalls kaum entziehen.

In der zweiten Reihe gewinnen Idorsia (+4,3%) hinzu. Das Biotech-Unternehmen hat von der FDA für seinen Blutdrucksenker Tryvio das aktualisierte Arzneimittelkennzeichen genehmigt bekommen. Erst vor wenigen Wochen war Idorsia von der Pflicht befreit worden, den Beipackzettel mit einer sogenannten Blackbox-Warnung zu versehen.

Ansonsten schlagen sich die aus der Fusion von Ina Invest und der Cham Group hervorgegangene Cham Swiss Properties (-1,4%) an ihrem ersten Handelstag recht wacker.

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11:00

Die Futures auf den US-Aktienmärkten, welche die erwartete Kursentwicklung wiedergeben, sind gemischt. Die Terminkontrakte auf dem Dow Jones sinken 0,2 Prozent, diejenigen auf dem Nasdaq notieren 0,5 Prozent höher.

Der SMI notiert 4 Prozent tiefer.

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10:45

Die Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China drückt die Preise am Ölmarkt. Die Nordsee-Sorte Brent und die US-Sorte WTI verbilligen sich um jeweils rund drei Prozent auf 60,97 und 57,74 Dollar je Fass (159 Liter).

China liess am Dienstag eine von US-Präsident Donald Trump gesetzte Frist zur Rücknahme von Gegenzöllen verstreichen. Somit belegen die USA China ab Mittwoch mit zusätzlichen Abgaben von insgesamt 104 Prozent. «Ein anhaltender Handelskrieg könnte das chinesische Nachfragewachstum von 50.000 bis 100.000 Barrel pro Tag gefährden», sagte Ye Lin, Ölmarktexpertin beim Analysehaus Rystad Energy. Zusätzliche Massnahmen der chinesischen Regierung zur Ankurbelung des privaten Konsums könnten die Verluste jedoch teilweise ausgleichen.

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09:15

Die Futures auf den US-Aktienmärkten, welche die erwartete Kursentwicklung wiedergeben, sind nur noch leicht negativ. Die Terminkontrakte auf dem Dow Jones und dem Nasdaq notieren 0,2 Prozent tiefer.

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09:10

Der SMI fällt im frühen Handel 2,7 Prozent. Vorbörslich war ein Kursminus von 3,1 Prozent indiziert worden.

Ein Ende der Eskalation im Zoll-Streit ist nicht in Sicht. Über Nacht traten die neuen, höheren Zölle auf Waren diverser Länder in Kraft und so gelten mittlerweile auch auf Schweizer Produkte Zölle in Höhe von 31 Prozent.

Auch China gab nicht nach und hat seine Gegenmassnahmen umgesetzt. Damit dreht sich die Spirale weiter. «Ohne dramatisch klingen zu wollen: wir stehen kurz davor, dass die beiden grössten wirtschaftlichen und militärischen Supermächte mit hoher Geschwindigkeit aufeinanderprallen», kommentierte ein Händler. Die US-Börsen hatten ihren Erholungsversuch noch während der Handelszeit abgebrochen und waren wieder ins Minus gerutscht. Der breit gefächerte S&P 500 hat laut einem Händler seit dem «Liberation Day» mittlerweile 5,8 Billionen Dollar an Marktkapitalisierung verloren.

Im Hintergrund liefern sich mittlerweile mit Elon Musk und Peter Navarro, dem Architekt der Zoll-Strategie, zwei der wichtigsten Berater einen heftigen Schlagabtausch. Händler vermuten zudem, dass der Druck auf Trump von Seiten einiger US-Milliardäre steigen könnte, die durch den Kurseinbruch an den Märkten massive Verluste erlitten hatten.

Bei den Luxusgüterwerten sind neben Richemont auch Swatch (je -4 Prozent) sehr schwach. Hier lasten vor allem Zoll-Sorgen auf der Stimmung, auch wenn bei Swatch die Familie Hayek das tiefe Kursniveau zuletzt genutzt und deutlich zugekauft hat. Derweil widmet sich Bernstein dem Luxusgütersektor und auch die HSBC senkt die Kursziele.

Die Nachrichtenlage abseits der Zölle ist recht dünn und so werden die meisten Aktien von der allgemeinen Ausverkaufsstimmung nach unten gedrückt. Defensive Titel wie Nestlé (-1,8 Prozent) oder die Swisscom (-1,4 Prozent) halten sich noch vergleichsweise gut, ebenso Lonza (-1 Prozent). Der Pharmazulieferer hat laut Analysten die Investoren über das geringe Exposure des Unternehmens gegenüber den US-Zöllen informiert.

Die Pharmaschwergewichte Roche und Novartis (je 4 Prozent) sind unter Druck. Hier belasten Medienberichte, wonach nun doch auch Pharmaprodukte bezollt werden sollen, die bislang ausgeklammert waren.

Auch Finanzwerte wie UBS und Partners Group (je -4 Prozent) müssen wieder federn lassen.

Derweil ist heute der erste Handelstag für die neuen Aktien der Cham Swiss Properties AG, die aus der Fusion von Ina Invest und der Cham Group hervorgegangen ist.

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08:10

Der SMI wird bei Julius Bär vorbörslich 3,07 Prozent tiefer gestellt. Die grössten Verlierer sind die Aktien von UBS (minus 5 Prozent), Richemont (minus 5,4 Prozent) und Logitech (minus 5,8 Prozent).

Am breiten Markt geben U-Blox und AMS Osram je über 5 Prozent nach.

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07:45

Die Ankündigung hoher US-Zölle auf Pharmaimporte belastet die indischen Pharmaaktien. Der entsprechende Branchenindex büsste 1,7 Prozent ein. US-Präsident Donald Trump hatte bei einer Veranstaltung gesagt, die USA würden bald «grosse Zölle» auf Einfuhren von Pharmaprodukten verhängen.

Zu den grössten Verlierern an der indischen Börse gehörten Biocon, Laurus Labs und Lupin, die zwischen drei und fünf Prozent einbüssten. Indien ist ein wichtiger Produzent von Medikamenten und liefert in die ganze Welt. In die USA gehen rund ein Drittel aller Pharma-Exporte des Landes.

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06:15

Der SMI wird bei der IG Bank vorbörslich 3,5 Prozent tiefer gestellt.

Die US-Börsen haben am Dienstag den vierten Handelstag in Folge niedriger geschlossen (siehe Eintrag unten).

Die Futures auf den US-Aktienmärkten, welche die erwartete Kursentwicklung wiedergeben, fallen erneut. Die Terminkontrakte auf dem Dow Jones und dem Nasdaq gehen je 1,7 Prozent zurück.

Seit dem heutigen Morgen ist die zweite Stufe von Trumps Zollpaket in Kraft getreten und damit gelten für Länder, mit denen die USA nach Regierungsangaben ein besonders hohes Handelsdefizit haben, nochmals höhere Abgaben. Besonders China, das selbst Gegenmassnahmen ergriffen hat, ist von weiteren Zöllen betroffen - mittlerweile gelten für chinesische Waren insgesamt 104 Prozent Sonderzölle.

Aber auch für die Schweiz gilt nun ein Zollsatz von 31 Prozent. Zudem kündigte Trump laut Medienberichten an, nun auch Pharmaprodukte bezollen zu wollen, nachdem diese zunächst noch ausgeschlossen waren.

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06:00

Die asiatischen Börsen haben am Mittwoch die Talfahrt der Wall Street fortgesetzt. Rezessionsängste belasteten die Stimmung der Anleger, da US-Präsident Donald Trump die Einführung von Zöllen in Höhe von 104 Prozent auf chinesische Importe vorantrieb, die um Mitternacht (Ortszeit) in Kraft treten sollen.

In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 2,6 Prozent auf 32.147,04 Punkte nach und der breiter gefasste Topix notierte 2,1 Prozent niedriger bei 2.380,84 Zählern. Die Börse Shanghai verlor 0,3 Prozent auf 3.134,89 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,2 Prozent auf 3.644,16 Punkte.

Die wechselnden Schlagzeilen über die Zölle und das Schreckgespenst eines anhaltenden Handelskriegs zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt lösten starke Schwankungen an den Finanzmärkten aus. «Die USA und China befinden sich in einem noch nie dagewesenen und teuren Spiel, und es scheint, dass beide Seiten nicht bereit sind, einen Rückzieher zu machen», sagte Ting Lu, Chefökonom für China bei Nomura. Angesichts der ausserordentlich instabilen Situation sei es derzeit unmöglich, die Auswirkungen des laufenden Handelskriegs zwischen den USA und China auf Chinas Wirtschaft vernünftig abzuschätzen, so der Ökonom.

In Japan führten Technologiewerte den Rückgang an, wobei der Hersteller von Chip-Testgeräten Advantest um neun Prozent und der Chiphersteller Tokyo Electron um 4,85 Prozent nachgab. Der Technologie-Investor SoftBank Group fiel um 5,96 Prozent. Der japanische Finanzminister Katsunobu Kato sagte am Mittwoch, dass die Handelsverhandlungen mit den Vereinigten Staaten auch Gespräche über die Wechselkurse beinhalten könnten. Der Gouverneur der Bank von Japan (BOJ), Kazuo Ueda, erklärte, die Zentralbank werde bei ihren geldpolitischen Entscheidungen sorgfältig analysieren, wie sich die US-Zölle auf die Wirtschaft auswirken könnten.

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05:00

Die Einführung von US-Zöllen in Höhe von 104 Prozent auf chinesische Waren drückte den Ölpreis auf ein Vierjahrestief. Deswegen brachen die Ölpreise am Mittwoch aufgrund der Sorgen über die Nachfrage aus China um über vier Prozent ein. Am Rohstoffmarkt verbilligte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 3,1 Prozent auf 60,86 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte 3,5 Prozent schwächer bei 57,48 Dollar.

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04:30

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,3 Prozent auf 145,86 Yen und legte 0,2 Prozent auf 7,3497 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent niedriger bei 0,8458 Franken. Parallel dazu stieg der Euro um 0,5 Prozent auf 1,1011 Dollar. Der Euro fällt bis 0,9288 Franken an. 

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01:00

Die jüngsten Nachrichten zur US-Zollpolitik haben die Anleger an der Wall Street verunsichert. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 0,8 Prozent auf 37.645 Punkte. Der technologielastige Nasdaq gab 2,1 Prozent auf 15.267 Zähler nach und der breit gefasste S&P 500 büsste 1,6 Prozent auf 4982 Stellen ein. Damit schloss der S&P erstmals seit fast einem Jahr unter 5000 Punkten.

Der Handel gestaltete sich aufgrund der US-Zollpolitik volatil. Zunächst hatten die drei Börsenbarometer um 3,8 bis 4,6 Prozent zugelegt, nachdem sie in den vergangenen drei Handelstagen um jeweils mehr als zehn Prozent abgerutscht waren. Im Handelsverlauf schwanden jedoch die Hoffnungen der Marktteilnehmer auf eine Verschiebung oder Zugeständnisse der USA. Das drückte die Indizes ins Minus. Die zusätzlichen US-Zölle auf chinesische Produkte sollen nach Angaben eines Vertreters des US-Präsidialamts um Mitternacht (US-Ortszeit) in Kraft treten.

Somit belegen die USA China insgesamt mit zusätzlichen Abgaben von 104 Prozent, die ab Mittwochmorgen 06.01 Uhr (MESZ) gelten sollen. Der Schritt erfolge, da die Regierung in Peking die von US-Präsident Donald Trump gesetzte Frist zur Rücknahme der chinesischen Gegenzölle habe verstreichen lassen, heisst es weiter. «Ohne Rücksicht auf Verluste setzt die neue Regierung in Washington ihr Vorhaben, den bisherigen Welthandel auf den Kopf zu stellen, gnadenlos durch», konstatierte Christian Henke, Analyst vom Broker IG.

Die Preise am Ölmarkt bauten nach der Ankündigung ihre leichten Gewinne wieder ab. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die US-Sorte WTI verbilligten sich um jeweils knapp vier Prozent auf 61,72 und 58,38 Dollar je Fass (159 Liter). «Das Szenario nährt Befürchtungen einer globalen Rezession – verbunden mit der Sorge, dass die Energienachfrage deutlich zurückgehen könnte», sagte Alex Hodes, Chefstratege beim Finanzdienstleister StoneX.

Doch laut Russ Mould vom Vermögensverwalter AJ Bell hoffen die Anleger weiterhin, dass Vertreter verschiedener Länder versuchen werden, ein Handelsabkommen mit den USA zu erreichen. Fast 70 Staaten haben sich dem US-Präsidialamt zufolge um Verhandlungen über die angedrohten Import-Zölle bemüht. Abkommen seien möglich, wenn sie das Handelsbilanzdefizit der USA reduzierten und dem amerikanischen Arbeiter nützten, sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt, am Dienstag in Washington. Teil solcher Gespräche würde auch die Militärpräsenz der USA in den jeweiligen Staaten sein. Trump gehe aber davon aus, dass die Zölle am Mittwoch wie geplant in Kraft treten würden.

Im Rampenlicht bei den Einzelwerten stand unter anderem der Chipkonzern Broadcom mit einem Plus von 1,2 Prozent. Die Kalifornier wollen eigene Aktien im Wert von zehn  Milliarden Dollar zurückkaufen.

Gefragt waren auch die Titel von Boeing, die um 0,4 Prozent zulegten. Der Flugzeugbauer aus Virginia lieferte im März nach eigenen Angaben 41 Maschinen aus, was einem Anstieg um 41 Prozent gegenüber März 2024 entspricht.

Die Anleger blickten zugleich auf Harley-Davidson. Konzernchef Jochen Zeitz will den US-Motorradhersteller in diesem Jahr verlassen. Der am Sonntag 62 Jahre alt gewordene Manager habe bereits im vergangenen Jahr signalisiert, dass 2025 sein letztes Jahr bei Harley-Davidson sein werde, teilte das Unternehmen mit. Er sei aber bereit, im Amt zu bleiben, bis ein Nachfolger gefunden sei. Die Harley-Davidson-Aktie notierte zum Handelsschluss über acht Prozent schwächer.

(cash/AWP/Reuters)