Zum aktuellen Geschehen im Dow Jones geht es hier.

17:35

Die rechtsnationale Partei Rassemblement National (RN) um Marine Le Pen und Spitzenkandidat Jordan Bardella gewann die Europawahl in Frankreich klar. Auch in anderen EU-Staaten konnten rechtspopulistische und rechtsextremistische Parteien zulegen. Der SMI verlor bis kurz vor Handelsschluss 1,0 Prozent auf 12'138 Punkte. Der auch «Angstbarometer» genannte Volatilitätsindex kletterte im Gegenzug fast zehn Prozent.

Der Nahrungsmittelriese Nestle verlor bis kurz vor Handelsschluss 2,6 Prozent. Zuvor hatten die Morgan-Stanley-Analysten das Index-Schwergewicht auf «Equal-Weight» von «Overweight» zurückgestuft und das Kursziel gesenkt. Die Grossbank UBS ermässigte sich um 1,6 Prozent. Auch der Rückversicherer Swiss Re und der Luxusgüterkonzern Richemont mussten Federn lassen.

Von den 20 Schweizer Standardwerten zogen zwei an. Gestützt von einer Hochstufung auf «Equal Weight» durch die Barclays-Analysten verteuerte sich der Aromenhersteller Givaudan um 0,6 Prozent. Für den Zementriesen Holcim ging es um 0,4 Prozent aufwärts.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

+++

16:15

Der Leitindex Dow Jones Industrial legte im frühen Handel nach einem moderat schwächeren Start um 0,10 Prozent auf 38'834,60 Punkte zu. Mit einem vergleichsweise mageren Plus von drei Prozent seit Jahresbeginn läuft der bekannteste Wall-Street-Index den anderen zwei wichtigen Indizes allerdings deutlich hinterher.

Der S&P 500 gab zu Wochenbeginn 0,26 Prozent auf 5333,16 Punkte nach und der Nasdaq 100 sank um 0,24 Prozent auf 18'954,48 Zähler. Beide haben seit Anfang 2024 einen inzwischen prozentual zweistelligen Jahresgewinn eingeheimst. Der marktbreite S&P ist seither um knapp 12 Prozent gestiegen, der technologielastige Auswahlindex der Nasdaq um knapp 13 Prozent.

Am Freitag hatte ein robuster Arbeitsmarktbericht «alle Erwartungen übertroffen», wie die Experten der Bank ING schrieben. Baldige Zinssenkungen sind damit kaum zu erwarten, doch diese galten länger schon als nahezu ausgeschlossen. Immerhin aber bedeutet das auch eine gut laufende Wirtschaft. Am Mittwoch rücken damit zugleich die Inflationsdaten wieder einmal in den Fokus. Diese Daten, und auch die US-Notenbanker ein paar Stunden später, könnten Hinweise liefern, wann die Fed ihre geldpolitische Wende einläutet.

+++

15:35

Der Dow Jones startet am Montag mit einem Minus von 0,3 Prozent. Auch der Nasdaq (-0,2 Prozent) und der S&P 500 (-0,2 Prozent) geben nach.

+++

14:45

Der Broker IG taxiert den Dow Jones Industrial 0,1 Prozent tiefer auf 38'773 Punkte. Damit würde der Leitindex, der zuletzt im Gegensatz zu den anderen wichtigen Indizes keine neue Bestmarke aufgestellt hatte, den Seitwärtstrend der vergangenen Tage fortsetzen. Noch weniger Bewegung zeichnet sich für den Nasdaq 100 mit 18'994 Punkten ab. Der technologielastige Auswahlindex hatte sich am Freitag ebenso wie der marktbreite S&P 500 auf ein Rekordhoch gemüht.

Ein überraschend robuster US-Arbeitsmarktbericht hatte der Hoffnung der Anleger auf eine baldige Zinssenkung vor dem Wochenende einen weiteren Dämpfer verpasst. Eine solche bereits bei der Sitzung an diesem Mittwoch galt schon zuvor als nahezu ausgeschlossen. Die wenige Stunden davor anstehenden Inflationsdaten könnten aber ebenso wie die Notenbanker selbst Hinweise darauf liefern, wann die Fed ihre geldpolitische Wende einläutet.

Die Aktien von Southwest zogen am Montag vorbörslich um gut 8 Prozent an. Dem «Wall Street Journal» zufolge sicherte sich der Hedgefonds Elliott Investment des aktivistischen Investors Paul Singer eine Beteiligung an der Fluggesellschaft im Wert von knapp 2 Milliarden US-Dollar. Singer werde damit auf Anhieb einer der grössten Anteilseigner und strebe einen Einfluss auf die Unternehmensführung an, schrieb die Zeitung unter Berufung auf informierte Kreise. Die Southwest-Aktien hatten in den vergangenen 5 Jahren 45 Prozent an Wert verloren. Bei Konkurrent Delta steht dagegen nur ein Minus von 8,4 Prozent zu Buche, während der S&P 500 im selben Zeitraum um 86 Prozent zugelegt hat.

Einige Titel wurden von der bald anstehenden Aufnahme in das marktbreite Börsenbarometer S&P 500 beflügelt. Für den Informationssicherheits-Spezialisten Crowdstrike und die Beteiligungsgesellschaft KKR zeichnen sich Kursaufschläge von 5,8 beziehungsweise rund 8 Prozent ab. 3 Prozent sind es bei GoDaddy , womit die Titel des Webhosters ein Rekordhoch erklimmen würden.

Dagegen zeichnet sich bei Nvidia am ersten Tag nach einem Aktiensplit im Verhältnis 1:10 ein Minus von 0,5 Prozent ab. Am vergangenen Mittwoch hatte der Börsenwert des Chipherstellers erstmals die Marke von 3 Billionen Dollar erreicht - als erst drittes US-Unternehmen nach Apple und Microsoft . Seitdem liefert sich der Musterknabe für Künstliche Intelligenz (KI) ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den beiden etablierten Tech-Riesen um die Krone der US-Unternehmen mit dem höchsten Marktwert. Noch hat Microsoft die Nase etwas vorn, während Apple Nvidia am Freitag knapp auf den zweiten Platz verwies. Mit dem Aktiensplit will Nvidia die eigenen Papiere für Anleger erschwinglicher machen - angesichts der beispiellosen Rally der vergangenen Monate hatten diese zuletzt deutlich über 1000 Dollar gekostet.

Im späteren Handelsverlauf beginnt die hauseigene Entwicklerkonferenz von Apple. Beobachter rechnen mit einem Vorstoss zum Thema KI. Laut Medienberichten soll neben Funktionen aus eigener Entwicklung auch Technologie des ChatGPT-Erfinders OpenAI zum Einsatz kommen. Vorbörslich waren die Aktien mit einem Kursanstieg von 0,4 Prozent aber eher unauffällig - gleiches gilt für Microsoft mit einem noch knapperen Plus

+++

13:55

Goldene Zeiten für die Militärtechnik: Der Bremer Hersteller OHB darf sich Kreisen zufolge auf einen Auftrag über drei Satelliten für die Bundeswehr im Wert von 2,1 Milliarden Euro freuen. Die Abgeordneten der Ampelkoalition dürften dem Kauf während einer nichtöffentlichen Sitzung des Haushaltsausschusses am Mittwoch zustimmen, wie zu hören ist. Ebenso dürften sie Grossaufträgen wie dem Kauf von zwei weiteren Fregatten des Typs F126 für rund 3 Milliarden Euro und Kleinkram wie Head-up-Displays für Tornado-Kampfflugzeuge im Wert von rund 40 Millionen Euro zustimmen.

In München bastelt unterdessen ARX Robotics an selbstfahrenden Kettenfahrzeugen für das Gefechtsfeld. Module wie Radar und Minenräumgerät, aber auch Krankentragen können montiert werden. Bewaffnung auch, aber das habe man noch nicht probiert, sagt ARX-Chef Marc Wietfeld. Eine Anschubfinanzierung von 9 Millionen Euro hat das Unternehmen gerade erhalten. Die Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock in der Schweiz, bei der Präsident Wolodymyr Selenskyj um Unterstützung für die Ukraine werben will, dürfte durch schwache Beteiligung des Globalen Südens gekennzeichnet sein.

+++

+++

13:40

Der Euro hat am Montag mit Kursverlusten auf den politischen Rechtsruck in Europa reagiert. Sowohl zum US-Dollar wie auch zum Schweizer Franken gibt die Gemeinschaftswährung deutlich nach.

Am Mittag kostet der Euro 1,0737 Dollar und damit so wenig wie zuletzt Anfang Mai. Am Vorabend hatte der Kurs noch über 1,08 Dollar gelegen. Zum Franken notiert der Euro aktuell auf 0,9631 Franken und damit so tief wie seit Mitte März nicht mehr. Am Freitag ging EUR/CHF phasenweise noch zu über 0,97 um. Das USD/CHF-Paar hat sich derweil zuletzt kaum verändert und kostete zuletzt 0,8969.

Bei der Wahl zum Europäischen Parlament erzielten am Wochenende vor allem rechte Parteien Erfolge. In Frankreich gewann die rechtspopulistische Partei Rassemblement National von Marine Le Pen. Präsident Emmanuel Macron setzte daraufhin eine vorgezogene Neuwahl der Nationalversammlung an. Insgesamt bleibt aber das proeuropäische Lager die mit Abstand grösste Gruppe im Europaparlament.

Commerzbank-Experte Ulrich Leuchtmann sieht zumindest auf längerfristige Sicht Gefahren für den Euro, da die europäische Einigung fragiler erscheine. Bislang habe die grassierende Europa-Skepsis dem Euro aber noch keinen nennenswerten Schaden zugefügt. «Doch hat das Risiko, dass das nicht so bleibt, gestern zugenommen», so Leuchtmann. «Nur marginal, aber in sichtbarem Umfang.»

Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus der Eurozone gaben dem Euro keinen Auftrieb. Der vom Analyseinstitut Sentix erhobene Konjunkturindikator stieg im Juni zum achten Mal in Folge. Das Analysehaus spricht von einem Erholungstrend, der sich im Juni fortgesetzt habe. Allerdings verlaufe der Anstieg des Konjunkturindikators «nur langsam in Trippelschritten».

+++

13:30

Die Aktien des Elektronik-Komponentenherstellers Lem verlieren 0,7 Prozent auf 1506 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) 0,6 Prozent tiefer steht. Seit Jahresbeginn hat der Titel 27 Prozent verloren.

Stifel senkt das Kursziel für Lem auf 1850 von 2175 Franken. Die Einstufung lautet aber weiterhin "Buy". Das implizite Aufwärtspotenzial beträgt 23 Prozent.

Die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2023/24 seien noch immer durch grössere Lagerabbauten sowie höhere Ausgaben gebremst worden und hätten somit die Erwartungen verfehlt, schreibt Analyst Tobias Fahrenholz. Er senkt in der Folge seine Prognosen für die Geschäftsjahre 2024/25 und 2025/26. Gleichzeitig erwartet er aber auch, dass der Gegenwind in den kommenden Quartalen nachlassen wird, besonders im Automobil-Segment. Der Fokus werde sich damit wieder auf das starke zugrundeliegende Marktwachstum von Lem richten, so etwa gerade im E-Mobilitätsgeschäft, fährt der Experte fort. Insgesamt erachtet er die Aktie des Elektronik-Komponentenherstellers denn auch weiterhin als attraktiv. Er verweist auf die solide Dividende in Kombination mit einer "unterschätzten" Kapitalrendite (ROCE) von über 30 Prozent.

+++

12:55

Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren vor dem Start im Minus: 

Dow Jones Futures: -0,20 Prozent
S&P 500 Futures: -0,11 Prozent
Nasdaq Futures: -0,06 Prozent

Die Schweizer Börse gemessen am Swiss Market Index (SMI) notiert 0,8 Prozent tiefer. 

+++

Neue Ratings und Kursziele für Schweizer Aktien:

+++

+++

11:30

Der Leitindex SMI verliert 1,0 Prozent auf 12'133 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, fällt um 0,8 Prozent auf 1971 Zähler und der breit gefasste SPI um 0,9 Prozent auf 16'113 Punkte.

Die Marktteilnehmer liessen es zum Wochenstart eher vorsichtig angehen, sagt ein Händler. «Die anstehenden Grossereignisse in Form der US-Notenbanksitzung am Mittwoch und der Zinsentscheidung der Bank of Japan lassen keine Eile bei den Investmententscheidungen entstehen.» Die Europawahl vom Sonntag sorgte derweil kurzzeitig für ein Schreckmomentum. «Insgesamt stellen potentielle politische Veränderungen immer ein Stressszenario für die betroffenen Finanzmärkte dar», so der Händler weiter.

Die Europawahl haben einen klaren Rechtsruck in mehreren Ländern gezeigt. Dies bringe politische Unsicherheit zurück auf das Börsenparkett, heisst es. In Frankreich hat Staatschef Emmanuel Macron denn auch Neuwahlen ausgerufen. Der französische Cac-40 fällt unter den europäischen Indizes mit -1,7 Prozent am deutlichsten zurück. Ansonsten bleibt die Zinspolitik der Notenbanken das wichtigsten Thema. Denn nach Fed und BoJ in dieser Woche steht kommende Woche die SNB mit ihrer aktuellen Lagebeurteilung an.

Neben dem französischen Leitindex steht auch der Devisenmarkt stärker im Zeichen der Europawahl. So notiert das Euro/Franken-Paar aktuell klar unter 97 Rappen auf einem Niveau, dass das Paar zuletzt Mitte März gesehen hat.

Auf Aktienseite schreiben die Experten des Brokers Oddo BHF, dass es gut möglich sei, dass defensive Titel nicht zuletzt wegen der Unsicherheiten in Europa generell und in Frankreich bis zur Wahl im Fokus stehen könnten. Dies ist auch der Grund, weswegen die Experten Nestlé, Novartis und Lonza etwa als Werte sehen, die man in dieser Gemengelage eher übergewichten sollte.

Dass Nestlé (-1,5 Prozent) über weite Strecken dennoch die rote Laterne unter den Blue Chips halten, liegt vor allem an einer Abstufung durch Morgan Stanley. Der Lebensmittelkonzern habe zuletzt wohl in verschiedenen wichtigen Produktkategorien Marktanteile verloren, schreiben die Analysten. Auch zeige sich bei der Tiernahrung, einem Wachstumstreiber der letzten Jahre, eine Abschwächung.

Dass auch Novartis und Roche-Bons (beide -0,8 Prozent) klar nachgeben, belastet den Gesamtmarkt. Dabei haben die beiden Pharmaschwergewichte zusammen mit Nestlé in der vergangenen Woche mindestens mit dem Markt zugelegt.

Generell tiefer notieren auch die Vertreter der Finanzbranche. So geben Swiss Re, Partners Group, Swiss Life und UBS allesamt mehr als 1 Prozent nach. Julius Bär (-0,7 Prozent) und Zurich (-0,6 Prozent) folgen. Auch europaweit zählen Finanzwerte zu den grössten Verlieren. In Paris etwa geben die Papiere der Société Generale, BNP Paribas und Crédit Agricole bis zu 5,5 Prozent nach.

Erneut schwach sind auch die Swatch Inhaber (-1,2 Prozent auf 186,65 Fr.). Auf diesem Niveau haben die die Titel letztmals vor 4 Jahren bewegt. Seit Jahresbeginn summieren sich die Abgaben mittlerweile auf annähernd ein Fünftel. Am Markt wird aktuell von Verleiderverkäufen gesprochen, nachdem vergangene Woche eine Kepler-Studie eine neue Verkaufswelle ausgelöst hatte. Es fehle schlicht jegliche Kaufbereitschaft seitens der Anlegerschaft, heisst es am Markt. Branchenkollege Richemont (-0,9 Prozent) geben ebenfalls nach.

Das überschaubare Gewinnerfeld wird unterdessen von Givaudan (+1,3 Prozent) angeführt, nachdem Barclays die Papiere auf «Equal Weight» hochgestuft hat. Vor allem die Duftstoff-Sparte entwickle sich besser als befürchtet, so der zuständige Analyst. Es bestünden keine Anzeichen für eine bevorstehende Abschwächung und auch sonst seien auf kurze Sicht keine Wolken auszumachen.

VAT (+0,6 Prozent) und Lonza (+0,3 Prozent) legen ebenfalls zu.

In den hinteren Reihen sind der Industriekonzern Sulzer (+1,3 Prozent) wegen neuer Mittelfristziele gesucht und Comet (+1,0 Prozent), nachdem die Deutsche Bank sie mit einer Kaufempfehlung neu covert.

Abwärts geht es dagegen für Meyer Burger (-6,3 Prozent) oder auch Gurit (-1,0 Prozent). Händler verweisen auf die Europawahl. Mit dem Erstarken der rechten Lager und den deutlichen Verlusten der Grünen steige auch in puncto Umweltpolitik die Unsicherheit.

+++

10:15

Die Aktien von Sika stehen unverändert bei 271 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) 0,7 Prozent tiefer steht. Seit Jahresbeginn hat der Titel 0,7 Prozent verloren.

Julius Bär stuft das Rating für Sika auf "Buy" von "Hold" hoch und erhöht das Kursziel auf 310 von 260 Franken. Das implizite Aufwärtspotenzial beträgt 14 Prozent.

Die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin habe im ersten Quartal 2024 einen guten Umsatz, angetrieben durch die Übernahme von MBCC erzielt, schreibt Analyst Philipp Lienhardt. Zudem sei das organische Umsatzwachstum erwartungsgemäss ausgefallen. Und die Guidance für das Gesamtjahr sei bestätigt worden. In der zweiten Jahreshälfte rechne er nun mit einer Beschleunigung des organischen Umsatzwachstums. Nach Abschluss der MBCC-Integration erwarte er ein zweistelliges Gewinnwachstum, das teilweise durch eine allmähliche Erholung des Volumenwachstums in der zweiten Jahreshälfte unterstützt werde. Auch dürften sich die Margen ausweiten. Er gehe zwar nicht von einer weiteren Neubewertung der Aktie aus, erwarte aber, dass sie sich im Einklang mit ihrem Gewinnwachstum im mittleren Zehntelbereich entwickeln werde, so der Analyst.

+++

09:55

Mit einem Abschlag von bis zu 2,4 Prozent hält der französische Leitindex CAC 40 die rote Laterne an den europäischen Aktienmärkten. Damit fällt die Börse in Paris zu Wochenbeginn auf ein Drei-Monats-Tief. Für Verunsicherung sorgt der Sieg der Rechtsaussen-Partei RN bei der Europawahl in Frankreich, weshalb Präsident Emmanuel Macron das Parlament auflöste und Neuwahlen ausrief. Die Kurse von französischen Grossbanken wie BNP Paribas, Societe Generale und Credit Agricole fallen zwischen vier und sechs Prozent.

«Diese Entscheidung war eine Überraschung und ist ein grosses politisches Ereignis», kommentierten die Analysten von JPMorgan die von Macron vorgezogenen Parlamentswahlen. Auch an den übrigen Aktienmärkten in Europa geben die Kurse nach. Der EuroStoxx50 liegt rund ein Prozent im Minus. 

+++

09:45

Der Leitindex SMI verliert 0,6 Prozent auf 12'181 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, fällt um 0,4 Prozent auf 1978 Zähler und der breit gefasste SPI um 0,6 Prozent auf 16'171 Punkte.

Während die Berichtssaison zum ersten Quartal vorüber ist, bleiben die Notenbanken ein Dauerthema. Nachdem die EZB vergangene Woche mit ihrer ersten Zinssenkung seit 2019 die Zinswende eingeläutet hat, richten sich in dieser Woche die Blicke zunächst auf das Fed und dann auf die Bank of Japan, bevor dann kommende Woche die SNB mit ihrer aktuellen Lagebeurteilung den Nachrichtenfluss beherrschen wird.

Gerade mit Blick auf die US-Notenbank hatten erst am vergangenen Freitag die jüngsten US-Jobdaten einmal mehr deutlich gemacht, dass die amerikanischen Währungshüter keinen Druck haben, die Zinsen zu senken. Bevor aber das Fed am Mittwochabend seinen Entscheid veröffentlicht, werden zunächst noch die US-Konsumentenpreise veröffentlicht. «Es kommt nicht oft vor, dass diese Daten am selben Tag wie eine FOMC-Sitzung veröffentlicht werden, aber sie werden sicherlich in die jüngste Zusammenfassung der Wirtschaftsprognosen des Fed einfliessen», sagt ein Händler. Zum heutigen Wochenauftakt dürften Investoren die Ergebnisse der Europawahl weiter auswerten. Der Rechtsruck macht sich aktuell vor allem am Devisenmarkt bemerkbar, wo der Euro schwächer tendiert.

Givaudan (+1,7 Prozent) profitieren von einer Hochstufung durch Barclays auf neu «Equal Weight». Vor allem die Duftstoff-Sparte entwickle sich besser als befürchtet, so der zuständige Analyst. Es bestünden keine Anzeichen für eine bevorstehende Abschwächung und auch sonst seien auf kurze Sicht keine Wolken auszumachen.

Nestlé (-1,5 Prozent) wiederum werden nach einer Abstufung durch Morgan Stanley aus den Depots gekippt. Dass auch Roche (GS -0,2 Prozent) und Novartis (-0,8 Prozent) klar nachgeben, belastet den Gesamtmarkt. Alle drei Schwergewichte haben in der vergangenen Woche mindestens mit dem Markt zugelegt.

In den hinteren Reihen sind der Industriekonzern Sulzer (+1,5 Prozent) wegen neuer Mittelfristziele gesucht und Comet (+1,3 Prozent), nachdem die Deutsche Bank sie mit einer Kaufempfehlung neu covert.

+++

09:10

Der Swiss Market Index (SMI) verliert 0,9 Prozent auf 12'141 Punkte. Vergangene Woche hat der Index 2,1 Prozent hinzugewonnen und sich am vergangenen Freitag bis auf wenige Punkte der 12'300er-Marke angenähert.

Gegenüber Anfang Mai hat das Leitbarometer SMI mittlerweile mehr als 1000 Punkte hinzugewonnen. Das müsse nun erst einmal verarbeitet werden, heisst es im Handel. Zudem steht nach der EZB vergangene Woche an diesem Mittwoch nun die US-Notenbank Fed auf der Agenda, bevor nächste Woche dann die SNB den Notenbank-Reigen vervollständigt. Derweil dürfte der Rechtsruck der Europa-Wahlen wenig Einfluss auf die Märkte haben.

Auch die Vorgaben aus Übersee sprechen für einen zurückhaltenden Start. Nachdem die US-Arbeitsmarktdaten am vergangenen Freitag deutlich besser als erwartet ausgefallen waren, werde einmal mehr klar, dass das Fed keine Eile haben dürfte, die Zinsen zu senken. Entsprechend hielten sich Investoren erst einmal zurück. Bevor das Fed am Mittwoch die Zinsentscheidung veröffentlicht, stehen aber zuvor noch Inflationsdaten an.

+++

08:10

Der Swiss Market Index (SMI) steht bei der Bank Julius Bär vorbörslich 0,08 Prozent im Minus bei 12'244 Punkten. 18 von 20 SMI-Titeln haben ein negatives Vorzeichen. Zu den Gewinnern zählen Givaudan (+0,4 Prozent) und Roche (+0,8 Prozent). Der Pharmakonzern Roche kann am Montag gleich mit zwei Zulassungen punkten.

Der breite Markt steht vorbörslich 0,22 Prozent tiefer. Einzig dormakaba (+0,8 Prozent) und Sulzer (+1,8 Prozent) werden höher indiziert. Der Industriekonzern Sulzer hat sich anlässlich eines Investorentages neue Mittelfristziele gegeben. Mit der Lancierung der Strategie «Sulzer 2028» will das Unternehmen «signifikanten Wert» schaffen.

+++

07:55

Der Euro hat am Montagmorgen mit Kursverlusten auf den politischen Rechtsruck in Europa reagiert. Am Morgen kostet die Gemeinschaftswährung 1,0751 US-Dollar und damit so wenig wie seit etwa einem Monat nicht mehr. Gegenüber Freitagabend beträgt der Verlust etwa einen halben Cent.

Auch zum Franken notiert der Euro mit 0,9646 so tief wie zuletzt Mitte März. Der Dollar/Franken-Par hat sich dagegen kaum von der Stelle bewegt, wie der aktuelle Kurs von 0,8971 zeigt.

Bei der Wahl zum Europäischen Parlament haben am Wochenende vor allem rechte Parteien Erfolge erzielt. In Frankreich gewann die rechtspopulistische Partei Rassemblement National von Marine Le Pen. Präsident Emmanuel Macron setzte daraufhin eine vorgezogene Neuwahl der Nationalversammlung an. Insgesamt bleibt aber das proeuropäische Lager die mit Abstand grösste Gruppe im Europaparlament.

Im Tagesverlauf dürften Anleger auf den Sentix-Konjunkturindikator achten. Das Stimmungsbarometer gilt als Richtungsgeber für andere Frühindikatoren wie die ZEW-Konjunkturerwartungen oder das Ifo-Geschäftsklima. Höhepunkt der Woche ist die Zinsentscheidung der US-Zentralbank Fed am Mittwoch.

+++

07:20

Der Dax wird am Montag der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge mit Verlusten starten. Am Freitag hatte der deutsche Leitindex ein halbes Prozent schwächer bei 18'557,27 Punkten geschlossen.

Starke US-Beschäftigtenzahlen sorgten für neue Ängste rund um den Zeitpunkt der Zinswende der US-Notenbank Fed. Am Tag nach der Neuwahl des Europaparlaments beraten die Parteien über das Ergebnis. In Berlin treten Spitzengremien deutscher Parteien zusammen. Vor allem bei den Koalitionsparteien SPD, Grüne und FDP dürften dabei auch die Auswirkungen auf die Bundesregierung eine Rolle spielen. Die Europäische Volkspartei (EVP) behauptete bei der Europawahl am Sonntag Prognosen zufolge zwar ihre Stellung als stärkste Fraktion im Strassburger Parlament. Allerdings konnten rechtspopulistische und rechtsextremistische Parteien in vielen der 27 EU-Staaten deutlich zulegen.

Auf Konjunkturseite veröffentlicht die Investment-Beratungsfirma Sentix ihr Barometer zu den Konjunkturerwartungen der Börsianer im Juni. Laut den von Reuters befragten Volkswirten wird der Indikator auf minus 1,8 Punkte von minus 3,6 Punkten steigen. Bei den Unternehmen steht die mit Spannung erwartete Entwicklerkonferenz von Apple an. Die Hauptrolle wird dabei die Künstliche Intelligenz (KI) spielen. Zuletzt hatte ein Bericht für Aufsehen gesorgt, Apple führe Gespräche mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI, um dessen KI in seine Smartphones zu integrieren. Apple sei beim Thema KI zu leise gewesen, sagt Analyst Dipanjan Chatterjee vom Marktforschungsunternehmen Forrester und fügt hinzu: «Das wird sich am 10. Juni ändern.»

+++

+++

05:55

Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich bei der IG Bank 0,26 Prozent tiefer bei 12'228 Punkten. 

Auch in der neuen Handelswoche stehen die Zentralbanken im Mittelpunkt. Nach der ersten Zinssenkung der EZB steht nun die US-Notenbank Fed am Mittwoch im Fokus. Die jüngsten Daten in den USA haben jedoch die Anleger wenig optimistisch gestimmt, dass die Fed bald eine Zinswende einleiten könnte. Die Mehrheit der Anleger erwartet die erste Zinssenkung erst spät im Jahr. Am Mittwoch erhoffen sie sich durch Äusserungen von Fed-Chef Jerome Powell nähere Hinweise zur weiteren Zinspolitik in den USA.

Vor dem Entscheid herrscht vorerst eine abwartende Haltung. Dies zeigte sich auch an den US-Börsen, die am Freitag mit leichten Verlusten schlossen. Es fehlen derzeit positive Impulse, hört man am Markt. Auch die Nasdaq, die zuletzt einen Aufwärtstrend verzeichnete, legte eine kleine Pause ein. Die kurzfristig angesetzten Neuwahlen in Frankreich könnten jedoch für Bewegung an den Märkten sorgen.

In der Schweiz ist die Agenda zu Beginn der Woche weitgehend leer. Heute steht lediglich der Kapitalmarkttag von Sulzer an, bei dem das Unternehmen möglicherweise neue Mittelfristziele bekannt geben wird. Darüber hinaus wird das Seco den Konsumentenstimmungsindex für Mai veröffentlichen. Im Laufe der Woche ist die Agenda ebenfalls relativ unbedeutend, da die Quartalszahlen bereits veröffentlicht wurden. Die einzige Spannung besteht noch mit dem Produzenten- und Importpreisindex für den Monat Mai am Donnerstag.

+++

05:45

Der durch Feiertage in China, Hongkong und Taiwan gedämpfte Handel an den asiatischen Märkten wird am Montag durch schwindende Hoffnungen auf Zinssenkungen der US-Notenbank und vorgezogene Neuwahlen in Frankreich belastet. «Es wird für die Fed sehr schwierig werden, weiterhin drei Zinssenkungen in diesem Jahr in Aussicht zu stellen», sagte Rob Carnell von der Bank ING angesichts des nach wie vor angespannten US-Arbeitsmarktes. "Einige Fed-Vertreter sprechen von der Möglichkeit einer einzigen Zinssenkung. Es ist wahrscheinlich, dass wir von drei Zinssenkungen zu zwei zurückfallen, aber es ist auch möglich, dass wir nur eine Zinssenkung sehen. Angesichts der besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten befürchten viele Anleger, dass die Fed länger als erhofft mit einer Zinssenkung warten könnte.

In Tokio profitierten die exportorientierten Aktien des 225 Werte umfassenden Nikkei-Index vom schwächeren Yen. Er stieg um 0,5 Prozent auf 38.872,19 Punkte. Der breiter gefasste Topix notierte 0,7 Prozent höher bei 2774,37 Punkten. Toyota stiegen um 1,7 Prozent. Die Bank of Japan (BoJ) hält in dieser Woche ihre zweitägige geldpolitische Sitzung ab und könnte neue Leitlinien für die geplante Reduzierung ihrer massiven Anleihekäufe vorlegen.

+++

05:40

In Frankreich kündigte Präsident Emmanuel Macron nach seinem Rückschlag bei den Europawahlen am Sonntag vorgezogene Parlamentswahlen für Ende des Monats an. Macrons überraschende Entscheidung löste ein politisches Erdbeben in Frankreich aus und bietet der rechtsextremen Partei von Marine Le Pen die Möglichkeit, nach Jahren der politischen Randexistenz an die Macht zu kommen. Der Euro fiel im Zuge der Ankündigung auf ein Monatstief, da die Unsicherheit über die zukünftige politische Ausrichtung Europas zunahm. Zuletzt lag er 0,25 Prozent tiefer bei 1,07735 Dollar.

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,2 Prozent auf 156,98 Yen und stieg leicht auf 7,2475 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent höher bei 0,8973 Franken.

(cash/AWP/Bloomberg/Reuters)