09:30

Die Ölpreise haben sich am Dienstag wenig bewegt. Sie konnten sich nach deutlichen Verlusten vom Wochenauftakt stabilisieren. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostete am Morgen 73,14 US-Dollar und damit 13 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg ebenfalls geringfügig um neun Cent auf 69,03 Dollar.

Am Montag waren die Ölpreise wegen Spekulationen auf eine höhere Fördermenge in den USA unter Druck geraten. Die Entscheidung des designierten US-Präsidenten Donald Trump, den Hedgefonds-Manager Scott Bessent zum Finanzminister zu machen, hatte für Preisdruck gesorgt. Bessent wird am Markt als Befürworter einer höheren Rohölförderung eingeschätzt.

Am Morgen verhinderten Kursgewinne beim Dollar eine stärkere Erholung der Ölpreise vom schwachen Wochenauftakt. Weil Rohöl in der Regel in Dollar gehandelt wird, macht eine stärkere US-Währung den Rohstoff teurer, was die Nachfrage bremst.

Als Ursache für den stärkeren Dollar gilt die Ankündigung des designierte US-Präsident Donald Trump, bereits an seinem ersten Amtstag Importzölle auf alle Waren aus Mexiko und Kanada sowie zusätzliche Zölle auf Waren aus China verhängen zu wollen./

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09:05

Der SMI startet am Dienstag um 0,6 Prozent tiefer.

Dass es erneut abwärts geht, dürfte laut Händlern an den jüngsten Äusserungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump liegen. Die Vorgaben geben derweil wenig Orientierung. In den USA setzt sich der Trump-Trade mit steigenden Börsenkursen fort, während die asiatischen Märkte uneinheitlich tendieren.

Für Unruhe sorgt die Ankündigung Trumps, an seinem ersten Amtstag am 20. Januar 2025 hohe Importzölle auf alle Waren aus Mexiko und Kanada sowie zusätzliche Zölle auf Waren aus China verhängen zu wollen. In ersten Kommentaren warnen Marktexperten, dass dies die Politik der kommenden vier Jahre sein werde. Die Zollandrohungen könnten auch für andere Regionen wie Europa ein Thema werden. Auf Datenseite steht erst nach Börsenschluss das jüngste Fed-Sitzungsprotokoll an. Am morgigen Mittwoch folgen dann die Angaben zu den persönlichen Konsumausgaben (PCE) in den USA. Dies ist das bevorzugte Inflationsmass der US-Notenbank Fed.

Im Mittelpunkt steht mit Roche (-0,75 Prozent) erneut eines der beiden Pharmaschwergewichte, nachdem diese den Gesamtmarkt schon am Vortag belastet hatten. Die Basler haben am Morgen zwar einen Rückschlag in der Forschung kommuniziert. Da der Konzern mit diesem Wirkstoff aber bereits mehrere Misserfolge verbucht hatte, sei dies nicht wirklich überraschend, heisst es etwa bei Vontobel. «Roche lässt die alte Welt hinter sich», so der zuständige Analyst.

Dagegen kommt die angekündigte Übernahme des US-Unternehmens Poseida Therapeutics gut an. Für 1,5 Milliarden US-Dollar holt sich Roche einen Zelltherapie-Spezialisten ins Portfolio.

Überraschend verlieren die Aktien von Zurich im frühen Handel (-0,2 Prozent). Hier hatten sich nach dem Kapitalmarkttag vergangene Woche eigentlich weitere Analysten wohlwollend zu Wort gemeldet, was die Aktien stützt.

Mit einem Kursminus von 6 Prozent fallen noch Avolta auf. Hier wiege die Abstufung durch Barclays zunächst schwerer als der am Vorabend kommunizierte Zehnjahresvertrag mit Manaus Airport in Brasilien, heisst es im Handel.

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08:10

Die Bank Julius Bär sieht den SMI vorbörslich 0,5 Prozent tiefer. 19 von 20 SMI-Titel dürften ebenfalls im Minus starten.

Einzig Versicherer Zurich (+0,2 Prozent), der von UBS und Goldman Sachs Kurszielerhöhungen erhalten hat, wird voraussichtlich im Plus starten.

Am breiten Markt fallen die Titel von Avolta um über 2,5 Prozent. Barclays hatte die Einstufung am Morgen auf UNDERWEIGHT gesenkt und das Kursziel neu bei 29 Franken angesetzt (zuvor 45 Franken). Auch Idorsia gibt um 1,5 Prozent nach. Kein SPI-Titel wird im Plus erwartet.

Dass es erneut abwärts geht an den Börsen, könnte laut Händler an den jüngsten Äusserungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump zu Zöllen liegen. Die Vorgaben geben derweil wenig Orientierung.

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07:55

Der Euro neigt am Dienstagmorgen erneut zur Schwäche. Zum Franken ist er auf 0,9295 und damit wieder unter die Marke von 93 Rappen gefallen. Auch zum US-Dollar hat sich die europäische Gemeinschaftswährung klar abgeschwächt auf 1,0478 US-Dollar nach 1,0506 am Vorabend. Das Dollar/Franken-Paar bewegt sich mit aktuell 0,8869 kaum vom Fleck.

Das Hauptthema am Markt ist einmal mehr der designierte US-Präsident Donald Trump, der höhere Zölle gegenüber Mexiko, Kanada und China angekündigt hat. «Ein kleiner Vorgeschmack auf das, was alles kommen kann», titelt etwa die VP Bank in einem Kommentar. Wie Trump ankündigte, sollen US-Importe aus Mexiko und Kanada mit einem Zollsatz von 25 Prozent belegt werden. Für chinesische Einfuhren will er den Zollsatz um 10 Prozent erhöhen. Dies soll möglichst bereits an seinem ersten Amtstag umgesetzt werden.

«Die Ankündigung Donald Trumps ist deshalb heikel, weil es im Fall von Mexiko und Kanada um Einwanderungsfragen geht», heisst es bei der VP Bank weiter. «Einwanderungsfragen mit Strafzöllen zu beantworten, hat eine neue Qualität in der Diplomatie.»

Aber auch für Europa ist die Ankündigung den Experten zufolge ein Warnschuss. Transatlantische Uneinigkeit in Verteidigungs- und Sicherheitsfragen könnten also schnell das Spielfeld wechseln und in den Bereich der Wirtschaftspolitik wechseln.

Wie die Commerzbank ergänzt, mache Trumps Ankündigung noch etwas klar: Vor der Einführung solcher Einfuhrzölle werde es keine detaillierte Analyse und Folgeabschätzung des US-Handelsministeriums geben, würden keine Anhörungen abgehalten oder Handelskammern befragt. «Sie kommen einfach so. Per privatem, Trump-eigenem Mitteilungsdienst», heisst es in dem Devisenkommentar. «Egal, was kommt, die neuesten Postings des zukünftigen US-Präsidenten haben die US-Amerikaner - und leider auch alle, die mit ihnen Handel treiben - ärmer gemacht, weil sie Planungssicherheit zerstört haben.»

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07:30

Der Kurs des Bitcoin hat sich nach den zum Teil deutlichen Vortagsverlusten stabilisiert und wieder zugelegt. Ein Bitcoin kostete zuletzt auf der Handelsplattform Bitstamp rund 94.700 Dollar und damit rund 2.100 Dollar mehr als am späten Montagabend, als die Digitalwährung bis auf knapp 92.600 Dollar abgerutscht war.

Im frühen Handel zum Wochenstart war der Bitcoin noch bis auf fast 99.000 Dollar gestiegen und lag damit nur knapp unter der runden Marke von 100.000 Dollar, die sich bisher als hartnäckiger Widerstand in der aktuellen Bitcoin-Rally erwies.

Seit der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten befindet sich die älteste und bekannteste Kryptowährung auf einem Höhenflug. Der Kurs legte seitdem um knapp 40 Prozent zu.

Die Marktkapitalisierung des Bitcoin liegt derzeit einer Aufstellung bei Coinmarketcap.com zufolge bei knapp 1,9 Billionen Dollar. Der Bitcoin dominiert damit den Markt mit etwas mehr als 10.000 Kryptowährungen, dessen Volumen derzeit insgesamt auf 3,3 Billionen Dollar taxiert wird./

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07:10

Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien:

Avolta: Barclays senkt auf UNDERWEIGHT (Overweight); Kursziel 29 (45) CHF

Alcon: UBS erhöht auf CHF 95 (alt: CHF 93.50); Rating BUY

Alcon: Goldman Sachs erhöht auf CHF 95 (alt: CHF 87.00); Rating BUY

Alcon: Goldman Sachs erhöht auf 95 (87) Fr. - Buy

Bâloise: Julius Bär erhöht auf CHF 155 (alt: CHF 140.00); Rating HOLD

Clariant: Julius Bär senkt auf CHF 12 (alt: CHF 14.00); Rating HOLD

Huber+Suhner: Vontobel senkt auf 86 (90) Fr. - Buy

PSP: Deutsche Bank erhöht auf 125 (117) Fr. mit HOLD.

Zurich Insurance: UBS erhöht auf CHF 532 (alt: CHF 475.00); Rating NEUTRAL

Zurich Insurance: Goldman Sachs erhöht auf CHF 582 (alt: CHF 541.00); Rating NEUTRAL

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06:10

Der SMI wird von der IG Bank vorbörslich im Minus gesehen (-0,6 Prozent). 

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05:00

Die Ankündigung des designierten US-Präsidenten Donald Trump, neue Strafzölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China zu verhängen, belastet am Dienstag die Märkte in Asien.

In China gerieten vor allem exportorientierte Unternehmen unter Druck. Die Börse in Shanghai gewann 0,4 Prozent auf 3277,82 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,4 Prozent auf 3861,81 Punkte. «Das ist definitiv ein Schock für den Markt und belastet chinesische Vermögenswerte, vor allem in den Exportsektoren», sagte Gary Ng, Chefvolkswirt bei Natixis. In Tokio verlor der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,3 Prozent auf 38.280,74 Punkte und der breiter gefasste Topix 1,4 Prozent auf 2678,06 Zähler. Besonders betroffen waren Chiphersteller und -exporteure. Der Chip-Testspezialist Advantest brach um 5,6 Prozent ein und war damit einer der grössten Verlierer im Nikkei, Tokyo Electron verlor drei Prozent. Grosse Autohersteller wie Toyota Motor und Honda Motor gaben um zwei beziehungsweise ein Prozent nach.

Trump hatte zuvor angekündigt, an seinem ersten Tag im Amt einen Zoll von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko und Kanada und von zehn Prozent auf Waren aus China zu verhängen und dies mit Bedenken über illegale Einwanderung und Drogenhandel begründet. «Die zehnprozentigen Zölle gegen China sind nicht so drastisch wie die zuvor angekündigten 60 Prozent, aber die konkrete Umsetzung hat eine negative Reaktion hervorgerufen», sagte Naka Matsuzawa, Chef-Makrostratege bei Nomura. Die geplanten Zölle von 25 Prozent auf Importe aus Kanada und Mexiko seien wahrscheinlich höher als vom Markt erwartet.

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04:00

Im asiatischen Devisenhandel zog der Dollar nach Trumps Äusserungen zunächst an. «Es ist fast so, als wolle Trump die Märkte daran erinnern, wer die Kontrolle hat, nachdem er Scott Bessent zum Finanzminister ernannt hat - einen Mann, von dem die Märkte erwarteten, dass er Trumps Durchschlagskraft mässigen würde», kommentierte Matt Simpson, leitender Marktanalyst bei City Index. Im Handelsverlauf verlor der Dollar jedoch 0,2 Prozent auf 153,83 Yen und gewann 0,2 Prozent auf 7,2537 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,8868 Franken. Gleichzeitig fiel der Euro um 0,2 Prozent auf 1,0472 Dollar und gab um 0,1 Prozent auf 0,9287 Franken nach.

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03:00

Am Rohstoffmarkt sorgten Spekulationen über eine mögliche Verlängerung der Förderkürzungen durch die OPEC+ und Unsicherheiten über die US-Handelspolitik für steigende Ölpreise. Die Nordseesorte Brent verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 73,22 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI notierte 0,3 Prozent fester bei 69,13 Dollar. Der aserbaidschanische Energieminister deutete an, dass die OPEC+ über eine Verlängerung der Förderkürzungen nachdenken könnte. Gleichzeitig sorgten Trumps Zollankündigungen für Verunsicherung. Obwohl unklar ist, ob die Zölle auch Rohölimporte aus Kanada betreffen werden, befürchteten Marktteilnehmer mögliche Auswirkungen auf das nordamerikanische Handelsvolumen und damit auf die Ölnachfrage.

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02:00

An der Wall Street hatten die Kurse am Vortag noch deutlich zugelegt, nachdem Trump den Fondsmanager Scott Bessent zum Finanzminister nominiert hatte. Anleger sahen darin eine Stimme für die Wall Street in Washington. Der US-Standardwerteindex Dow Jones verabschiedete sich mit einem Plus von 1,0 Prozent bei 44.736,57 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 0,3 Prozent auf 5987,37 Punkte und der technologielastige Nasdaq stieg um 0,3 Prozent auf 19.054,84 Stellen.

Seit Jahresanfang gerechnet notiert der Dow nun 18,7 Prozent höher. Das Plus im S&P 500 beläuft sich auf 25,5 Prozent und das im Nasdaq 100 auf 23,7 Prozent.

Am Wochenende war bekannt geworden, dass der designierte US-Präsident Donald Trump den Gründer des Hedgefonds Key Square Group und ehemaligen Chief Investment Officer von Soros Fund Management als neuen Finanzminister vorschlagen wird. Bessent plädiert unter anderem für eine Senkung des Haushaltsdefizits auf drei Prozent und strebt ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von drei Prozent an. Erreicht werden soll das vor allem durch Deregulierung und die Förderung von täglich zusätzlich drei Millionen Barrel Rohöl.

Angesichts Bessents früherer Aussagen sei ausserdem zu erwarten, «dass er zwar die Politik Trumps unterstützt, aber weniger konfrontativ bei der Zollpolitik vorgehen und auf mehr Stabilität für Wirtschaft und Märkte setzen wird», kommentierten die Experten der Landesbank Baden-Württemberg. Diese Hoffnung auf mehr Vorhersehbarkeit mache sich auch auf den Zins- und Währungsmärkten bemerkbar. Der US-Dollar gab im Vergleich zum Euro nach und am Rentenmarkt stiegen die Kurse von US-Staatsanleihen deutlich, während die Renditen fielen.

Unter den sogenannten «Glorreichen Sieben», also der sieben nach Börsenwert grössten US-Tech-Unternehmen, verbuchten Meta , Apple , Alphabet und Amazon Gewinne zwischen 1,1 und 2,2 Prozent. Microsoft legten um 0,4 Prozent zu, während Tesla und Nvidia um jeweils rund 4 Prozent absackten. Die Papiere des Chipherstellers hatten allerdings auch erst in der vergangenen Woche ein Rekordhoch erreicht.

Macy?s verloren 2,2 Prozent, nachdem sie zeitweise um rund 5 Prozent nachgegeben hatten. Der US-Kaufhausriese muss seinen Quartalsbericht verschieben, weil ein Mitarbeiter Versandkosten von bis zu 154 Millionen Dollar in den Büchern unterschlagen hat. Die Ausgaben seien zwischen dem vierten Quartal 2021 und Anfang November dieses Jahres angefallen, teilte Macy's mit. Ein einzelner Beschäftigter in der Buchhaltung, der für Kosten zur Zustellung kleiner Pakete zuständig war, habe sie «absichtlich» falsch verbucht, hiess es ohne weitere Details zu den Hintergründen.

Rocket Lab gewannen 3,4 Prozent. Das Raumfahrtunternehmen absolvierte am Wochenende nicht nur seine 56. Mission, sondern auch gleich zwei erfolgreiche Starts binnen vierundzwanzig Stunden.

(cash/AWP/Reuters)