11:48

Der Schweizer Leitindex kann die positiven Vorgaben aus den USA und aus Asien nicht übernehmen. Vielmehr belasten laut Händlern Abgaben in den defensiven Schwergewichten den Gesamtmarkt. Nach dem starken Lauf nähmen Anleger Gewinne mit und investierten bevorzugt in zyklische Sektoren. Denn diese dürften wegen der zu erwartenden und steigenden Ausgaben in Verteidigung und Infrastruktur besser performen, heisst es am Markt. Mit Spannung warteten die Anleger auch auf die EZB. Dabei steht heute Nachmittag weniger der Zinsentscheid, es wird eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte erwartet , als mehr ihr Kommentar und die neuen Wachstums- und Inflationsprojektionen im Fokus.

Zudem hatte US-Präsident Donald Trump am Vortag gesagt, die Einführung der die nordamerikanische Autoindustrie betreffenden Zölle solle um einen Monat verschoben werden. Dies einen Tag, nachdem er 25-Prozent-Zölle auf alle mexikanischen und kanadischen Importe verhängt hatte. Dies sei kurzfristig sicher positiv, aber das Hin und Her sorge für Ungewissheit. Zudem mehrten sich die Zweifel an der Ernsthaftigkeit solcher Entscheidungen. Dies dürfte erhebliche Auswirkungen auf das US-Wachstum haben, kommentierte eine Analystin.

Der Leitindex SMI notiert um 11.00 Uhr um 1,06 Prozent tiefer auf 12'973 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, büsst 0,98 Prozent ein auf 2110,70 und der breite SPI 1,08 Prozent auf 17'119 Zähler. Innerhalb des SLI überwiegen die Verlierer (22) klar die Gewinner (8).

Die Aussicht auf ein deutsches Infrastrukturprogramm in historischem Ausmass und auf massiv höhere Verteidigungsausgaben in Europa machten den Anlegern Appetit auf zyklische Titel. «Gekauft wird, was irgendwie von diesen Programmen profitieren könnte», sagt ein Händler. Dazu zählten zyklische Anteile wie die des Personalvermittlers Adecco (+4 Prozent), der baunahen Geberit (+3,9 Prozent) und Holcim (+0,6 Prozent). Dabei waren Geberit mit Verlusten in den Handel gestartet. Der Sanitärtechnikkonzern hat 2024 das Gewinn-Niveau des Vorjahres nicht ganz gehalten, will aber dennoch mehr Dividende zahlen.

Aber auch der Logistiktitel Kühne+Nagel (+1,4 Prozent) drehte nach anfänglichen Einbussen ins Plus. «Zollhoffnung und Konjunkturpaket lassen grüssen», meint ein Händler.

Weit oben bei den Gewinnern stehen zudem die Aktien von Swatch (+2,3 Prozent). Dagegen werden die Aktien von Rivale Richemont (-2,3 Prozent) aus den Depots gekippt. Richemont sind allerdings 2024 und auch 2025 viel besser gelaufen.

Logitech (+0,1 Prozent) profitieren von Aussagen am Kapitalmarkttag. Der Computer- und Gaming-Zubehörhersteller erwartet weiteres Wachstum. Der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 wird bestätigt. Für das kommende Jahr ist das Unternehmen indes etwas zurückhaltender. Dafür winkt ein hohes Aktienrückkaufprogramm.

Dagegen sind SGS (-5,3Prozent) unter Druck. Grund dafür ist Grossaktionär GBL, der seine Beteiligung am Warenprüfkonzern um 8,5 Millionen Aktien verringert hat. Auch nach dem Verlauf bleibt GBL mit rund 14,6 Prozent der grösste SGS-Aktionär.

Auch VAT (-4,5 Prozent) büssen klar an Wert ein. Möglicherweise trübe der verhaltene Ausblick des Branchennachbarn Comet (-10 Prozent) den Markt, heisst es weiter.

Den stärksten Beitrag zum Kursrückgang liefern aber die Anteile von Unternehmen mit einem defensiven Geschäftsmodell wie Nestlé (-1,2 Prozent), Novartis (-1,2 Prozent) und Roche (-1,2 Prozent). Sie hatten stark dazu beigetragen, dass der SMI 2025 in einem von Verunsicherung geprägten Umfeld 2025 zugelegt hat. Mit Sonova, Givaudan, Sandoz und Alcon geben weitere «Defensive» um bis zu 2,7 Prozent nach.

Unter Druck stehen am breiten Markt ausserdem Galderma (-6,7 Prozent). Händler sprechen von Gewinnmitnahmen nach Bilanzvorlage. Schwach sind auch Cosmo (-7 Prozent) nach Zahlen.

Dagegen ziehen V-Zug (+17 Prozent), R&S (+6,8 Prozent), Cicor (+6,5 Prozent) und Helvetia (+1,7 Prozent) nach Jahreszahlen an.

10:40

Der Dax hat am Donnerstag dank weiterer Kursgewinne erneut ein Rekordhoch markiert. Zuletzt behauptete der deutsche Leitindex aber nur noch ein Plus von 0,89 Prozent auf 23'287 Punkte. Für den MDax der mittelgrossen Unternehmen ging es um 2,05 Prozent auf 30.374 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,3 Prozent.

Gestützt wurde der Dax von freundlichen Vorgaben aus Übersee. Am Vorabend hatte die Hoffnung auf eine moderatere Gangart im US-Zollstreit mit Mexiko und Kanada auch die New Yorker Börsen auf Erholungskurs geschickt. In Asien standen zuletzt ebenfalls Kursgewinne zu Buche. Vor dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) stand am deutschen Aktienmarkt nach dem historischen Finanzpaket der künftigen Bundesregierung auch eine Flut von Unternehmenszahlen im Fokus.

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10:25

Die Aktien von R&S sind am Donnerstagmorgen stark gesucht. Der Trafohersteller erzielte 2024 ein starkes Umsatzwachstum bei hohen Margen. Bei den Analysten kommt das gut an.

Um 9.55 Uhr gewinnt die Aktie 12,2 Prozent auf 18,90 Franken. Im bisherigen Jahresverlauf hatten die Papiere allerdings knapp 10 Prozent verloren, im Vorjahr aber wiederum um satte 76 Prozent zugelegt.

Die Ergebnisse für 2024 seien «ausgezeichnet» und der Ausblick für 2025 voller Zuversicht, schreibt der zuständige ZKB-Analyst. Die Zahlen belegten, dass die Gruppe auf allen Zylindern laufe. Die für das laufende Jahr in Aussicht gestellte EBIT-Marge von 20 Prozent erachtet der Analyst derweil als konservativ.

Auch sein Kollege von Octavian erwartet nach den Zahlen eine anhaltend starke Marktsituation. Die bestätigte Guidance spiegle die starke Strategie des Baselbieter Trafoherstellers wieder, schreibt er.

Die UBS wertet die Ergebnisse alles in allem ebenfalls positiv. Der Umsatz habe die Erwartungen zwar etwas verfehlt, der EBIT aber darüber gelegen, schreibt der zuständige Analyst. Basierend auf dem rekordhohen Auftragseingang sieht er nun Aufwärtspotenzial zur Konsenserwartung für den Gewinn je Aktie 2025.

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10:00

Comet verlieren in der ersten Handelsstunde 11 Prozent auf 233 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI steht indes lediglich leicht tiefer. Damit sind bei Comet alle bisherigen Gewinne 2025 mehr als weggeschmolzen. 

Der Röntgen- und Hochfrequenzspezialist hat am Morgen eine Guidance für das laufende Geschäftsjahr 2025 kommuniziert, von der sich Analysten enttäuscht zeigen.

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09:51

Die Hoffnung auf eine Wiederbelebung der deutschen Konjunktur durch das Milliarden-Finanzpaket von Union und SPD hat den Dax am Donnerstag auf ein neues Rekordhoch getrieben. Der deutsche Leitindex rückte um 1,3 Prozent auf 23.377,50 Zähler vor. Die Aussicht auf eine zunehmende Staatsverschuldung trieb auch die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen weiter nach oben. Sie lagen mit 2,929 Prozent auf dem höchsten Stand seit Ende Oktober 2023. «Sorgen, dass die höheren Deutschland-Zinsen auch die Finanzierung der Unternehmen verteuern, scheint sich bislang hier niemand zu machen», sagte Thomas Altmann von QC Partners.

Zu den grössten Dax-Gewinnern zählten die Aktien von DHL mit einem Plus von mehr als neun Prozent. Der Logistikriese reagiert mit einem drastischen Stellenabbau in Deutschland auf einen Gewinneinbruch im vergangenen Jahr. Auf der Verliererseite standen erneut die Immobilienwerte wegen der steigenden Zinsen am Rentenmarkt. Vonovia gaben im Dax 2,2 Prozent nach. Im MDax kletterten die Titel der Lufthansa trotz eines Gewinneinbruchs im vergangenen Jahr um 6,5 Prozent.

In den Fokus dürfte im Tagesverlauf die Europäische Zentralbank (EZB) rücken. Volkswirte gehen davon aus, dass die EZB auf ihrer Zinssitzung einen weiteren Schritt nach unten beschliessen wird.

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09:16

In den vergangenen Tagen hatten die von den USA losgetretenen internationalen Handelsstreitigkeiten Sorgen mit Blick auf die weltweite Wirtschaftsentwicklung genährt und die Ölpreise damit deutlich belastet.

So waren in der Nacht auf Dienstag (Ortszeit) von US-Präsident Donald Trump angekündigte Zölle für Waren aus Mexiko und Kanada in Kraft getreten. Nun gelten Strafabgaben in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Kanada und Mexiko, die in die USA importiert werden. Mittlerweile gewährte die US-Regierung einen einmonatigen Aufschub für US-Autohersteller.

Zudem schaukelt sich der Zollstreit der USA mit China tendenziell auch weiter auf.

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09:05

Der SMI notiert kurz nach Börsenstart entgegen den vorbörslichen Erwartungen 0,12 Prozent tiefer bei 13'101 Punkten. Die Hälfte der 20 SMI-Werte legen zu.

Der Computer- und Gaming-Zubehörhersteller Logitech legt +1,06 Prozent zu und erwartet weiteres Wachstum. An seinem Investorentag bekräftigte das Unternehmen denn auch seinen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2024/25. Für das kommende Jahr ist das Unternehmen indes etwas zurückhaltender. Dafür winkt ein hohes Aktienrückkaufprogramm.

Dagegen stehen Geberit (-2,34 Prozent) im Minus. Der Sanitärtechnikkonzern hat 2024 zwar das Gewinn-Niveau des Vorjahres nicht ganz gehalten, will aber dennoch mehr Dividende zahlen. Die Profitabilität ist laut Firmenangaben vom starken Schweizer Franken sowie von den steigenden Löhnen belastet worden.

Unter Druck stehen auch SGS (-4,47 Prozent). Grund dafür ist Grossaktionär GBL, der seine Beteiligung am Warenprüfkonzern um 8,5 Millionen Aktien verringert hat. Der Gesamterlös 0,8 Milliarden Euro. Auch nach dem Verlauf bleibt GBL mit rund 14,6 Prozent der grösste SGS-Aktionär.

Leicht schwächere Kurse gibt es für die Anteile von Unternehmen mit einem defensiven Geschäftsmodell wie Nestlé, Novartis und Roche, die in dem unsicheren Umfeld zuletzt sehr gut gelaufen waren.

Dagegen bleiben zyklische Titel wie Holcim, ABB und Sika sowie die Finanzwerte gefragt, wie das vorbörsliche Kursplus von bis zu 0,9 Prozent zeigt.

Zudem sind die Aktien von Helvetia (+2,6 Prozent), Galderma (+1, Prozent) und Comet (+0,9 Prozent) nach Zahlen gefragt. Polypetide (+3,6 Prozent) profitieren davon, dass Baader Helvea das Rating auf «Buy» von «Add» erhöht hat.

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08:20

Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien:

Swisscom: UBS senkt auf 585 (600) Fr. – Buy (Vorabend)

Lindt&Sprüngli: JPMorgan erhöht auf 9700 (9500) Fr. – Underweight

Lindt&Sprüngli: Berenberg erhöht PS auf 10580 Fr./N auf 105800 Fr.-Hold

Arbonia: Kepler Cheuvreux nimmt mit Buy - Ziel 12,50 Fr. wieder auf

Komax: Kepler Cheuvreux erhöht auf 135 (130) Fr. – Hold

Adecco: Barclays erhöht auf 40 (37) Fr. – Overweight

VAT: Royal Bank of Canada senkt auf 350 (370) Fr. - Sector Perform

VAT: Research Partners erhöht auf 450 (414) Fr. – Kaufen

VAT: Vontobel erhöht auf 500 (490) Fr. – Buy

Clariant: Goldman Sachs senkt auf 11,10 (12,80) Fr. – Buy

Kühne+Nagel: Goldman Sachs senkt auf 198 (200) Fr. – Sell

Belimo: Octavian erhöht auf 666 (600) Fr. – Hold

- Comet: Vontobel senkt auf 270 (280) Fr. – Hold

Logitech: Vontobel erhöht auf 104 (101) Fr. – Buy

Bachem: Vontobel senkt auf 65 (75) Fr. – Hold

Kühne+Nagel: Vontobel senkt auf 270 (315) Fr. – Buy

Orior: Vontobel senkt auf 32 (47) Fr. – Hold

Medartis: Octavian erhöht auf 87 (85) Fr. – Buy

SPS: ODDO BHF SCA erhöht auf 120 (110) Fr. – Outperform

Sandoz: Stifel senkt auf 44 (45) Fr. – Buy

Helvetia: Octavian senkt auf Hold (Buy) - Ziel 177 (150) Fr.

Sensirion: Research Partners erhöht auf Kaufen (H) - Ziel 84 (80) Fr.

SIG Group: Octavian senkt auf 23,50 (24) Fr. - Buy

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08:10

Der SMI liegt im vorbörslichen Handel bei Julius Bär 0,32 Prozent bei 13'159 Punkten im Plus.

5 der insgesamt 20 SMI-Titel dürften im Minus in den Handelstag starten. Davon liegen Geberit (-0,52 Prozent) und Kühne+Nagel (-0,4 Prozent) im vorbörslichen Handel am tiefsten.

Auch der breite Markt wird vorbörslich +0,43 Prozent höher gesehen. Am höchsten werden Adecco (+ 1,59 Prozent) und Galderma (+1,23 Prozent) und Comet (+ 1,60 Prozent)

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07:00

Der Euro hat in der Nacht weiter zugelegt. Grund dafür sind weiterhin die in Deutschland geschnürten Finanzpakete und die damit verbundene Hoffnung auf mehr Wirtschaftswachstum.

Die europäische Gemeinschaftswährung kostet am frühen Morgen 1,0808 Dollar nach 1,0790 am Vorabend. Am Mittwochmorgen wurde der Euro noch zu 1,0690 gehandelt. Auch zum Franken hat der Euro weiter zugelegt und wird aktuell zu 0,9631 nach 0,9608 Franken am Vorabend bewertet. Derweil kostet der Dollar 0,8911 nach 0,8904 Dollar.

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06:15

Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich bei der IG Bank 0,24 Prozent höher bei 13'141 Punkten.

Nachdem der Schweizer Aktienmarkt Mittwoch nach den deutlichen Verlusten vom Dienstag zugelegt hatte, stehen publizieren am Donnerstag weitere Schweizer Unternehmen ihre Ergebnisse 2024. Dazu zählen Galderma, Geberit, Swiss oder R&S

Ferner legt das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) die Arbeitsmarktdaten für den Februar 2025 vor.

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07:30

Der Bitcoin hat seine Erholung am Donnerstag fortgesetzt. Er stieg am Morgen bis auf 91.940 US-Dollar, nachdem er es tags zuvor wieder über die psychologisch wichtige Marke von 90'000 Dollar geschafft hatte. Analyst Timo Emden von Emden Research verwies auf einen für diesen Freitag geplanten Gipfel zu Kryptowährungen der US-Regierung im Weissen Haus. Anleger hofften, dass sich US-Präsident Donald Trump nicht nur abermals als Schutzherr für Bitcoin und Co positionieren werde, «sondern das Fundament für eine Symbiose zwischen der US-Regierung und der Kryptobranche gelegt wird», so Emden.

Nach einem Rutsch bis auf 78'000 Dollar in der vergangenen Woche und einer Erholung bis auf rund 95.000 Dollar am Wochenende war der Bitcoin zu Wochenbeginn abermals unter Druck geraten und stark gefallen.

US-Präsident Donald Trump hatte sich am Wochenende noch wohlwollend zu einer strategischen Kryptowährungsreserve der USA geäussert. Er gilt als Förderer von Kryptowährungen. Zu Beginn seiner Amtszeit im Januar hatte die Spekulation auf eine nationale Krypto-Reserve den Bitcoin auf ein Rekordhoch bei über 109'000 Dollar steigen lassen.

Die von den USA angezettelten internationalen Handelsstreitigkeiten hatten dann aber am Montag die Stimmung an den Finanzmärkten massiv belastet und zu Zurückhaltung bei riskanten Anlageklassen geführt, zu denen auch der Bitcoin zählt.

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05:00

In Asien hat der Aufschub bei den angedrohten Autozöllen die Marktstimmung am Donnerstag aufgehellt. In Tokio legte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,8 Prozent auf 37'698 Punkte zu und der breiter gefasste Topix notierte 1,1 Prozent höher bei 2'748 Zählern. Die Börse Shanghai gewann 1,1 Prozent auf 3'377 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 1,3 Prozent auf 3'951 Punkte.

Die Anleger blieben zwar vorsichtig, was die US-Zollpolitik angeht, sagte der zuständige Marktanalyst beim Tokai Tokyo Intelligence Laboratory. «Aber jetzt erwarten sie, dass Trump nichts tun wird, was der Weltwirtschaft schaden könnte.» US-Präsident Donald Trump hat nach Angaben des Weissen Hauses zugestimmt, die Zölle auf einige in Nordamerika hergestellte Fahrzeuge für einen Monat auszusetzen. Auf ähnliche Erleichterungen hofften Anleger nun auch für Unternehmen aus anderen Branchen.

Rund lief es bei Fast Retailing, die Aktien des Uniqlo-Mutterkonzerns kletterten um 1,44 Prozent und verliehen dem Nikkei damit den grössten Schub. Der Technologieinvestor SoftBank legte 1,8 Prozent zu, der Spielehersteller Sony Group sprang um 4,16 Prozent. Besonders gefragt waren Schwermaschinen-Hersteller, nachdem Goldman Sachs das Rating und das Kursziel für Mitsubishi Heavy Industries angehoben hatte. Mitsubishi Heavy legte um zehn Prozent zu, der Konkurrent Kawasaki Heavy Industries um 9,82 Prozent.

Nach unten ging es bei den Technologieaktien. Der Chip-Anlagenbauer Tokio Electron und der Chip-Prüfgerätehersteller Advantest verloren 1,75 beziehungsweise 1,2 Prozent. «Die Marktteilnehmer sehen jetzt, dass das Wachstum der globalen Chip-Industrie seinen Höhepunkt überschritten hat, nachdem sie den Ausblick von Nvidia im vergangenen Monat gesehen haben», sagte Yasuda.

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,2 Prozent auf 149,19 Yen und legte leicht auf 7,2438 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent höher bei 0,8920 Franken. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,0794 Dollar und zog um 0,2 Prozent auf 0,9627 Franken an.

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04:20

Am Rohstoffmarkt verteuerte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,6 Prozent auf 69,69 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte 0,6 Prozent fester bei 66,69 Dollar.

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02:05

Die Aussicht auf eine moderaterer Gangart im Zollstreit mit Mexiko und Kanada hat die US-Börsen am Mittwoch auf Erholungskurs geschickt.

Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 1,14 Prozent auf 43'007 Punkte, nachdem er am Dienstag auf das niedrigste Niveau seit Mitte Januar abgesackt war. Der marktbreite S&P 500 gewann 1,12 Prozent auf 5'843 Punkte. Für den technologielastigen Index Nasdaq 100 ging es um 1,36 Prozent auf 20'628 Punkte nach oben. Dieser war tags zuvor zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit November vergangenen Jahres gefallen.

Händler wägten auch Signale der Trump-Administration ab, die wohl einen einmonatigen Aufschub der neu eingeführten Zölle für Autohersteller gegenüber Kanada und Mexiko in Betracht zieht. Unter den grössten Gewinnern im S&P 500 stiegen denn auch die Aktien von Ford um fast sechs und die von General Motors um gut sieben Prozent. Sie machten damit ihrer Vortagesverluste wieder wett, die sie als Produzenten auch in Mexiko erlitten hatten. Zudem zogen die Papiere des Zulieferers Magna International um knapp acht Prozent an.

An der Spitze des S&P 500 gewannen die Anteilsscheine von Moderna 16 Prozent. Vorstandschef Stephane Bancel und Paul Sagan als Mitglied des Verwaltungsrats hatten insgesamt Aktien des Impfstoffherstellers im Wert von 6 Millionen US-Dollar erworben.

Die Papiere des Militärschiffbauers Huntington Ingalls Industries schnellten um 12,4 Prozent in die Höhe. Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge bereitet die Trump-Administration eine Durchführungsverordnung vor, um die US-Schiffbauer insgesamt zu unterstützen und die chinesische Dominanz in der Branche zu verringern.

Die Aktien von T-Mobile US fielen um 0,7 Prozent. Die Tochter der Deutschen Telekom sieht wegen mehrerer Übernahmen zusätzliches Aufwärtspotenzial für ihre Jahresprognose. Neben der abgeschlossenen Übernahme des Werbespezialisten Vistar Media will das Telekom-Unternehmen auch den britischen Ad-Tech-Dienstleister Blis an sich reissen.

Zudem beschäftigte die laufende Berichtssaison der Unternehmen die Anleger. So sackten am S&P-500-Ende die Papiere von Crowdstrike um 6,3 Prozent ab. Der Spezialist für Cybersicherheit hatte mit den Signalen zum laufenden Quartal enttäuscht.

Die Aktionäre von Abercrombie & Fitch mussten ein Minus von mehr als neun Prozent verkraften. Der Bekleidungseinzelhändler hatte für das vierte Quartal einen schwächer als erwarteten Umsatz für die gleichnamige Marke und eine Bruttomarge gemeldet, die hinter den Prognosen der Analysten zurückgeblieben war.

Brown-Forman , der Hersteller von Jack Daniel's und anderen Spirituosenmarken, hatte im dritten Geschäftsquartal beim Gewinn je Aktie und beim Umsatz nicht so schwach abgeschnitten wie von Analysten befürchtet. Damit zogen die Anteilsscheine um gut zehn Prozent an.

(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)