17:35
Die Schweizer Börse hat ihre Verlustserie am Dienstag fortgesetzt. Der Standardwerteindex SMI gab den vierten Tag in Folge nach und sank vorübergehend auf den tiefsten Stand seit zwei Wochen. Das Barometer der 20 grössten und liquidesten Schweizer Werte notiert noch um 0,6 Prozent tiefer bei 10'954 Punkten.
Die Aussicht auf noch länger hohe Zinsen, ein möglicher neuer Haushaltsstreit in den USA und die eingetrübte Konjunktur in China vergraulte die Anleger. Vor allem konjunktursensitive Werte standen vor diesem Hintergrund auf den Verkaufszetteln. Die Aktien des Luxusgüterherstellers Richemont büssten fast drei Prozent ein, die der Computerzubehörfirma Logitech 2,8 Prozent und die der Logistikkonzerns Kühne+Nagel zwei Prozent. Schwer auf dem Index lastet aber vor allem ein Kursverlust von 1,2 Prozent des Schwergewichts Nestle.
Merklich gemildert wurde der SMI-Abstieg von Novartis. Die Anteile des Pharmariesen zogen 0,7 Prozent an. Mit der in der kommenden Woche anstehenden Abspaltung der Generika-Tochter Sandoz wird der Arzneimittelhersteller einen fast zehn Jahre dauernden Umbau, der den Konzern ganz auf das lukrative Geschäft mit patentgeschützten Medikamenten ausrichteten soll, abschliessen.
Zum ausführlichen Bericht geht es hier.
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17:05
Der Euro hat sich gegenüber dem US-Dollar am Dienstag weiter nahe seines tiefsten Stands seit März bewegt. Am späten Nachmittag notiert die Gemeinschaftswährung auf 1,0592 Dollar und damit etwa auf dem Niveau des Vorabends. Zum Franken notiert der Euro mit 0,9671 ebenfalls kaum verändert. Ein Dollar kostet derweil 0,9131 Franken.
Zum Wochenstart war der Euro erstmals seit einem halben Jahr unter 1,06 Dollar gefallen. Ausschlaggebend für die Euro-Schwäche ist zum einen die angeschlagene Konjunktur im Währungsraum. Hinzu kommt ein jüngst starker US-Dollar, der von einer weitgehend stabilen amerikanischen Volkswirtschaft getrieben wird. "Der Euro bleibt zum US-Dollar in der Defensive", schreiben die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen.
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16:30
Die Konsumstimmung in den USA hat sich im September angesichts der zuletzt wieder gestiegenen Inflation überraschend stark eingetrübt. Das Barometer für die Verbraucherlaune sank auf 103,0 Zähler von revidiert 108,7 Punkten im August, wie das Institut Conference Board am Dienstag zu seiner Umfrage mitteilte. Das war der zweite Rückgang in Folge. Von Reuters befragte Volkswirte hatten nur mit einem Rückgang auf 105,5 Punkte gerechnet. "Die Verbraucher sind weiterhin über steigende Preise im Allgemeinen und für Lebensmittel und Benzin im Besonderen besorgt", erläuterte die Chefökonomin beim Conference Board, Dana Peterson. Auch die politische Lage und die gestiegenen Zinsen wurden als Störfaktoren genannt.
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15:50
Die Aussicht auf anhaltend hohe Zinsen hat den US-Aktienmärkten am Dienstag zugesetzt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte im frühen Handel 0,4 Prozent tiefer bei 33'864 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 und der Index der Technologiebörse Nasdaq gaben je 0,6 Prozent auf 4311 beziehungsweise 13'193 Punkte nach.
Die Anleger hätten weiterhin mit den Aussichten einer anhaltenden restriktiven Geldpolitik der Federal Reserve und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft zu kämpfen, sagten Börsianer. «Es herrscht so viel Unsicherheit am Markt», sagte Chris Giamo, Finanzexperte bei der TD Bank. Die Kursrichtung werde massgeblich von dem Zinsthema bestimmt. Das zeigte sich erneut auch am Anleihemarkt: die Rendite der US-Papiere mit zehn Jahren Laufzeit stieg auf bis zu 4,566 Prozent und damit auf ein 16-Jahres-Hoch. Anleger spekulieren auf höhere Zinssätze für einen längeren Zeitraum und trennen sich deshalb von Staatspapieren - im Gegenzug zieht die Rendite an.
Hinzu kommen angesichts des bald endenden Haushaltsjahres Sorgen um einen möglichen Regierungsstillstand. Sollten sich das von den Republikanern kontrollierte Repräsentantenhaus und der von den Demokraten geführte Senat nicht einigen, droht dieses Szenario zum vierten Mal innerhalb eines Jahrzehnts.
Bei den Einzelwerten sprangen von Immunovant um 73 Prozent nach oben, nachdem die Firma frühe Studienfortschritte bei einem Antikörpermedikament zum Einsatz bei Autoimmunerkrankungen meldete.
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15:35
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14:50
Die jüngste Stabilisierung an den New Yorker Börsen wird am Dienstag wohl erneut auf die Probe gestellt. Nach wie vor belastet die US-Geldpolitik die Stimmung. Zudem strapaziert die nahende mögliche Haushaltssperre zunehmend die Nerven der Anleger. Eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial 0,5 Prozent tiefer auf 33 852 Punkte. Den technologielastigen Nasdaq 100 sieht IG 0,6 Prozent im Minus bei 14 682 Zählern.
Am vergangenen Mittwoch hatte die US-Notenbank Fed den Leitzins zwar wie erwartet unverändert gelassen, aber eine mögliche weitere Zinserhöhung in den Raum gestellt. Zudem gehen die Währungshüter für 2024 von weniger Zinssenkungen aus als zuvor. Schon aktuell liegt der Leitzins mit 5,25 bis 5,5 Prozent auf dem höchsten Niveau seit mehr als zwanzig Jahren.
Am Montag schürte der Vorsitzende der lokalen Notenbank von Minneapolis, Neel Kashkari, mit geldpolitischen Aussagen die Zinsängste noch. Angesichts der überraschend robusten US-Wirtschaft könnte sich die Fed gezwungen sehen, die Zinsen noch weiter anzuheben und sie länger auf diesem Niveau zu belassen, um die Inflation zu senken, betonte der Notenbanker. Weiteres Öl ins Feuer schüttete Jamie Dimon, Chef der grössten US-Bank JPMorgan, mit seinen Gedankenspielen eines Zinsanstiegs bis auf sieben Prozent.
Derweil mahnte die Ratingagentur Moody's, dass eine Haushaltssperre in den USA negative Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit der weltgrössten Volkswirtschaft hätte. Noch bis zum Wochenende haben die Abgeordneten in Washington Zeit, sich auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze zu einigen.
Die Aktien von Coty verloren am Dienstag vorbörslich 3,4 Prozent. Der Kosmetik- und Parfümkonzern konkretisiert seine Pläne für eine Zweitnotiz am Handelsplatz Paris der Mehrländerbörse Euronext. Coty bietet dafür 33 Millionen Anteilsscheine an, die auf Basis des Montags-Schlusskurses rund 389 Millionen US-Dollar wert sind.
Für die jüngst stabilisierten Papiere von Tesla ging es um 0,9 Prozent nach unten. Auch der amerikanische Elektroautobauer ist im Rahmen einer Untersuchung der Subventionen für Autohersteller in China ins Visier der EU geraten. Insidern zufolge hat der Konzern ebenfalls davon profitiert.
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14:40
Aktueller Tagesverlierer am SMI ist Logitech (-3,13%). Am meisten zulegen kann Swiss Life (+0,66%).
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14:00
US-Staatsanleihen erzielen Renditen wie seit der globalen Finanzkrise 2007/2008 nicht mehr. Die Rendite der Papiere mit zehn Jahren Laufzeit steigt auf bis zu 4,566 Prozent und damit auf ein 16-Jahres-Hoch. Auch die Rendite 10-jähriger deutscher Staatsanleihen als Benchmark des Euroraums klettert zeitweise mit 2,821 auf den höchsten Wert seit mehr als zwölf Jahren. Anleger spekulieren auf höhere Zinssätze für einen längeren Zeitraum und trennen sich deshalb von Staatspapieren; im Gegenzug zieht die Rendite an.
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13:10
Ausschlaggebend für den zuletzt eher schwachen Euro ist zum einen die angeschlagene Konjunktur im Währungsraum. Hinzu kommt ein jüngst starker US-Dollar, der von einer weitgehend stabilen amerikanischen Volkswirtschaft getrieben wird. «Der Euro bleibt zum US-Dollar in der Defensive», schreiben die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen.
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13:05
Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren vorbörslich schwächer:
Die Schweizer Börse gemessen am Swiss Market Index (SMI) steht 0,42 Prozent tiefer bei 10'965 Punkten.
11:35
An der Schweizer Börse ist das Kurstableau am Dienstag erneut überwiegend rot gefärbt - zumindest am Vormittag. Wie der Handelsverlauf zum Wochenstart gezeigt hat, kann sich das im weiteren Verlauf noch durchaus ändern. Allerdings sollte auch eine solche Gegenbewegung nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Risikobereitschaft generell abnimmt, weil die Stimmung der Investoren wegen verschiedener Faktoren angeschlagen bleibt, heisst es einstimmig am Markt.
«Anhaltende Inflations- und Zinserhöhungssorgen halten die Anleger davon ab, ihr Engagement in risikoreicheren Vermögenswerten zu erhöhen, und die Aussicht auf einen Stillstand der US-Bundesverwaltung in der kommenden Woche drückt ebenfalls auf die Stimmung am Markt», fasst ein Händler die Stimmung zusammen. Das Fehlen einer Finanzierungsvereinbarung im US-Kongress würde sich laut Moody's wahrscheinlich negativ auf die Kreditwürdigkeit des Landes auswirken. Dazu gesellt sich die chinesische Wirtschaftsflaute samt drohender Immobilienkrise. «Für die Anleger türmen sich dunkle Wolken auf, und die nächsten Makrodaten dürften von den meisten genau geprüft werden, um festzustellen, wohin sich risikoreiche Anlagen demnächst entwickeln könnten.»
Für den Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich aktuell eine negative Bilanz für das dritte Quartal ab. Nach Ansicht einiger Experten spricht derzeit auch nichts dafür, sich verstärkt am Markt zu engagieren. «Wer jetzt kauft, greift also sprichwörtlich in das fallende Messer», sagt ein Marktexperte. Denn das sonst typische jahreszeitliche Muster könnte die Anleger in diesem Jahr im Stich lassen. Im Schnitt habe der Markt in den ersten Oktobertagen oft ein Tief ausgebildet, um dann ein Jahresendrally zu starten. «Dieses Muster wird in diesem Jahr jedoch überlagert vom Präsidentschaftszyklus in den USA.» In Vorwahljahren sei bis Ende November mit neuen Tiefs und einer schwachen Entwicklung zu rechnen, bevor zum Jahresende eine Rally starten könnte.
Das Verliererfeld wird von konjunktursensiblen Titeln wie VAT, Richemont und SIG angeführt, die sich um bis zu 2,6 Prozent verbilligen. Mit Blick auf VAT betonen Marktexperten, dass der Halbleitermarkt möglicherweise seinen Tiefpunkt durchschritte habe. Es sei aber schwer vorherzusagen, wann genau sich das Nachfrageumfeld nachhaltig wieder verbessere.
Richemont leidet zusammen mit Swatch (-1,5 Prozent) unter einem erneut negativen Analystenkommentar. Dieses Mal sind es die Experten von Morgan Stanley, die den Daumen für die Titel senken. Erst zum Wochenstart hatte die Bank of America ihr Rating für die Titel gesenkt. Er habe seine Gewinnschätzungen aufgrund des ungünstigeren makroökonomischen Umfelds und der höheren Kapitalkosten reduziert, schreibt der zuständige MS-Analyst. Sonova (-0,8 Prozent) sind ebenso auf den Verkaufslisten zu finden wie ABB, Kühne+Nagel oder Logitech, die um bis zu 0,9 Prozent nachgeben.
Auch hier greift der Mix aus Sorgen um anhaltend hohe Zinsen und ein nachlassendes Wirtschaftswachstum. Bei ABB gehen die Experten der Deutschen Bank zudem davon aus, dass sich der Auftragseingang nach dem starken ersten Semester im dritten Quartal dann deutlich abkühlen werde.
Im Gewinnerfeld sind mit Novartis, Givaudan und Swisscom zahlreiche Vertreter der weniger konjunktursensiblen Branchen zu finden. Die Papiere gewinnen zwischen 0,6 und 0,4 Prozent hinzu. Auch der Goldhasen-Spezialist Lindt&Sprüngli (PS: +0,5 Prozent) gehört dazu. Im Fall von Givaudan sorgen erhöhte Gewinnschätzungen von Baader Helvea für etwas Zuversicht. Auch bei Partners Group (+0,6 Prozent) macht die ZKB die Aussicht auf steigende verwaltete Vermögen für die Hochstufung verantwortlich.
In den hinteren Reihen fallen Polypeptide (-0,4 Prozent) und Idorsia (-3,1 Prozent) mit neuen rekordtiefen Kursen auf. Beide hatten bereits am Vortag zu den grösseren Verlierern gezählt.
Die Papiere von Kinarus fallen mit einem Kursplus von 50 Prozent auf. Das Biotechunternehmen hatte die Investoren am Vortag mit einer Konkursankündigung verschreckt, was die Aktien am Montag um 90 Prozent nach unten schickte.
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10:35
Die Furcht vor einer schwächelnden Nachfrage überlagert am Rohstoffmarkt die Sorge um Engpässe. Rohöl der Sorte Brent aus der Nordsee und US-Leichtöl WTI verbilligen sich in der Spitze um knapp zwei Prozent auf bis zu 91,80 Dollar beziehungsweise 88,19 Dollar pro Barrel. Im Fokus stehe die Angst vor einer Rezession aufgrund der steigenden Zinsen nach der restriktiven Haltung der US-Notenbank Fed in der vergangenen Woche, sagte Tina Teng, Analystin beim Broker CMC Markets. Zudem belasteten Chinas Immobilienprobleme die Stimmung.
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10:10
Baader Helvea erhöhte vor Börsenstart das Kursziel für Givaudan auf 3250 von 3100 Franken und belässt die Einstufung auf "Add". Der Analyst hebt nach einem Treffen mit dem Management an einer hauseigenen Investorenkonferenz seine Gewinnschätzungen für das laufende sowie die nächsten zwei Jahre an. Givaudan habe etwa versichert, dass es sich bei den sinkenden Volumenwachstum nur um eine vorübergehende Phase handle. Dem Unternehmen zufolge werde die Marge in der mittleren Frist wieder im Bereich von 23 bis 24 Prozent liegen.
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09:35
Am Schweizer Aktienmarkt geht es mit den Kursen am Dienstag im frühen Handel mehrheitlich abwärts. Zinssorgen lasten nach wie vor auf den Märkten, sagt ein Händler. Dazu gesellen sich Konjunktursorgen, die zuletzt von den jüngsten Wirtschaftsdaten aus Europa genährt wurden. Entsprechend wagen sich die Investoren kaum vor. Vielmehr preisten sie bereits wesentlich höhere Zinsniveaus ein. «Eine sehr pikante Situation, die schnell zu weiteren und ausgedehnteren Kursverluste führen könnte.»
Auch der anhaltende Budgetstreit im US-Kongress stellt einen Belastungsfaktor dar. Einigen sich die beiden politischen Lager nicht bald, könnte es bereits am 1. Oktober zu einem Regierungsstillstand kommen. Die jüngsten geopolitischen Spannungen zwischen China und der EU tragen ebenfalls zu dem insgesamt eher trüben Bild bei, heisst es in einem Kommentar. Erhöht werden dürfte die Nervosität nicht zuletzt durch die Tatsache, dass der bevorstehende Oktober zu den volatileren Monaten des Jahres gehört. Für das in dieser Woche zu Ende gehende dritte Quartal zeichnet sich aktuell auf jeden Fall eine negative Bilanz ab.
Das überschaubare Gewinnerfeld wird von Novartis, Lindt&Sprüngli (PS) sowie Swisscom mit Kursgewinnen zwischen 0,9 und 0,1 Prozent repräsentiert.
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09:20
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08:55
Die wichtigsten asiatischen Finanzmärkten haben am Dienstag nachgegeben. Damit blieb die Stabilisierung im späten US-Handel ohne Wirkung. Dabei markierte der südkoreanische Kospi ein Sechs-Monatstief, während die Standardwerte in Hongkong den tiefsten Stand seit vergangenen November erreichten.
Erneut belastete die angespannte Lage des chinesischen Immobilienunternehmens Evergrande. Nach dem Einbruch am Vortag gab der Wert in Hongkong erneut nach. Auch der Immobiliensektor insgesamt stand unter Druck. Evergrande hatte zuletzt die Zinszahlung für eine Anleihe nicht bedient. In den Fokus rückte erneut der unter einer milliardenschweren Schuldenlast ächzende chinesische Immobilienkonzern Evergrande, weil die Tochterfirma Hengda Real Estate Group eine am Vortag fällige Anleihe in Höhe von umgerechnet knapp 520 Millionen Euro nicht bedient hat. Erst am Wochenende hatte Evergrande mitgeteilt, wegen der laufenden Ermittlungen der Behörden bei Hengda, keine neuen Anleihen ausgeben zu können. Evergrande-Aktien rutschten am Dienstag erneut um bis zu acht Prozent ab, nachdem sie zum Wochenstart bereits um 22 Prozent eingebrochen waren. Auch der Bauträger China Oceanwide liess die Sorgen um Chinas Immobiliensektor, der etwa ein Viertel der chinesischen Wirtschaft ausmacht, erneut hochkochen.
Kurz vor Schluss ging es für den Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungsregion nach den Vortagesverlusten um weitere 0,95 Prozent auf 17 561,20 Punkte bergab. Der CSI 300 , der die Aktienkurse der grössten Unternehmen an den chinesischen Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, verlor zeitgleich 0,51 Prozent auf 3695,53 Punkte.
Die asiatischen Märkte litten zudem unter anziehenden Anleiherenditen. Ausserdem warf die Lage in den USA einen Schatten auf die Börsen. «Umfangreiche Anleihe-Neuemissionen und ein drohender Regierungsstillstand - sofern sich der US-Kongress bis Ende des Monats nicht auf einen neuen Haushalt einigt - könnten die Turbulenzen in den kommenden Tagen noch verstärken», betonte Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank. Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss nach den Vortagesgewinnen 1,11 Prozent tiefer mit 32 315,05 Punkten. Der australische Leitindex S&P ASX 200 büsste 0,54 Prozent auf 7038,20 Punkte ein
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08:50
Zum Wochenstart hatte der Leitindex im Verlauf immer wieder die Vorzeichen gewechselt und am Ende nahezu unverändert geschlossen. Die Vorgaben der Übersee-Börsen geben keine klare Richtung vor. Die Wall Street hat am Montag zwar ihre jüngste Verlustserie beendet, in Asien geben aber die meisten Börsen am Dienstag nach.
Dabei stehen weiterhin Themen wie Zins-, Inflations- und Wirtschaftssorgen im Mittelpunkt. Nach den vorangegangenen zwei intensiven Notenbankwochen setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Zinsen länger hoch bleiben werden - sogar noch weiter steigen könnten. Auch die Nachrichten aus China schüren weiterhin Ängste um die Leistungskraft der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt. Die Probleme im Bausektor reissen nicht ab. Dazu kommt, dass der bevorstehende Oktober allgemein als volatiler Börsenmonat gilt, was im aktuellen Umfeld nicht gerade beruhige, heisst es im Handel.
Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI verliert 0,38 Prozent auf 10'972,44 Punkte. Alle 20 SMI-Titel bis auf Partners Group und Givaudan werden mit Abgaben zwischen 0,1 und 1,8 Prozent erwartet.
Dabei werden die stärksten vorbörslichen Ausschläge an diesem Morgen durch Analystenkommentare verursacht. Bei Partners Group (+0,7 Prozent) etwa hat die ZKB die Papiere auf «Übergewichten» hochgestuft und begründet dies mit den weiterhin günstigen Wachstumsaussichten bei den verwalteten Vermögen.
Givaudan (+0,2 Prozent) gewinnen ebenfalls gegen den Trend, nachdem sich der zuständige Analyst von Baader Helvea zuversichtlich über die weitere Gewinnentwicklung geäussert hat.
Anders sieht es bei den Aktien des Uhrenherstellers Richemont (-1,8 Prozent) aus, der erneut mit einem negativen Analystenkommentar zu kämpfen hat. Dieses Mal sind es die Experten von Morgan Stanley, die den Daumen für die Titel senken. In den vergangenen Tagen haben Analysten scharenweise ihre Kursziele für die Branche nach unten angepasst.
Beim Versicherer Zurich (-1,3 Prozent) sorgt eine Abstufung von Exane BNP Paribas auf «Underperform» vorbörslich für lange Gesichter. Unter dem Strich hebt der Experte hervor, dass andere Titel attraktiver erschienen.
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08:20
Eine toxische Mischung aus Zins- und Wachstumssorgen hatte den Dax tags zuvor mit 15 329 Punkten zeitweise bis auf das tiefste Niveau seit Ende März gedrückt. Das Chartbild ist angeknackst mit dem Bruch der Unterstützungen der vergangenen Monate und dem Rutsch unter die viel beachteten 200-Tage-Durchschnittslinien, welche die langfristigen Trends beschreiben. Damit steht der Dax nun zunächst schlechter da als der Dow Jones Industrial und auch die Nasdaq-Indizes in den USA.
Die Anleiherenditen in den USA und Europa seien massiv gestiegen und gerade Wachstumswerte hätten an diesem Zinsanstieg schwer zu knabbern. Denn bei hohen Zinsen sind gerade bei stark wachsenden Unternehmen künftige hohe Gewinne aus heutiger Sicht weniger wert.
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08:10
Zum Wochenstart war der Euro erstmals seit einem halben Jahr unter 1,06 Dollar gefallen. Ausschlaggebend für die Euro-Schwäche ist zum einen die angeschlagene Konjunktur im Währungsraum. Hinzu kommt ein jüngst starker US-Dollar, der von einer weitgehend stabilen amerikanischen Volkswirtschaft getrieben wird.
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08:05
Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich bei der Bank Julius Bär 0,12 Prozent tiefer bei 10'991 Punkten. 18 von 20 SMI-Titeln notieren leicht im Minus, einzig Partners Group (+0,9%) und Givaudan (+0,28%) legen etwas zu. Die ZKB zeigte sich im neuesten Newsletter erfreut über die Entwicklung von Partners Group und passte das Rating an. "Aufgrund der günstigen Bewertung und des positiven Ausblicks stufen wir Partners Group auf «Übergewichten» (von «Markt- gewichten») hoch. Wir glauben, dass sich das anziehende Marktumfeld in Private Markets positiv auf die Bewertung von Partners Group auswirken sollte", schreiben die ZKB-Analysten.
Am stärksten verliert vorbörslich Richemont (-1,7%), nachdem Morgan Stanley das Kursziel und das Rating für den Luxusgüterkonzern reduziert hat.
Die Mid Caps notieren alle leicht tiefer.
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07:55
Die kräftigen Preissteigerungen am Ölmarkt haben sich auch am Dienstag zunächst nicht fortgesetzt. Am Morgen kostete ein Barrel (1591 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 92,88 US-Dollar. Das waren 41 Cent weniger als am Tag zuvor. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 38 Cent auf 89,30 Dollar.
Nach kräftigen Preiszuwächsen seit Anfang Juli um etwa 25 Prozent haben die Erdölpreise zuletzt stagniert. Unterstützung kommt seit Wochen von dem knappen Angebot grosser Förderländer wie Saudi-Arabien oder Russland. Ein Gegengewicht stellt aber der aufwertende US-Dollar dar, der Rohöl für viele Interessenten verteuert. Denn Rohstoffe werden zumeist in der amerikanischen Währung gehandelt, weshalb ein starker Dollar über Wechselkurseffekte die Nachfrage dämpfen kann.
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07:30
Börsianer treibt weiter die Frage um, wie lange noch höhere Zinsen die Aktienmärkte in Schach halten. Mit Argusaugen schauen sie deshalb auf Konjunkturdaten sowie Aussagen von Notenbank-Vertretern. Im Fokus stehen am Nachmittag die Zahlen zu den Hausverkäufen in den USA sowie das US-Verbrauchervertrauen. Am Vormittag wird zudem EZB-Chefvolkswirt Philip Lane bei einer Banken-Konferenz in Paris sprechen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte am Montag bekräftigt, dass die Europäische Zentralbank trotz der anhaltend schwachen Wirtschaft im Euro-Raum die Zinsen so lange wie nötig hoch halten werde, um die Inflation zurückzudrängen.
06:50
Neue Ratings und Kursziele für Schweizer Aktien:
Richemont: Morgan Stanley senkt auf Equal Weight (Overweight) - Ziel 138 (180) Fr.
Swatch: Morgan Stanley senkt auf 275 (340) Fr. - Equal Weight
Givaudan: Baader Helvea erhöht auf 3250 (3100) Fr. - Add
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06:00
Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich bei der IG Bank 0,22 Prozent tiefer bei 10'999 Punkten.
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05:35
Im asiatischen Devisenhandel blieb der Dollar fast unverändert bei 148,89 Yen und stagnierte bei 7,3094 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,9125 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,1 Prozent auf 1,0583 Dollar und notierte kaum verändert bei 0,9656 Franken. Das Pfund Sterling verlor 0,1 Prozent auf 1,2202 Dollar.
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05:30
Die asiatischen Aktien gaben am Montag angesichts von Zinsängsten der Anleger nach. Die Investoren reagierten auf die überraschende Ankündigung der Fed in der vergangenen Woche, dass die Zinsen wohl noch eine Weile länger hoch bleiben werden. Auch die europäische Zentralbank und die Bank of England hatten in ihren Sitzungen seit Mitte des Monats höhere Zinsen für einen längeren Zeitraum in Aussicht gestellt.
Viele Händler halten eine weitere Fed-Zinserhöhung um einen Viertelpunkt im Januar inzwischen für wahrscheinlich und rechnen erst zum Beginn des Sommers mit Zinssenkungen.
«Wir halten eine Neukalibrierung des Zinssenkungsprofils für 2024 ohne Zinssenkungen vor Mitte des Jahres für weitaus realistischer als in der Vergangenheit», schreiben die Strategen der Westpac-Bank in einer Kundenmitteilung. Der breit gefasste MSCI-Index für asiatisch-pazifische Aktien ausserhalb Japans fiel um 0,33 Prozent.
Honkongs Hang Seng gab um 0,5 Prozent nach. Aktien des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande fielen weiter um 6 Prozent.
Die Börse in Tokio hat sich am Dienstag zunächst schwächer gezeigt.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,8 Prozent tiefer bei 32.428 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,4 Prozent und lag bei 2376 Punkten.
Die Börse in Shanghai lag unverändert. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen trat auf der Stelle.
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00:05
Die US-Börsen haben sich zum Wochenauftakt um weitere Stabilisierung bemüht. Diese gelang ihnen vor allem gegen Handelsende. Lange Zeit lasteten jedoch die weiter hohen Zinsen auf den Gemütern der Anleger. So erreichte die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen erneut den höchsten Stand seit 2007. Für Unsicherheit sorgte auch eine drohende Haushaltssperre in den Vereinigten Staaten.
Der Dow Jones Industrial stieg zum Börsenschluss am Montag um 0,13 Prozent auf 34 006,88 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,40 Prozent auf 4337,44 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,46 Prozent auf 14 768,90 Zähler hoch. Die vergangene Woche war am New Yorker Aktienmarkt sehr schwach verlaufen, am Freitag hatte sich aber bereits eine vorsichtige Stabilisierungstendenz gezeigt.
Die Laufzeit des Ende vergangenen Jahres vom US-Kongress beschlossenen Haushalts endet mit Ablauf dieses Monats. Bis zum Wochenende muss also ein neuer Bundeshaushalt beschlossen werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass den USA keine Haushaltssperre (Government Shutdown) droht. Dies wird jedoch durch parteiinterne Kämpfe bei den Republikanern erschwert, die derzeit die Mehrheit im Repräsentantenhaus stellen.
Das politische Gezerre um den Haushalt wiederholt sich häufig. Dies gilt insbesondere dann, wenn es unterschiedliche politische Mehrheiten im Kongress und Weissen Haus gibt. In der Regel behilft sich der Kongress mit der Verabschiedung eines Übergangshaushalts und streitet dann ein paar Monate später erneut um die Finanzierung der Regierungsgeschäfte. Eine Einigung gibt es häufig erst ganz knapp vor Fristablauf.
Unter den Einzelwerten gewannen die seit Mitte September schwach gelaufenen Aktien von Amazon 1,7 Prozent. Nach dem Softwarehersteller Microsoft schliesst auch der Online-Händler einen milliardenschweren Pakt mit einem Start-up für Künstliche Intelligenz (KI). Amazon wird bis zu vier Milliarden Dollar in die Firma Anthropic investieren, die den Chatbot Claude entwickelt. Ausserdem gewannen die Papiere des auf KI spezialisierten Chipkonzerns Nvidia weitere 1,5 Prozent.
Zwischen der Gewerkschaft der Drehbuchautoren und den grossen Studios und Streaming-Anbietern in den USA gibt es nach fast fünf Monaten Streik eine «vorläufige Einigung». Dabei handele es sich um eine grundsätzliche Übereinkunft, die nun aber noch endgültig abgestimmt werden müsse, teilte die Writers Guild of America (WGA) mit. Hollywoods Autoren waren Anfang Mai in den Ausstand getreten. Für die Papiere des Streaminganbieters Netflix ging es um 1,3 Prozent bergauf. Walt Disney aber verloren 0,3 Prozent und Warner Bros Discovery rutschten um vier Prozent ab.
Der Euro blieb im US-Handel unter 1,06 Dollar. Bereits im europäischen Geschäft war die Gemeinschaftswährung auf den niedrigsten Stand seit Mitte März gefallen. Zuletzt notierte der Euro bei 1,0593 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0633 (Freitag: 1,0647) Dollar festgesetzt, womit der Dollar 0,9404 (0,9392) Euro gekostet hatte.
Am US-Anleihemarkt legten die Kapitalmarktzinsen weiter zu. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen kletterte zuletzt auf 4,55 Prozent. Dem standen Kursverluste gegenüber: Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) fiel um 0,46 Prozent auf 108,19 Punkte.
(cash/Reuters/Bloomberg/AWP)