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17:35

Nach einem über mehrere Sitzungen dauernden Handel in engen Spannen ist die Schweizer Börse am Donnerstag nach oben ausgebrochen. Der SMI notierte kurz vor Handelsschluss 1,1 Prozent im Plus bei 11'098 Punkten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zuvor eine Erhöhung der Schlüsselsätze um einen viertel Prozentpunkt beschlossen. Gleichzeitig senkte sie ihre Inflationsprognose und den Ausblick für das wirtschaftliche Wachstum der Euro-Zone. Volkswirte schlossen, dass dies die letzte geldpolitische Straffung gewesen sein könnte. Gleichzeitig erwarten Anleger, dass die US-Notenbank Fed bei ihrer nächsten Sitzung eine Zinspause einlegen könnte.

Mit Ausnahme des Computerzubehör-Herstellers Logitech zogen sämtliche 20 Schweizer Standardwerte an. Spitzenreiter war der Logistiker Kühne+Nagel mit einem Plus von 2,7 Prozent. Mit dem Luxusgüterkonzern Richemont stand ein zweiter Titel in der Gunst der Anleger, dessen Geschäfte überdurchschnittlich von der Konjunktur abhängen. Novartis gewannen 1,6 Prozent. Am Freitag stimmen die Aktionäre über die Abspaltung des Generika-Geschäfts ab. Nach einer Senkung der Empfehlung auf "Reduce" durch einen Broker verloren die Titel des Flughafen Zürich gut drei Prozent an Wert.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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17:20

Unmittelbar vor der offiziellen Erstnotiz von Arm zeichnen sich kräftige Kursgewinne für den Chip-Designer ab. Die Aktien werden an der Wall Street bei 58,10 Dollar indiziert, rund 14 Prozent über dem Zuteilungspreis von 51 Dollar. Experten hatten wegen der hohen Nachfrage während der Angebotsfrist mit einer solchen Entwicklung gerechnet.

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17:10

Verhandlungen bei Visa über eine mögliche Aktienumwandlung schicken die Titel in den Keller. Die Papiere bröckeln um drei Prozent ab. Der US-Kreditkarten-Anbieter hat mitgeteilt, er sei in Gesprächen mit seinen Klasse-B-Aktionären über eine Umwandlung ihrer Anteilsscheine in Aktien der Klasse A oder C. Eine Zustimmung der Aktionäre würde Analysten zufolge zu einer erhöhten Anzahl der Klasse-A-Aktien führen und ihren Wert drücken. Die Aktien der Klasse B, die zum Zeitpunkt des Börsengangs zugeteilt wurden, sind derzeit nicht frei handelbar.

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17:05

Der Euro ist nach der Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) gegenüber dem Dollar auf den tiefsten Stand seit Ende Mai gerutscht. Der Kurs fiel auf bis zu 1,0654, nachdem er am Morgen zeitweise noch bei 1,0755 notiert hatte. Aktuell steht der Kurs bei 1,0668.

Der Euro verlor auch gegenüber dem Schweizer Franken an Wert, zeitweise notierte der Kurs bei gut 0,9539, aktuell ist er mit 0,9548 wieder etwas höher. Der USD/CHF-Kurs steht derweil bei 0,8952 nach 0,8928 am frühen Nachmittag.

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16:30

Die Beteiligungsfirma des Börsengurus Warren Buffett reduziert ihren Anteil an HP und setzt damit der Aktie zu. Die Anteilsscheine des PC-Herstellers verlieren an der Wall Street gut drei Prozent auf ein Acht-Monats-Tief von 27,42 Dollar. Einer Pflichtveröffentlichung zufolge hat Berkshire Hathaway in der laufenden Woche 5,5 Millionen HP-Aktien für rund 158 Millionen Dollar verkauft. Sie reduzierte damit ihre Beteiligung auf 3,27 Milliarden Dollar, was 11,7 Prozent aller HP-Aktien entspricht. Vor der Veräusserung hielt sie einen Anteil von 12,2 Prozent.

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16:25

Trotz enttäuschender Konjunktudaten geben die Anleger an der Wall Street die Hoffnung auf eine Zinspause der US-Notenbank Fed nicht auf. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zur Eröffnung am Donnerstag 0,3 Prozent höher bei 34'688 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gewann ein halbes Prozent auf 4488 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq kletterte um 0,6 Prozent auf 13'890 Stellen.

Die US-Erzeugerpreise, die als Frühindikator für die Entwicklung der Inflation gelten, stiegen im August schneller als erwartet an. Die Fed veruscht, mit Zinserhöhungen die Teuerungsrate zu dämpfen. "Die Anleger nehmen die Zahlen gelassen hin, weil sie wissen, dass diese grösstenteils auf einen Anstieg bei Energie und Gas zurückzuführen sind", kommentierte Greg Bassuk, Konzernchef beim Vermögensverwalter AXS in New York.

Bei den Einzelwerten trieb die Erwartung des Börsengangs des Chip-Designers Arm andere Halbleiter-Aktien an. Hersteller wie Nvidia, Micron und Marvell legten zwischen knapp ein und 1,5 Prozent zu. "Der Meinung der Investoren nach gibt es im Moment nichts Besseres als Aktien von Unternehmen, die am Boom der Künstlichen Intelligenz (KI) beteiligt sind. Jeder will ein Stück davon", sagte Robert Pavlik, ein Manager beim Vermögensverwalter Dakota Wealth.

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15:35

Der Dow Jones startet am Donnerstag mit einem Plus von 0,4 Prozent. Auch der Nasdaq (+0,4 Prozent) und der S&P 500 (+0,4 Prozent) legen zu.

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15:15

Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstagnachmittag nach der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) zugelegt. Die europäische Notenbank hat bekanntgegeben, die Leitzinsen um weitere 0,25 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent anzuheben, was die zehnte Zinserhöhung in Folge seit Juli 2022 bedeutet. Die EZB versucht mit den Massnahmen, die hartnäckig hohe Inflation im Euroraum in den Griff zu bekommen.

Ein Verzicht auf die Zinsanhebung hätte die Zinserhöhungserwartungen angesichts des noch hohen Inflationstempos lediglich auf die nächste Sitzung verschoben, meinte ein Beobachter in einer ersten Reaktion. Angesichts der wirtschaftlichen Risiken dürfte dies allerdings wohl die letzte geldpolitische Straffung der EZB gewesen sein, kommentierten ihrerseits die Ökonomen der VP Bank. Der Euro hat gleichzeitig zum Franken etwas nachgegeben. Hierzulande wird die Schweizerische Nationalbank (SNB) in der kommenden Woche über einen weiteren Zinsschritt entscheiden.

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15:00

Der Broker IG taxiert den vortags schwächelnden Leitindex Dow Jones Industrial 0,3 Prozent höher auf 34'688 Punkte. Den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 , der zu Wochenmitte etwas zugelegt hat, sieht IG 0,2 Prozent im Plus bei 15'383 Punkten.

Starke heimische Konjunkturdaten hatten zunächst wenig Einfluss auf die Kurse, obwohl sie in den kommende Woche anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank Fed einfliessen dürften.

Sowohl der Einzelhandelsumsatz als auch die Erzeugerpreise legten im August deutlicher zu als erwartet. Dagegen fiel der Anstieg bei den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe überraschend gering aus. Zuvor war die Zahl viermal in Folge rückläufig gewesen.

Unternehmensnachrichten waren am Donnerstag eher dünn gesät. Die Aufmerksamkeit der Anleger gilt vor allem dem Börsengang (IPO) des Chipdesigners Arm , dessen Technologie in praktisch allen Smartphones steckt. Den Ausgabepreis für die Papiere hatte der japanische Mischkonzern Softbank als Eigentümer am Mittwoch auf 51 US-Dollar festgesetzt. Er liegt damit am oberen Ende der Preisspanne von 47 bis 51 Dollar, woraus sich eine Bewertung von mehr als 54 Milliarden Dollar ergibt. Softbank will nach der Erstnotiz an der Tech-Börse Nasdaq weiter einen Anteil von rund 90 Prozent halten.

Nach Informationen des Finanzdienstes Bloomberg hatte der japanische Mischkonzern, der Arm 2016 für 32 Milliarden Dollar gekauft und von der Börse genommen hatte, ursprünglich eine Gesamtbewertung von 60 bis 70 Milliarden Dollar angestrebt. Ein Verkauf an den Chipkonzern Nvidia war im vergangenen Jahr an Bedenken von Wettbewerbshütern und Arm-Kunden gescheitert.

«Sollten der Hype in Sachen Künstliche Intelligenz und die Nachfrage nach den Papieren des Konkurrenten Nvidia eine Indikation sein, kann sich wohl nur der glücklich schätzen, der die Aktien zum Ausgabepreis bekommen hat», schrieb Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. «Der erste Kurs dürfte deutlich darüber liegen, alles andere wäre schon eine faustdicke Überraschung.»

Beim Informationstechnikkonzern HP Inc stand ein vorbörslicher Kursrückgang um 3,6 Prozent zu Buche. Die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway des bekannten Investors Warren Buffett gab den Verkauf von rund 5,5 Millionen Aktien bekannt.

Dagegen legten die Aktien von AMC Entertainment um 7,8 Prozent zu. Der Kinobetreiber teilte mit, er habe sich durch die Ausgabe von 40 Millionen neuen Aktien frisches Kapital in Höhe von knapp 326 Millionen Dollar beschafft.

Erst nach der Schlussglocke an den US-Börsen präsentieren der Softwarehersteller Adobe und der Baukonzern Lennar Zahlen für das abgelaufene Quartal.

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13:25

So knapp war es noch nie, seit die Europäische Zentralbank ihren Zinserhöhungszyklus vor gut einem Jahr begonnen hat. Entscheiden sich die Ratsmitglieder für die zehnte Zinserhöhung in Folge? Oder lassen sie den Einlagensatz unangetastet? Volkswirte sind total gespalten, die Geldmärkte tendieren in den letzten Tagen immer mehr dazu, eine Erhöhung auf den Rekordwert von 4 Prozent einzupreisen.

Das Zünglein an der Waage dürfte vor allem die neue Stabsprojektion sein — die volkswirtschaftlichen Prognosen der hauseigenen Experten der EZB. Und hier vor allem, welche Entwicklung sie für die Inflation bis 2025 vorhersagen. Sie dürften sich zwar nur geringfügig ändern – die Zahl für 2024 wird wohl etwas höher ausfallen als noch im Juni — aber schon kleine Bewegungen könnten entscheidend sein. Der Niederländer Klaas Knot verriet Bloomberg unlängst, er werde vor allem auf die Inflationsprognose für 2025 achten.

Zu Beginn der Sitzung gab es im EZB-Rat noch wenig Klarheit, wohin die Reise geht. Während die Tauben auf die sich verschlechternde Konjunktur der Eurozone verweisen — mit Problembär Deutschland im Zentrum —, geht den Falken die Inflation nicht schnell genug zurück. Für die Commerzbank ist aber eines im besten Bondhändler-Denglisch klar, dass die Entscheidung zwischen «hawkisher Pause oder dovishem Hike» erfolgt, mit anderen Worten: Eine Anhebung wäre wohl die letzte, einer Pause hingegen könnte beim nächsten Mal noch ein Zinsschritt folgen.

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13:10

Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren im Plus: 

Dow Jones Futures: +0,31 Prozent
S&P 500 Futures: +0,42 Prozent
Nasdaq Futures: +0,43 Prozent

Die Schweizer Börse gemessen am Swiss Market Index (SMI) steht 0,3 Prozent höher bei 11'011 Punkten.

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11:20

Der SMI weist ein knappes Plus von 0,1 Prozent auf 10'986 Punkte aus. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gibt um moderate 0,1 Prozent nach auf 1728 Punkte, während der breite SPI mit +0,0 Prozent auf der Stelle tritt bei 14'434 Zählern.

Der Leitindex SMI bewegt sich kaum von der Stelle. Vielmehr oszilliert er in einer engen Spanne von weniger als 30 Punkten um seinen Vortagesschlusskurs. «Die Ungewissheit über die heutige Zinsentscheidung der EZB ist in den letzten Handelstagen stark angewachsen», sagt ein Händler. «In der vergangenen Handelswoche war eine Sitzung ohne Zinserhöhung noch ausgemachte Sache, und heute sehen die Hälfte der befragten Ökonomen eine Zinsanhebung um 25 Basispunkte als möglich an.»

Da sei es nicht weiter verwunderlich, dass die Anleger sich an der Seitenlinie aufhielten und die Fakten abwarteten. Denn während Ökonomen einen Zinsschritt nicht mehr ausschliessen, sei bei den Marktteilnehmern die Hoffnung auf eine Pause weiterhin hoch. «Kommt es zu einem weiteren Schritt, ist mit Verlusten zu rechnen», warnt ein weiterer Börsianer. In der kommenden Wochen folgen dann die US-Fed und die Schweizerische Nationalbank SNB. Bei den US-Währungshütern gilt eine Pause als gesetzt, während bei der SNB auch die Frage bleibt, ob sie den Leitzins einmal mehr erhöht oder pausiert.

Die Nachrichtenlage bleibt auch weiterhin überschaubar. Das Gewinnerfeld wird aktuell von Kühne+Nagel (+1,4 Prozent) angeführt. Am Vortag hatte der geplante Einstieg von MSC bei der deutschen HHLA und die vage Aussicht auf einen Bieterkampf um eine Beteiligung am Hamburger Hafenbetreiber für Aufmerksamkeit gesorgt. Während die Reederei MSC eine Offerte unterbreitete, kündigte der Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne dann gegenüber Medien an, über ein Gegengebot nachzudenken.

Aus der Finanzbranche setzen Swiss Re (+0,9 Prozent) und Swiss Life (+0,5 Prozent) ihren guten Lauf weiter fort. Beim Rückversicherer dürfte die Anfang Woche am Branchentreffen in Monte Carlo oft erwähnte Notwendigkeit höherer Rückversicherungspreise weiter nachhallen. Swiss Life hatte vergangene Woche die Anleger mit einem weiteren Aktienrückkaufprogramm für sich gewonnen.

Etwas Unterstützung erhält der Markt auch von den drei Schwergewichten Roche, Novartis und Nestlé, die um bis zu 0,6 Prozent vorrücken. Wie die Schweizer Börse SIX am Vorabend mitgeteilt hatte, wird die Generikaspezialistin Sandoz nach der Abspaltung von Novartis nicht dem wichtigsten Schweizer Börsenindex SMI angehören. Die Aktie wird demnach Teil der Indizes SLI und SMIM sein. Am Markt heisst es, eine Aufnahme im SLI sei für den Anfang nicht verkehrt. Denn auch das SMIM-Segment ist bei vielen Börsianern beliebt.

Im Technologiesektor ist dagegen kein einheitlicher Trend zu erkennen - weder bei den Blue Chips noch in den hinteren Reihen. Dabei steht mit dem Nasdaq-Börsengang des britischen Chipentwicklers Arm an diesem Nachmittag ein echtes Highlight auf der Branchenagenda. «Sollten der Hype in Sachen Künstliche Intelligenz und die Nachfrage nach den Papieren des Konkurrenten Nvidia eine Indikation sein, kann sich wohl nur der glücklich schätzen, der Aktien zugeteilt bekommen hat», sagt ein Händler. Der IPO gilt als einer der grössten in diesem Jahr.

Auf Verliererseite sorgen Medienberichte, wonach der Versicherer Zurich (Aktie -0,3 Prozent) der Privatbank Julius Bär (Aktie -1,5 Prozent) bis Mitte Oktober ein verbindliches Angebot für die in Italien tätige Vermögensverwaltungstochter Kairos Partners unterbreiten könnte, für etwas Bewegung. Und ein Analystenkommentar aus dem Hause Barclays lässt bei den beiden Uhrenherstellern Swatch (-1,7 Prozent) und Richemont (-0,5 Prozent) die Sorgen um das China-geschäft wieder Oberhand gewinnen.

In den hinteren Reihen wiederum stechen Kudelski (+7,6 Prozent) mit einem weiteren Auftrag hervor. In den vergangenen drei Tagen hat das Unternehmen drei Aufträge an Land gezogen.

Dagegen fallen Autoneum (-3,2 Prozent) klar zurück. Der Autozulieferer hat die Konditionen der Kapitalerhöhung veröffentlicht - mit einem Bezugspreis deutlich unter dem letzten Kurs. Aevis Victoria (-3,4 Prozent) wiederum fallen nach Halbjahreszahlen zurück, während der Flughafen Zürich (-4,2 Prozent) unter einer Abstufung durch die HSBC laut Händlern leidet.

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09:35

Der SMI weist ein knappes Plus von 0,2 Prozent auf 10'993 Punkte aus. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt zaghafte 0,1 Prozent hinzu auf 1731 und der breite SPI 0,1 Prozent auf 14'443 Zähler.

Am Markt verweisen Teilnehmer darauf, dass es zwei Lager in der EZB gebe. Das eine plädiere wegen der hohen Inflation voraussichtlich für eine Zinserhöhung, das andere sei wegen der schwachen Konjunktur dagegen. «Welches Lager sich durchsetzt, ist schwierig vorherzusagen», lautet die einhellige Meinung.

Die EZB gibt den Startschuss für einen Reigen an Notenbanksitzungen, der sich in der kommenden Woche mit dem US-Fed und der Schweizerischen Nationalbank fortsetzt. Mit Blick auf die US-Währungshüter hat sich am Markt nach den Konsumentenpreisen vom Vortag mittlerweile die Meinung durchgesetzt, dass der Inflationsdruck spürbar nachlasse und das Fed die Zinsen kommende Woche nicht weiter straffen müsse. Am heutigen Nachmittag folgen dann noch die US-Produzentenpreise, für die sich Händler ebenfalls interessieren.

Der Nachrichtenfluss ist stark ausgedünnt. Für etwas Gesprächsstoff sorgen laut Händlern Medienberichte, wonach der Versicherer Zurich (Aktie -0,1 Prozent) der Privatbank Julius Bär (Aktie -0,8 Prozent) bis Mitte Oktober ein verbindliches Angebot für die in Italien tätige Vermögensverwaltungstochter Kairos Partners unterbreiten könnte.

Derweil ziehen Werte wie Kühne+Nagel, Straumann oder auch Sonova um bis zu 0,9 Prozent an, nachdem sie am Vortag noch schwächer tendiert hatten.

Deutlich abwärts geht es für Autoneum (-5,3 Prozent) in der zweiten Reihe, nachdem der Autozulieferer Konditionen der Kapitalerhöhung veröffentlicht hat - mit einem Bezugspreis deutlich unter dem letzten Kurs.

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09:20

Die Ölpreise haben sich am Donnerstag im frühen Handel in der Nähe ihrer am Vortag markierten Zehn-Monats-Hochs gehalten. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 92,41 US-Dollar. Das waren 53 Cent mehr als am Vorabend. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung stieg um 55 Cent auf 89,07 Dollar.

Am Mittwoch waren die Erdölpreise zum wiederholten Mal auf ihre höchsten Niveaus seit November 2022 gestiegen. Hintergrund ist das knappe Angebot grosser Förderländer. Saudi-Arabien und Russland halten seit einiger Zeit ihre Lieferungen knapp. Zuletzt hatten sie ihre Produktionskürzungen bis Jahresende verlängert. Offiziell soll damit der Markt im Gleichgewicht gehalten werden, faktisch dient die Strategie der Preis- und Einnahmenerhöhung.

Nach dem Ölkartell Opec und der US-Behörde EIA hatte am Mittwoch auch die Internationale Energieagentur vor einem zu geringen Ölangebot gewarnt. In der zweiten Jahreshälfte bestehe ein Angebotsdefizit von durchschnittlich 1,2 Millionen Barrel je Tag, erklärte die Institution. Die Opec rechnet für das vierte Quartal mit einem Defizit von täglich mehr als drei Millionen Barrel. Es wäre das grösste Defizit seit mindestens einem Jahrzehnt.

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09:10

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 0,1 Prozent höher bei 10'984 Punkten.

Dabei sollte aber auch an diesem Tag zunächst nicht mit allzu grossen Sprüngen gerechnet werden, da die Europäische Zentralbank erst am Mittag ihre Zinsentscheidung veröffentlicht. Die Vorgaben werden am Markt als leicht positiv gewertet. Während die Wall Street uneinheitlich schloss, weisen die meisten asiatischen Börsen positive Vorzeichen auf.

Nach den US-Konsumentenpreisen am Vortag stellt der Zinsentscheid der EZB das zweite Grossereignis dieser Woche dar. Die US-Daten werden am Markt mittlerweile so interpretiert, dass sie den Kurs des Fed für die Zinssitzung kommende Woche nicht ändern und die Währungshüter eine Pause einlegen dürften. Der Kurs der Europäer im heutigen Verlauf ist derweil nach wie vor offen. Setzt die EZB ihren Inflationskampf mit einer weiteren Anhebung der Leitzinsen fort oder hält sie erstmals seit Beginn der Zinsstraffung im Sommer 2022 still? Die Chancen stehen etwa 50:50.

Der Nachrichtenfluss ist stark ausgedünnt. Mit Interesse dürfte die Ankündigung der Schweizer Börse SIX aufgenommen werden, dass die Generikaspezialistin Sandoz nach der Abspaltung von Novartis (+0,2 Prozent) nicht dem wichtigsten Schweizer Börsenindex Swiss Market Index (SMI) angehören wird. Die Aktie wird demnach Teil der Indizes SLI und SMIM sein.

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08:15

Die Untersuchungen der EU-Kommission zur chinesischen Subventionspraxis im Elektroautomarkt haben die Aktien der Hersteller aus der Volksrepublik am Donnerstag belastet. Die Titel von BYD rutschten in Hongkong zeitweise um bis zu drei Prozent ab, Nio-Papiere fielen um zwei Prozent, Xpeng und Geely gaben um rund ein Prozent nach. An der Börse in Shanghai verloren die Papiere des staatlichen Autokonzerns SAIC zeitweise mehr als drei Prozent. Dessen Marke MG ist die chinesische E-Automarke, die sich in Europa am besten verkauft. Die Aktien des Batteriekonzerns CATL verloren in Shenzhen gut ein Prozent.

Der EU-Kommission sind die Subventionen Chinas für die Elektroautobauer ein Dorn im Auge. Deswegen hat sie Ermittlungen auf den Weg gebracht. Die EU-Kommission hat nun bis zu 13 Monate Zeit, um über zusätzliche Zölle auf chinesische Elektroautos zu entscheiden. Experten fürchten einen Handelskrieg. «Wenn Brüssel letztendlich Zölle auf subventionierte chinesische E-Autos erhebt, würde Peking mit Gegenmassnahmen reagieren, um der europäischen Industrie zu schaden», urteilten die Analysten von Eurasia Group. Die Fachleute von Bernstein sehen zwar Europa als noch kleinen Markt für die chinesischen Konzerne. Aber: «Es ist der grösste E-Automarkt ausserhalb Chinas und alle Handelsbeschränkungen sind negativ.» Andere Analysten sehen die Gefahr, dass die Expansion der chinesischen Produzenten von Batterien für E-Autos gebremst wird. Allerdings sehen sie die chinesischen Elektroautobauer kaum beeinträchtigt, da sie sich einfach auf andere Wachstumsmärkte konzentrieren würden, wie etwa Südostasien.

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Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien:

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08:10

Der Swiss Market Index (SMI) wird bei der Bank Julius Bär vorbörslich 0,14 Prozent höher geschätzt. Alle 20 SMI-Titel notieren im Plus, wobei ABB (+0,19 Prozent) am deutlichsten. 

Der breite Markt gewinnt ebenfalls 0,14 Prozent. Einzig die Aktien von VAT (-0,4 Prozent) und Autoneum (-3,9 Prozent) verlieren vorbörslich. Der Autozulieferer Autoneum nennt am Donnerstag die Bedingungen für eine von den Aktionären bereits abgesegnete Kapitalerhöhung.

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07:40

Der Generika-Hersteller Sandoz wird nach seinem Börsengang nicht sofort Teil des Standardwerteindex SMI der Schweizer Börse SIX. Die vor der Abspaltung stehende Novartis-Tochter werde auf Basis einer Analyse aktueller Marktschätzungen in den Index der mittelgrossen Firmen SMIM aufgenommen, sagte ein SIX-Sprecher am Donnerstag auf Anfrage. Zudem werde Sandoz Teil des Swiss Leader Index. Technisch bedingt würden die Sandoz-Aktien am ersten Handelstag zwar im SMI aufgeführt, danach dann aber im SMIM notiert, erklärte der Sprecher. Novartis hatte im August den Startschuss für den Spin-off seines Generika-Geschäfts mit anschliessendem Börsengang gegeben. Erstmals an der SIX gehandelt werden sollen die Sandoz-Aktien am 4. Oktober.

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07:15

Am Donnerstag wird der Dax vor dem Zinsentscheid der EZB Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Am Mittwoch hatte er 0,4 Prozent schwächer bei 15'654 Punkten geschlossen.

Die Stimmung an der Wall Street blieb angesichts der hohen Inflation in den USA ebenfalls gedämpft. Die wichtigsten Indizes schlossen uneinheitlich. Anleger warten nun gebannt auf die erste Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) nach der Sommerpause. An den Börsen wird überwiegend damit gerechnet, dass die EZB die Füsse stillhalten wird. Doch es könnte ein knappes Rennen werden, denn sowohl für eine Pause als auch für eine weitere Zinsanhebung gibt es Argumente. Wie die Nachrichtenagentur Reuters von einer Person mit direkter Kenntnis der internen Diskussionen der Währungshüter erfuhr, werden die aktualisierten Inflationsprojektionen für das kommende Jahr einen Wert von über drei Prozent ausweisen, womit das Ziel der Notenbank von 2,0 Prozent recht deutlich verfehlt würde.

Investoren blicken an der Wall Street zudem auf den wohl grössten Börsengang des Jahres, wenn der Chip-Designer Arm an der US-Technologiebörse Nasdaq debütiert. Die Anteilsscheine würden zu je 51 Dollar und damit am oberen Ende der von 47 bis 51 Dollar reichenden Angebotsspanne zugeteilt, gab ARM am Mittwochabend bekannt. Damit komme der Debütant auf einen Börsenwert von 54,5 Milliarden Dollar.

 

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06:15

Der Swiss Market Index (SMI) wird bei der IG Bank 0,2 Prozent höher indiziert.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird um 14.15 Uhr ihren Zinsentscheid verkünden, und das ist so spannend wie schon lange nicht mehr. Denn Beobachter gehen davon aus, dass der Entscheid sehr knapp ausfallen wird.

Die EZB-Währungshüter haben es auch nicht gerade leicht: Denn einerseits ist die Inflation in der Eurozone hartnäckig hoch, was für eine weitere Straffung der Geldpolitik spricht. Andererseits haben sich die Konjunkturaussichten doch markant eingetrübt, was gegen eine weitere Straffung spricht.

Viele Ökonomen halten deshalb folgendes Szenario für wahrscheinlich: Verzicht auf einen Zinsschritt bei gleichzeitig falkenhaften Beteuerungen. Konkret würde in diesem Szenario deutlich gemacht, dass der aktuelle Verzicht nicht als Ende des Zinserhöhungszyklus zu verstehen sei, sondern nur als Pause - und dass weitere Erhöhungen jederzeit möglich seien. Doch es gibt auch andere Meinungen: Zuletzt hätten wieder mehr Marktteilnehmer einen Zinsschritt eingepreist, meinte etwa ein Analyst am Mittwoch.

Im Vorfeld des Entscheids dürften sich viele Investoren wegen der hohen Unsicherheit zurückhalten oder sogar Gewinne einfahren. Die negativen Vorgaben aus den USA sorgen ebenfalls für Zurückhaltung. Auf der Gegenseite stehen deutliche Gewinne an der japanischen Börse, wo sich der Nikkei-Index vom Rückgang Ende letzter Woche weiter erholt.

Hierzulande ist die Agenda zudem überschaubar. Von Aevis und Crealogix werden Zahlen erwartet. Zudem steht der Produzenten- und Importpreisindex für den Monat August an, der einen Hinweis auf die weitere Entwicklung der Teuerung geben könnte.

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05:45

Die Erleichterung über den Abwärtstrend der für die US-Notenbank Fed wichtigen Kerninflation hat am Donnerstag die Kauflaune der Anleger in Japan beflügelt. Zwar waren die Verbraucherpreise in den USA im August mit 3,7 Prozent nach 3,2 Prozent im Juli so stark gestiegen wie seit 14 Monaten nicht mehr. Die von der Notenbank viel beachtete Kernrate, die die schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelpreise ausklammert, sank aber wie erwartet auf 4,3 von 4,7 Prozent im Juli. «Es scheint, dass die mit Spannung erwartete Pause der Fed in der kommenden Woche die Tatsache ausgleicht, dass die Inflation so schnell gestiegen ist wie seit über einem Jahr nicht mehr», sagte Glenn Yin von Aetos Capital in Melbourne.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index stieg um 1,1 Prozent auf 33.049 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,7 Prozent auf 2395 Punkte. Die Aktien des Uniqlo-Markeninhabers Fast Retailing stiegen um 2,7 Prozent und gaben dem Nikkei den grössten Auftrieb. Der Chiphersteller Tokyo Electron gewann 3,15 Prozent und der Chiptester Advantest kletterte um 1,44 Prozent. Unter den 33 Branchen-Subindizes der Tokioter Börse waren Raffineriewerte mit einem Plus von 3,15 Prozent die grössten Gewinner, wobei Eneos um 3,43 Prozent zulegten. Die Papiere von Idemitsu Kosan stiegen um 4,13 Prozent.

Die Börse in Shanghai lag 0,1 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verlor 0,2 Prozent.

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05:40

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,3 Prozent auf 147,06 Yen und stagnierte bei 7,2704 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent niedriger bei 0,8922 Franken. Parallel dazu stieg der Euro um 0,1 Prozent auf 1,0740 Dollar und notierte kaum verändert bei 0,9583 Franken. Das Pfund Sterling gewann 0,1 Prozent auf 1,2494 Dollar.

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Die US-Börsen haben sich am Mittwoch nach einem richtungslosen frühen Handel uneinheitlich entwickelt. Während der bekannteste Wall-Street-Index leicht nachgab, legten Technologie-Aktien überwiegend moderat zu. Von den Verbraucherpreisen allerdings gingen nur geringe Impulse aus. Die Daten enthielten keine grösseren Überraschungen. Zwar stieg die Inflation im August im Vergleich zum Vorjahresmonat etwas deutlicher als erwartet, die von der US-Notenbank Fed stärker beachtete Kerninflation aber ging zurück. Hier werden die stark schwankenden Energie- und Lebensmittelpreise ausgeklammert.

Der Dow Jones Industrial verlor letztlich 0,20 Prozent auf 34 575,53 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gewann dank Kursgewinnen bei Techwerten und Bankaktien 0,12 Prozent auf 4467,44 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 0,38 Prozent auf 15 348,53 Punkte.

Die Inflationsdaten stehen besonders im Fokus, weil sie für die US-Geldpolitik von grosser Bedeutung sind. Die Fed trifft ihre nächste Zinsentscheidung in der kommenden Woche. Aktuell wird keine weitere Straffung erwartet, nachdem die Leitzinsen seit März 2022 im Kampf gegen die hohe Inflation um mehr als fünf Prozentpunkte angehoben wurden.

Alles in allem lasse der Inflationsdruck spürbar nach, und das sei eine gute Nachricht für die US-Notenbank, kommentierte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein. Diese könne trotz des beschleunigten Anstiegs der Gesamtteuerung zufrieden sein, da sich der zugrundeliegende Teuerungsdruck abschwäche. «Neben dem rückläufigen Trend der Kerninflationsrate dürfte auch der ausbalanciertere US-Arbeitsmarkt eine zentrale Rolle für ein Stillhalten der Fed spielen», erwartet Gitzel.

Unter den Einzelwerten ragten an der Nasdaq die zuletzt schwachen Aktien von Moderna positiv mit plus 3,2 Prozent heraus. Der Impfstoffhersteller steht nicht nur wegen eines «Research and Development Days» im Blick. Die US-Behörde CDC sprach eine Empfehlung für die neuen Corona-Impfstoffe des Unternehmens sowie für die von Biontech/Pfizer aus. Vor Beginn der Virussaison im Herbst wird eine Impfung für alle ab einem Alter von sechs Monaten empfohlen. Die in New York gelisteten Anteilsscheine des Mainzer Konkurrenten Biontech und auch die Pfizer-Aktien profitierten indes nicht von dieser Nachricht.

Eine positive Studie der Schweizer Grossbank UBS verhalf den Anteilsscheinen der US-Autobauer Ford und General Motors (GM) zu Kursgewinnen. Für Ford änderte Analyst Joseph Spak sein Anlageurteil gleich um zwei Stufen von «Sell» auf «Buy» und für GM von «Neutral» auf «Buy». Ford legten im S&P 100 um 1,5 Prozent zu und GM stiegen um 0,6 Prozent.

Nvidia , Tesla , Adobe , Oracle und Amazon zählten zu den Spitzenwerten im S&P-Auswahlindex mit Kursgewinnen zwischen 1,4 und 2,6 Prozent. Auch Bankaktien waren erneut gefragt. Morgan Stanley und Citigroup etwa legten um jeweils knapp zwei Prozent zu.

Nach einem gesenkten Ergebnisausblick sackten unterdessen die Papiere von American Airlines um 5,7 Prozent ab. Die Fluggesellschaft rechnet für das dritte Quartal mit einem deutlich geringeren bereinigten Ergebnis je Aktie als bisher und liegt nun auch klar unter der Konsensschätzung. Auch die Ziele für die bereinigte operative Ergebnismarge und den Umsatz wurden gekappt. Grund sind höhere Treibstoff- und Lohnkosten, die trotz der weiterhin starken Nachfrage nach Flügen nicht ausgeglichen werden können.

(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)