11:37

An der Schweizer Aktienbörse scheint der Aufwärtstrend für den Moment gestoppt. Ein drohender Handelskrieg der USA mit wichtigen Partnern sorgt am Montagvormittag für Verunsicherung und lässt die Kurse purzeln. Der Leitindex SMI kann die Einbussen im Tagesverlauf aber etwas eingrenzen. Die US-Zölle dürften negative Folgen auf Inflation, Zinsen und Konjunktur haben, heisst es am Markt. Vor allem könnte eine baldige Zinssenkung der US-Notenbank Fed damit vom Tisch sein. Daher strichen die Anleger nach dem stärksten Jahresauftakt des SMI seit Jahren nun Gewinne ein. Der SMI hat im Januar insgesamt 8,6 Prozent zugelegt und damit bereits mehr als doppelt so viel im Vorjahr.

Die USA verhängen ab dem morgigen Dienstag auf Importe aus Mexiko und Kanada 25 Prozent Zölle, nur auf Energie-Einfuhren aus Kanada 10 Prozent. Auf alle Einfuhren aus China werden ebenfalls zusätzlich 10 Prozent fällig. Und die EU könnte die nächste sein. Dies würde auch die exportorientierte Schweizer Industrie treffen. Dies könnte im Rest der Welt nicht nur zu Gegenzöllen führen, sondern einen willkommenen Anlass bieten, gleichfalls die fiskalpolitischen Schleusen zu öffnen, heisst es in einem Kommentar des Asset Managers Bantleon. Die Anleger sollten sich deshalb auf eine Phase erhöhter Unsicherheit einstellen, heisst es dazu bei der UBS.

Der Leitindex SMI notiert nach einem Tagestief bei 12'410 Punkten um 11.30 Uhr um 0,99 Prozent tiefer auf 12'472,92 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und deren Gewichtung gekappt ist, verliert 1,43 Prozent auf 2052,94 und der breite SPI um 1,18 Prozent auf 16'544,96 Zähler. Im SLI geben 27 Titel nach und drei sind eine Spur höher.

Am stärksten unter Druck stehen die Aktien der Bank Julius Bär (-11 Prozent). Der Vermögensverwalter hat den Gewinn 2024 nach dem Einbruch des Vorjahres wegen des Signa-Debakels wieder deutlich gesteigert. Ein Marktbeobachter erklärt sich das vergleichsweise starke Minus neben dem «Trump-Effekt» unter anderem mit Gewinnmitnahmen und der Absage an einen neuen Aktienrückkauf. Zudem berge das Enforcement-Verfahren der FINMA gegen die Bank gewisse Unsicherheiten, heisst es weiter.

Die Aktien der UBS (-2,6 Prozent) stehen ebenfalls im Minus. Die Grossbank veröffentlicht am Dienstag ihre Bilanz. Die Zahlen dürften zwar gut ausfallen. Aber die Aktie habe jüngst den höchsten Stand seit 2008 erreicht, was sie in dem aktuell schwachen Umfeld für Gewinnmitnahmen anfällig mache. Zudem schwebe weiter die Diskussion um zusätzliches Eigenkapital über der Branche, meint ein Händler.

Weit unten in der SLI-Kurstafel stehen zudem Technologie- und Wachstumswerte. Neben Logitech (-3,5 Prozent) werden auch für VAT (-2,1 Prozent), AMS Osram (-6,7 Prozent) und Comet (-4,4 Prozent) tiefere Kurse bezahlt. Auch der Medtechtitel Sonova (-3,2 Prozent) büsst an Wert ein. Bei den Aktien des Logistikers Kühne+Nagel (-3,6 Prozent), den Bauzulieferern Sika (-2,9 Prozent), Geberit (-2,5 Prozent) und Holcim (-2,2 Prozent) sowie dem Anlagenbauer ABB (-2,7 Prozent) werden Handels- und Konjunktursorgen als Verkaufsargumente erwähnt.

Die Aktien von Sandoz (-3,7 Prozent) sind ebenfalls stark unter Druck. Hier dürfte sich neben Gewinnmitnahmen nach dem fulminanten Jahresstart die Ratingsenkung (auf «Neutral von Buy») durch die UBS negativ bemerkbar machen.

Dagegen trotzen die Aktien der als defensiv geltenden Unternehmen Lonza (+0,3 Prozent), und Novartis (+0,03 Prozent), Swisscom (-0,2 Prozent), Roche, Swiss Re (je -0,1 Prozent) und Zurich (-0,2 Prozent) sowie Nestlé (-0,5 Prozent) dem Negativtrend vergleichsweise gut.

Auch Swatch (+0,2 Prozent) notieren im Plus. Hier habe der Verkaufsdruck nach dem kürzlich veröffentlichten Jahresergebnis deutlich nachgelassen. Die Aktien von Rivale Richemont (-1,6 Prozent), die sich allerdings besser entwickelt haben, geben klar nach.

Auf den hinteren Rängen geben Gurit (-9,1 Prozent) und Santhera (-6,3 Prozent) einen Teil ihrer jüngsten Gewinne Preis.

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10:30

 Auf der Suche nach einem «sicheren Hafen» flüchten Anleger in Schweizer Staatsanleihen. Dies drückt die Rendite der zehnjährigen Bundesobligationen auf 0,36 Prozent. Das ist ein Minus von 10 Prozent. Auslöser dieser Entwicklung sind die angekündigten US-Schutzzölle, die die Furcht vor einem Handelskrieg nähren. Investoren ziehen sich daher aus spekulativen Anlagen wie Aktien oder Kryptowährungen zurück und stecken sie in als sicher geltende Schuldtitel.

Der Swiss Market Index (SMI) steht 1,03 Prozent im Minus bei 12'466 Punkten. 

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10:23

Die neuen US-Zölle machen den Aktien der Stahlkonzerne ArcelorMittal und Outokumpu zu schaffen. Die Titel der Unternehmen aus Luxemburg und Finnland verlieren 3,6 und 1,6 Prozent. Den Experten der US-Grossbank JPMorgan zufolge generiert ArcelorMittal etwa 15 Prozent seines Umsatzes in den USA, wovon der Grossteil auf Stahlexporte aus Mexiko und Kanada entfalle. Outokumpu erwirtschafte indes rund 30 Prozent des Umsatzes in Nordamerika und betreibe zudem ein Edelstahlwerk in Mexiko. Die Papiere der Rivalen Acerinox in Spanien und SSAB in Schweden, die Produktionsanlagen in den USA betreiben, rücken indes um je rund ein Prozent vor.

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09:50

Die aktuelle Aufwertung des US-Dollar verhindert vorerst eine Fortsetzung der Goldpreis-Rally. Das Edelmetall verbilligt sich um 0,2 Prozent auf 2794,64 Dollar je Feinunze, nachdem es am Freitag mit 2817,23 Dollar ein Rekordhoch markiert hatte. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, steigt um mehr als ein Prozent auf ein Drei-Wochen-Hoch von 109,88 Punkten. Sollte es wegen der angekündigten US-Schutzzölle zu einem ausgewachsenen Handelskrieg kommen, werde Gold als «sicherer Anlagehafen» seine Rally sicher wieder aufnehmen, betonen die Analysten der Bank JPMorgan.

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09:35

Die Schweizer Aktienbörse verliert am Montag im frühen Geschäft. Grund dafür ist nach Donald Trumps Zoll-Rundumschlag die Sorge vor einem Handelskrieg der USA mit anderen Ländern und vor dessen negativen Folgen auf Inflation, Zinsen und Konjunktur.

Der Leitindex SMI gibt um 09.30 Uhr um 1,21 Prozent nach auf 12'445,19 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und deren Gewichtung gekappt ist, verliert 1,62 Prozent auf 2048,95 und der breite SPI um 1,36 Prozent auf 16'513,71 Zähler. Im SLI geben 29 Titel nach und einer (Swisscom (+0,1 Prozent) sind höher.

Im Fokus steht die Bank Julius Bär (-10,1 Prozent). Der Vermögensverwalter hat den Gewinn 2024 nach dem Einbruch des Vorjahres wegen des Signa-Debakels wieder deutlich gesteigert. Ein Marktbeobachter erklärt sich das vergleichsweise starke Minus neben dem «Trump-Effekt» unter anderem mit Gewinnmitnahmen und der Absage an einen neuen Aktienrückkauf.

UBS (-2,2 Prozent) stehen am Tag vor Bilanzvorlage ebenfalls im Minus.

Unter Druck stehen die Technologiewerte. Neben Logitech (-4,1 Prozent) werden auch für VAT (-2,6 Prozent) und AMS Osram (-5,9 Prozent) klar tiefere Kurse bezahlt. Die Aktien von Sandoz (-5,0 Prozent) sind ebenfalls stark unter Druck. Hier dürfte sich neben Gewinnmitnahmen nach dem fulminanten Jahresstart die Ratingsenkung (auf «Neutral von Buy») durch die UBS negativ bemerkbar machen.

Dagegen schlagen sich die Aktien der als defensiv geltenden Unternehmen Swisscom, Roche (-0,1 Prozent), Lindt & Sprüngli (PS -0,4 Prozent), Lonza, Nestlé (je -0,9 Prozent) und Novartis (-1,0 Prozent) vergleichsweise gut.

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09:20

Der Swiss Market Index (SMI) steht 20 Minuten nach dem Start 1,1 Prozent tiefer bei 12,453 Punkten und holt einen Teil der Kursverluste auf. Logitech verlieren immer noch überdurchschnittlich um 4,2 Prozent, währen die UBS noch 2,2 Prozent nach 4,5 Prozent verliert. 

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09:05

Der Swiss Market Index (SMI) startet 1,4 Prozent tiefer bei 12,419 Punkten. Die grössten Abgaben verzeichneten in der Eröffnung Logitech (-5,3 Prozent), UBS (-4,5 Prozent) und ABB (-3,5 Prozent). Einzig Swisscom und Roche notieren leicht im Plus. Die Schweizergewichte Nestlé und Novartis geben 0,3 respektive 0,1 Prozent nach. 

Grund für die deutlich tieferen Kurs ist die Sorge vor einem Handelskrieg der USA mit anderen Ländern und vor dessen negativen Folgen auf Inflation, Zinsen und Konjunktur. Dies hatte bereits am vergangenen Freitag die Kurse an der Wall Street nachgeben lassen. Damit dürfte die Aufholjagd an den Börsen wohl abgeschlossen sein, heisst es unter Händlern. Denn auch hierzulande werden Gewinnmitnahmen erwartet. Nach dem Anstieg seit Jahresanfang gilt auch der hiesige Markt als überkauft und daher anfällig für eine Korrektur. Der SMI hat im Januar insgesamt 8,6 Prozent zugelegt und damit bereits mehr als doppelt so viel im Vorjahr.

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08:18

Avolta: UBS erhöht Kursziel auf 45 (43) Fr., Rating weiter Neutral

Bucher: UBS bleibt bei Kaufen, Kursziel neu 405 (395) Fr. 

Galderma: UBS erhöht Kursziel auf 128 (102) Fr., Rating weiter Kaufen

Julius Bär: Kepler Cheuvreux hält am Rating Kaufen fest, Kursziel unverändert bei 64 Fr.

Lonza: Research Partners reduziert Rating auf Halten (Kaufen), Kursziel 650 Fr.

Lonza: Julius Bär lässt Rating weiter auf Hold, Kursziel höher bei 560 (550) Fr.

Lonza: Barclays bleibt auf Übergewichten mit einem höheren Kursziel von 710 (630) Fr.

Lonza: Goldman Sachsenkt Kursziel auf 660 (665) Fr., Rating Kaufen unverändert

Novartis: Barclays erhöht auf Kursziel auf 90 (85) Fr, bleibt aber bei Untergewichten.

Roche: Kepler Cheuvreux empfiehlt weiterhin mit Kaufen, Kursziel unverändert bei 315 Fr.

Sandoz: UBS reduziert Rating auf Halten (Kaufen), Kursziel neu 44 (39.50) Fr. 

Temenos: Goldman Sachs erhöht Kursziel auf 74 (65) Fr., Rating weiter Neutral

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08:05

Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich bei der Bank Julius Bär 1,58 Prozent tiefer bei 12'398 Punkten. Richemont verlieren 2,6 Prozent, Logitech 4,0 Prozent. Bis auf Lonza (-0,6 Prozent) und Geberit (-1,1 Prozent) verlieren alle anderen SMI-Titel zwischen 1,2 und 1,8 Prozent.

Bei den Mid Caps verlieren Julius Bär nach Zahlen 3,5 Prozent, Sandoz geben ebenfalls deutlich mit 3,4 Prozent. Der Halbleiter-Zulieferer-Sektor mit AMS, Comet, Inficon und VAT gibt bis zu 3,5 Prozen ab. 

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07:15

Der Aufwärtstrend an der Schweizer Aktienbörse dürfte zumindest fürs erste abgeschlossen sein. Die Einführung von Strafzöllen der USA gegenüber den wichtigen Handelspartnern Kanada, Mexiko und China hat die Angst vor einem Handelskrieg und vor dessen negativen Folgen für die Weltwirtschaft wieder aufleben lassen.

Der Schweizer Leitindex (SMI) grenzt die vorbörslichen Verluste etwas ein und steht noch 1,47 Prozent tiefer bei 12'419 Punkten nach einem Minus von 1,65 Prozent um 06:20 Uhr.

Händler befürchten Gewinnmitnahmen an der Schweizer Börse. Denn nach dem Anstieg seit Jahresanfang gilt auch der hiesige Markt als überkauft und daher anfällig für eine Korrektur. Der SMI hat im Januar insgesamt 8,6 Prozent zugelegt und damit mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr (+4,2 Prozent).

Berichte über die Einführung von Importzöllen hatten schon am vergangenen Freitag den New Yorker Börsen einen Dämpfer und den Rekordlauf beendet. Und dies setzt sich zu Wochenbeginn in Fernost fort, wo der japanische Nikkei Index fast drei Prozent einbüsst. In Hongkong gibt der Hang Seng Index mehr als ein Prozent nach. In Schanghai ist die Börse am Montag allerdings wegen eines Feiertags geschlossen.

Klar im Plus steht der US-Dollar, der von Anlegern in unsicheren Zeiten gerne als sicherer Hafen angesteuert wird. Zudem schürt der Handelskrieg Inflationsängste. Dies spricht wiederum dagegen, dass die US-Notenbank die Zinssätze in den nächsten 12 bis 18 Monaten senken könnte. Das Währungspaar Dollar-Franken wird aktuell zu 0,9161 gehandelt nach 0,9106 noch am späten Freitagabend. Das Euro-Dollar-Paar notiert bei 1,0238 nach 1,0374.

Die USA verhängen ab dem morgigen Dienstag auf Importe aus den Nachbarländern Mexiko und Kanada 25 Prozent Zölle, nur auf Energie-Einfuhren aus Kanada 10 Prozent. Auf alle Einfuhren aus China werden ebenfalls zusätzlich 10 Prozent fällig. Und die EU könnte die nächste sein. Dies sagte Präsident Donald Trump auf die Frage, ob er auch Zölle auf Produkte aus der EU erheben werde. Dies dürfte dann auch die Schweizer Industrie tangieren, liefert sie doch einen Grossteil ihrer Waren in die EU.

Die Entscheidung von Präsident Donald Trump sei nur der erste Schlag in einem möglicherweise sehr zerstörerischen globalen Handelskrieg, heisst es in eine Kommentar von Capital Economics. Die Einfuhren aus der Europäischen Union dürften in den nächsten ein bis zwei Monaten betroffen sein, und im April werde ein allgemeiner Zoll eingeführt. Dadurch könnten die kanadische als auch die mexikanische Wirtschaft noch in diesem Jahr in eine Rezession stürzen.

«Der daraus resultierende Anstieg der US-Inflation infolge dieser Zölle und anderer künftiger Massnahmen wird noch schneller und stärker ausfallen, als wir ursprünglich erwartet hatten», heisst es weiter bei Capital Economics. Unter diesen Umständen habe sich das Zeitfenster für die US-Notenbank Fed, die Zinssätze in den nächsten 12 bis 18 Monaten wieder zu senken, deutlich verkleinert.

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06:45

Die amerikanische Research-Boutique Datatrek schreibt in einer Analyse vom Sonntagabend: Präsident Trump hält einfach, was er im Wahlkampf versprochen hat. Zölle sind daher keine Überraschung. Unerwünscht vielleicht, aber keine Überraschung. Jedes Unternehmen, das von diesen neuen Abgaben betroffen ist, hätte sich darauf vorbereiten sollen, indem es Vorräte in US-Lagern angelegt hat. Dies verschafft der US-Wirtschaft einen Puffer von ein bis zwei Monaten für alles, ausser vielleicht für kanadische Energie, bevor höhere Preise notwendig werden, um die zusätzlichen Zollkosten auszugleichen. «Wir glauben, dass die US-Wirtschaft stark genug ist, dass eine Reihe zollbedingter Handelskriege keine Rezession auslösen wird. Letztendlich ist dies das einzige Thema, das für die US-Aktienkurse von Bedeutung ist. Wenn Investoren anderer Meinung sind, ist es an der Zeit, das Aktienengagement zu reduzieren.»

Die Ökonomen der ING Bank betonen, dass während Trumps erster Amtszeit Zölle und Handelsspannungen die Aufmerksamkeit auf das allgemeinere Thema der Vor- und Nachteile der Globalisierung lenkten. Die Globalisierung hat nicht nur Gewinner, sondern auch Verlierer hervorgebracht. Dieses Mal ist schwer zu erkennen, wie eine Eskalation der Handelsspannungen irgendjemandem etwas nützen könnte. Zumindest auf lange Sicht. «Ökonomisch gesehen sind eskalierende Handelsspannungen eine Situation, in der alle beteiligten Länder verlieren.»

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06:21

Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich bei der IG Bank 1,65 Prozent tiefer bei 12'300 Punkten. Die US-Futures geben noch deutlicher nach: Der S&P 500 Index 2,0 Prozent, der Nasdaq 2,5 Prozent. 

Nach den von US-Präsident Donald Trump am Wochenende angeordneten Sonderzöllen auf Importe aus Kanada, Mexiko und China richtet sich die Aufmerksamkeit der Anleger auf die weitere Reaktionen der Finanzmärkte, nachdem die Börsen am frühen Montag mit deutlichen Verlusten reagierten. Der grösste Verlierer war indessen die Kryptowährung Bitcoin mit einem Minus von 9,1 Prozent seit Freitagabend auf 93'300 Dollar

Experten sehen in den Zoll-Abgaben Gefahren für die beteiligten Länder und die Weltwirtschaft insgesamt. Am Montag will Mexiko Details zu seinen Vergeltungsmassnahmen bekanntgeben. Kanada hat bereits am Wochenende Zölle auf US-Importe angekündigt. China will vor der Welthandelsorganisation WTO klagen und weitere, nicht beschriebene Massnahmen einleiten. Die neuen US-Zölle sollen am Dienstag in Kraft treten.

Europa respektive die Europäische Union (EU) wurden von Zöllen verschont. Diese dürften allerdings nur aufgeschoben sein. Sollte Europa und damit die Schweiz auch mit Zöllen belegt werden, so dürfte sich dies gemäss den Experten der Zürcher Kantonalbank auf die fünf Valoren Richemont, Swatch, Logitech, Kühne+Nagel und Sonova negativ auswirken. Welche Industriefirmen und andere Schweizer Unternehmen ebenfalls negativ beeinflusst sein könnten, lesen Sie hier.

Am Montag machen die Luzerner Kantonalbank, Zuger Kantonalbank und Julius Bär den Auftakt mit der Publikation der Jahreszahlen, ehe am Dienstag die mit Spannung erwarteten Zahlen der UBS publiziert werden. Medacta legen ebenfalls am Dienstag die Zahlen vor, gefolgt von Valiant am Mittwoch. Am Donnerstag geht es mit Dätwyler, CFT, Leonteq und SPS weiter. 

Die Woche runden Ems-Chemie, Lem, Vontobel und die Zürcher Kantonalbank am Freitag ab. Am letzten Wochentag publiziert die Schweizerische Nationalbank zudem die Devisenreserven per Ende Januar 2025 und die Biotechnologie-Firma BioVersys gibt das Börsendebüt an der SIX. 

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06:15

Bei der Veröffentlichung des Jahresergebnisses hat der neue Konzernchef Stefan Bollinger des skandalgeplagten Vermögensverwalters Julius Bär seinen ersten öffentlichen Auftritt. Experten erwarten, dass Stefan Bollinger über die Zeit hunderte von Stellen streichen und die Geschäftsleitung verkleinern wird. Ob er sein Umbauprogramm bereits jetzt detailliert erklärt, ist unklar. Kassiert er zudem die ambitionierten Finanzziele für 2025 ein? Anleger erhoffen sich Hinweise zu einem möglichen Aktienrückkaufprogramm.

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06:14

Aus Furcht vor einem bevorstehenden Handelskrieg wegen der umfassenden Zölle gegen Mexiko, Kanada und China, sind die asiatischen Börsen am Montag stark eingebrochen. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 2,6 Prozent auf 38'545,95 Punkte nach und der breiter gefasste Topix notierte 2,2 Prozent niedriger bei 2726,32 Zählern. In Japan diskutierten Entscheidungsträger der Notenbank Bank of Japan (BoJ) über die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung, wie eine Zusammenfassung der Meinungen auf ihrer Januar-Sitzung am Montag zeigte. Die Debatte unterstrich die zunehmende Wahrscheinlichkeit, dass die Zentralbank die Kreditkosten in mehreren Schritten weiter anheben wird, selbst nachdem sie die kurzfristigen Zinssätze auf der Sitzung am 23. und 24. Januar auf 0,5 Prozent angehoben hat - den höchsten Stand in Japan seit 17 Jahren.

Die Börse Shanghai blieb wegen des chinesischen Neujahrsfestes geschlossen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen wurde ebenfalls nicht gehandelt. Der chinesische Yuan fiel am Montag allerdings im ausserbörslichen Handel auf ein Rekordtief.

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06:14

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,3 Prozent auf 155,73 Yen und legte leicht auf 7,2507 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,8 Prozent höher bei 0,9175 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 1,4 Prozent auf 1,0215 Dollar und gab um 0,7 Prozent auf 0,9371 Franken nach. Der Schweizer Franken profitierte damit einmal mehr seiner Rolle als sicherer Hafen in turbulenten Zeiten. 

«Die Überraschung für die Märkte ist, dass Kanada und Mexiko sofort Vergeltung geübt haben und dass andere, wie China und später die EU, ihrem Beispiel folgen könnten, was zu einem starken Rückgang des Welthandels führen würde», sagte Tony Sycamore, ein Marktanalyst bei IG. Der US-Dollar erreichte im Offshore-Handel ein Rekordhoch, während der mexikanische Peso auf Mehrjahrestiefs fielen. Der kanadische Dollar fiel gar auf den tiefsten Stand seit 2003 zurück. 

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06:14

Am Rohstoffmarkt verteuerte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,7 Prozent auf 76,20 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte 1,7 Prozent fester bei 73,78 Dollar.

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06:14

Der US-Standardwerteindex Dow Jones hatte sich am Freitag mit einem Minus von 0,7 Prozent bei 44'544,66 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 verlor 0,5 Prozent auf 6.040,53 Zähler, und der technologielastige Nasdaq gab 0,3 Prozent auf 19'627,44 Stellen nach. Die Märkte bleiben in den USA in Bewegung, denn Kanada und Mexiko kündigten Vergeltungsmassnahmen an und China will die US-Zölle vor der Welthandelsorganisation anfechten. Die Kryptowährung Bitcoin fiel wieder unter die 100.000-Dollar-Marke und erreichte den niedrigsten Stand seit fast drei Wochen. Trumps Schritt, hohe Zölle für die drei Länder einzuführen, könnte einen globalen Handelskrieg lostreten, was zu einem Anstieg der Inflation in den USA führen würde. Dieser Anstieg könne dann noch schneller und stärker ausfallen, als ursprünglich erwartet, sagte Paul Ashworth von Capital Economics. Ein Modell des EY-Chefvolkswirts Greg Daco, das die wirtschaftlichen Auswirkungen von Trumps Zollplan abschätzt, geht davon aus, dass sich das US-Wirtschaftswachstum in diesem Jahr um 1,5 Prozentpunkte verringert, Kanada und Mexiko in eine Rezession stürzen und eine «Stagflation» im eigenen Land eingeleitet werden würde. Barclays-Strategen hatten zuvor geschätzt, dass die Zölle die Gewinne der S&P 500-Unternehmen um 2,8 Prozent belasten könnten, einschliesslich der voraussichtlichen Auswirkungen von Vergeltungsmassnahmen der betroffenen Länder.

(cash/AWP/Bloomberg/Reuters)