Zum aktuellen Geschehen im Dow Jones geht es hier.

18:00

Die Ölpreise haben am Donnerstag zugelegt. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April 81,30 US-Dollar. Das waren 79 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur März-Lieferung stieg um 84 Cent auf 76,73 Dollar.

Der Ölverbund Opec+ will offenbar an seinen Beschränkungen der Fördermenge festhalten. Ein Ausschuss des Ölverbundes empfahl eine Beibehaltung der aktuellen Fördermengen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Delegierte. Die Opec+ wolle so die Preise stabilisieren. Die schwache weltweite Nachfrage und die Konkurrenz durch andere Ölförderländern wie den USA, drücken auf die Preise.

Am Erdölmarkt steht die angespannte Situation im Nahen Osten weiter im Mittelpunkt. Nachdem vor einigen Tagen drei US-Soldaten bei einem Drohnenangriff in Jordanien ums Leben gekommen sind, fragen sich die Marktteilnehmer, wie die USA auf den Angriff reagieren werden. Die US-Regierung macht von Iran unterstützte Milizen für den Angriff verantwortlich. Das US-Militär hat nach eigenen Angaben am Mittwoch eine Flugabwehrrakete der militant-islamistischen Huthi im Jemen zerstört.

Während der Gaza-Krieg und die allgemeine Lage in Nahost die Risikoaufschläge am Ölmarkt erhöht haben, kommt Preisdruck von der konjunkturell bedingt schwächelnden Nachfrage. Für sinkende Ölpreise spricht auch das hohe Angebot aus Ländern wie den USA. Die Entwicklung wird durch neue Lagerdaten vom Mittwochabend bestätigt, die steigende US-Rohölvorräte und eine Produktion knapp unter Rekordniveau erbrachten.

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17:30

Der Standardwerteindex SMI sank zum Handelsschluss um 1,2 Prozent auf 11'195 Punkte.

Nachdem am Vortag der Pharmariese Novartis für lange Gesichter gesorgt hatte, enttäuscht auch Erzrivale Roche die Erwartungen und die Anleger schmissen das Indexschwergewicht aus den Depots. Als Stimmungskiller erwies sich auch die US-Notenbank Fed, die einer raschen Zinswende eine Absage erteilte.

Die Roche-Scheine rutschten mit 4,8 Prozent Kursabschlag ans Ende der Bluechips. Der Pharma- und Diagnostikkonzern stellt für das laufende Jahr eine Rückkehr zu Umsatz- und Gewinnwachstum in Aussicht, nachdem das Ende der Corona-Pandemie dem Unternehmen das Jahr 2023 verhagelt hatte. Doch Analysten und Investoren hatten ambitionierte Vorgaben erwartet als ein Wachstum von Umsatz und bereinigtem Gewinn je Titel um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag. Die Novartis-Aktien stiegen nach dem Kursrutsch vom Mittwoch um 0,9 Prozent.

SMI-Spitzenreiter war ABB mit 2,2 Prozent Kursplus. Der Elektrotechnikkonzern verdiente 2023 dank eines gestiegenen Absatzes und Preiserhöhungen deutlich besser.

Am breiten Markt kletterten die Anteile von Julius Bär um 2,6 Prozent. Der Vermögensverwalter zieht einen Schlussstrich unter das Signa-Debakel und schreibt Kredite im Volumen von 586 Millionen Franken an die insolvente Immobiliengesellschaft ab, Konzernchef Philipp Rickenbacher muss seinen Hut nehmen.

Den ausführlichen Bericht finden Sie hier.

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17:15

In der Nacht hat der Dollar gegenüber dem Franken die Marke von 86 Rappen zurückerobert. Aktuell kostet die US-Währung 0,8602 Franken, ist also im Tagesverlauf etwas zurückgekommen. Das Währungspaar EUR/CHF steht wenig verändert bei 0,9321 nach 0,9331 im frühen Handel.

Der Dollar hatte vor allem im frühen Handel noch von Äusserungen aus der US-Notenbank am Vorabend profitiert. Das Fed hatte den Leitzins erwartungsgemäss stabil gehalten und Erwartungen auf rasche Zinssenkungen gedämpft. Eine Reduzierung auf der kommenden Sitzung im März sei unwahrscheinlich, hatte der Notenbank-Vorsitzende Jerome Powell aber zudem gesagt.

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17:00

Die am Vortag von den Zinsaussichten belasteten US-Börsen haben sich am Donnerstag leicht erholt. 

Bevor nachbörslich weitere Technologie-Giganten wie Apple, Amazon und Meta ihre Quartalsberichte veröffentlichen, legte der Dow Jones Industrial um 0,28 Prozent auf 38 258,46 Punkte zu. Der bekannteste Wall-Street-Index, der am Vortag seine Rekordrally zeitweise fortgesetzt hatte, war nach den Zinsaussagen der US-Notenbank klar ins Minus abgerutscht. Fed-Präsident Jerome Powell hatte am Mittwoch eine Zinssenkung bereits im März «unwahrscheinlich» genannt und damit Hoffnungen auf schnelle geldpolitische Wende gedämpft.

Der S&P 500 gewann am Donnerstag 0,54 Prozent auf 4871,69 Punkte. An der technologielastigen Nasdaq-Börse erholte sich der Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,65 Prozent auf 17 249,40 Zähler. Hier waren die Gewinnmitnahmen zur Wochenmitte noch ausgeprägter gewesen als unter den Standardwerten.

Bevor die Blicke der Anleger sich auf Apple, Amazon und Meta richten werden, deren Aktien zuletzt um 0,8 bis 2,3 Prozent zulegten, galt die Aufmerksamkeit zahlreichen andere Unternehmen und deren Quartalsberichten.

Im Dow büssten Honeywell 3,7 Prozent ein, nachdem der Mischkonzern mit seinem Umsatzziel für 2024 die Erwartungen enttäuscht hatte. Zu den gefragtesten Dow-Werten zählten Merck & Co mit plus 2,1 Prozent. Der Pharmakonzern überraschte mit seinen Kennziffern für Umsatz und Überschuss, obwohl hohe Forschungsausgaben die Gewinne deutlich belastet hatten. Spitzenreiter war das Papier von Microsoft mit plus 2,3 Prozent. Die auf Rekordniveau notierende Aktie hatte tags zuvor trotz nach Auffassung von Experten «solider Quartalszahlen» nachgegeben.

Im Nasdaq-100-Index büssten Qualcomm am Ende des Kurszettels 4,0 Prozent ein. Zwar schnitt der Chipkonzern im Auftaktquartal 2024/25 auf den ersten Blick gut ab und stellte eine Erholung des zuletzt schwächelnden Smartphone-Marktes in Aussicht. Laut der US-Bank Citigroup ist der Ausblick aber nicht überzeugend. Christopher Danely revidierte seine erst im Januar ausgesprochene Kaufempfehlung und schrieb: Er gehe nicht mehr davon aus, dass Qualcomm bei Samsung -Produkten Zulieferanteile gewinnen werde.

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16:35

Eine knappe Stunde vor Handelsschluss an der Schweizer Börse, steht der SMI nach wie vor im Minus bei -0,7 Prozent.

Straumann verzeichnet derzeit ein Kursplus von beinahe 5 Prozent und auch Julius Bär ist weiterhin gefragt mit +3 Prozent. ABB (+2,4 Prozent) und Novartis (+1,1 Prozent) folgen mit einigem Abstand. Sonova und Lonza liegen derzeit beinahe gleichauf bei +0,8 Prozent. Am anderen Ende findet sich Roche mit -4,7 Prozent und die UBS mit -2,2 Prozent.

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16:15

Die Kryptowährung Bitcoin ist am Donnerstag von schwindenden Hoffnungen auf rasche Zinssenkungen belastet worden. Auf der Handelsplattform Bitstamp fiel der Kurs bis auf 41 860 US-Dollar. Am Donnerstagnachmittag lag er leicht über der Marke von 42 000 Dollar. Am Vortag hatte die älteste und bekannteste Digitalanlage noch rund 1500 Dollar mehr gekostet. Auch andere Internetdevisen standen am Donnerstag unter Druck.

«Die gedämpften Zinssenkungsfantasien haben für kalte Füsse unter Marktteilnehmern gesorgt», kommentierte Kryptoexperte Timo Emden von Emden Research. Am Mittwochabend hatte US-Notenbankchef Jerome Powell die Hoffnung auf eine rasche Lockerung der Geldpolitik gedämpft. Ähnliche Signale kamen am Donnerstag aus den Reihen der britischen Zentralbank. Deren Chef Andrew Bailey sagte, man brauche mehr Belege, dass die Inflation nachhaltig zurückgehe.

Hohe Zinsen sind Gift für riskante Anlagen, weil in diesem Fall als sicher empfundene Wertpapiere wie Staatsanleihen höhere Renditen abwerfen. Kryptowährungen gelten nicht nur als sehr riskante Investition, sie werfen auch keine regelmässigen Erträge ab. Ihre Rendite ergibt sich allein aus realisierten Gewinnen der häufig stark schwankenden Kurse.

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16:00

Eine halbe Stunde nach Eröffnung der US-Börsen steht der Dow Jones weiterhin im Plus bei 0,2 Prozent. Auch der S&P 500 (+0,4 Prozent) steht unverändert da, während der Nasdaq (+0,7 Prozent) leicht zugelegt hat.

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15:40

Der finnische Sportausrüster Amer Sports hat seine Aktien vor dem Börsengang in New York nur mit Mühe bei Investoren untergebracht. Der Inhaber von Marken wie «Arc'teryx»-Outdoor-Kleidung, «Wilson»-Tennisschlägern, «Salomon»- und «Atomic»-Ski legte den Ausgabepreis mit 13 Dollar deutlich unterhalb der Spanne fest, die von 16 bis 18 Dollar reichte.

Anleger machten sich vor allem Sorgen wegen der Abhängigkeit von Amer Sports vom chinesischen Markt, wo der Mehrheitsaktionär Anta Sports sitzt. Dort sind die Umsätze in den ersten neun Monaten 2023 um zwei Drittel gestiegen. China steht inzwischen für fast 20 Prozent des Geschäfts von Amer Sports.

Der Erlös aus dem Börsengang beläuft sich auf 1,37 Milliarden Dollar. Zum Ausgabepreis wird Amer Sports mit 6,3 Milliarden Dollar bewertet - gehofft hatte das Unternehmen auf bis zu zehn Milliarden. Die Aktien werden am Donnerstag zum ersten Mal an der New Yorker Börse gehandelt. Organisiert wurde die Emission von den US-Investmentbanken Goldman Sachs, Bank of America, JPMorgan und Morgan Stanley. Amer Sports war bis 2019 an der Börse in Helsinki gelistet, bis ein Konsortium um den chinesischen Sportartikel-Riesen Anta das Unternehmen von der Börse nahm. Damals war Amer Sports mit fünf Milliarden Dollar bewertet worden.

Der enttäuschende Ausgabepreis für Amer ist ein erneuter Rückschlag für Neuemissionen in den USA, die seit zwei Jahren lahmen. Der Gesundheits-Dienstleister BrightSpring Health Services hatte seine Aktien in der vergangenen Woche ebenfalls unterhalb der Spanne ausgegeben und notiert seither unter dem Ausgabepreis.

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15:30

Der Dow Jones startet den neuen Monat mit einem Plus von 0,2 Prozent. Auch der Nasdaq (+0,6 Prozent) und der S&P 500 (+0,4 Prozent) legen zu.

Die Aussage des Chefs der US-Notenbank Fed, eine Zinssenkung im März sei angesichts der anhaltend hohen Inflation «nicht wahrscheinlich», hatte die US-Börsen am Mittwoch auf Talfahrt geschickt. Diese Einschätzung könne sich allerdings «über Nacht» ändern, sagte Thomas Hayes, Vorsitzender der Private-Equity-Gesellschaft Great Hill Capital. «Wir sehen beispielsweise, dass die wöchentlichen Anträge auf US-Arbeitslosenhilfe immer höher ausfallen.» Nach den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen fielen sie zuletzt mit 224.000 über den Analystenerwartungen aus. Die Währungshüter versuchen, mit hohen Zinsen die Inflation zu dämpfen und den heiss gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen.

Bei den Einzelwerten standen neue Sorgen um die finanzielle Gesundheit der US-Regionalbanken im Rampenlicht. Die Papiere der New York Community Bank (NYCB) waren am Mittwoch um 37,6 Prozent abgestürzt, da das Geldinstitut seine Dividende um 70 Prozent gekürzt und einen überraschenden Verlust aufgrund umfangreicher Rückstellungen verbucht hatte. Der KBW Regional Banking Index fiel am Donnerstag um ein Prozent. 

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15:00

Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine Stunde vor Handelsbeginn mit 38 159 Punkten ungefähr auf Vortagsniveau. Der Leitindex hatte seine Rekordrally am Vortag zwar noch fortgesetzt, war aber nach dem Fed-Entscheid noch klar ins Minus abgerutscht. Der Präsident der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, bezeichnete eine Zinssenkung bereits im März als unwahrscheinlich und dämpfte die Hoffnung auf schnelle Zinssenkungen.

An der technologielastigen Nasdaq-Börse zeichnet sich für den Nasdaq 100 Index am Donnerstag eine Erholung um 0,6 Prozent ab. Hier waren die Gewinnmitnahmen am Vortag noch ausgeprägter gewesen als im Kreise der Standardwerte. Nun blicken Anleger gespannt auf die Zahlen von Apple, Amazon und Meta, deren Papiere sich vorbörslich um bis zu 1,2 Prozent von ihren Vortagsverlusten erholten. Die drei Unternehmen aus dem Kreis der sogenannten Glorreichen Sieben bringen gemeinsam 5,5 Billionen US-Dollar an Marktwert auf die Waage.

Der Erholung an der Nasdaq schlossen sich die Aktien von Qualcomm vorbörslich aber nicht an. Sie fielen um 2,1 Prozent, obwohl der Chipkonzern im ersten Geschäftsquartal auf den ersten Blick gut abgeschnitten hat und eine Erholung des zuletzt schwächelnden Smartphone-Marktes andeutete. Laut der US-Bank Citigroup ist der Ausblick aber nicht überzeugend. Deren Analyst Christopher Danely revidierte seine erst im Januar ausgesprochene Kaufempfehlung. Der Gedanke sei falsch gewesen, dass Qualcomm bei Samsung -Produkten Zulieferanteile gewinnen werde.

Um 4,8 Prozent nach unten ging es im Chip-Bereich vorbörslich bei Wolfspeed . Hier wurde auf einen ebenfalls enttäuschenden Ausblick verwiesen, der sich auf das dritte Quartal bezog. Analysten erwähnten das Industrie- und Energiegeschäft als negativen Faktor.

Die Reihe der enttäuschten Anlegerreaktionen lässt sich erweitern durch den Mischkonzern Honeywell , den Bowlingbahn-Spezialisten Brunswick und den Fitnessgeräteanbieter Peloton , deren Papiere zwischen 2,9 und 9,2 Prozent abrutschten. Auch hier galten enttäuschende Zielsetzungen als Grund, entweder für das laufende Gesamtjahr oder das aktuelle Quartal.

Mit Merck & Co gab es aber auch eine positive Ausnahme, wie das vorbörsliche Plus von knapp zwei Prozent zeigt. Der Pharmakonzern vermeldete Quartalsgewinne und -umsätze, die die Erwartungen übertrafen. Begründet wurde dies unter anderem mit der starken Entwicklung des Krebsmedikaments Keytruda. Der UBS-Experte Trung Huynh erwähnte, der 2024 angepeilte Gewinn je Aktie liege deutlich über dem Analystenkonsens.

Ein Kursplus von 14 Prozent gab es vorbörslich noch bei Plug Power , angetrieben von einer Kaufempfehlung durch die Analysten des Analysehauses Roth MKM, die Händler positiv erwähnten. Darin wurde positiv angemerkt, dass sich das Wasserstoff-Unternehmen zuversichtlich gibt, die Produktion in einem neuen Werk im US-Bundesstaat Georgia hochfahren zu können.

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13:15

Die Futures auf dem Dow Jones steigen 0,15 Prozent, diejenigen auf dem Nasdaq 0,6 Prozent.

Der SMI steht 0,6 Prozent tiefer.

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11:25

Der SMI sinkt 0,7 Prozent auf 11'257 Punkte.

Zwar hatte die US-Notenbank Fed am Vorabend wie erwartet eine Zinspause eingelegt, dabei aber den Erwartungen auf baldige Zinssenkungen einen Dämpfer versetzt. Zusätzlich gedrückt wurden die US-Aktien noch durch Gewinnmitnahmen im Technologiesektor, nachdem dort nicht alle Ergebnisse den Anlegern zu gefallen wussten. Hierzulande reagierten die Marktteilnehmer vor allem auf das Ergebnis des SMI-Schwergewichts Roche "verschnupft". Der Kurseinbruch des "Roche-Bon" ist denn auch hauptverantwortlich für das SMI-Minus.

Das Fed hat am Mittwoch wie erwartet die Zinsen nicht verändert. Fed-Chef Jerome Powell sagte aber, eine Zinssenkung bereits im März sei unwahrscheinlich und erteilte damit den (zu) hohen Erwartungen eine Absage. Es müsse erst mehr Vertrauen darüber bestehen, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung 2 Prozent bewege. Es gelte allerdings abzuwarten, schränkte er noch etwas ein.

Dennoch verschoben sich damit die Erwartungen für eine Zinssenkung klar nach hinten. Zu erwarten sei eine erste Senkung nun wohl erst im zweiten Quartal, meinte ein Händler. Daher dürften sich die Marktteilnehmer weiterhin den US- Daten zuwenden. Das nächste Highlight diesbezüglich ist der am Freitag anstehende monatliche Arbeitsmarktbericht.

Stark unter Druck stehen die Papiere des Pharmariesen Roche (GS -4,2%). Der Novartis-Rivale hat einen weiteren Dämpfer erlitten. Sowohl der operative Kerngewinn als auch der Kerngewinn liegen hinter den pessimistischsten Analystenschätzungen zurück, wie es am Markt heisst. Analysten erklären sich dies mit der Kombination aus tiefer als erwartet ausgefallenen Medikamentenverkäufen und der Frankenstärke. Die Aktien von Novartis (+0,5%), die am Vortag nach Zahlenvorlage unter Druck standen, notieren dagegen eine Spur fester.

Stark verkauft werden Sandoz (-4,4%). Allerdings werden die Papiere des Generikaherstellers seit ihrem Börsenstart im Oktober sehr volatil gehandelt. Dahinter folgen UBS (-1,5%). Händler verweisen auf den schwachen europäischen Bankaktienindex und den Kurseinbruch bei BNP Paribas nach Bilanzvorlage. Dies könnte bei UBS Gewinnmitnahmen vor der Zahlenpräsentation kommende Woche ausgelöst haben, heisst es.

Gefragt sind derweil Julius Bär (+8,5%). Nach einem volatilen Frühgeschäft haben die Aktien zu einem Höhenflug angesetzt. Ausgelöst wurde dieser durch den angekündigten Führungswechsel. Am Markt ist dabei von einem Befreiungsschlag die Rede. CEO Philipp Rickenbacher nimmt den Hut nach dem Signa-Debakel. 2023 hat die Bank wegen der Abschreibungen der Signa-Kredite von rund 600 Millionen Franken einen um die Hälfte geringeren Jahresgewinn verbucht.

Gefragt sind ausserdem Straumann (+5,0%). Der besser als erwartet ausgefallende Quartalsabschluss von Rivale Align sorge für Käufe in den Aktien des Herstellers von Dentalimplantaten. ABB (+1,5%) haben anfängliche Verluste rasch abgeschüttelt. Der Technologiekonzern hat im vierten Quartal Betriebsgewinn und Marge gesteigert, zudem soll die Dividende weiter erhöht werden und es soll weitere Aktienrückkäufe geben. Lonza (+0,7%) setzen den zum Jahresanfang gestarteten Erholungstrend fort. Der Pharmazulieferer habe mit seinem Jahresbericht positive Schritte gemacht, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Auf den hinteren Rängen fallen Comet (+1,0%) auf. Das Technologieunternehmen hat 2023 zwar wie erwartet deutliche Umsatzeinbussen hinnehmen müssen. Im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen aber wieder mit besseren Geschäften.

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10:30

Die Aktie von Julius Bär baut die Gewinne aus und steigt 6 Prozent. Roche verlieren 4 Prozent.

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10:00

Neue Kursziele für Schweizer Aktien:

Novartis: Stifel senkt auf 100 (103) Fr. - Buy

TX Group: Stifel erhöht auf 175 (170) Fr. - Buy

Lonza: Vontobel erhöht auf 500 (450) Fr. - Buy

Orior: Vontobel senkt auf 74 (82) Fr. - Hold

Valiant: Kepler Cheuvreux erhöht auf 108 (105) Fr. - Buy

Comet: Vontobel erhöht auf 310 (305) Fr. - Buy

Lonza: Barclays erhöht auf 550 (450) Fr. - Overweight

Accelleron: UBS erhöht auf 30,75 (28) Fr. - Buy

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09:10

Der SMI sinkt nach Handelseröffnung 0,8 Prozent. Grund dafür sind negative Vorgaben von der Wall Street, wo die Kurse nach der wie erwartet ausgefallenen Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed nachgegeben hatten. Zudem trübten Gewinnmitnahmen nach enttäuschenden Ergebnissen im Technologiesektor die Marktstimmung zusätzlich ein.

Hierzulande geht die Berichtsaison in eine weitere Runde. Zahlen vorgelegt haben unter anderem die Bluechip-Firmen ABB, Julius Bär und Roche. Dabei gibt es Licht und Schatten.

Das Fed hat am Mittwoch wie erwartet eine Zinspause eingelegt. Fed-Chef Jerome Powell sagte dabei allerdings, dass eine Zinssenkung bereits im März unwahrscheinlich sei und erteilte damit den (zu) hohen Erwartungen eine Absage. Es gelte allerdings abzuwarten, schränkte er noch etwas ein. Dennoch verschoben sich damit die Erwartungen für eine baldige Zinssenkung zeitlich nach hinten. Die Zinsen dürften damit länger auf dem hohen Niveau bleiben, heisst es. Zu erwarten sei eine erste Senkung nun wohl erst im zweiten Quartal, meinte ein Händler. Daher dürften sich die Marktteilnehmer weiterhin den US-Daten zuwenden. Das heisst, dass die Entwicklung am Arbeitsmarkt weiterhin grosse Beachtung finden wird. Gespannt wird in diesem Zusammenhang der am Freitag anstehende monatliche Arbeitsmarktbericht erwartet.

Im Fokus stehen die Papiere der Unternehmen, die Zahlen veröffentlicht haben. ABB, vorbörslich noch im Plus, sinken 0,25 Prozent nach Zahlen. Der Technologiekonzern hat im vierten Quartal Betriebsgewinn und Marge gesteigert, zudem soll die Dividende weiter erhöht werden.

Roche fällt 4 Prozent. Der Pharmariese hat einen weiteren Dämpfer erlitten. Sowohl der operative Kerngewinn als auch der Kerngewinn liegen hinter den pessimistischsten Analystenschätzungen zurück, wie es am Markt heisst.

Die Aktien von Julius Bär werden um 3 Prozent höher indiziert. Bei dem Vermögensverwalter steht weniger der im Jahr 2023 halbierte Reingewinn im Fokus, als vielmehr der Rücktritt von CEO Philipp Rickenbacher nach dem Signa-Debakel. die Kredite an die Signa in Höhe von rund 600 Millionen wurden vollständige abgeschrieben.

Die Aktien der UBS sinken 1,7 Prozent.

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08:10

Der SMI wird bei Julius Bär 0,5 Prozent tiefer erwartet. Alle 20 SMI-Aktien ausser Lonza (plus 0,5 Prozent) und ABB (2,2 Prozent nach Jahreszahlen) sinken. Roche fallen nach der Ergebnispublikation 1,2 Prozent, Julius Bär steigt nach dem sofortigen Abgang des Firmenchefs und dem Signa-Debakel 1,9 Prozent.

Am breiten Markt legen ausserdem Comet und Straumann zu.

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06:15

Der SMI wird bei der IG Bank 0,39 Prozent tiefer gesehen. In der Schweiz stehen vor allem Zahlen von Julus Bär, Roche und ABB an.

In den USA hat sich die Börsenstimmung derweil nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank etwas eingetrübt. Fed-Chef Jerome Powell hält es nämlich für unwahrscheinlich, dass bis März hinreichend Zutrauen für eine Zinssenkung vorhanden ist. "Aber das bleibt abzuwarten", schränkte er ein.

In der Folge hat sich die Zahl jener Marktteilnehmer, die eine Zinssenkung bereits im März erwarten, klar verringert. Entsprechend ging es mit den US- Börsen abwärts - womit die Vorgaben negativ sind.

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06:00

Äusserungen von US-Notenbankchef Jerome Powell dämpfen am Donnerstag die Hoffnungen der Anleger in Asien auf eine mögliche Zinssenkung im März. Diese sei unwahrscheinlich, sagte Fed-Chef Jerome Powell am Mittwoch nach der ersten Sitzung der Währungshüter in diesem Jahr. «Es ist schwer, sich der Fed-Sache als Haupttreiber der heutigen Kursentwicklung zu entziehen», sagte Kyle Rodda von Capital.com.

Der Nikkei-Index notierte 0,8 Prozent tiefer bei 36.005 Punkten. Von den 225 Werten im Index legten 49 zu, 172 gaben nach. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,8 Prozent auf 2531 Punkte.

Auf Einzeltitelebene blieben unter den Top-Performern die heimischen Gewinne das dominierende Thema: Daiichi Sankyo kletterten um 5,97 Prozent, gefolgt von TDK mit einem Plus von fünf Prozent und East Japan Railway mit einem Plus von 4,79 Prozent. Nomura legten zuletzt um 4,69 Prozent zu. Japans grösster Broker und Investmentbanker kündigte am Mittwoch an, nach einem Rekord-Nettoerlös im Investmentbanking bis zu vier Prozent seiner Aktien zurückzukaufen.

Die Börse in Shanghai legte um 0,2 Prozent zu. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gewann 0,7 Prozent.

Die Anleger scheinen darauf zu wetten, dass die US-Notenbank Fed, je länger sie jetzt zögert, in Zukunft umso aggressiver die Zinsen senken muss, da die nachlassende Inflation die Realzinsen stark ansteigen lassen würde.

«Wir haben unsere Prognose für die erste Zinssenkung von März auf Mai verschoben», schrieben die Analysten von Goldman Sachs in einer Kundenmitteilung. "Wir rechnen jedoch weiterhin mit fünf Zinssenkungen im Jahr 2024 und drei weiteren im Jahr 2025, da wir davon ausgehen, dass die Kerninflation in diesem Jahr mindestens einige Zehntel unter die mittlere FOMC-Prognose fallen wird.

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05:45

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,1 Prozent auf 146,74 Yen und legte 0,2 Prozent auf 7,1780 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent höher bei 0,8627 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,1 Prozent auf 1,0811 Dollar und zog um 0,1 Prozent auf 0,9328 Franken an. Das Pfund Sterling stagnierte bei 1,2681 Dollar.

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01:00

Die Aussicht auf vorerst weiter hohe Leitzinsen hat am Mittwoch die Marktteilnehmer an den US-Börsen vergrätzt. Der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial, der zum Handelsstart noch auf eine Bestmarke knapp unter 38 600 Punkten gestiegen war, schloss schwach. Der S&P 500 und die technologiestarke Nasdaq-Börse weiteten ihre Verluste aus und gingen auf Tagestief aus dem Handel. Sie waren zuvor bereits von Verlusten der Aktien von Alphabet, Microsoft und AMD sowie zahlreicher weiterer Techwerte belastet worden.

Nach der wie erwartet ausgefallenen Zinsentscheidung sagte der Präsident der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, dass eine Senkung bereits im März unwahrscheinlich sei. Es gelte allerdings abzuwarten, schränkte er ein. Während die Börsen daraufhin nachgaben, legte der US-Dollar im Vergleich zum Euro zu. Die Staatsanleihen stiegen indes, was allerdings andere Gründe hatte. Das US-Finanzministerium erhöhte den Umfang der vierteljährlichen Begebung längerfristiger Schuldtitel zwar zum dritten Mal in Folge, deutete aber an, dass bis zum nächsten Jahr keine weiteren Erhöhungen mehr folgen dürften.

Der Dow beendete den Tag mit einem Minus von 0,82 Prozent auf 38 150,30 Zählern. Für den zu Ende gehenden Januar ergibt sich damit ein Plus von 1,2 Prozent. Der marktbreite S&P 500 verlor am Mittwoch 1,61 Prozent auf 4845,65 Punkte und der Nasdaq-100-Index 1,94 Prozent auf 17 137,24 Punkte.

Für beide bedeutet das ein Plus im Januar von jeweils etwas unter zwei Prozent. Im vergangenen Jahr hatte sich vor allem der technologielastige Nasdaq-Auswahlindex um Längen besser geschlagen als der Dow.

Während vor allem die Aktien von Boeing mit einem Plus von 5,3 Prozent den Dow stützten, drückten am anderen Ende Technologiewerte. Boeing profitierten davon, dass das Schlussquartal 2023 nicht so schlecht gelaufen war wie befürchtet. Einen Ausblick auf 2024 wagte der Flugzeugbauer aber noch nicht.

Apple, IBM, Salesforce, Microsoft und Cisco waren im Dow die grössten Tech-Verlierer mit Verlusten zwischen 1,9 und 3,9 Prozent, wobei das Hauptinteresse dem Softwaregiganten Microsoft galt. Dieser hatte am Vorabend seine Quartalszahlen bekannt gegeben, ebenso wie Alphabet und AMD .

Analysten zufolge verlief das Quartalsgeschäft von Microsoft zwar «solide», doch hohe Belastungen durch die Integration des Spiele-Entwicklers Activision Blizzard und wachsende Investitionen in die Cloud- und KI-Infrastruktur kamen angesichts des hohen Bewertungsniveaus der Aktie nicht bei allen Investoren gut an. So konnte sich das Papier auf dem zum Handelsstart erreichten Rekordhoch nicht halten und verlor 2,7 Prozent.

An der Nasdaq und im S&P 500 waren die A-Aktien und C-Aktien von Alphabet mit jeweils gut sieben Prozent Minus die grössten Verlierer. Die Google -Mutter konnte im vergangenen Quartal trotz eines erneut starken Wachstums im Werbegeschäft mit den hohen Erwartungen nicht Schritt halten. Für die AMD-Papiere ging es um 2,5 Prozent bergab, denn der Chiphersteller enttäuschte mit seinem Ausblick.

Unter den kleineren Werten sorgten vor allem die Aktien von New York Community Bancorp und Rockwell Automation für herbe Enttäuschungen. Beide verfehlten mit ihrem Quartalsergebnis die Erwartungen, wobei die Regionalbank auch mit einem Verlust im Schlussviertel 2023 überraschte und nun die Dividende kappen will. Für die Papiere des Automatisierungskonzerns ging es um 17,6 Prozent abwärts. NY Community Bancorp, die zeitweise um 45 Prozent abgesackt waren, verloren knapp 38 Prozent.

Dass Medienmogul und Grossaktionär Byron Allen Kreisen zufolge Paramount Global komplett übernehmen will, bescherte den Aktien der Mediengruppe einen Gewinn von zuletzt 6,7 Prozent. Angeblich will dieser insgesamt 14,3 Milliarden Dollar auf den Tisch legen.

(cash/AWP/Bloomberg/Reuters)