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17:35

Wenige Stunden vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank sind die Anleger an der Schweizer Börse auf Nummer sicher gegangen und haben sich vom Markt zurückgezogen. Der Standardwerteindex SMI notierte am Mittwoch kurz vor Handelsschluss um 0,6 Prozent tiefer bei 11'972 Punkten. Zwar sind sich überwiegend Marktteilnehmer einig, dass die Federal Reserve die lang erwartete Zinswende vollziehen und erstmals seit Juli 2023 ihren Leitzins senken wird. Doch über das Ausmass des Zinsschritts wird gerätselt.

Das Schlusslicht unter den Bluechips war Sonova mit einem Kursabschlag von 2,3 Prozent. Die Analysten von Barclays haben die Anlageempfehlung für den Hörgerätehersteller auf «Equal-Weight» von «Overweight» zurückgenommen. Auch Givaudan (-1,9 Prozent), Alcon (-1,8 Prozent) und Sika (-1,8 Prozent) gaben nach.

Schwer auf dem Markt lasteten aber vor allem die Kurseinbussen des Indexschwergewichts Nestle: Die Aktien des Lebensmittel-Weltmarktführers sanken um ein Prozent. Die beiden anderen SMI-Riesen hielten sich besser als der Gesamtmarkt: Der Pharmakonzern Novartis (-0,2 Prozent) verlor leicht an Wert, Rivale Roche (+0,7 Prozent) legte als einziger Standardwert zu.

Am breiten Markt sackten die Anteile von Meyer Burger elf Prozent ab. Der unter Druck geratene Solarkonzern will das Ruder herumreissen und mit neuem Management und schlankeren Strukturen wieder auf Kurs kommen.

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17:25

Die Ölpreise haben sich am Mittwoch etwas nachgegeben. Die jüngste Erholung wurde so zunächst unterbrochen. Am Nachmittag kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 73,45 US-Dollar. Das waren 24 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober fiel um 12 Cent auf 71,04 Dollar.

In den USA sind die Ölreserven in der vergangenen Woche laut Energieministerium stärker als erwartet gesunken. Zudem ging die tägliche Ölproduktion etwas zurück. Die Daten bewegten die Preise zunächst kaum. Der private Interessenverband American Petroleum Institute (API) hatte zuvor noch einen Anstieg der Ölreserven gemeldet. Was vorübergehend die Preise belastet hatte.

Darüber hinaus warten die Anleger auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed, die am Abend auf dem Programm steht. Es gilt als sicher, dass die Fed die Zinswende einläutet und die Leitzinsen erstmals seit der Inflationswelle senken wird. Allerdings ist unklar, wie stark der Zinsschritt ausfallen wird, was für Spannung an den Finanzmärkten sorgt.

Seit etwa einer Woche sind die Ölpreise tendenziell gestiegen. Sie haben in dieser Zeit aber nur einen Teil der jüngsten kräftigen Verluste wettgemacht. Ende August und Anfang September hatte Hinweise auf eine schwache Nachfrage in China und den USA die Ölpreise stark belastet.

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17:00

Der Schweizer Franken tendiert am späten Mittwochnachmittag im Vorfeld des mit Spannung erwarteten US-Zinsentscheids zu den Weltwährungen US-Dollar und Euro im Vergleich zum frühen Geschäft nunmehr wenig verändert. Zuvor hat die Unsicherheit dazu, ob die Notenbank Fed den Leitzins um 25 oder 50 Basispunkte senken wird, der Schweizer Währung Auftrieb verliehen.

Der Euro ist am Nachmittag zurück auf die Marke von 0,9400 Franken geklettert, nachdem er einige Stunden zuvor bis auf ein Tagestief von 0,9381 Franken zurückgefallen war. Auch der Dollar gewann zuletzt verlorenes Terrain zurück und kostet aktuell 0,8456 Franken. Derweil hat der Euro zum Dollar am Nachmittag leicht an Terrain eingebüsst und wird derzeit zu 1,1116 Dollar gehandelt.

Am Mittwoch sind auch an den Devisenmärkten alle Augen auf die US-Notenbank gerichtet, die um 20 Uhr hiesiger Zeit den Zinsentscheid kommuniziert. Selten war die Nervosität anlässlich einer Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) so gross. Während die Marktteilnehmer einhellig davon ausgehen, dass das Fed die Zinswende einleiten und die Zinsen senken wird, ist offen, wie deutlich die Senkung ausfallen wird.

In den vergangenen Tagen haben die Investoren einem «grossen» Schritt um 50 Basispunkte vermehrt eine höhere Wahrscheinlichkeit zugesprochen, wie das «FedWatch Tool» der CME Group zeigt. Lag sie vor einer Woche noch bei 14 Prozent, ist sie auf nun 65 Prozent gestiegen. Egal wie die Währungshüter sich entscheiden, eine Seite werde am Ende enttäuscht sein, heisst es in einem Kommentar. Zudem bleibe offen, welche Aussagen an der Medienkonferenz nach der Publikation des Zinsentscheids gemacht und wie diese interpretiert würden.

Angesichts der Wichtigkeit des Fed-Entscheids gerieten Konjunkturdaten wie die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen zum US-Immobilienmarkt oder jene zur Inflation in Grossbritannien in den Hintergrund. Allerdings hat der Anstieg bei der britischen Kernrate, bei der schwankungsanfällige Preise für Nahrungsmittel und Energie rausgerechnet werden, das Pfund gestützt. Der GBP/CHF-Kurs steht bei 1,1175 nach 1,1124 Franken am Morgen.

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16:05

Wenige Stunden vor der erwarteten Zinssenkung der US-Notenbank Fed haben sich die Anleger an der Wall Street am Mittwoch bedeckt gehalten. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte trat bei 41'558 Punkten auf der Stelle. Der breiter gefasste S&P 500 und der Index der Technologiebörse Nasdaq standen je 0,1 Prozent im Plus bei 5638 und 17'651 Zählern.

An den Finanzmärkten wird fest damit gerechnet, dass die Notenbank Federal Reserve (Fed) am Abend die Zinswende nach unten einleitet. Seit Juli 2023 liegt der US-Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Doch über das Ausmass herrscht Ungewissheit. «Selten war der Markt so zerrissen, so kurz vor einer Fed-Entscheidung», sagte Anlagestratege Seema Shah vom Vermögensverwalter Principal Asset Management. Investoren rätseln, ob die Fed eine Senkung um einen Viertel-Prozentpunkt veranlasst oder einen doppelt so grossen Schritt im Umfang von einem halben Prozentpunkt wagt. Analysten warnen jedoch davor, dass ein übermässiger Schritt der Zentralbank die Märkte verschrecken könnte, die ohnehin schon nervös sind, was die allgemeine Gesundheit der grössten Volkswirtschaft der Welt angeht.

Ein milliardenschwerer Vertrag mit der Nasa beflügelte das US-Raumfahrtunternehmen Intuitive Machines. Die Aktien stiegen um 51 Prozent auf den höchsten Stand seit Februar. Im Rahmen der Partnerschaft sollen der US-Raumfahrtbehörde Kommunikations- und Navigationsdienste zur Unterstützung des Mondforschungsprogramms «Artemis» bereitgestellt werden.

Abwärts ging es hingegen für Papiere von General Mills , die sich um rund zwei Prozent verbilligten. Der Cheerios-Hersteller verzeichnete im Quartal einen Rückgang der Bruttomargen.

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15:35

Der Dow Jones startet am Mittwoch mit einem Minus von 0,1 Prozent. Der Nasdaq und der S&P 500 bleiben praktisch unverändert.

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15:00

Vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed ist an den US-Börsen erst einmal Abwarten angesagt. Die Futures auf den Leitindex Dow Jones Industrial notieren eine halbe Stunde vor Handelsbeginn am Mittwoch 0,12 Prozent höher auf 42'088 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 wird 0,23 Prozent höher erwartet.

Die Fed wird voraussichtlich ihre Zinswende einläuten. Die Spannung ist gross. Schliesslich ist noch unklar, wie stark die Notenbank die Leitzinsen senken wird.

Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg erwartet eine Mehrheit der befragten Volkswirte eine Verringerung der Zinsspanne um 0,25 Prozentpunkte auf 5,0 bis 5,25 Prozent. Allerdings gibt es auch eine Reihe von Ökonomen, die einen grösseren Zinsschritt um 0,50 Punkte für wahrscheinlich hält.

Die jüngsten Konjunkturdaten scheinen nicht schwach genug zu sein, um die Fed zu einer aggressiven Zinssenkung zu veranlassen, hiess es von der Grossbank UBS. Alles in allem habe die mit Spannung erwartete Zinsentscheidung weitreichende Auswirkungen über die US-Wirtschaft und die Märkte hinaus.

Unter den Einzelwerten ragten im vorbörslichen US-Handel die Aktien von Intuitive Machines mit einem Plus von 53 Prozent heraus. Das Raumfahrtunternehmen erhielt einen Grossauftrag von der US-Weltraumagentur Nasa. Dabei geht es um Kommunikations- und Navigationsdienste für Missionen in der nahen Weltraumregion.

Für die Papiere von US Steel ging es nach einer Kreise-Meldung vorbörslich um fast vier Prozent nach oben. Das CFIUS, ein Sicherheitsgremium der US-Regierung, habe dem Wettbewerber Nippon Steel die Erlaubnis erteilt, seine Pläne zum Kauf von US Steel erneut einzureichen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Verweis auf mit der Sache vertraute Personen. Damit dürfte eine Entscheidung über die politisch umstrittene Übernahme nach den US-Wahlen im November fallen.

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14:40

Die Aktien des Chemiekonzerns BASF sind am Mittwoch im Steilflug an die Dax-Spitze geschossen. Die Papiere legten am Nachmittag bis zu 5,8 Prozent auf 46,95 Euro zu und standen damit auf einem Dreieinhalb-Monats-Hoch.

Händler verwiesen auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, demzufolge der Konzern in einigen Jahren einen Börsengang seiner Agrarchemie-Sparte ins Auge fassen könnte. Diese und andere Ideen für strategische Überarbeitungen sollten noch in diesem Monat auf dem Kapitalmarkttag vorgestellt werden, hiess es in dem Bericht. Dazu könnten auch Veränderungen für die Bereiche Batteriematerialien und Beschichtungen gehören. BASF wollte dazu keine Stellungnahme abgeben.

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14:25

Spekulationen auf einen in Gang kommenden Trennungsprozess für einige seiner Marken heben die Titel des britischen Konsumgüterkonzerns Reckitt Benckiser auf ein Sechs-Monats-Hoch. Die Aktien gewinnen bis zu 3,3 Prozent auf 4760 Pence.

Einem Bericht der Agentur Bloomberg zufolge ist der Konzern in ersten Gesprächen mit möglichen Bietern für Haushalts-Vermögenswerte, die mehr als sechs Milliarden Pfund (7,1 Milliarden Euro) wert sein könnten. Beratend stünde Morgan Stanley zur Seite, um Optionen für die Lufterfrischermarke Air Wick und den Reiniger Cillit Bang auszuloten. Mit Goldman Sachs kümmere sich der Konzern um den Babynahrungshersteller Mead Johnson.

Reckitt hat die nicht zum Kerngeschäft gehörende Marken ins Schaufenster gestellt und will sich bis Ende 2025 nach eigenen Angaben von einigen trennen. Damit soll das Portfolio deutlich geschärft und die Organisation vereinfacht werden, um Wachstum und Wertschöpfung zu beschleunigen.

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14:00

Die Aktien des Weltraumforschungsunternehmens Intuitive Machines steigen um mehr als 50 Prozent im vorbörslichen Handel, nachdem das Unternehmen einen Near Space Network-Vertrag mit der Nasa abgeschlossen hatte. 

Intuitive Machines teilte am Dienstag mit, dass die Nasa dem Unternehmen einen Vertrag über ein Near Space Network für Kommunikations- und Navigationsdienste für Missionen in der nahen Weltraumregion erteilt hat.

Der Vertrag hat eine Grundlaufzeit von fünf Jahren mit einer zusätzlichen fünfjährigen Optionsfrist und einem potenziellen Höchstwert von 4,82 Milliarden Dollar. Im Rahmen dieses Vertrags wird das Unternehmen Relaissatelliten entsenden und Kommunikations- und Navigationsdienste für die Artemis-Kampagne der NASA erbringen. Das Ziel des Artemis-Programms ist der Aufbau einer langfristigen Präsenz auf dem Mond.

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13:25

Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren vor dem Start im Minus: 

Dow Jones Futures: +0,11 Prozent
S&P 500 Futures: +0,16 Prozent
Nasdaq Futures: +0,24 Prozent

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11:45

Den Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch vor der US-Zinsentscheidung etwas der Mut verlassen. Insbesondere über die Höhe der fest eingeplanten Zinssenkung herrscht eine ungewöhnlich hohe Unsicherheit. Vom Markt wird einem Zinsschritt in Höhe von 50 Basispunkten immer noch eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit beigemessen, während Ökonomen angesichts zuletzt robuster US-Daten eher vorsichtig sind und lediglich 25 Basispunkte erwarten.

Rund 9 Stunden vor der Zinsentscheidung in den USA zeigt das «Fed Watch Tool» der CME eine Wahrscheinlichkeit von immer noch 61 Prozent für einen grossen Zinsschritt an - vor einer Woche konnten sich dies lediglich 14 Prozent der Marktteilnehmer vorstellen. Je näher das Grossereignis rücke, desto nervöser gehe es zu. «So oder so dürften die Anleger über die lang ersehnte Zinswende erleichtert sein», sagte ein Börsianer. Allerdings müsse sich zeigen, ob Fed-Chef Jerome Powell der Spagat zwischen einer den Markt zufriedenstellenden Lockerung und gleichzeitig der Vermeidung von Rezessionsängsten gelingt. Im Hintergrund schwelt derweil der Nahost-Konflikt weiter und hat nach der Explosion hunderter Funkempfänger im Libanon eine neue Eskalationsstufe erreicht.

Der Schweizer Leitindex SMI fällt gegen 11:45 Uhr um 0,7 Prozent auf 11'962 Punkte und damit unter die Marke von 12'000 Zählern. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, verliert 0,8 Prozent auf 1948 und der breiter gefasste SPI 0,6 Prozent auf 15'928 Zähler.

Schlusslicht bilden die Aktien von Lonza (-2,8 Prozent). Händler verweisen auf eine Abstufung durch die Analysten von Intron Health. Auch Sonova (-1,6 Prozent) leiden unter einer negativen Barclays-Studie. Die Analysten sehen die positiven Aspekte für den Hörgerätespezialisten ausreichend im Kurs eingepreist. Seit dem starken Kursplus Anfang August geht den Titeln laut Händlern zunehmend «die Luft aus».

Im Zuge der allgemeinen Marktschwäche geben auch Novartis (-0,4 Prozent) ihre frühen Kursgewinne wieder ab. Dabei gab es positive Nachrichten vom Pharmakonzern - sowohl zum Krebsmedikament Kisqali als auch zum MS-Mittel Kesimpta. Derweil halten sich die Genussscheine von Konkurrent Roche mit 0,15 Prozent knapp im Plus. Das dritte Schwergewicht Nestlé (-0,7 Prozent) gibt indes ebenfalls nach.

Unter den wenigen verbliebenen Gewinnern sind noch Sandoz (+0,2 Prozent) und Julius Bär (+0,2 Prozent) zu finden.

In der zweiten Reihe fallen Meyer Burger (-6,5 Prozent) nach einer angekündigten Restrukturierung und dem Wechsel des CEO auf. Analysten fragen sich, ob die eingeleiteten Schritte für das Überleben des Unternehmens ausreichen oder ob die Rosskur zu spät komme.

Im Blick stehen auch Hochdorf (+2,2 Prozent) mit der ausserordentlichen Generalversammlung. Dort steht der umstrittene Verkauf des operativen Geschäfts auf der Traktandenliste.

Derweil reagieren AMS Osram (+4,6 Prozent) positiv auf ein Interview der «Finanz und Wirtschaft» mit CFO Rainer Irle. Der Technologiekonzern stehe nach der Kapitalerhöhung im vergangenen Jahr nun finanziell gut da, sagte er der Zeitung.

Zahlreiche Unternehmen präsentieren sich unterdessen an der Investora-Anlegerkonferenz in Zürich. So sieht sich Meier Tobler (-0,8 Prozent) in der Phase der Normalisierung, Valiant (-0,1 Prozent) will einfacher und rentabler werden, der grösste Schweizer Baukonzern Implenia (-0,8 Prozent) sieht sich gut positioniert und die Cembra Money Bank (-0,7 Prozent) will die Investoren mit einer guten Dividende erfreuen.

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11:25

Ein Medienbericht über mögliche Preissenkungen für die Abnehmspritze von Novo Nordisk in den USA drückt die Aktie. Die Titel des dänischen Pharmakonzerns geben in Kopenhagen zwei Prozent nach.

Das Medikament Ozempic sei «sehr wahrscheinlich» eines der nächsten Präparate, die die US-Regierung für Preisverhandlungen im Visier habe, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf einen Novo-Nordisk-Manager. Ein Teil des Programms der US-Regierung zur Bekämpfung der Inflation ermöglicht es den Gesundheitsbehörden, über die Preise für besonders teure verschreibungspflichtige Medikamente zu verhandeln.

Analysten gehen davon aus, dass Ozempic im Jahr 2027 in die Liste aufgenommen wird. «Wir können nicht darüber spekulieren, welche Medikamente für künftige Verhandlungen ausgewählt werden», teilte Novo in einer E-Mail an Reuters mit. «Wir haben uns der staatlichen Preisfestsetzung in den USA widersetzt und haben ernsthafte Bedenken, wie das Gesetz umgesetzt wird.»

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11:00

Die Valoren von Lonza notieren am Mittwoch knapp 2,5 Prozent im Minus und bilden damit das Schlusslicht im SMI. Gründe für die Gewinnmitnahmen sind gemäss der Nachrichtenagentur AWP die Publikation einer negativen Studie.

Mit dem heutigen Kursrückgang legen die Lonza-Titel eine Verschnaufpause ein. Seit Ende 2023 sind die Aktien des Pharmakonzerns von etwa 320 Franken auf 525 Franken angestiegen. Das entspricht einem Kursplus von mehr als 60 Prozent. 

Auf die generell positiven Aussichten wies just am Dienstag die US-Investmentbank Stifel mit einem Update zum europäischen Pharmamarkt hin. Gemäss Stifel ist Lonza gut positioniert, nachdem das US-Repräsentantenhaus den Biosecure-Gesetzentwurf verabschiedet hat. Gleichzeitig hängt gemäss den Analysten aber alles von Vacaville ab. Auch gefällt Stifel Lonzas Positionierung gegenüber dem verstärkten Outsourcing von Pharmazeutischen Biologika sehr gut. An der Investorenveranstaltung im Dezember erhofft sich die Investmentbank genaue Details der Margenkonsolidierung von Vacaville.
 

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10:45

Neue Kursziele für Schweizer Aktien:

Clariant: Goldman Sachs senkt auf 14,90 (16,10) Fr. - Buy

DKSH gesenkt auf Neutral; Ziel 70 Franken: BNPP Exane

Feintool: Kepler Cheuvreux senkt auf 18,50 (21) Fr. - Hold

Givaudan: Stifel erhöht auf 4400 (4200) Fr. - Hold

Givaudan: UBS erhöht auf 4500 (4200) Fr. - Neutral

Sonova: Barclays senkt auf 310 (320) Fr.

Sonova: Barclays senkt auf Equal Weight (Overweight)

Swiss Re: Goldman Sachs nimmt mit Neutral wieder auf - Ziel 127 Fr.

Zurich Insurance: GS nimmt mit Neutral wieder auf - Ziel 522 Fr.

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10:30

Die britische Inflation ist im August unverändert geblieben und dürfte vorerst keine neue Zinssenkung nach sich ziehen. Die Verbraucherpreise lagen wie im Juli und wie erwartet um 2,2 Prozent höher als im Vorjahresmonat, wie das nationale Statistikamt ONS am Mittwoch mitteilte. «Die heutigen Daten werden die Bank von England morgen wahrscheinlich nicht zu einer weiteren Zinssenkung bewegen», sagte Yael Selfin, Chefökonomin bei KPMG in Grossbritannien. Denn die Notenbank BoE dürfte über die Gesamtinflation hinaus auch die anhaltend hohe Teuerung bei Dienstleistungen im Auge haben. Die Inflation im Service-Sektor gilt als wichtiger Indikator für den Preisdruck im Inland und stieg auf 5,6 Prozent, nach 5,2 Prozent im Juli.

Die BoE hat die Zinsen am 1. August erstmals seit der Corona-Krise 2020 auf fünf Prozent gesenkt und entscheidet am Donnerstag erneut über ihre Geldpolitik. Die Notenbanker hatten für August eine Inflation von 2,4 Prozent erwartet und prognostizieren, dass die Jahresteuerung bis Ende 2024 auf etwa 2,75 Prozent steigen wird. 

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10:00

Die Ölpreise sind am Mittwoch gesunken und haben damit die Erholung der vergangenen Handelstage vorerst gestoppt. Am Morgen kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 73,24 US-Dollar. Das waren 46 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober fiel um 47 Cent auf 70,72 Dollar.

Am Markt wurde auf einen Anstieg der US-Ölreserven verwiesen, der die Notierungen belastet habe. Der Interessenverband American Petroleum Institute (API) hatte in der vergangenen Woche einen Zuwachs der amerikanischen Lagerbestände an Rohöl um zwei Millionen Barrel verzeichnet. Am Nachmittag werden die offiziellen Daten der US-Regierung zur Entwicklung der Ölreserven erwartet, die für neue Impulse sorgen könnten.

Darüber hinaus warten die Anleger auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed, die am Abend auf dem Programm steht. Nach Hinweisen aus den Reihen der US-Notenbank gilt als sicher, dass die Fed die Zinswende einläutet und die Leitzinsen erstmals seit der Inflationswelle senken wird. Allerdings ist unklar, wie stark der Zinsschritt ausfallen wird, was für Spannung an den Finanzmärkten sorgt.

Seit etwa einer Woche sind die Ölpreise tendenziell gestiegen. Sie konnten in dieser Zeit aber nur einen Teil der kräftigen Verluste wettmachen, die Ende August und Anfang September angefallen waren, als Sorgen über eine zu schwache Nachfrage in China und den USA die Ölpreise stark belastet hatten.

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09:40

Der Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch nur wenig verändert in den Handel gestartet. Alle Welt wartet auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Abend. Insbesondere über die Höhe der Zinssenkung herrscht eine ungewöhnlich hohe Unsicherheit. Während der Markt einen grossen Zinsschritt um 50 Basispunkte quasi bereits eingepreist hat, sind Ökonomen deutlich skeptischer und gehen eher von 25 Basispunkten aus. So oder so werden die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell «das Zünglein an der Waage» sein, erwarten Börsianer.

Denn ein kleiner Zinsschritt könnte zu einer Enttäuschung für die Märkte werden, ein grosser hingegen Sorgen um den Zustand der US-Wirtschaft schüren. «Wie viel Lockerung ist genug», fragt denn auch beispielsweise die Commerzbank. Unter dem Strich muss Powell wohl einen Spagat schaffen, der sowohl den Markt zufriedenstellt als auch die Zuversicht in die US-Wirtschaft stärkt.

Der Schweizer Leitindex SMI steht um 9:36 Uhr mit -0,06 Prozent auf 12'040 Punkte unverändert. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, fällt indes um 0,19 Prozent auf 1959, während der breiter gefasste SPI um 0,07 Prozent auf 16'010 Zähler steigt.

Die Titel des Hörgeräteherstellers Sonova (-1,6 Prozent) fallen nach eine Abstufung durch Barclays auf «Equal Weight». Lonza (-2,1 Prozent) werden ebenfalls von einer negativen Studie gebremst.

Derweil halten sich Novartis (+0,3 Prozent) unter den Gewinnern. Sowohl zum Krebsmedikament Kisqali als auch zum MS-Mittel Kesimpta gab es positive Nachrichten. Roche (+0,8 Prozent) führen den SLI an.

In der zweiten Reihe geben Meyer Burger ihre frühen Gewinne ab (-8,3 Prozent). Das Solarunternehmen beginnt eine umfassende Restrukturierung und tauscht die Führungsspitze aus.

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09:09

Der Schweizer Aktienmarkt wird sich am Mittwoch wie auch die übrigen Börsenplätze weltweit vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed in Zurückhaltung üben. Auch die Vorgaben aus Übersee sind wenig richtungsweisend: Die Wall Street schloss am Vorabend praktisch unverändert. Und die Erwartungen könnten kaum höher sein. So gilt der Start der Zinswende praktisch als ausgemacht und mittlerweile erwarten viele Marktbeobachter sogar eine deutliche Zinssenkung. Damit ist allerdings auch ein gewisses Enttäuschungspotenzial vorhanden.

Denn die jüngsten US-Konjunkturdaten präsentierten sich insgesamt recht stark, erst am Vortag sorgten robuste Detailhandelsumsätze und eine stärkere Industrieproduktion für eine gewisse Skepsis unter Ökonomen gegenüber einem grossen Zinsschritt um 50 Basispunkte. Denn damit würden die Notenbanker deutliche Sorgen am Zustand der US-Wirtschaft schüren. Dennoch zeigt das «Fed Watch Tool» der CME eine Wahrscheinlichkeit von 65 Prozent für eine Senkung in diesem Umfang an und damit deutlich mehr als noch vor einer Woche.

Der SMI notiert kurz nach 09:00 Uhr mit -0,04 Prozent auf 12'037 Punkte unverändert.

Novartis (+0,34 Prozent) könnten einen Blick wert sein. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat das Medikament Kisqali für die Behandlung von Patientinnen mit einer bestimmten Form von Brustkrebs im Frühstadium zugelassen.

Im Fokus von Goldman Sachs steht der Versicherungssektor. So nehmen die Experten die Bewertung für die Swiss Re (+0,43 Prozent) und Zurich (+0,12 Prozent) jeweils mit «Neutral» wieder auf. An sich stünden beide Unternehmen gut da, es gebe aber unter den europäischen Wettbewerbern bessere Chancen für Anleger.

Einzig Sonova (-0,8 Prozent) werden im SMI von einer Studie gebremst. Barclays senkt die Einstufung auf «Equal Weight», da die positiven Aspekte bereits im Kurs eingepreist seien.

Das Solarunternehmen Meyer Burger (bisher keinen Eröffnungskurs vorhanden) versucht mit einer drastischen Umstrukturierung den Befreiungsschlag. In diesem Zusammenhang verlassen auch CEO Gunter Erfurt sowie CFO Markus Nikles das Unternehmen und es sollen rund 200 Stellen abgebaut werden.

In der zweiten Reihe rückt die ausserordentliche Generalversammlung bei Hochdorf (+5 Prozent) in den Fokus, bei der der umstrittene Verkauf des operativen Geschäfts auf der Traktandenliste steht.

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08:08

Der Schweizer Aktienmarkt (SMI) notiert im vorbörslichen Handel bei Julius Bär 0,08 Prozent höher bei 12'052,8 Punkten. Es befinden sich alle SMI-Titel ausser Sonova (-0,65 Prozent) in der Gewinnzone. Die Kursavancen belaufen sich auf zwischen 0,08 und 0,12 Prozent. 

Der breite Markt notiert ebenfalls leicht im Plus. Die grössten Kursveränderungen weisen Osram (+0,4 Prozent) und OC Oerlikon (+0,13 Prozent) auf. Die Valoren von Idorsia werden mit Verlusten gesehen (-0,06 Prozent).

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07:45

Am Devisenmarkt ist am Mittwoch kaum Bewegung zu erkennen. Anleger halten sich vor der Zinssitzung der US-Notenbank am Abend zurück. So tritt das Euro/Franken-Paar bei Kursen von 0,9402 mehr oder weniger auf der Stelle und auch Dollar/Franken bewegt sich mit zuletzt 0,8454 kaum. Die europäische Gemeinschaftswährung verharrt gegenüber dem US-Dollar ebenfalls bei Kursen um 1,1119.

Derzeit setzt der Markt auf eine kräftige Zinssenkung des Fed um 50 Basispunkte, Ökonomen zeigen sich indes skeptischer und halten zum Start der Zinswende einen Schritt um lediglich 25 Basispunkte für wahrscheinlicher. Ein grosser Zinsschritt dürfte den Dollar tendenziell unter Druck setzen.

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07:20

Am Mittwoch wird der europäische Stoxx 600 vorbörslich mit leichten Verlusten gesehen. Die Futures-Kontrakte notieren 0,14 Prozent tiefer. Der deutsche Dax wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge mit Verlusten (-0,2 Prozent) in den Handel starten.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert derweil vorbörslich bei der IG Bank 0,08 Prozent im Minus bei 12’031 Punkten.

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06:55

Meyer Burger kündigte am Mittwochmorgen ein umfassendes Restrukturierungsprogramm an, um zur Profitabilität zurückzukehren. 

Das Unternehmen strebt einen Umsatz von 350 bis 400 Millionen Franken und ein Ebitda im mittleren zweistelligen Millionenbereich bis 2026 an. Der Plan sieht eine Fokussierung auf die Produktionsstandorte in Thalheim und Goodyear vor, während die Technologieentwicklung in Hohenstein-Ernstthal erhalten bleibt. Die Umstrukturierung wird zu einer Reduzierung der globalen Belegschaft von etwa 1.050 auf 850 Mitarbeiter bis Ende 2025 führen. Zusätzlich prüft Meyer Burger den Verkauf von Technologie und Equipment an strategische Kunden sowie die Veräusserung weiterer Vermögensgegenstände zur Stützung der Liquidität.

Im Zuge der Restrukturierung gibt es bedeutende Änderungen in der Unternehmensführung. CEO Gunter Erfurt tritt zurück und verlässt das Unternehmen, wird aber dem Verwaltungsrat beratend zur Verfügung stehen. Franz Richter übernimmt als Verwaltungsratspräsident die Rolle des Geschäftsführers. Finanzchef Markus Nikles wird das Unternehmen Ende September 2024 verlassen. Die auf drei Mitglieder reduzierte Geschäftsleitung, bestehend aus Daniel Menzel (COO und Verkauf) und Katja Tavernaro (CSO), wird sich auf die schnelle Wiederherstellung der Profitabilität konzentrieren.

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06:10

Der SMI wird bei der IG Bank vorbörslich 0,01 Prozent tiefer bei 12'039 Punkten gesehen. 

Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Mittwoch verhalten in den Handel starten. Vor dem mit Spannung erwarteten Zinsentscheid der US-Notenbank am Abend (MEZ) dürften sich die Anleger zurückhalten. Auch die Vorgaben aus Übersee sind wenig richtungsweisend: Die Wall Street schloss am Vorabend praktisch unverändert.

Die Erwartungen an die Fed-Sitzung sind hoch. Trotz überwiegend starker US- Konjunkturdaten rechnen viele Marktbeobachter mit einer deutlichen Zinssenkung. Das "Fed Watch Tool" der CME zeigt eine Wahrscheinlichkeit von 65 Prozent für einen Zinsschritt um 50 Basispunkte an - deutlich mehr als noch vor einer Woche. Als Gründe werden die jüngste Abschwächung am US-Arbeitsmarkt und die tendenziell rückläufige Inflation genannt. Einige Analysten bleiben jedoch angesichts der robusten Detailhandelsumsätze skeptisch gegenüber einem derart grossen Zinsschritt.

In der Schweiz stehen keine wichtigen Konjunkturdaten an. Stattdessen richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Investora-Messe in Zürich, wo sich börsenkotierte Unternehmen Investoren und Analysten präsentieren. Zudem findet bei Hochdorf eine ausserordentliche Generalversammlung statt, bei der der umstrittene Verkauf des operativen Geschäfts auf der Traktandenliste steht. Kürzlich hatte Grossaktionär Newlat sein Kaufangebot von 93 Millionen Franken als verbindlich erklärt, während der Verwaltungsrat das Konkurrenzangebot von AS Equity Partners favorisiert.

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05:30

Die asiatischen Börsen können sich am Mittwoch von ihren jüngsten Verlusten erholen. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss 0,5 Prozent höher bei 32.896 Punkten. Unterstützung kam von einem schwächeren Yen und einer Erholung der Halbleiterwerte. Vor der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank im späteren Handelsverlauf blieb das Handelsvolumen jedoch dünn. Der breiter gefasste Topix notierte 0,4 Prozent höher bei 2565,25 Punkten. Die Börse in Shanghai notierte nahezu unverändert bei 2706,09 Punkten. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,1 Prozent auf 3163,28 Punkte. Hongkong und Südkorea blieben feiertagsbedingt geschlossen.

Unter den Einzelwerten legten die Aktien des Uniqlo-Mutterkonzerns Fast Retailing um 2,4 Prozent zu und waren damit der grösste Gewinner im Nikkei. Der auf Künstliche Intelligenz (KI) fokussierte Startup-Investor SoftBank stieg um 0,9 Prozent und der Hersteller von Chip-Testgeräten Advantest um 1,6 Prozent. Toyota gewann rund drei Prozent, Mazda 3,5 Prozent und Honda 2,1 Prozent. Die Anleger rechnen fest damit, dass die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell die geldpolitische Wende einleiten werden. Offen ist, ob die US-Notenbank den Leitzins um 25 oder 50 Basispunkte senken wird.

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05:10

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,7 Prozent auf 141,43 Yen und büsste damit rund ein Drittel seines Kursanstiegs vom Dienstag ein, als unerwartet robuste US-Einzelhandelsumsätze als Schwächung der Argumente für eine aggressive Lockerung der Geldpolitik durch die Fed gewertet wurden. Es werde erwartet, dass der Yen gegenüber dem Dollar schwächer tendiere, wenn die Zinssenkung der Fed geringer ausfalle als derzeit eingepreist, sagte Kazuo Kamitani von Nomura Securities. Der Dollar stieg leicht auf 7,0971 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent tiefer bei 0,8455 Franken. Gleichzeitig blieb der Euro nahezu unverändert bei 1,1124 Dollar und zog leicht auf 0,9407 Franken an.

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04:45

Am Rohstoffmarkt verbilligte sich das Rohöl der Nordseesorte Brent um 0,5 Prozent auf 73,32 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI notierte 0,5 Prozent schwächer bei 70,83 Dollar. «Die Märkte haben sich beruhigt, da die Sorgen über die Hurrikanschäden und die eskalierenden Spannungen im Nahen Osten eingepreist sind“, sagte Mitsuru Muraishi von Fujitomi Securities. »Die Anleger konzentrieren sich nun auf die Zinssenkungen der US-Notenbank, die die Kraftstoffnachfrage in den USA wieder ankurbeln und den Dollar schwächen könnten." Die Ölpreise dürften ihren Aufwärtstrend fortsetzen, nachdem Brent in der vergangenen Woche den niedrigsten Stand seit 2021 erreicht hatte.

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Die US-Börsen haben am Dienstag ihre Gewinne abgegeben und kaum verändert geschlossen. Damit zollten sie der jüngst guten Entwicklung vor dem US-Zinsentscheid ein wenig Tribut. Der Leitindex Dow Jones Industrial , der gleich zu Beginn erneut ein Rekordhoch erreicht hatte, sank letztlich um 0,04 Prozent auf 41.606,18 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es lediglich um 0,03 Prozent auf 5.634,58 Punkte hoch - er hatte im Handelsverlauf ebenfalls eine Bestmarke aufgestellt. Der vortags schwächelnde, technologielastige Nasdaq 100 gewann 0,05 Prozent auf 19.432,39 Punkte.

Die Anleger gehen weiter davon aus, dass die US-Notenbank Fed ihre geldpolitische Wende am Mittwoch mit einem grossen Zinssenkungsschritt von 0,5 Prozentpunkten einleiten wird. Daran änderten auch überwiegend starke heimische Konjunkturdaten nichts: Dessen ungeachtet wies das «Fed Watch Tool» der Optionsbörse CME zuletzt eine Wahrscheinlichkeit von 65 Prozent aus, dass die Fed ihre geldpolitische Wende mit einem grossen Zinssenkungsschritt von 0,5 Prozentpunkten einleiten wird. Der Wert liegt über dem Vortagsniveau - vor einer Woche betrug er lediglich 34 Prozent und vor einem Monat 25 Prozent.

Als Grund für die Erwartung einer deutlichen Zinssenkung führte Analyst Frank Wohlgemuth von der National-Bank die Abschwächung des US-Arbeitsmarktes an, die nach nunmehr zwei enttäuschenden Monatsberichten deutlicher werde. Auch ist die Inflation in den vergangenen Monaten tendenziell gefallen.

Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen ist skeptischer. Er verwies auf die entgegen den Erwartungen moderat gestiegenen Einzelhandelsumsätze. Nach dem soliden Start in das dritte Quartal habe sich die Konsumdynamik zwar verlangsamt. Seines Erachtens dienen die Zahlen insgesamt aber nicht zur Rechtfertigung eines grossen Lockerungsschrittes der Fed in dieser Woche.

Unter den Einzelwerten zogen am Dienstag die Aktien des erneuten Dow-Spitzenreiters Intel um weitere 2,7 Prozent an. Zu Wochenbeginn hatte der Halbleiterkonzern erst mit der Nachricht staatlicher Milliarden-Zuschüsse aus den USA gepunktet. Montag nach Börsenschluss kündigte er an, den Bau von Werken in Magdeburg sowie in Polen auf Eis zu legen. Die Projekte werden sich voraussichtlich um zwei Jahre verzögern. Zudem erweitert Intel die strategische Zusammenarbeit mit Amazons Cloud-Sparte AWS.

Für die Papiere von Microsoft ging es um 0,9 Prozent nach oben. Der Software-Konzern will eigene Aktien in Milliardenhöhe zurückkaufen und seinen Anlegern eine deutlich höhere Dividende auszahlen.

Bei Biontech konnten sich die Anleger nach einem guten Lauf über ein weiteres Kursplus von 1 Prozent freuen. Das Analysehaus Jefferies sprach eine Kaufempfehlung für die Anteilsscheine des Impfstoffherstellers aus und sieht im Antikörper BNT327 einen möglichen massiven Umsatztreiber. Experte Analyst Akash Tewari verwies auf ermutigende Studiendaten von Summit Therapeutics mit einem vergleichbaren Ansatz gegen Krebs. Biontech habe zudem genügend Barmittel, um parallel andere Wirkstoffkandidaten voranzutreiben. Vergangene Woche hatten die Biontech-Titel schon deutlich von hohen Erwartungen an neue Impfstoffe der Mainzer profitiert.

Der Euro konnte seine Erholungsrally zunächst nicht fortsetzen und sank auf 1,1116 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs davor auf 1,1139 (Montag: 1,1126) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8977 (0,8987) Euro gekostet.

US-Staatsanleihen gaben nach. Der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere (T-Note Future) sank um 0,19 Prozent auf 115,34 Punkte. Die Rendite von Anleihen mit dieser Laufzeit stieg im Gegenzug auf 3,65 Prozent.

(cash/AWP/Bloomberg/Reuters)