11:39

Die Schweizer Börse notiert gemessen am SMI praktisch unverändert. Der Leitindex steht bei 11'702 Punkten.

Konjunkturseitig wurde am Vormittag der in der Schweiz ebenfalls gut beachtete Ifo-index für die deutsche Wirtschaft publiziert. Die Stimmung dort hat sich im Dezember weiter verschlechtert, denn der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel auf den niedrigsten Wert seit Mai 2020 und dabei stärker als erwartet. Der hiesige Aktienmarkt zeigt sich dabei aber wenig beeinflusst. In Marktkreisen ist man sich weitgehend einig, dass es vor dem finalen Zinsentscheid der US-Notenbank vom morgigen Mittwoch kaum mehr zu grossen Ausreissern kommen wird. Ein weiterer Zinsschritt um 0,25 Prozentpunkte sei dabei weitgehend eingepreist, von Interesse werde allerdings sein, welche Hinweise das Fed für das Vorgehen im kommenden Jahr liefern wird.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, büsst 0,19 Prozent auf 1934,73 Punkte ein und der breit gefasste SPI 0,20 Prozent auf 15'548,83 Punkte. Im SLI kommen auf 19 Verlierer 11 Gewinner.

Die grössten Abgaben verzeichnen wie schon im Frühhandel Kühne+Nagel (-1,5 Prozent) und Lonza (-1,2 Prozent). Während sich beim Logistikkonzern damit die sehr schwache Entwicklung im Gesamtjahr in der Nähe des Jahrestiefs widerspiegelt, kommt es bei Lonza - dem voraussichtlich besten Wert unter den Blue Chips im Gesamtjahr - zu Gewinnmitnahmen.

Deutlichere Abgaben verzeichnen noch Partners Group (-1,0 Prozent) oder SIG (-0,8 Prozent).

Von den Schwergewichten geben Roche (-0,5 Prozent) und Novartis (-0,4 Prozent) etwas nach, wogegen die im Gesamtjahr so schwachen Nestlé (+0,1 Prozent) nach einem negativen Start knapp in die Gewinnzone vorgerückt sind. Nestlé haben allerdings in der Eröffnungsphase bei 73,98 ein neues Jahrestief markiert. Letztmals kosteten die Aktien 2018 weniger als 74 Franken.

Auch Sandoz (+0,2 Prozent) sind nach schwachem Start mittlerweile im positiven Bereich. Der Generikahersteller hat über weitere Schritte zur Beilegung alter US-Generika-Klagen und kartellrechtlicher Sammelklagen berichtet. So wurde mit einer Klägergruppe eine Vergleichsvereinbarung über 275 Millionen US-Dollar abgeschlossen und es wurden weitere Rückstellungen in Höhe von 265 Mio USD gebildet. Die Zürcher Kantonalbank etwa erachtet diese Nachrichten als kursneutral.

Weiter im Minus befinden sich Swiss Re (-0,3 Prozent). Zwar büssten die Titel bereits am Vortag etwas an Terrain ein, aber lediglich marginal. Die Kursgewinne von über 4 Prozent vom vergangenen Freitag im Zusammenhang mit den an einem Investorentag vorgestellten neuen Finanzzielen werden damit gut verteidigt, zumal am Vortag bei 134,30 Franken gar ein neues Jahreshoch erreicht wurde. Unterstützung kommt dabei von verschiedenen positiv gefärbten Analystenkommentaren.

Am meisten gesucht sind derzeit Logitech (+1,6 Prozent) mit Unterstützung der am Vorabend erneut starken Nasdaq, Richemont (+1,3 Prozent) und VAT (+1,1 Prozent).

Im breiten Markt fallen Siegfried um weitere 1,2 Prozent zurück, nachdem sie am Vortag im Zusammenhang mit einer Abstufung durch den Broker Stifel auf «Sell» bereits um beinahe 6 Prozent eingebrochen sind.

Swiss Steel (+22 Prozent) erholen sich auf tiefem Niveau weiter vom diesjährigen Absturz, nachdem die Eidgenössischen Räte die Vorlage zur Staatshilfe für angeschlagene Schweizer Stahl- und Aluminiumwerke bereinigt haben.

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09:34

Die Schweizer Börse fällt gemessen am Swiss Market Index 0,41 Prozent. Die Leitindex notiert bei 11'654 Punkten.

Der Schweizer Aktienmarkt startet am Dienstag also schwächer in die Sitzung. Nach dem verhaltenen Start in die Woche entfernt sich der SMI damit weiter von der Marke bei 11'700 Punkten. Die Vorgaben aus den USA dienen einmal mehr nicht als Stütze, weder als Absicherung nach unten, geschweige denn für einen Ausbruch nach oben. So hat der Dow Jones am Vortag zum achten Mal in Folge nachgegeben.

Das Jahresendrally scheine dieses Jahr auszufallen, lautet derzeit der Tenor an der Börse. Käme es noch zu einigen freundlichen Handelstagen vor dem Jahresende, würde damit wohl höchstens ein Teil der Verluste des Schlussquartals wieder aufgeholt. Grosse Bewegungen seien am heutigen Dienstag auch wegen des Zinsentscheids der US-Notenbank vom morgigen Mittwoch nicht zu erwarten.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,50 Prozent auf 1928,82 Punkte und der breit gefasste SPI 0,49 Prozent auf 15'503,65 Punkte. Im SLI kommen auf 26 Verlierer 4 Gewinner.

Etwas im Blick stehen zu Handelsbeginn Sandoz, welche nach einem volatilen Auftakt derzeit 0,4 Prozent tiefer stehen. Der Generikahersteller hat über weitere Schritte zur Beilegung alter US-Generika-Klagen und kartellrechtlicher Sammelklagen berichtet. So wurde mit einer Klägergruppe eine Vergleichsvereinbarung über 275 Millionen US-Dollar abgeschlossen und es wurden weitere Rückstellungen in Höhe von 265 Mio USD gebildet.

Deutlicher geben Lonza (-1,8 Prozent) sowie Kühne+Nagel (-1,3 Prozent) am Tabellenende ab. Während beim voraussichtlichen Jahressieger unter den Blue Chips, Lonza, Gewinne mitgenommen werden, ist die Entwicklung bei der Aktie des Logistikers eine Fortsetzung des sehr schwachen Gesamtjahres.

Schwach zeigen sich auch Roche (-1,0 Prozent) und Novartis (-0,9 Prozent), wogegen Nestlé (+0,1 Prozent) nach einem schwachen Start mit einem neuen Jahrestief bei knapp unter 74 Franken mittlerweile leicht ins Plus vorgerückt sind.

Etwas fester stehen zudem Logitech (+0,5 Prozent).

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09:21

Der Dollar zieht gegenüber dem Franken auf 89,70 Rappen an. Das ist der höchste Stand des Greenbacks seit Juli. 

Auch zum Euro gibt der Franken nach. Die europäische Gemeinschaftswährung notiert bei 94,16 Rappen, dem höchsten Stand seit Anfang November.

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09:11

Der Swiss Market Index (SMI) steht 0,53 Prozent tiefer bei 11'640 Punkten. Unter Druck stehen Lonza (-1,32 Prozent), Kühne+Nagel (-1,12 Prozent), Roche und Novartis (je -0,9 Prozent). Logitech (+0,73 Prozent), Swiss Life (+0,17 Prozent) und Nestlé (+0,03 Prozent) verzeichnen leichte Gewinne.

Der Swiss Performance Index (SPI) fällt 0,42 Prozent auf 15'514 Punkte. Hochdorf (-8,2 Prozent), Wisekey (-5,6 Prozent) und Meyer Burger (-4,6 Prozent). Zu den Gewinnern zählt die Immobiliengesellschaft Plazza (+2,2 Prozent) und Molecular Partners (+2,7 Prozent). 

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08:10

Der SMI steht im vorbörslichen Handel bei Julius Bär 0,09 Prozent im Minus.

Einzig Nestlé (+0,34 Prozent) und Swiss Re (+0,4 Prozent) befinden sich im Plus. Alle anderen 18 SMI-Titel büssen ein.

Auch der breite Markt mit dem Schweizer Midcaps verliert, und zwar 0,15 Prozent. Nur Sandoz verzeichnet ein Plus (+0,27 Prozent). Unter Druck steht hingegen insbesondere Idorsia (-0,58 Prozent).

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07:40

In Erwartung der nahenden Zinsentscheidung der US-Notenbank decken sich Anleger am Dienstag mit Dollar ein. Der Index auf die Weltleitwährung steigt um 0,2 Prozent.

Eine weitere Zinssenkung der Fed am Mittwoch gelte zwar als sicher, sagt Brent Donnelly, Chef des Research-Hauses Spectra Markets. Sie könnte sich aber besorgt über ein mögliches Wiederaufflammen der Inflation äussern und damit Spekulationen auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik den Wind aus den Segeln nehmen.

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07:36

Das Euro-Franken-Paar hält sich weiter im Bereich von 94 Rappen und damit klar höher als in den vergangenen Wochen. Zwar fiel es über Nacht zwischenzeitlich unter diese Marke, im frühen Geschäft wird der Euro indes zu 0,9401 gehandelt und damit kaum verändert zum Vorabend

Auch der US-Dollar kostet weiterhin klar mehr als noch vor dem grossen Zinsschritt der SNB am vergangenen Donnerstag. Über Nacht hat er auf 0,8955 von 0,8947 am Vorabend erneut minim zugelegt.

Die Valiant Bank relativiert allerdings die jüngste Bewegung des Frankens: Trotz der Zinsüberraschung habe sich der Franken nur leicht abgeschwächt, er könne gar gegen Jahresende bereits wieder aufwerten. Angesichts der mittlerweile feiertagsbedingt ausgedünnten Märkte könnte sich zudem auch die Volatilität in den kommenden Tagen erhöhen.

Gegenüber dem US-Dollar verharrt der Euro im Vorfeld der Zinssenkung der US-Notenbank vom Mittwoch im Bereich von 1,05. Derzeit liegt er mit 1,0498 leicht darunter, am Vorabend wurde er bei 1,0510 etwas darüber gehandelt.

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06:21

Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich bei der IG Bank 0,17 Prozent tiefer bei 11'667 Punkten.

Während die Agenda unternehmensseitig leer ist, veröffentlichen die ETH-Konjunkturforschungsstelle (KOF) sowie des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) am Dienstag ihre Konjunkturprognosen.

Die Blicke der Anleger richten sich derweil bereits auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am morgigen Mittwoch. Händler gehen mehrheitlich vor einer Senkung um 25 Basispunkten aus, sodass der geldpolitische Schlüsselsatz bei einer Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent zu liegen kommen dürfte.

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05:33

Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien:

- Nestlé: Goldman Sachs nimmt wieder auf mit Buy; Kursziel 86 Franken
- Barry Callebaut: Barclays stuft mit Overweight ein; Kursziel 1750 (1800) Franken
- Flughafen Zürch: HSBC stuft mit Reduce ein; Kursziel 181 (177) Franken
- Logitech: Bank of America geht auf Neutral; Kursziel 80 (98) Franken
- Mobilezone: Research Partners stuft mit Halten ein; Kursziel 11 (15,50) Franken
- Oerlikon: Octavian stuft mit Kaufen ein; Kursziel 5 (6,20) Franken
- Sika: Citi stuft mit Neutral ein; Kursziel 250 (275) Franken
- Swiss Re: Goldman Sachs stuft mit Neutral ein; Kursziel 136 (134) Franken
- Swiss Re: Vontobel stuft mit Buy ein; Kursziel 154 Franken
- Zehnder: Vontobel stuft mit Buy ein; Kursziel 62 (68) Franken

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04:53

Die Anleger in Asien halten sich am Dienstag vor den anstehenden Zinsentscheidungen wichtiger Notenbanken zurück. In Tokio stieg der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um 0,2 Prozent auf 39'518,00 Punkte, der breiter gefasste Topix notierte nahezu unverändert bei 2740,26 Punkten.

Positive Impulse kamen von einem schwächeren Yen und Kursgewinnen an der US-Technologiebörse Nasdaq. In China belasteten hingegen die mauen Konjunkturdaten vom Montag weiterhin die Stimmung. Die Börse in Shanghai verlor 0,6 Prozent auf 3366,89 Punkte. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,3 Prozent auf 3925,19 Punkte. «Weitere Konjunkturmassnahmen sind dringend notwendig», sagte Tony Sycamore von der Bank IG. «Sie sind aber unwahrscheinlich, bevor die Details zu den US-Zöllen auf chinesische Waren Anfang nächsten Jahres bekannt werden.»

Bei den Einzelwerten in Japan stachen die Aktien von SoftBank mit einem Plus von 3,83 Prozent hervor, nachdem der designierte US-Präsident Donald Trump Investitionen des Technologieinvestors in Höhe von 100 Milliarden Dollar in den USA in Aussicht gestellt hatte. Zojirushi legte um beachtliche 12,88 Prozent zu, nachdem der Haushaltsgerätehersteller seine Gewinnprognose angehoben hatte. Dagegen musste Advantest, ein Hersteller von Chip-Testgeräten, Einbussen von 4,6 Prozent hinnehmen.

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03:27

Im asiatischen Devisenhandel gab der Dollar leicht um 0,1 Prozent auf 153,92 Yen nach. Der Yen blieb unter Druck, da die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung durch die Bank of Japan (BOJ) am Donnerstag als gering eingeschätzt wird. Die Mehrheit der von Reuters befragten Analysten erwartet eine Beibehaltung des aktuellen Zinsniveaus.

Gegenüber dem Yuan legte der Dollar leicht auf 7,2834 zu. Auch zum Schweizer Franken legte er moderat zu und notierte bei 0,8946 Franken. Der Euro zeigte sich weitgehend stabil bei 1,0513 Dollar und gewann leicht auf 0,9405 Franken.

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02:41

Die Ölpreise präsentierten sich am Dienstag nahezu unverändert: Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent wurde mit 73,84 Dollar gehandelt. Die US-Sorte WTI notierte mit einem leichten Rückgang von 0,2 Prozent bei 70,60 Dollar. Angesichts der verhaltenen Nachfrage aus China blieben die Anleger zurückhaltend.

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01:13

Der Bitcoin hat am Montag seine Rekordrally ausgeweitet. Der Kurs der ältesten und bekanntesten Kryptowährung stieg auf der Handelsplattform Bitstamp am Abend bis auf 107'821 US-Dollar. Zuletzt gab der Kurs wieder etwas nach, lag aber mit rund 106'000 Dollar immer noch deutlich über der runden Marke von 100'000 Dollar.

Der Bitcoin befindet sich seit knapp zwei Jahren in einem Aufwärtstrend, der den Kurs von weniger als 20'000 Dollar auf sechsstellige Höhen gebracht hat. Jüngster Treiber der Rally ist die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten. Seitdem hat der Kurs um rund die Hälfte zugelegt. Trump gilt als Befürworter von Kryptowährungen.

«Insbesondere die Aussicht auf Einführung strategischer Bitcoin-Reserven ist Wasser auf die Mühlen der Anleger», schrieb Marktanalyst Timo Emden von Emden Research. Trump dürfte zwar bis zum Einzug in das Weisse Haus Investoren mit seinen Versprechen weiter bei Laune halten. Damit aber könnte auch das Enttäuschungspotenzial weiter wachsen. Anleger sollen sich vor Augen halten, dass sämtliche Pläne nicht in Stein gemeisselt sind.

Zudem stützt die Erwartung auf weitere Leitzinssenkungen durch grosse Notenbanken den Bitcoin. Am Mittwochabend wird die US-Notenbank ihre Zinsentscheidung veröffentlichen. Es wird eine weitere Senkung um 0,25 Prozentpunkte erwartet. Für als riskant geltende Investments wie Kryptowährungen sind das gute Nachrichten, weil dadurch die Attraktivität von festverzinslichen Anlagen sinkt.

Auftrieb erhält der Bitcoin aktuell auch durch die Aussicht auf weitere Zukäufe der Kryptowährung durch den US-Softwarekonzern MicroStrategy . Der Unternehmenschef und Mitgründer Michael Saylor gilt als Hardcore-Bitcoiner und will seine Firma in ein Bitcoin-Unternehmen verwandeln.

Die Strategie von MicroStrategy scheint zumindest aktuell aufzugehen, wie die Aufnahme des Unternehmens in den technologielastigen US-Aktienindex Nasdaq 100 per 23. Dezember dieses Jahres zeigt. Der Schritt spiegele den Siegeszug von Bitcoin wider, fuhr Emden fort.

Der Marktwert des Bitcoins liegt einer Aufstellung des Anbieters Coinmarketcap.com zufolge derzeit bei knapp 2,1 Billionen Dollar. Das sind circa 56 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung von 3,7 Billionen Dollar aller etwas mehr als 10.000 Kryptowährungen.

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23:25

Zwei Tage vor dem finalen diesjährigen Zinsentscheid der US-Notenbank Fed ist am Montag die Rekordrally an der Nasdaq-Börse weiter gegangen. Während die dort versammelten Technologie-Aktien erneut favorisiert wurden, machten die Anleger weiterhin einen Bogen um die Standardwerte im Dow Jones Industrial .

Der Dow Jones verbuchte mit einem Abschlag von 0,25 Prozent auf 43'717,48 Punkte den achten Verlusttag in Folge. Der marktbreite S&P 500 dagegen kam mit 6'074,08 Punkten auf ein Plus von 0,38 Prozent. Die Gewinnerliste dominierte der Nasdaq-100-Index, der um 1,45 Prozent auf 22'096,66 Punkte anzog. Er sprang dabei erstmals über die Marke von 22'000 Zählern.

Laut den Experten der UBS «bleibt der Markt davon überzeugt, dass die Fed ihren Zinssatz in dieser Woche erneut senken wird». Denn Börsianer gehen mehrheitlich davon aus, dass die Notenbank dem Aktienmarkt mit einer nochmaligen Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte unter die Arme greift. Sinkende Zinsen verbilligen Kredite und können so über Investitionen die Wirtschaft ankurbeln.

Beim Zinsentscheid am Mittwoch werden aber auch Hinweise zur künftigen Geldpolitik im Fokus stehen, denn nicht wenige Experten befürchten, dass die Wirtschaftspolitik des designierten US-Präsidenten Donald Trump im kommenden Jahr die Inflation wieder anheizen und den Lockerungskurs der Fed damit bremsen könnte.

Technologiewerte gelten in einem Umfeld sinkender Zinsen gemeinhin als begünstigt, vor allem macht sich bei deren Kursanstieg aber weiter die Fantasie für Künstliche Intelligenz (KI) bemerkbar. Diesbezüglich treten die Aktien von Broadcom derzeit in die Fussstapfen des Anleger-Lieblings Nvidia : Schon am Freitag waren sie nach einem starken Quartalsbericht um fast ein Viertel nach oben geschnellt und liessen nun auf ihrem Rekordlauf ein Plus von elf Prozent folgen.

Der Nvidia-Kurs dagegen sank um 1,7 Prozent und erreichte zeitweise den niedrigsten Stand seit Mitte Oktober. Nvidia war zuletzt zeitweise zum wertvollsten Börsenunternahmen der Welt aufgestiegen, wurde aber mittlerweile wieder von Apple abgelöst. Die Aktien des iPhone-Herstellers erreichten ein Rekordhoch, genauso wie Amazon , Alphabet und Tesla aus dem Kreis der sogenannten «Magnificent 7».

In den Blick der Nasdaq-Anleger rückte ausserdem die für den 23. Dezember beschlossene Neubesetzung des Nasdaq 100. Ihren Platz im Index räumen müssen der Impfstoffhersteller Moderna , der Gentechnikgeräte-Hersteller Illumina und der Rechenzentrumsausrüster Super Micro Computer . Neu aufgenommen werden dagegen das Datenanalyse-Unternehmen Palantir , der Polizei-Ausrüster Axon sowie der Softwarehersteller MicroStrategy . Eindeutige Kursreaktionen hatten die Neubesetzungen jedoch nicht zur Folge.

MicroStrategy waren lange Zeit sehr gefragt, denn die Aktien gelten unter Börsianern «als eine gehebelte Wette auf den Bitcoin» und profitierten so davon, dass die Kryptowährung bei fast 108.000 Dollar ein erneutes Rekordhoch markierte. Am Ende allerdings gingen die Gewinne verloren. Andere einschlägige Krypto-Aktien wie Riot Platforms oder Coinbase gewannen allerdings bis zu acht Prozent an Wert.

Einen Abschlag von fast vier Prozent mussten die Anleger von Ford einstecken, was deutlich mehr war als das Minus von 0,6 Prozent beim Konkurrenten General Motors (GM) in einem Sektor, der zuvor schon in Europa unter Druck geraten war. Analyst Philippe Houchois von Jefferies stufte Ford auf ein negatives Votum mit «Underperform» ab und gab seiner Präferenz für GM Ausdruck, denn hier blieb die Einschätzung neutral.

Die grösste positive Erscheinung im Dow waren die Honeywell-Aktien, die um 3,7 Prozent stiegen. Nachdem der Hedgefonds Elliott des aktivistischen Investors Paul Singer zuletzt eine Aufspaltung des Industriekonzerns gefordert hatte, gab das Unternehmen nun bekannt, dass es derzeit die strategischen Möglichkeiten für das Luft- und Raumfahrtgeschäft überprüft - mit einer erwogenen Abspaltung.

(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)