22:45
Der Leitindex Dow Jones Industrial hat am Mittwoch mit einem kräftigen Kurssprung eine sechstägige Verlustserie beendet. Die jüngsten Konjunktursorgen gerieten dies- und jenseits des Atlantiks in den Hintergrund, nachdem sich die britische Notenbank gegen den zuletzt drastischen Zinsanstieg am heimischen Kapitalmarkt gestemmt hatte. Auch andere wichtige US-Börsenbarometer legten deutlich zu.
Der Dow zog um 1,88 Prozent auf 29.683,74 Punkte an, nachdem er am Vortag noch zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit November 2020 gefallen war. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,97 Prozent auf 3719,04 Zähler nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 1,97 Prozent auf 11.493,83 Punkte.
Gestützt wurden die Kurse durch die Entwicklung in Grossbritannien. Dort hatte die Bank of England angekündigt, aufgrund von Marktstörungen bis Mitte Oktober langlaufende Staatsanleihen zu kaufen. Hintergrund sind die erheblichen Renditeanstiege in den vergangenen Tagen. Die jüngst vorgestellten Steuersenkungen der Regierung Liz Truss haben laut Experten Zweifel an der britischen Wirtschaftspolitik geweckt. Befürchtet werden ausufernde Staatsschulden und eine noch höhere Inflation.
Damit könnten die Briten auch den Weg für künftige Wendungen anderer Zentralbanken frei gemacht haben, schrieb Analyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets. Die sinkenden Wahrscheinlichkeiten für eine Zinserhöhung der US-Notenbank um 0,75 Prozentpunkte im November könnten ein weiterer Beleg dafür sein. Eventuell seien höhere Zinsen also bereits vollständig in die Kurse eingepreist, sodass auch die Talfahrt am Aktienmarkt bald ein Ende finden könnte.
Für viel Bewegung sorgten neue Studiendaten in der Pharmabranche. Der Konzern Biogen und sein japanischer Forschungspartner Eisai Co hatten mit Spannung erwartete Daten aus einer Studie mit dem neuen Alzheimer-Medikament Lecanemab veröffentlicht. Das Medikament kann demnach das Fortschreiten der Krankheit deutlich verlangsamen, die Unternehmen planen bereits den Zulassungsantrag.
In dem starken Marktumfeld zogen die Anteilscheine von Amazon um gut drei Prozent an. Der weltgrösste Online-Händler hatte bei seinem jährlichen Neuheiten-Event neben neuen Modellen seiner Echo-Lautsprecherreihe auch weitere Funktionen für den im vergangenen Herbst präsentierten Haushaltsroboter Astro vorgestellt.
Der Euro erholte sich deutlich von seinen jüngsten Verlusten und notierte zuletzt bei 0,9731 US-Dollar. Der Dollar büsste derweil auch gegenüber allen anderen wichtigen Währungen an Wert ein. Die als sicher geltende Weltleitwährung litt unter der wieder gestiegenen Risikofreude an den Börsen. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 0,9565 (Dienstag: 0,9644) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 1,0455 (1,0369) Euro.
Am US-Anleihemarkt fiel die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen auf 3,73 Prozent. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries stieg um 1,65 Prozent auf 112,72 Punkte.
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22:05
Der Dow stieg bis Börsenschluss in New York um 1,88 Prozent auf 29.683,74 Punkte, nachdem er am Vortag noch zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit November 2020 gefallen war. Damit konnte das Börsenbarometer eine sechstägige Verlustserie beenden.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,97 Prozent auf 3719,04 Zähler nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann ebenfalls 1,97 Prozent auf 11.493,83 Punkte.
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21:30
US-Staatsanleihen sind am Mittwoch kräftig gestiegen. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) legte um 1,78 Prozent auf 112,86 Punkte zu. Zehnjährige Staatsanleihen rentierten nur noch mit 3,71 Prozent. Zuvor war am US-Anleihemarkt die Rendite in der zehnjährige Laufzeit zeitweise bis auf vier Prozent gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit 2010.
Für Beruhigung an den internationalen Anleihemärkten sorgte, dass sich die britische Notenbank nun gegen den zuletzt drastischen Zinsanstieg am heimischen Kapitalmarkt stemmt. Aufgrund von Störungen in diesem Marktsegment will sie ab sofort Staatspapiere mit langer Laufzeit erwerben.
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20:55
Der Euro hat sich am Mittwoch im US-Handel kräftig von seinen jüngsten Verlusten erholt. Nachdem der Kurs im europäischen Geschäft zeitweise bis auf 0,9536 US-Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren gefallen war, setzte eine starke Gegenbewegung ein. Zuletzt stieg die Gemeinschaftswährung bis auf 0,9766 Dollar.
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19:30
Auf die Frage, ob der Aktienmarkt seine Gewinne verteidigen könne, erklärte Hugh Johnson, Chef-Volkswirt des Research-Hauses Johnson Economics: "Nun, vielleicht für ein paar Tage. Angesichts der wachsenden Sorgen um die Konjunktur können wir den Ausdruck 'über den Berg' noch nicht verwenden".
Die Titel von Biogen verbuchten dagegen mit einem Plus von zeitweise gut 43 Prozent den drittgrössten Kurssprung der Firmengeschichte. Ein Alzheimer-Medikament der Pharmafirma hat in einer Studie ermutigende Ergebnisse gezeigt. "Das Resultat war so gut, wie wir es erhoffen konnten", lobte Analyst Phil Nadeau vom Vermögensverwalter Cowen. Er traue dem Mittel Multi-Milliarden-Dollar-Umsätze zu. Im Windschatten der Biogen-Rally rückten die Titel der Rivalen AC Immune, Eli Lilly und Roche, die ähnlich wirkende Arzneien entwickeln, bis zu 21 Prozent vor.
Biogen rose the most intraday since June 2021 after a key clinical trial with its partner Eisai showed the therapy lecanemab slowed the progression of Alzheimer’s disease https://t.co/cipzLSx0LX
— Bloomberg (@business) September 28, 2022
Ein Kursrutsch bei Apple dämpfte ihre Kauflaune am Mittwoch allerdings etwas. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge strich Apple seine Pläne, die Produktion des iPhone 14 in der zweiten Jahreshälfte zu steigern. Das passe in das Bild, dass es den Unternehmen zunehmend schwer falle, ihre Gewinne zu halten, sagte Analystin Daniela Hathorn vom Online-Broker Capital.com. Apple-Aktien fielen daraufhin um knapp drei Prozent. Zulieferer wie Qualcomm, Skyworks oder Cirrus büssten bis zu 2,6 Prozent ein.
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19:05
Europas Aktienmärkte haben am Mittwoch anfänglich deutliche Verluste wettgemacht und sich ins Plus gerettet. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,20 Prozent höher bei 3335,30 Punkten, nachdem er im Tagesverlauf auf den tiefsten Stand seit November 2020 abgesackt war. Der französische Cac 40 legte um 0,19 Prozent auf 5765,01 Zähler zu und der britische FTSE 100 gewann 0,30 Prozent auf 7005,39 Punkte.
Der Bankensektor geriet aufgrund der Milliardenstrafen in den USA unter Druck. So fielen als schwächste Werte im EuroStoxx ING um 3,0 Prozent und BNP Paribas um 3,9 Prozent. Die US-Börsenaufsicht SEC hatte insgesamt 16 Unternehmen aus der Finanzbranche zu einer Strafe von gut 1,1 Milliarden Dollar (knapp 1,15 Milliarden Euro) verdonnert. Grund war die ungeregelte Kommunikation über Messenger-Dienste wie WhatsApp. Zum anderen mindert die schwächelnde Konjunktur die Aussicht auf Kreditgeschäfte.
Stahlwerte gingen infolge einer Studie der US-Bank JPMorgan auf Tauchstation. Der Analyst Luke Nelson geht davon aus, dass die Profitabilität der Branche in den kommenden drei bis vier Quartalen nochmals das Level der Corona-Tiefs von 2020 sehen wird. Sinkende Preise und steigende Kosten zehrten an den Gewinnen und die Volumina blieben bei schwacher Nachfrage der Auto- und Bauindustrie mau. Papiere von ArcelorMittal mussten einen Abschlag von 4,1 Prozent verkraften.
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18:30
Der Dax hat sich am Mittwoch im späten Handel aus dem Sumpf der Inflations-, Zins- und Konjunktursorgen vorerst befreit. Nachdem der deutsche Leitindex am Vormittag erstmals seit November 2020 unter die psychologisch bedeutende Marke von 12.000 Punkten gefallen war, konnte er am Nachmittag seine Verluste sukzessive reduzieren, die runde Marke wieder überschreiten und letztlich sogar ins Plus drehen. Am Ende gewann der Dax 0,36 Prozent auf 12.183,28 Punkte und schloss fast auf seinem Tageshoch. Der MDax verlor letztlich 0,07 Prozent auf 22.326,58 Zähler.
Börsianer machten zwei Gründe für die spätere Erholung aus: Die klaren Gewinne an der New Yorker Wall Street und die überraschend wieder aufgenommenen Anleihekäufe der Bank of England. "Dies ist ein erstes vorsichtiges Zeichen, dass die Zentralbanken in den nächsten Wochen kapitulieren und doch wieder zu Quantitative Easing (QE) zurückkehren könnten", kommentierte Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets.
"Damit könnten die Briten auch den Weg für künftige Wendungen anderer Zentralbanken frei gemacht haben. Und obwohl der Markt es vielleicht nur langsam begreift, könnte eine ähnliche QE-Neuauflage durch die Fed nur Wochen, wenn nicht Tage entfernt sein. Die sinkenden Wahrscheinlichkeiten für eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte im November könnten ein weiterer Beleg dafür sein. Eventuell sind höhere Zinsen also bereits vollständig in die Kurse eingepreist, sodass auch die Talfahrt am Aktienmarkt bald ein Ende finden könnte", sagte Oldenburger.
Bank of England stemmt sich gegen Zins-Turbulenzen https://t.co/OZ4m93Sh3K pic.twitter.com/B5F5fZMAGV
— cash (@cashch) September 28, 2022
Auf Unternehmensseite gab es heftige Kursverluste im Bankensektor, wie die 3,4 Prozent tieferen Papiere der Deutschen Bank als Dax-Schlusslicht zeigten. Der Finanzbranche setzte zu, dass insgesamt 16 von ihnen laut der US-Börsenaufsicht SEC gut 1,1 Milliarden US-Dollar an Strafe zahlen sollen. Ähnlich böse erwischte es die Titel der Commerzbank mit 3,7 Prozent Minus. Wie am Vorabend bekannt wurde, wird die polnische Tochter mBank das Geldinstitut im dritten Quartal wegen einer zusätzlich gebildeten Vorsorge von umgerechnet rund 490 Millionen Euro weiter belasten.
As Hurricane Ian’s intensity catapulted from a Category 3 to the brink of a Category 5 overnight, its strength now rivals the most intense hurricanes to ever strike the United States. https://t.co/5Cjtmki9yT pic.twitter.com/b4X1jQf4D8
— The Washington Post (@washingtonpost) September 28, 2022
Besonders düster sah es im Stahlsektor wegen einer Branchenstudie der US-Bank JPMorgan aus, die pessimistisch auf die Profitabilität von Stahlprodukten blickt. Für die Titel von Thyssenkrupp ging es um mehr als elf Prozent bergab, nachdem Analyst Luke Nelson die Bewertung mit "Underweight" wieder aufgenommen hat. Salzgitter büssten mehr als neun Prozent ein.
Zu den grösseren Gewinnern zählten Aktien aus dem Gesundheitsbereich. Allen voran galt dies für Morphosys mit einem Kurssprung von mehr als 20 Prozent. Nach einem Studienerfolg des US-Konzerns Biogen mit dem Alzheimer-Medikament Lecanemab zog Analyst James Gordon von JPMorgan auch positive Rückschlüsse für den Antikörper Gantenerumab, an dem das Unternehmen gemeinsam mit Roche forscht. Laut dem Experten verfolgt dieser den gleichen Mechanismus.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,01 Prozent am Vortag auf 2,21 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 1,03 Prozent auf 126,89 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,97 Prozent auf 138,23 Zähler.
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17:35
Der Leitindex SMI stieg um 0,93 Prozent auf 10'220 Punkte. Getragen wurde der Aufschwung von Werten aus dem Gesundheitsbereich, allen voran Roche. Das Pharmaschwergewicht zog zweitweise mehr als sechs Prozent auf den höchsten Stand seit zwei Monaten an und notierte zuletzt noch um 4,1 Prozent höher. Die Anleger griffen in der Hoffnung auf eine wirksame Alzheimer-Therapie zu, nachdem das Mittel Lecanemab des US-Biotechnologiekonzerns Biogen und seines japanischen Partners Eisai in einer grossen Studie bei Patienten im Frühstadium der Krankheit den kognitiven und funktionellen Verfall deutlich verlangsamt hatte. Roche entwickelt ein Alzheimermedikament mit einem ähnlichen Wirkmechanismus, zu dem die Ergebnisse klinischer Tests im vierten Quartal erwartet werden.
Dem Markt hinterher hinkten UBS und Credit Suisse mit Kursen um das Vortagesniveau. Die US-Börsenaufsicht SEC brummt 16 Wall-Street-Instituten eine insgesamt milliardenschwere Strafe wegen Mängeln bei der elektronischen Kommunikation auf. Für die UBS und die CS beträgt die Busse jeweils 200 Millionen Dollar.
Zum ausführlichen Tagesbericht geht es hier.
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16:05
Die Aktien von Apple rutschten um drei Prozent ab. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge strich der Elektronik-Konzern seine Pläne, die Produktion des iPhone 14 in der zweiten Jahreshälfte zu steigern. "Jede Schwäche bei der Nachfrage von Apple-Produkten hat grosse Auswirkungen auf andere Bereiche wie Computerchips und sogar die Aussichten für den Einzelhandel", sagte Patrick Armstrong, Chef-Anleger des Vermögensverwalters Plurimi. Die Papiere von Apple-Zulieferern wie Qualcomm, Skyworks oder Cirrus fielen um jeweils rund zwei Prozent.
Den Titeln von Biogen winkte dagegen mit einem Plus von 43 Prozent einer der grössten Tagesgewinne der Firmengeschichte. Ein Alzheimer-Medikament der Pharmafirma hat in einer Studie ermutigende Ergebnisse gezeigt. "Das Resultat war so gut, wie wir es erhoffen konnten", lobte Analyst Phil Nadeau vom Vermögensverwalter Cowen. Er traue dem Mittel Multi-Milliarden-Dollar-Umsätze zu. Im Windschatten der Biogen-Rally rückten die Titel der Rivalen AC Immune, Ely Lilly und Roche, die ähnlich wirkende Arzneien entwickeln, bis zu 19 Prozent vor.
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15:35
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14:00
Die Credit Suisse hat die Aktien des Pharmakonzerns Roche in ihre Liste der 30 aussichtsreichsten Schweizer Titel aufgenommen. Der Grund dafür sind erste positive Daten aus einer zulassungsrelevanten Alzheimer-Studie der Konkurrenten Eisai/Biogen, die den gleichen Ansatz wie Roche verfolgt. Dafür streichen die CS-Analysten die Aktien des Konkurrenten Novartis von der Liste.
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13:15
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13:00
Die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen klettern auf über 4 Prozent und erreichen damit den höchsten Stand seit Oktober 2008.
Nervosität steigt: Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen erreichen höchsten Stand seit 14 Jahren https://t.co/PtHhbAueGj pic.twitter.com/Kp0xbEwG2w
— cash (@cashch) September 28, 2022
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11:50
Der SMI sinkt mit 0,26 Prozent und steht bei 10'100 Punkten.
Die Stimmung an den Aktienmärkten ist zur Wochenmitte weltweit und damit auch an der Schweizer Börse im Keller. "Ein Ende des Bärenmarktes ist nicht in Sicht", meint ein Analyst. Gründe dafür seien die Inflationssorgen, die gestiegenen Zinsen und die drohende Rezession in vielen Teilen der Welt. "Alle Frühindikatoren stehen auf Rot", sagt ein Börsianer. Ein Lichtblick ist immerhin das SMI-Schwergewicht Roche, welches nach positiven Meldungen eines Konkurrenten zur Alzheimerforschung einen Kurssprung hinlegt und damit ein starkes Abgleiten des SMI in den negativen Bereich verhindert.
Unmittelbarer Auslöser für die sich gegenüber dem Vortag wieder verschlechterte Stimmung war eine Rede eines US-Notenbankers. Angesichts der weiterhin sehr hohen Inflation seien deutlich mehr Zinserhöhungen nötig, sagte er am Vorabend. "Diese Äusserungen kamen zu keinem guten Zeitpunkt; die Marktteilnehmer sind eh schon angesichts der Rezessionsangst nervös und äussert schreckhaft", so ein Analyst. Weitere Hiobsbotschaften waren das deutsche Konsumklima, welches auf ein Rekordtief abgestürzt ist, und die Mutmassungen über Sabotage an den Gas-Ostseepipelines. Im Verlauf des Tages stehen in den USA noch einige Konjunkturdaten auf der Agenda, welche aber als zweitrangig gelte.
Der Grund für das relativ gute Abschneiden des SMI und des SPI ist ein Kurssprung des Indexschwergewichts Roche, welches um 5,2 Prozent zulegt. Auslöser sind erste positive Daten aus einer zulassungsrelevanten Alzheimer-Studie der Konkurrenten Eisai/Biogen. Dieser verfolgt den gleichen Ansatz bei der Alzheimer-Therapie wie Roche. "Die Daten stärken eine seit langem bestehende Hypothese über die Behandlung der häufigsten Demenzursache", meint ein Börsianer. Studiendaten von Roche zum Wirkstoff Gantenerumab werden im Oktober oder November erwartet.
Meilenstein im Kampf gegen Alzheimer – auch Roche ist im Rennen https://t.co/6cLZxbq9CZ
— BILANZ (@BILANZ) September 28, 2022
Abgesehen von Roche verzeichnen bei den Blue Chips nur noch die defensiven Novartis (+0,5 Prozent) und Lonza (+2,7 Prozent) Gewinne. Letzteres wird auch mit den Alzheimer-News begründet. Denn der Forschungsdurchbruch wird nach Ansicht von Analysten die Nachfrage nach biologischen Kapazitäten in der gesamten Zuliefererbranche erhöhen.
Mit VAT (-6,1 Prozent) kommt ein weiterer Technologietitel unter die Räder. Neben der allgemeinen Technologieschwäche sei ein Kommentar des Brokers Stifel ein Grund dafür, ist am Markt zu hören. Trotz Abgaben von 57 Prozent seit Anfang Jahr gebe es keinen Grund, die Aktien nun zu kaufen, heisst es darin. Denn es sei zu befürchten, dass die schwache Nachfrage der Chipindustrie nach neuen Anlagen noch einige Zeit anhalten werde.
Stark abwärts geht es auch mit den Grossbankentiteln UBS (-3,2 Prozent) und CS (-7,3 Prozent). Ein Grund dafür sind die saftigen Bussen in den USA für die ungeregelte Kommunikation über Messenger-Dienste wie WhatsApp. Sowohl die US-Börsenaufsicht SEC als auch die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) verhängten Strafzahlungen für zahlreiche Finanzinstitute. Für UBS und CS summieren sich die Bussen insgesamt auf je 200 Millionen US-Dollar. Ein weiterer Grund für die Abgaben bei der CS seien aber nach wie vor auch Marktsorgen über eine mögliche Kapitalerhöhung, meinen Analysten.
Credit Suisse: Vontobel-Analyst erwartet Kapitalerhöhung von 4 Milliarden Franken https://t.co/0UfyAJzCuN pic.twitter.com/1g7jc0KvEl
— cash (@cashch) September 28, 2022
Starke Einbussen erleidet ausserdem Swiss Re (4,6 Prozent), welche vom Hurrikan "Ian" belastet werden. Dieser könnte am Mittwochabend (Ortszeit) in Florida auf Land treffen. Titel, die mehr als 3 Prozent einbüssen, sind ausserdem noch Swiss Life, Julius Bär, Richemont, Straumann und Holcim.
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11:00
Weitere neue Kursziele für Schweizer Aktien:
Credit Suisse: Vontobel senkt auf 4,00 (5,80) Fr. - Hold
Roche: Deutsche Bank senkt auf 300 (325) Fr. - Hold
Givaudan: Deutsche Bank senkt auf 3300 (3600) Fr. - Hold
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10:15
Die Aktien von Ams Osram stehen weiter unter Druck. Sie verlieren bis 8 Prozent auf 5,92 Franken. Im Tech-Sektor sorgen Spekulationen auf Nachfrageprobleme bei Apple für Unruhe. Einem Agenturbericht zufolge hat der US-Konzern seine Pläne einkassiert, die Produktion seines neuen Smartphones iPhone 14 in der zweiten Jahreshälfte um bis zu sechs Millionen Einheiten zu steigern.
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09:45
Strafzahlungen in den USA in Millionenhöhe lasten auf UBS und Credit Suisse. UBS sinken um 2,8 Prozent auf 14,18 Franken, CS geben gar um 4,6 Prozent auf 3,78 Franken nach. Grund für die Busse in den USA ist die ungeregelte Kommunikation über Messenger-Dienste wie WhatsApp. Sowohl die US-Börsenaufsicht SEC als auch die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) verhängten Strafzahlungen für zahlreiche Finanzinstitute. Für UBS und CS summieren sich die Bussen insgesamt auf je 200 Millionen US-Dollar.
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09:10
Der Swiss Market Index steigt nach Handelseröfffnung 0,6 Prozent. Verantwortlich dafür sind die Genusscheine von Roche, sie legen 6 Prozent zu. Lonza steigen 5 Prozent. Die Aktie von Credit Suisse verliert 3 Prozent und ist nur noch 3,86 Franken wert.
Roche-Titel steigen vorbörslich wegen positiver Alzheimer-Studie von Biogen https://t.co/ChKxHX2Ir7 pic.twitter.com/5Gu1WKMdRA
— cash (@cashch) September 28, 2022
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08:10
Breaking News: The pharmaceutical companies Biogen and Eisai said on Tuesday that a drug they are developing for Alzheimer’s disease had slowed the rate of cognitive decline in a large late-stage clinical trial.https://t.co/4uYWRy7zpo
— The New York Times (@nytimes) September 28, 2022
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07:40
Neue Kursziele für Schweizer Aktien:
Givaudan: UBS senkt auf 2870 (3180) Fr. - Sell
Hiag: Credit Suisse senkt auf 78 (88) Fr. - Underperform
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07:30
Auch zum Franken blieb der Euro unter Druck. Das Währungspaar fiel zeitweise wieder unter die Marke von 0,95, aktuell steht es mit 0,9504 wieder leicht darüber. Zum Dollar hingegen neigt der Franken wie der Euro zur Schwäche. Der USD/CHF-Kurs liegt aktuell bei 0,9950, nachdem er am Vortag noch grösstenteils bei der Marke von 0,99 gelegen hatte.
Die US-Währung erhält Auftrieb von der allgemein unsicheren Lage, da sie als weltweite Reservewährung gilt. Hinzu kommt der straffe geldpolitische Kurs der US-Notenbank Fed, die sich mit kräftigen Zinsanhebungen gegen die hohe Inflation stemmt. Der Euro wird seinerseits durch die Energiekrise in Europa und die schwachen Konjunkturaussichten belastet.
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06:15
Der Swiss Market Index wird bei der IG Bank 1,1 Prozent tiefer geschätzt. Am Dienstag hatte er 0,53 Prozent gewonnen.
Die Furcht vor weiteren deutlichen Zinserhöhungen belastet die Aktienmärkte weiterhin. Marktkommentatoren befürchten nun immer stärker eine "harte Landung" der US-Wirtschaft. Die Fed-Vertreter unterstrichen mit ihrer Rhetorik und den "Jumbo"-Zinserhöhungen, dass ihre erste Priorität bei der Kontrolle der Inflation liege - sogar potenziell auf Kosten einer Rezession, hiess es in einem Kommentar einer US-Grossbank vom Dienstag.
Für Verunsicherung droht auch die Situation am europäischen Gasmarkt, wo die Preise am Dienstag wieder stark anstiegen. Der russische Gaskonzern Gazprom hatte mit Sanktionen gegen den ukrainischen Gaskonzern Naftogaz
gedroht, der Transitgebühren für die Durchleitung von Erdgas erhält. Zudem sind an Dienstag in den beiden Ostsee Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 Lecks aufgetreten - Sabotage wird nicht ausgeschlossen.
Am Schweizer Markt bleibt es nachrichtenseitig ruhig. Die Aktionäre der Messegruppe MCH sollen an einer ausserordentlichen Generalversammlung der geplanten Kapitalerhöhung zustimmen.
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06:00
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 2,2 Prozent tiefer bei 25'985 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 1,7 Prozent und lag bei 1841 Punkten.
Die Börse in Shanghai lag 0,9 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,9 Prozent.
"Es ist nun deutlich, dass die Zentralbanken in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften den aktuellen Straffungszyklus zum aggressivsten seit drei Jahrzehnten machen werden", sagte Jennifer McKeown von Capital Economics. Dies möge zwar notwendig sein, um die Inflation einzudämmen, es werde aber mit erheblichen wirtschaftlichen Kosten verbunden sein. "Kurz gesagt, wir glauben, dass das nächste Jahr wie eine globale Rezession aussehen, sich wie eine globale Rezession anfühlen und sich vielleicht sogar wie eine anhören wird, also bezeichnen wir es jetzt auch so."
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05:45
The onshore yuan fell to the weakest level against the dollar since the global financial crisis in 2008, amid an incessant advance in the greenback and speculation China is toning down its support for the local currency https://t.co/JY8hYUQ4GY
— Bloomberg Markets (@markets) September 28, 2022
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02:00
Der Dow-Index fiel bis Handelsschluss um 0,43 Prozent auf 29.134,99 Punkte, nachdem er im frühen Handel noch um bis zu 1,36 Prozent gestiegen war. Es war der mittlerweile sechste Verlusttag in Folge. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,21 Prozent auf 3647,29 Zähler nach unten. Beide Indizes waren zwischenzeitlich auf den jeweils tiefsten Stand seit November 2020 abgesackt, bevor sie sich wieder etwas erholten. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 hingegen legte um 0,16 Prozent auf 11.271,75 Punkte zu. Tech-Werte waren bereits am Montag weniger stark als der Gesamtmarkt gefallen, nachdem die Experten der US-Bank JPMorgan in einer Studie von einem günstigen Einstiegspunkt für Anleger gesprochen hatten.
Angesichts der insgesamt immer noch trüben Konjunkturaussichten zählten konsumnahe Werte im Dow zu den grössten Verlierern. So büssten Coca-Cola, Procter & Gamble und McDonald's zwischen 2,6 und 2,9 Prozent ein.
Derweil ragten mit Lucid Group und Tesla zwei Hersteller von Elektroautos positiv hervor. So stiegen Tesla nach einem Bericht des Branchendienstes Electrek um zweieinhalb Prozent. Demnach habe das Unternehmen in einer E-Mail an die Angestellten angekündigt, in den letzten Tagen des dritten Quartals ein "sehr hohes Volumen an Fahrzeugen" ausliefern zu wollen.
(cash/Reuters/Bloomberg/AWP)
2 Kommentare
Ich weiss nicht, ob Träumen erlaubt ist auf diesem Kursniveau
Wieso nicht, das können Sie doch gut!? Noch anfangs August "sahen Sie ja voraus," dass Putin noch im August Europa mit Atomwaffen angreifen wird...