15:40

Die EZB sollte aus Sicht von Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau die Tür zu einer grösseren Zinssenkung im Dezember offenlassen. Aus heutiger Scht gebe es allen Grund die Zinsen am 12. Dezember nach unten zu setzen, sagte Villeroy am Donnerstag in einer Rede auf einer Veranstaltung der französischen Notenbank in Paris. «Das Ausmass der Kürzung sollte optional sein, abhängig von den eingehenden Daten, den Wirtschaftsprojektionen und unserer Risikoeinschätzung», sagte er.

Bis zur nächsten Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am 12. Dezember werden noch wichtige Wirtschaftsdaten veröffentlicht - darunter Inflationsdaten für die Euro-Zone im November. Zudem werden den Euro-Wächtern zu ihrem Dezember-Zinstreffen neue Konjunktur- und Inflationsprognosen der Volkswirte der Euro-Notenbanken vorliegen. Diese vierteljährlich erstellten sogenannten Projektionen sind eine wichtige Entscheidungshilfe für die Währungshüter. Aktuell wird unter den Währungshütern diskutiert wie weit und wie stark die Zinsen im Euroraum noch sinken sollen.

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15:35

Die Ölpreise sind am Donnerstag leicht gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostete am Nachmittag 73,30 US-Dollar und damit 47 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 38 Cent auf 69,10 Dollar.

Gestützt wurden die Ölpreise durch die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den Vereinigten Staaten. Die US-Regierung hatte am Mittwoch gemeldet, dass die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche um 1,8 Millionen Barrel gefallen seien. Analysten hatten nur einen Rückgang um 1,0 Millionen Barrel erwartet. Sinkende Reserven in der grössten Volkswirtschaft der Welt sorgen in der Regel für Auftrieb bei den Ölpreisen.

Marktbeobachter verwiesen aber auch auf ein vergleichsweise geringes Handelsvolumen am Ölmarkt. In den USA bleiben die Rohstoffmärkte wegen des Feiertags «Thanksgiving» geschlossen und fallen daher als Impulsgeber aus. Zudem hiess es, dass sich die Anleger vor einem Treffen des Ölverbunds Opec+ zurückhalten würden.

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15:30

Das Leben in Deutschland hat sich im November nochmals stärker verteuert. Mit 2,2 Prozent überschritt die jährliche Inflationsrate erstmals seit Juli wieder die Zwei-Prozent-Marke. Das hat das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten errechnet. Preistreiber bleiben Lebensmittel und Dienstleistungen. Von Oktober auf November sanken die Verbraucherpreise unterdessen um 0,2 Prozent.

Der Aufwärtstrend bei der jährlichen Teuerungsrate wird nach Einschätzung von Ökonomen in den nächsten Monaten anhalten. Die gute Nachricht für Verbraucherinnen und Verbraucher: Die Inflation dürfte dennoch auf vergleichsweise moderatem Niveau bleiben.

Der erneute Anstieg der Inflationsrate auf 2,2 Prozent dürfe nicht als Wiederaufflammen des Inflationsdrucks missverstanden werden, sagt Ökonom Sebastian Becker von Deutsche Bank Research. Zudem dämpfe die schwache Konjunktur die Teuerung. Ulrike Kastens, Ökonomin beim Deutsche-Bank-Fondsanbieter DWS, erwartet eine ähnliche Rate im Dezember.

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15:20

Der russische Präsident Wladimir Putin sieht in der starken Abwertung der Landeswährung Rubel keinen Grund zur Panik. Die teilweise starken Kursschwankungen seien auf Zahlungen an den Haushalt und saisonale Faktoren zurückzuführen, sagte Putin am Donnerstag im kasachischen Astana nach einem Gipfeltreffen mit Staats- und Regierungschefs eines Sicherheitsbündnisses ehemaliger Sowjetstaaten. Die Situation sei unter Kontrolle. Allein am Mittwoch war der Rubel um mehr als sieben Prozent eingebrochen und zum Dollar auf den tiefsten Stand seit März 2022 gefallen, kurz nach Beginn des Überfalls auf die Ukraine.

Durch das Eingreifen der Zentralbank wurde die Talfahrt vorerst gestoppt. Die Landeswährung wertete am Donnerstag zum Dollar um 2,6 Prozent auf 110,20 auf. Den Daten der Moskauer Börse (MOEX) zufolge konnte der Rubel auch im Vergleich zum chinesischen Yuan leichte Kursgewinne auf 14,60 verbuchen.

Neue US-Sanktionen gegen die Gazprombank hatten Panikkäufe auf dem Devisenmarkt ausgelöst. Dies sei der Grund für den Kursverfall des Rubel, sagte der Topmanager der russischen VTB-Bank, Dmitri Pjanow. Die russische Zentralbank hatte deshalb am Vorabend beschlossen, bis zum Jahresende keine Devisen mehr auf dem Inlandsmarkt zu kaufen. Das stützte den Rubel, der allein am Mittwoch noch um mehr als sieben Prozent abgewertet hatte. «Der Grund für die Trendwende ist die Entscheidung der Notenbank, im Rahmen der Haushaltspolitik keine Fremdwährungsankäufe mehr zu tätigen», erklärten Analysten des Brokerhauses BCS. Sie rechnen mit stark schwankenden Kursen.

Der starke Rückgang der vergangenen Tage kam für Ökonomen überraschend. Sie hatten Anfang November in einer Reuters-Umfrage erwartet, dass die russische Währung die 100er-Marke zum Dollar verteidigen würde. Die meisten russischen Grossbanken - darunter jetzt auch die Gazprombank - sind mittlerweile von US-Sanktionen betroffen und können daher keine Banktransaktionen in Dollar ausführen. Bis zum 20. Dezember gibt es eine Abwicklungsfrist für Transaktionen mit der Gazprombank. Bis dahin müssen Russlands verbleibende Energiekunden im Westen eine andere Zahlungslösung finden.

Viele der sanktionierten Banken kaufen Dollar und Euro im Ausland und importieren das Bargeld per Flugzeug aus Ländern, die keine Handelsbeschränkungen mit Russland verhängt haben. 

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14:20

Etwas mehr als drei Stunden vor Schluss steht der SMI nach wie vor um 0,3 Prozent im Plus.

Givaudan bildet das Schlusslicht und verliert über 1 Prozent. Auch Sonova büsst beinahe gleich viel ein. Schwergewicht Nestlé hatte sich kurzzeitig ins Plus gehievt, notiert nun jedoch 0,3 Prozent im Minus. 

Anders sieht es für Logitech aus: Der Computerzubehörhersteller verzeichnet 2,4 Prozent Kursgewinn. Spekulationen auf eine vergleichsweise milde Verschärfung der US-Beschränkungen für Technologie-Exporte nach China beflügeln europäische Tech-Firmen. Auf Logitech folgt die UBS (+1,3 Prozent) und Partners Group (+0,95 Prozent).

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13:20

Trotz eines schwachen Ausblicks klammern sich Anleger von Remy Cointreau an die Hoffnung auf eine Trendwende in den USA. Die Aktien des französischen Getränkeherstellers steigen nach anfänglichen Verlusten stark an und stehen bis zu 6,3 Prozent höher bei 61 Euro - ein Viereinhalb-Wochen-Hoch. Für das laufende Jahr rechnet der Konzern mit einem Umsatzrückgang von 15 bis 18 Prozent. Gleichzeitig sieht das Management im US-Geschäft den Tiefpunkt erreicht. Dort drückte die Inflation die Nachfrage, zudem droht Gegenwind durch mögliche Zölle. «Die Anleger müssen darauf vertrauen können, dass der Zyklus der Gewinnherabstufungen abgeschlossen ist, und dass mittelfristig sowohl für die Cognac-Kategorie als auch für das gesamte Geschäft Wachstumsaussichten bestehen», schreiben die Analysten von Jefferies.

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13:00

An den US-Aktienbörsen findet am (heutigen) Donnerstag wegen eines Feiertags kein Handel statt.

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12:30

Der Euro ist am Donnerstag zum US-Dollar wieder leicht gesunken. Derzeit wird er bei 1,0540 Dollar gehandelt nach 1,0562 am Vorabend.

Damit scheint die Gegenbewegung der letzten Tage bereits wieder vorbei. Zur Wochenmitte hatten noch Aussagen eines Direktoriumsmitglieds der Europäischen Zentralbank (EZB) den Euro gestützt, in welche vor zu starken Zinssenkungen in der Eurozone gewarnt wurde.

Auch der Franken hat zum Dollar etwas Terrain eingebüsst. Das USD/CHF-Paar wird um die Mittagszeit bei 0,8845 gehandelt nach 0,8821 am Vorabend. Das EUR/CHF-Paar hat sich entsprechend nur wenig bewegt und ging zuletzt bei 0,9323 um (Vorabend 0,9316).

Im Handelsverlauf richtet sich das Interesse der Investoren auf weitere Preisdaten aus der Eurozone - insbesondere aus Deutschland - und deren mögliche Auswirkungen auf die Geldpolitik der EZB. Am Morgen war in Spanien bereits ein deutlicher Anstieg der Inflationsrate gemeldet worden, wobei dies insbesondere einem Basiseffekt bei den Energiepreisen geschuldet war.

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11:35

Der Leitindex SMI steht gegen Mittag 0,64 Prozent höher bei 11'718,03 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückt um 0,77 Prozent auf 1934,58 Punkte vor und der breit gefasste SPI um 0,68 Prozent auf 15'628,48 Punkte. Im SLI kommen auf 27 Gewinner 3 Verlierer.

Kurstreibende Impulse sind am heutigen Börsenfeiertag «Thanksgiving» in den USA und im Vorfeld des «Black Friday» dennoch Mangelware. So bewegt sich der SMI weiterhin deutlich unter der Ende Oktober unterschrittenen Marke von 12'000 Punkten. In Händlerkreisen stellt man sich denn auch die Frage, ob das Börsenjahr 2024 allenfalls bereits gelaufen sein könnte. Es fehlten derzeit klare Zeichen, die den Investoren Zuversicht geben könnten, heisst es.

Der Appetit der Investoren sei derzeit auf beiden Seiten des Atlantiks eher gering, meint etwa auch die Onlinebank Swissquote in einem Kommentar. Die zahlreichen Konjunkturdaten aus den USA vom Vortag seien insgesamt in etwa im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, so etwa auch der vielbeachtete PCE-Preisdeflator. Die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte des Fed im Dezember sei damit wohl gefestigt. Mangels Inputs aus Übersee liegt der Fokus am Donnerstag auf neuen Preisdaten aus Europa, unter anderem sind Angaben zu den Konsumentenpreisen in Deutschland angesagt.

Grösster Gewinner sind weiterhin VAT (+3,3 Prozent). Die Aktien sind wie andere Chip-Titel in Europa oder zuvor auch in Asien gesucht. Unterstützung liefern dabei Medienberichte über mögliche zusätzliche Beschränkungen durch die USA für den Verkauf von Halbleiterausrüstung und KI-Speicherchips nach China. Diese seien milder ausgefallen als ursprünglich befürchtet, so der Tenor.

Entsprechend werden auch Logitech (+2,5 Prozent) oder im breiten Markt Comet (+1,8 Prozent) gekauft.

Straumann (+1,9 Prozent) folgen bei den Blue Chips hinter Logitech auf Rang drei. Für Rückenwind sorgt hier ein positiver Kommentar von Berenberg. Die Bank hat die Coverage für die Titel mit einem Kursziel von 145 Franken und der Einstufung «Buy» aufgenommen.

Gut gesucht sind weiter auch Partners Group (+1,6 Prozent) oder Adecco (+1,4 Prozent).

Lonza (+1,1 Prozent) erholen sich vom gestrigen Zwischentief und knüpfen damit an den guten Lauf seit Mitte der vergangenen Woche an.

Julius Bär (+1,3 Prozent) befinden sich dank des Höhenflugs seit Mitte der vergangenen Börsenwoche auf Jahreshöchstniveau und erstmals seit dem vierten Quartal 2023 über 58 Franken.

Zum freundlichen Gesamtbild tragen auch die Schwergewichte bei. Am stärksten zeigen sich dabei Roche (+0,7 Prozent). Novartis (+0,5 Prozent) gewinnen etwas moderater und Nestlé (+0,3 Prozent) legen das zweite Mal in Folge zu. Am Vortag sind letztere mit einem Plus von 0,7 Prozent gar relativ klar gestiegen. Seit dem Investorentag mit dem neuen CEO Laurent Freixe von vergangener Woche sind dies die ersten Zeichen, dass der gebeutelte Titel allenfalls einen Boden gefunden haben könnte.

Mit negativem Vorzeichen notieren derzeit einzig Swatch (-1,3 Prozent), Richemont und Givaudan (je -0,3 Prozent).

Im breiten Markt fallen Sunrise (+6,2 Prozent) nach einem Durchhänger mit dem zwischenzeitlichen Fall unter 40 Franken nun mit einer starken Performance auf. Vom Höchststand am ersten Handelstag nach dem Wiedereintritt an der hiesigen Börse von vor rund zwei Wochen bei knapp 47 Franken sind die Titel zwar nach wie vor ein gutes Stück entfernt, immerhin machen sie die Verluste vom Montag und Dienstag aber mehr als wett. Unterstützung kommt von einer positiven Einschätzung der Bank Exane BNP Paribas mit der Ersteinstufung «Outperform».

Pierer Mobility (-3,6 Prozent) setzen die Talfahrt nach der massiven Verlustwarnung vom Dienstag fort, immerhin mit etwas abgebremsten Tempo.

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11:00

Die Ölpreise haben sich am Donnerstag nur wenig verändert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar verharrte im Vormittagshandel auf 72,83 US-Dollar. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel geringfügig um acht Cent auf 68,64 Dollar.

Marktbeobachter verwiesen auf ein vergleichsweise geringes Handelsvolumen am Ölmarkt. In den USA bleiben die Rohstoffmärkte wegen eines Feiertags geschlossen. Zudem hiess es, dass sich die Anleger vor einem Treffen des Ölverbunds Opec+ zurückhalten würden.

Am Morgen war eine Verschiebung des Treffens der Opec+ gemeldet worden. Das als virtuelle Veranstaltung geplante Treffen werde von diesem Sonntag auf den 5. Dezember verlegt. Grund der Verschiebung ist, dass einige Minister am Sonntag bei einer Golfstaaten-Konferenz sind. Bei der Zusammenkunft des Verbunds von Mitgliedsstaaten der Opec und anderer wichtiger Förderländer wie Russland geht es um die Frage, wann Begrenzungen aufgehoben werden.

Gestützt wurden die Ölpreise durch die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den USA. Die US-Regierung hatte am Mittwoch gemeldet, dass die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche um 1,8 Millionen Barrel gesunken waren. Analysten hatten nur einen Rückgang um 1,0 Millionen Barrel erwartet.

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10:30

Spekulationen auf eine vergleichsweise milde Verschärfung der US-Beschränkungen für Technologie-Exporte nach China beflügeln europäische Firmen aus dem Chip-Sektor. Ihr Branchenindex stieg am Donnerstag um bis zu zwei Prozent. Zu den grössten Gewinnern zählten Chipindustrie-Zulieferer wie ASML, ASM International, BE Semiconductor und Aixtron mit Kursgewinnen von bis zu 6,3 Prozent. Die neuen Beschränkungen für den Verkauf von Maschinen zur Halbleiter-Produktion und von Spezialspeicherchips für Künstliche Intelligenz (KI), die in der kommenden Woche verkündet werden sollen, blieben hinter den ursprünglichen Plänen zurück, meldete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider.

Um den technologischen und militärischen Aufstieg Chinas zu bremsen, haben die USA die Ausfuhr von Hochtechnologie in die Volksrepublik in den vergangenen Jahren immer weiter eingeschränkt. Sie setzten Firmen wie Huawei auf eine schwarze Liste und verboten den Verkauf bestimmter Computerchips oder Software. Zudem drängten sie Verbündete wie Japan oder die Niederlande dazu, ähnliche Beschränkungen zu erlassen. Aus diesem Grund darf beispielsweise der niederländische Weltmarktführer bei Maschinen zur Chip-Produktion, ASML, seine neuesten Produkte nicht nach China exportieren.

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10:00

Weitere Kursziele für Schweizer Aktien:

Givaudan: Deutsche Bank senkt auf 3950 (4300) Fr. - Hold

Comet: UBS senkt auf 340 (345) Fr. - Buy

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09:40

Der Leitindex SMI gewinnt um 9.40 Uhr 0,28 Prozent auf 11'676,29 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, zieht um 0,34 Prozent auf 1926,36 Punkte an und der breit gefasste SPI um 0,26 Prozent auf 15'562,44 Punkte. Im SLI kommen auf 26 Gewinner 4 Verlierer.

Kurstreibende Impulse sind am heutigen Börsenfeiertag «Thanksgiving» in den USA und im Vorfeld des «Black Friday» allerdings Mangelware. So bewegt sich der SMI weiterhin deutlich unter der Ende Oktober unterschrittenen Marke von 12'000 Punkten. In Händlerkreisen stellt man sich denn auch die Frage, ob das Börsenjahr 2024 allenfalls bereits gelaufen sein könnte. Es fehlten derzeit klare Zeichen, die den Investoren Zuversicht geben könnten, heisst es.

Der Appetit der Investoren sei derzeit auf beiden Seiten des Atlantiks eher gering, meint etwa auch die Onlinebank Swissquote in einem Kommentar. Die zahlreichen Konjunkturdaten aus den USA vom Vortag seien insgesamt in etwa im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, so etwa auch der vielbeachtete PCE-Preisdeflator. Die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte des Fed im Dezember sei damit wohl gefestigt. Mangels Inputs aus Übersee liegt der Fokus am Donnerstag auf neuen Preisdaten aus Europa, unter anderem sind Angaben zu den Konsumentenpreisen in Deutschland angesagt.

Grösster Gewinner sind derzeit VAT (+2,4 Prozent). Die Aktien sind wie andere Chip-Titel in Europa oder zuvor auch in Asien gesucht. Unterstützung liefern dabei Medienberichte über mögliche zusätzliche Beschränkungen durch die USA für den Verkauf von Halbleiterausrüstung und KI-Speicherchips nach China. Diese seien milder ausgefallen als ursprünglich befürchtet, so der Tenor.

Entsprechend werden auch Logitech (+1,2 Prozent) oder im breiten Markt AMS Osram (+1,5 Prozent) gekauft.

Gut gesucht sind bei den Blue Chips auch Straumann (+1,5 Prozent), nachdem Berenberg die Abdeckung des Titels mit einer Kaufempfehlung aufgenommen hat.

Die stärksten Abgaben auf der kurzen Verliererliste verzeichnen derzeit Swatch (-0,6 Prozent), Richemont und Givaudan (je -0,5 Prozent).

Im breiten Markt ziehen Sunrise (+6 Prozent) klar an. Der Börsenneuling erhält Rückenwind von Ersteinschätzungen durch Exane BNP Paribas und JPMorgan.

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09:05

Der SMI legt zur Eröffnung um 0,2 Prozent zu. Schwergewicht Nestlé kann dabei nicht mithalten und verliert 0,1 Prozent, während Logitech um 1 Prozent zulegt.

Die Mehrheit der Blue Chips verzeichnet ein Plus im Bereich von 0,2 bis 0,3 Prozent. Etwas auffallender sind Straumann (+1,5 Prozent), nachdem Berenberg die Abdeckung des Titels mit einer Kaufempfehlung aufgenommen hat. Straumann erfülle alle Kriterien, um als einer der hochwertigsten Medtech-Titel in der Coverage von Berenberg eingestuft zu werden, heisst es unter anderem zur Begründung.

Entgegen der vorbörslichen Erwartungen eröffnen VAT (+3,2 Prozent) höher. Die UBS hatte zuvor das Kursziel näher an den aktuellen Stand deutlich zurückgenommen und das Rating «Neutral» bestätigt.

Im breiten Markt haben sich Sunrise (+1,6 Prozent) etwas von der Masse ab. Der Börsenneuling erhält Rückenwind von Ersteinschätzungen durch Exane BNP Paribas und JPMorgan.

Die Vorgaben aus den USA sind zwar leicht negativ, der Dow Jones hat am Vortag indes erstmals die Marke von 45'000 Punkten überschritten. Trotz der leichten Abgaben zum Schluss befinden sich die US-Aktien auf Rekordniveau. In Marktkreisen wird aufgrund der wegen «Thanksgiving» am Berichtstag geschlossenen US-Börsen und im Vorfeld des Black Friday sowie angesichts der allgemein dünnen Nachrichtenlage mit einem eher ruhigen Handelstag gerechnet.

Der Appetit der Investoren sei derzeit auf beiden Seiten des Atlantiks eher gering, heisst es etwa in einem Kommentar von Swissquote. Denn die zahlreichen Konjunkturdaten aus den USA vom Vortag seien insgesamt in etwa im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, so etwa auch der vielbeachtete PCE-Preisdeflator. Swissquote sieht die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte des Fed im Dezember denn auch gefestigt. Mangels Inputs aus Übersee liegt der Fokus am Donnerstag auf neuen Preisdaten aus Europa, unter anderem sind Angaben zu den Konsumentenpreisen in Deutschland angesagt.

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08:10

Der SMI steht bei der Bank Julius Bär vorbörslich um 0,3 Prozent im Plus. Alle Titel notieren dabei im Plus.

Auch am breiten Markt dürfte die Mehrheit der Aktien positiv starten bis auf die VAT Gruppe. Die UBS hat das Kursziel um 60 Franken gesenkt. Galderma weist vorbörslich Gewinne von beinahe 3 Prozent auf.

In Marktkreisen wird indes aufgrund der wegen «Thanksgiving» am Berichtstag geschlossenen US-Börsen und der allgemeine dünnen Nachrichtenlage mit einem eher ruhigen Handelstag gerechnet.

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07:50

Die Ausschläge an den Devisenmärkten haben sich in der Nacht auf Donnerstag in Grenzen gehalten. Das Euro/Franken-Paar tritt am Donnerstag bei Kursen von 0,9317 im Vergleich zum Vorabend (0,9316) mehr oder weniger auf der Stelle.

Gegenüber dem US-Dollar hat sich der Euro nach der klaren Erholung am Vortag über Nacht wieder ganz leicht abgeschwächt. Derzeit wird das Euro/Dollar-Paar zu 1,0549 gehandelt, am Vorabend waren es noch 1,0562. Der US-Dollar ist entsprechend am Börsenfeiertag «Thanksgiving» auch gegenüber dem Franken mit 0,8833 etwas teurer geworden (Vorabend 0,8821).

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07:30

Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien:

Orascom Development: UBS senkt auf 4 Franken (alt: 4.20 Franken); Rating NEUTRAL

Straumann: Berenberg Bank startet mit BUY ; Kursziel neu 145 Franken

Sunrise: JP Morgan startet mit NEUTRAL; Kursziel neu 49 Franken

Sunrise: BNP Paribas startet mit OUTPERFORM; Kursziel neu 55 Franken

Stadler Rail erhöht auf Neutral; Ziel 20 Franken: BNPP Exane

VAT Group: UBS senkt auf 370 Franken (alt: 430.00 Franken); Rating NEUTRAL

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06:10

Der SMI steht bei der IG Bank vorbörslich um 0,4 Prozent im Plus.

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05:00

Die asiatischen Märkte zeigen sich am Donnerstag angesichts der Unsicherheit über die weltweiten Konjunkturaussichten uneinheitlich. In Tokio profitierte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index von einem schwachen Yen und stieg um 0,8 Prozent auf 38.445,14 Punkte, der breiter gefasste Topix notierte 1,0 Prozent höher bei 2690,71 Punkten. Die Stimmung der Anleger in China blieb dagegen fragil, da Investoren einen möglichen Zollkrieg durch die Politik des designierten US-Präsidenten Donald Trump befürchteten. Die Börse in Shanghai verlor 0,3 Prozent auf 3299,87 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,8 Prozent auf 3875,99 Punkte. «Japanische Aktien sind im Vergleich zu US-Aktien günstig», sagte Seiichi Suzuki von Tokai Tokyo Intelligence Laboratory. Besonders stark zeigte sich der Chipausrüster Tokyo Electron mit einem Plus von 6,45 Prozent.

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04:00

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,4 Prozent auf 151,66 Yen. Damit blieb der Yen aber weiterhin in der Nähe seines Einmonatshochs vom Vortag. Die Stärke des Yen schüre die Erwartung, dass die Bank of Japan (BoJ) den Leitzins auf ihrer Sitzung im Dezember nicht anheben werde, was sich positiv auf die lokalen Aktien auswirke, sagte Suzuki. Der Dollar stieg leicht auf 7,2452 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent höher bei 0,8832 Franken. Parallel dazu blieb der Euro nahezu unverändert bei 1,0554 Dollar und stieg leicht auf 0,9321 Franken.

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03:00

Am Rohstoffmarkt gaben die Ölpreise nach, da die Versorgungsängste nach dem Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hisbollah nachliessen. Rohöl der Nordseesorte Brent verbilligte sich um 0,2 Prozent auf 72,70 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI notierte 0,2 Prozent schwächer bei 68,55 Dollar.

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02:00

Der Dow beendete den Tag 0,31 Prozent tiefer auf 44.722,06 Punkten, nachdem er kurz nach Handelsstart bis auf 45.003 Punkte geklettert war. Sein Gewinn seit Jahresanfang beläuft sich aktuell auf 18,7 Prozent.

Der S&P 500 sank am Mittwoch um 0,38 Prozent auf 5.998,74 Punkte und gab damit seine rekordhohen Gewinne vom Vortag wieder fast vollständig ab. Sein Jahresplus beträgt aktuell knapp 26 Prozent. Der Nasdaq 100 verlor zur Wochenmitte 0,85 Prozent auf 20.744,49 Zähler, legte seit Anfang 2024 aber um insgesamt 23,3 Prozent zu.

Erstmals in seiner Geschichte ist der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial am Mittwoch über 45.000 Punkte gesprungen. Im weiteren Handelsverlauf schloss er sich dann aber den anderen bedeutenden US-Indizes an und schwächelte. Die zahlreichen Konjunkturdaten fielen gemischt aus. Sie gaben damit keine klare Richtung vor, zumal das von der US-Notenbank Fed besonders beachtete Inflationsmass PCE im Oktober den Erwartungen entsprach. In den sogenannten Personal Consumption Expenditures (PCE), der Kernrate der privaten Konsumausgaben, sind die schwankungsreichen Preise für Lebensmittel und Energie ausgeschlossen.

«An den US-Börsen ist die Weihnachtsrally in vollem Gange», wie Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners ungeachtet der leichten Verluste an diesem Tag konstatierte. Er verwies vor allem auf den marktbreiten S&P 500, der bis Dienstag sieben Tag in Folge gestiegen war. «Eine noch längere Gewinnserie gab es in diesem Jahr bislang nur einmal: Das war im August mit acht positiven Handelstagen in Serie.»

Vor allem grosse Tech-Werte gaben an diesem Handelstag nach. Nvidia verloren weitere 1,2 Prozent und büssten seit ihrem jüngsten Rekordhoch bei knapp 153 US-Dollar vor rund einer Woche damit 11,5 Prozent ein. Trotzdem bleibt die Aktie des KI-Chipspezialisten mit einem Jahresgewinn von etwas mehr 170 Prozent unangefochten an der Spitze des Dow und des Nasdaq 100.

Salesforce büssten am Dow-Ende 3,8 Prozent. Allerdings hatte auch der SAP -Branchenkollege erst kürzlich ein Rekordhoch erreicht. Anleger können sich aktuell zudem immer noch über ein Jahresplus von etwas mehr als 25 Prozent freuen.

Microsoft gaben 1,2 Prozent ab. Die US-Wettbewerbsbehörde FTC leitete unter der noch amtierenden Chefin Lina Khan Kreisen zufolge eine kartellrechtliche Untersuchung ein. Anwälte der Behörde würden sich nächste Woche mit Konkurrenten des Unternehmens treffen, um weitere Informationen über die Geschäftspraktiken des Software-Konzerns zu sammeln, sagten zwei weitere mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Bloomberg. Microsoft und die FTC hätten eine Stellungnahme abgelehnt.

Im Nasdaq 100 büssten nach Zahlen und Aussagen zum zum weiteren Geschäftsverlauf Workday , Crowdstrike und Autodesk bis zu 8,6 Prozent ein. Teils gab es Enttäuschungen, teils waren die Papiere aber auch nur - wie Autodesk - bereits stark gelaufen. Goldman-Analyst Kash Rangan resümierte: Angesichts des Kursgewinns von 50 Prozent in den vergangenen sechs Monaten erscheine die kleine Aufstockung des Umsatzziels von Autodesk für das vierte Geschäftsquartal «relativ unbedeutend».

Für HP ging es um 11,4 Prozent und für Dell um 12,3 Prozent abwärts. Die ersehnte Erholung des PC-Markts lässt auf sich warten. Zudem waren laut UBS-Analyst David Vogt bei Dell auch überzogene Erwartungen an die Erlöse durch KI-Server ein Grund für die Kursverluste.

Noch kräftiger abwärts ging es für Symbotic mit knapp 36 Prozent. Das Automatisierungstechnologie-Unternehmen senkte sein Umsatzziel für das erste Geschäftsquartal und begründete das mit Buchhaltungsfehlern im Jahresabschluss.

(cash/AWP/Reuters)