22:30

Die Talfahrt an den US-Aktienmärkten hat sich am Freitag fortgesetzt. Nach den zuletzt überraschend hohen Inflationszahlen scheuten Anleger vor der am Mittwoch erwarteten Zinserhöhung der US-Notenbank weiter das Risiko. Fest gerechnet wird mit einem Schritt um 0,75 Prozentpunkte, aber auch ein ganzer Punkt gilt als möglich.

Im Verlauf reduzierten die Indizes ihre Verluste. Am Ende gab der Dow Jones Industrial noch um 0,45 Prozent auf 30 822,42 Punkte nach. Der breit aufgestellte S&P 500 sank um 0,72 Prozent auf 3873,33 Zähler. Der von Technologiewerten geprägte Nasdaq 100 verlor 0,55 Prozent auf 11 861,38 Punkte. Alle drei New Yorker Kursbarometer hatten im Verlauf erneut Tiefststände seit Mitte Juli erreicht.

Für den Dow ergibt sich ein Wochenverlust von 4,1 Prozent. Vor einem Monat hatte er noch ein Zwischenhoch bei 34 281 Punkten erreicht, von dem er mittlerweile um gut zehn Prozent zurückgefallen ist. Das Wochenminus für den Nasdaq 100 beläuft sich derweil auf 5,8 Prozent.

Am Freitag trieb die Anleger neben den schon länger währenden Inflations-, Zins- und Konjunktursorgen auch der grosse Verfall an den Terminbörsen um. Die Rezessionsangst wurde durch eine Gewinnwarnung des Logistikers Fedex verstärkt, der wegen seiner wichtigen Rolle in den globalen Lieferketten auch als Indikator für den Welthandel gilt.

Die Fedex-Papiere brachen um 21,4 Prozent ein. Sie zogen auch den Konkurrenten UPS um 4,5 Prozent nach unten. Fedex hatte die Gewinnprognose nach einem schwachen Quartal zurückgezogen. Laut dem UBS-Analysten Thomas Wadewitz hat der Gewinn je Aktie den Konsens um ein Drittel verfehlt. Der Deutsche-Bank-Analyst Amit Mehrotra schrieb, er habe in den 20 Jahren, in denen sein Institut Unternehmen analysiert, im Vergleich zu den Erwartungen noch nie so schwache Ergebnisse gesehen.

Für die Papiere von Uber ging es zeitweise um fast sieben Prozent abwärts, zuletzt dann noch um 3,6 Prozent. Der Fahrdienstvermittler ist offenbar Opfer eines Hackerangriffs geworden. Nach einem Bericht der "New York Times" wurden durch den Cyberangriff viele interne Systeme in Mitleidenschaft gezogen. Das Unternehmen sprach von einem "Cybersicherheitsvorfall". Uber werde diesen untersuchen und habe sich mit den Strafverfolgungsbehörden in Verbindung gesetzt.

Zwei am Vortag schon besonders auffällige Werte knüpften zu Wochenschluss an ihre Bewegungen an: Die am Donnerstag von einer Analysten-Hochstufung angetriebenen Netflix-Papiere waren an der Nasdaq mit einem weiteren Anstieg um zwei Prozent unter den wenigen positiven Werten. Neuerdings bewegen sie sich über dem 21-Tage-Durchschnitt, einer bei Anlegern beliebten Indikatorlinie.

Um 3,1 Prozent weiter bergab ging es dagegen für die Adobe-Aktie , die am Vortag schon eingebrochen war wegen der als teuer erachteten Übernahme der Web-Design-Softwarefirma Figma. Einige Analysten reagierten nun ähnlich erschrocken wie die Anleger, viele verwiesen auf die mit dem Deal verbundene Gewinnverwässerung. Von Barclays und der Bank of America gab es Abstufungen.

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22:05

Der Dow-Jones-Index fiel am Freitag um 0,45 Prozent und schloss bei 30.822,42 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,72 Prozent auf 3873,33 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sackte 0,9 Prozent auf 11.448,40 Punkte ab. 

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21:20

Am US-Anleihemarkt hat der Zinsauftrieb am Freitag etwas nachgelassen. Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen erreichte zunächst zwar den höchsten Stand seit etwa drei Monaten. Zuletzt ging die Rendite jedoch wieder bis auf 3,45 Prozent zurück. Im Gegenzug konnten die Kurse etwas zulegen. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg um 0,22 Prozent auf 114,75 Punkte.

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20:45

Der Kurs des Euro hat sich am Freitag kaum verändert. In New York kostete die Gemeinschaftswährung zuletzt 1,0012 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 0,9954 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 1,0046 Euro.

Zum Franken zeigt sich die Gemeinschaftswährung bei einem Stand von 0,9655 weiterhin wieder etwas fester. Am Vortag war der Euro auf 0,95305 Franken und damit den tiefsten Stand in den letzten 20 Jahren gefallen. Der US-Dollar hat mit einem Kurs von 0,9645 Franken zur Schweizer Währung ebenfalls wieder etwas zugelegt.

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20:00

Ein trüber Ausblick des Paket-Lieferdienstes FedEx hat die Anleger an der Wall Street verschreckt und die amerikanischen Indizes auf den tiefsten Stand seit rund zwei Monaten gedrückt. Der Dow-Jones-Index fiel am Freitag um 1,3 Prozent auf 30.556 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 brach durch die charttechnisch wichtige Unterstützung bei 3900 Punkten und gab 1,5 Prozent auf 3843 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sackte 1,8 Prozent auf 11.345 Punkte ab. 

Aktien von FedEx taumelten um bis zu 24 Prozent abwärts, nachdem der Paketriese mit Blick auf die Abkühlung der Konjunktur seinen Ausblick kassierte. Die Papiere der Konkurrenten UPS und XPO Logistics brachen 4,8 und 6,7 Prozent ein. Die Zahlen von FedEx bestätigten einen Abschwung der Weltwirtschaft und drohende Rezessionen in Amerika und Europa, sagte Analyst Ole Hansen von der Saxo Bank. "Was die Leute beunruhigt, ist die Frage ob dies der Frühindikator für Schlimmeres sein kann. Wir sehen einige Warnungen von einigen Unternehmen aus verschiedenen Branchen, die darauf hindeuten, dass die Aussichten schlechter sein könnten, als wir sie eingepreist hatten", sagte Stratege Todd Lowenstein von der Privatbank bei der Union Bank.

Uber Technologies stachen zudem mit einem Verlust von 4,8 Prozent hervor. Der Fahrdienst-Anbieter untersucht nach eigenen Angaben einen möglichen Hacker-Angriff und hat einige interne Systeme vorübergehend abgeschaltet.

An den Rohstoffmärkten gab der europäische Erdgas-Future mehr als zwölf Prozent auf 185,75 Euro je Megawattstunde nach. Hier nutzten Anleger die jüngste Rally zu Gewinnmitnahmen. In den vergangenen Tagen hatte der Terminkontrakt zeitweise 28 Prozent zugelegt. Auch der stete Gasfluss aus Norwegen als Ausgleich für die fehlenden russischen Lieferungen und die gut gefüllten Lager trugen zur Entspannung bei.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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19:15

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 1,17 Prozent auf 3500,41 Punkte nach. Trotz des starken Wochenauftakts fuhr der Leitindex ein deutliches Wochenminus von knapp zwei Prozent ein. Für den französischen Cac 40 ging es am Freitag um 1,31 Prozent auf 6077,30 Zähler nach unten. Ausserhalb des Euroraums fiel der britische FTSE 100 etwas moderater um 0,62 Prozent auf 7236,68 Punkte.

Der Grundtenor der Anleger heisst derzeit kein Risiko, angesichts der ungebrochen hohen Inflationszahlen und der Erwartung einer Zinserhöhung der US-Notenbank um 0,75 Prozentpunkte oder vielleicht sogar einem ganzen Punkt. Der grosse Verfall an den Terminbörsen habe die Schwankungen an den Aktienmärkten verstärkt, merkte Marktexperte Andreas Lipkow an.

Im Sektorenvergleich gab es fast nur Verluste. Stärker erwischte es wieder einmal die zyklischen und damit die von der Konjunkturentwicklung abhängigen Branchen, allen voran den Branchenindex der Industriegüter mit einem Abschlag von 2,7 Prozent. Auch der am Vortag noch etwas erholte Reisesektor gehörte mit knapp 2,5 Prozent zu den grösseren Branchenverlierern.

Lediglich der Index der Immobilienwerte konnte sich nach dem anfänglichen Fall auf ein Tief seit März 2020 und einer Aufholjagd mit 0,26 Prozent ins Plus retten. Er hatte zuletzt aber auch relativ stark unter der Perspektive höherer Zinsen gelitten. Hohe Zinsen machen Bauprojekte oder Immobilienkäufe teurer. Im Cac 40 waren die Titel von Unibail-Rodamco-Westfield am Ende mit 1,7 Prozent ein klarer Gewinner.

Unter den Einzelwerten sackten die Royal-Mail-Aktien in London nach einer Gewinnwarnung des US-Konkurrenten Fedex um 7,4 Prozent ab. Zudem strich die US-Bank JPMorgan ihre Empfehlung für die Papiere des britischen Postkonzerns. Analyst Samuel Bland stufte sie auf "Neutral" ab, weil bei den Unsicherheiten rund um das Unternehmen kein Ende in Sicht sei. Der Fedex-Schock wirkte sich auch auf die dänische Reederei Maersk negativ aus, ihre Papiere büssten in Kopenhagen 5,3 Prozent ein. 

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18:30

Zins- und Rezessionssorgen haben den deutschen Aktienmarkt auch zum grossen Verfallstermin vor dem Wochenende belastet. Der Leitindex Dax verlor am Freitag 1,66 Prozent auf 12.741,26 Punkte. Auf Wochensicht bedeutet dies ein Minus von 2,65 Prozent. Der MDax der mittelgrossen Werte war am Freitag zwischenzeitlich auf ein Tief seit Mai 2020 gerutscht und büsste am Ende 2,09 Prozent auf 23.944,01 Punkte ein.

Am Freitag liefen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen aus. Vom "grossen Verfall" oder auch "vierfachen Verfall" sprechen Börsianer dann, wenn Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien am selben Tag verfallen. Die Blicke der Anleger sind nun bereits fest auf die Zinssitzung der Fed am Mittwoch gerichtet.

Auf Unternehmensseite im deutschen Leitindex stachen am Freitag die Papiere der Deutschen Post mit einem Abschlag von 6,6 Prozent hervor. Sie waren im frühen Handel auf ein Tief seit Mitte 2020 gesackt. Für den Kursrutsch hatten die schwachen Zahlen und eine zurückgezogene Gewinnprognose des US-Konkurrenten Fedex gesorgt. Zur Begründung hatten die Amerikaner auf das eingetrübte wirtschaftliche Umfeld verwiesen. Die Nachrichten beunruhigen die Börsianer, denn auch die Deutsche Post ist wie Fedex stark im Frachtgeschäft engagiert. Ein Marktkenner erklärte aber, die Trends seien wegen einer abweichenden Kostenbasis nicht vergleichbar.

Unter den schwächsten Werten im Dax sammelten sich auch ehemalige Corona-Gewinner aus dem Pharmasektor, der durch die Energiekrise und die Inflation als zunehmend belastet gilt. Die Papiere von Siemens Healthineers , Merck KGaA und Sartorius fielen zwischen 3,7 und 7,7 Prozent.

Auch für die Chemiewerte, die als grösster Gasverbraucher in Deutschland gelten, ging es bergab. Wacker Chemie etwa knickten um 5,3 Prozent ein, BASF im Dax verloren 2,1 Prozent. Ob es im Winter einen Gas-Notstand geben wird, ist nach Einschätzung der Bundesnetzagentur weiter offen.

An der MDax-Spitze kletterten die Anteilsscheine von TAG Immobilien um 4,8 Prozent nach oben. Die Aktien des Immobilienkonzerns seien zuletzt den Branchenkollegen hinterhergelaufen und böten eine attraktive Ergebnisrendite, schrieb Analyst Sander Bunck von der britischen Investmentbank Barclays.

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17:45

Der SMI verlor bis kurz vor Handelsschluss 1,27 Prozent auf 10'610 Punkte. Im Wochenvergleich steuerte das Börsenbarometer damit auf ein Minus von rund 2,5 Prozent zu. Händler erklärten, der pessimistische Ausblick des US-Paketdienstes FedEx weckte bei den Anlegern Befürchtungen, dass sich die Weltwirtschaft abkühlen und dass in den kommenden Tagen und Wochen weitere Unternehmen Gewinnwarnungen abgeben könnten. In die selbe Richtung wiesen die jüngsten Rezessionswarnungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank.

Am Freitag standen bei den Standardwerten zwei Kursgewinnern 18 Verlierer gegenüber. Unter Druck waren vor allem die Aktien von Firmen, die stark von der Weltwirtschaft abhängig sind. Der Luxusgüterkonzern Richemont büsste 3,47 Prozent ein, der Elektrotechniker ABB 3,04 Prozent. Der Logistik-Konzern Kühne+Nagel sank im Kielwasser von FedEx 3,4 Prozent. Die Aktien der krisensicheren Swisscom verteuerten sich um 0,99 Prozent. Aevis zogen 6,8 Prozent an. Der Hotel- und Spitalbetreiber hat seinen Gewinn im ersten Halbjahr auf 47,3 Millionen Franken mehr als verdreifacht.

Zum ausführlichen Tagesbericht geht es hier.

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17:35

Der SMI schliesst die Handelswoche mit einem weiteren Minus ab. Er büsst 1,27 Prozent ein bei 10'610 Punkten. Tagesverliererin war der Luxusgüterkonzern Richemont mit einem Minus von 3,47 Prozent. Hingegen konnten SGS und die Swisscom um fast ein Prozent zulegen.

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16:05

Der Dow-Jones-Index fiel am Freitag um 1,3 Prozent auf 30'556 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 brach durch die charttechnisch wichtige Unterstützung bei 3900 Punkten und gab 1,4 Prozent auf 3845 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sackte 1,8 Prozent auf 11'345 Punkte ab.

Die Aktien von FedEx taumelten knapp 24 Prozent abwärts und standen damit vor ihrem schwärzesten Börsentag. Der Paketriese hatte mit Blick auf die Abkühlung der Konjunktur seine Prognosen kassiert und die Angst der Anleger vor einer drohenden Rezessionen dadurch verstärkt. Die Papiere der Konkurrenten UPS und XPO Logistics brachen 5,8 und sieben Prozent ein. Zur düsteren Stimmung der Anleger trug auch die Aussage der Weltbank bei, dass die Weltwirtschaft auf eine Rezession zusteuern könnte, während der Internationale Währungsfonds sagte, er erwarte eine Verlangsamung im dritten Quartal.

Bei den Einzelwerten stachen zudem Uber Technologies mit einem Verlust von 4,5 Prozent hervor. Der Fahrdienst-Anbieter untersucht nach eigenen Angaben einen möglichen Hacker-Angriff und hat einige interne Systeme vorübergehend abgeschaltet.

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15:35

Der Dow Jones verliert 1,15 Prozent bei 30'605 Punkten. Der S&P 500 liegt 1,22 Prozent tiefer bei 3853 Zählern. Der Nasdaq büsst 1,54 Prozent ein bei 11'374 Punkten.

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15:00

Am US-Anleihemarkt hält der Zinsauftrieb an. Am Freitag stieg die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen bis auf 3,48 Prozent. Das ist der höchste Stand seit etwa drei Monaten. Zuletzt ging die Rendite jedoch wieder etwas zurück. Im Gegenzug konnten die Kurse etwas zulegen. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg um 0,08 Prozent auf 114,59 Punkte.

Für steigende Kapitalmarktzinsen sorgen seit einiger Zeit die Zentralbanken mit ihrem Kampf gegen die hohe Inflation. Am Nachmittag veröffentlicht die Uni Michigan ihr stark beachtetes Konsumklima für die USA. Anleger dürften vor allem auf die Inflationserwartungen der Verbraucher achten. Zuletzt waren die Erwartungen von hohem Niveau aus leicht gefallen.

Das hat aber nichts daran geändert, dass von der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche abermals eine kräftige Zinsanhebung erwartet wird. Analysten rechnen mit einer Straffung um 0,75 Prozentpunkte. Es wäre das dritte Mal in Folge, dass die Fed einen solch grossen Zinsschritt vornimmt. Weil die Inflation zuletzt weniger stark gesunken ist als erhofft, wird an den Märkten ein noch grösserer Schritt um einen ganzen Punkt nicht ganz ausgeschlossen.

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14:15

Im Dow Jones Industrial zeichnet sich vor dem Wochenende abermals ein Tief seit Mitte Juli ab. Der Broker IG taxiert den US-Leitindex anderthalb Stunden vor dem Handelsstart 0,7 Prozent tiefer auf 30'738 Punkte.

Gerade nach den zuletzt wieder überraschend hohen Inflationszahlen sind die Anleger nervös vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank am kommenden Mittwoch. Fest gerechnet wird damit, dass die Fed den Leitzins erneut um 0,75 Prozentpunkte nach oben schraubt, aber auch ein ganzer Punkt geistert durch den Raum.

Besonders zinssensitive Technologiewerte haben einen schwereren Stand: Der Auswahlindex Nasdaq 100 wird von IG fast 1 Prozent tiefer bei 11'815 Punkten erwartet. Für den Dow würde dies einen Wochenverlust von rund 4,5 Prozent, für den Nasdaq 100 gar von 6 Prozent bedeuten.

Besonders umgetrieben hat bereits in Europa die Anleger die Gewinnwarnung von Fedex . Analyst Brian Ossenbeck von JPMorgan sah die Ergebnisse und den kurzfristigen Ausblick des Post-Konkurrenten trotz seiner bereits vorherrschenden Skepsis noch deutlich unter den Erwartungen. Er stufte die Papiere daher prompt auf "Neutral" ab. Das Ausbleiben einer "Fracht-Welle" nach einer Wiedereröffnung Chinas nach Corona treffe den führenden Aircargo-Anbieter im asiatisch-pazifischen Raum als ersten, so der Experte. Positive Sondereffekte bei Treibstoff hätten die wahre Schwäche im operativen Geschäft sogar noch überdeckt. Das Express-Geschäft könne ohne die positiven Sonderfaktoren zuletzt sogar Geld verloren haben.

Fedex-Papiere sackten vorbörslich um bis zu 21 Prozent ab. Auch Ken Hoexter von der Bank of America gab seine Empfehlung auf. Er sprach von einem Volumenkollaps zum Quartalsende - der Konjukturgegenwind sei schärfer als gedacht.

Für Papiere von Uber ging es derweil zeitweise um 9,5 Prozent abwärts. Der Fahrdienstvermittler ist wohl Opfer eines Hackangriffs geworden. Nach einem Bericht der "New York Times" wurden durch den Cyberangriff viele interne Systeme in Mitleidenschaft gezogen. Das Unternehmen sprach am Freitag auf Twitter von einem "Cybersicherheitsvorfall". Uber werde den Vorfall untersuchen und habe sich mit den Strafverfolgungsbehörden in Verbindung gesetzt.

Auch Tesla gaben etwas nach. Der US-Elektroautobauer setzt weiter auf eine Batteriefertigung in Deutschland - legt aber wegen der Aussicht auf Steueranreize die Priorität erstmal auf die USA.

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12:55

Fallende US-Futures auf dem Dow Jones (minus 0,66 Prozent) und auf dem Nasdaq (minus 0,88 Prozent) deuten auf eine tiefere Eröffnung der US-Aktienmärkte hin. Der SMI weitet die Verluste wieder etwas aus und steht 0,5 Prozent tiefer.

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11:30

Der SMI verliert 0,43 Prozent auf 10'700,57 Punkte und steuert damit auf ein Wochenminus etwa 1,8 Prozent zu. 

Die gestiegene Vorsicht zeigt sich beim SMI quasi doppelt. Ebenso wie seine europäischen Pendants gibt er zwar nach. In dem unsicheren Umfeld greifen Investoren aber verstärkt nach den defensiven Werten wie den beiden Pharmaschwergewichten, die denn auch den Gesamtmarkt stützen. Ab dem Mittag dürfte die Unruhe an den Märkten dann nochmals zunehmen, da dann die ersten Terminkontrakte auslaufen. Es ist nämlich "Hexensabbat". An diesem sogenannten grossen Verfallstag laufen Futures und Optionen auf Indizes wie auch Optionen auf einzelne Aktien aus.

In der Regel ist der Handel an diesen Tagen volatiler als sonst. Am heutigen Freitag habe der Verfallstermin eine ganz besondere Aussagekraft, so ein Händler. "Durch die Kurskapriolen in den letzten Handelstagen hat sich die Ausgangssituation für viele Derivate-Inhaber massiv verschoben." Aber auch sonst war diese Woche von einer steigenden Unsicherheit vor der US-Notenbanksitzung kommende Woche geprägt. Inflationsdaten sprechen für eine Erhöhung der US-Leitzinsen auf mindesten 3,25 Prozent. "Während weitere 75 Basispunkte das Pflichtprogramm darstellen, wird nach den jüngsten Inflationsdaten an der Börse auch über die grosse Keule 100 spekuliert." Kein Wunder also, dass der zuletzt aufgekommene Optimismus komplett in Inflations- und Zinsangst umgeschlagen sei.

Die Liste der grössten Verlierer ist gespickt mit den unterschiedlichsten Vertretern zyklischer Branchen, die damit ihre schwache Vortagesperformance fortsetzen. Bei Sika (-3,3%) und in den hinteren Reihen Clariant (-2,0%) hatten bereits am Vortag Gewinnwarnungen von US-Konkurrenten für erhöhten Verkaufsdruck gesorgt.

Aber auch konjunktursensible Werte wie Richemont, Kühne+Nagel, ABB, Swatch oder Holcim geben mit Verlusten von jeweils mindestens 1,8 Prozent überdurchschnittlich stark nach. Bei Kühne+Nagel machen Börsianer sinkende Frachtraten und eine einkassierte Gewinnwarnung vom US-Konzern FedEx als Belastungsfaktoren aus.

Beim Bauzulieferer Holcim verhindert der vollzogene Verkauf des Indien-Geschäfts an die Adani Gruppe zumindest einen noch deutlicheren Kursrutsch. Analysten äussern sich zunächst auch wohlwollend dazu. Vontobel sieht im Verkauf des Indien-Geschäfts gar einen Befreiungsschlag. Schwächer sind auch Technologiewerte wie Temenos, Logitech oder AMS Osram die sich um bis zu 1,6 Prozent verbilligen. Hier verweisen Händler unter anderem auf die schwachen US-Vorgaben.

Insgesamt im Minus bewegen sich auch die verschiedenen Vertreter der Finanzbranche. Während Titel wie Partners Group, UBS und CS um jeweils mehr als 1 Prozent zurückfallen, geben die Versicherer Zurich, Swiss Re und Swiss Life zwischen 0,1 und 0,4 Prozent etwas moderater nach.

Die beiden SMI-Tauschkandidaten SGS (-1,3%) und Sonova (-3,2%) stehen zum Wochenschluss ebenfalls im Fokus. Ab dem kommenden Montag wird Sonova den Warenprüfkonzern SGS im SMI ersetzen. Allerdings sei das charttechnische Bild bei dem Hörsystemspezialisten seit der Gewinnwarnung im August so angeschlagen, dass er davon abrate, in ein fallendes Messer zu greifen, warnt ein Chartanalyst.

Im SMIM ersetzen dann SGS, Belimo (-0,6%) und die Inhaberaktien von Roche (+0,4%) ab Montag Sonova, Cembra (+2,1%) und BB Biotech (-0,4%). In den hinteren Reihen sorgen Analystenkommentare bei Werten wie Idorsia (-1,7%) oder auch Helvetia (-1,7%) und Baloise (-1,7%) für Abgaben. Die Titel von Idorsia werden von der Citigroup neu zum Verkauf empfohlen. Dagegen erhalten SFS (+0,8%) und Landis+Gyr (+0,4%) jeweils etwas Rückenwind nach aktuellen Studien.

Die kassierten Ziele des US-Paketdienstes FedEx lösen einen Ausverkauf bei den europäischen Rivalen aus. Die Aktien der Deutschen und der Österreichischen Post fallen um bis zu sechs Prozent. Logistik-Konzerne wie Kühne+Nagel oder die Reedereien Hapag-Lloyd und Moeller Maersk geraten ebenfalls unter Druck und büßen bis zu sieben Prozent ein. Die Zahlen von FedEx ließen sich auf Letztere zwar nicht eins zu eins übertragen, sagt Analyst Ole Hansen von der Saxo Bank. Sie bestätigten aber einen Abschwung der Weltwirtschaft und drohende Rezessionen in Amerika und Europa.

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11:00

Die kassierten Ziele des US-Paketdienstes FedEx lösen einen Ausverkauf bei den europäischen Rivalen aus. Die Aktien der Deutschen und der Österreichischen Post fallen um bis zu sechs Prozent. Logistik-Konzerne wie Kühne+Nagel oder die Reedereien Hapag-Lloyd und Moeller Maersk geraten ebenfalls unter Druck und büßen bis zu sieben Prozent ein. Die Zahlen von FedEx ließen sich auf Letztere zwar nicht eins zu eins übertragen, sagt Analyst Ole Hansen von der Saxo Bank. Sie bestätigten aber einen Abschwung der Weltwirtschaft und drohende Rezessionen in Amerika und Europa.

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10:30

Die Aktie von Zurich hanelt kaum verändert bei 430 Franken. Julius Bär erhöhte das Kursziel für Zurich Insurance auf 450 von 440 Franken und beliess die Einstufung auf "Hold". Der Versicherer weise eine exzellente Combined Ratio auf und verfüge über Überschusskapital, schreibt Analyst Peter Casanova. Er sieht Zurich auf Kurs, die eigene Zielsetzung zu übertreffen. Die Aktien hätten aber seit Jahresbeginn die stärkste Kursentwicklung im hiesigen Sektor hingelegt, was sie nun anfällig für Gewinnmitnahmen mache, so Casanova weiter.

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10:00

Enttäuschende Konjunkturdaten lösen einen erneuten Ausverkauf des Pfund Sterling aus. Die britische Währung fällt um ein Prozent auf ein 37-1/2-Jahres-Tief von 1,1348 Dollar. Zur europäischen Gemeinschaftswährung verliert sie ein halbes Prozent und ist mit 1,1405 Euro so billig wie zuletzt vor eineinhalb Jahren. Der britischen Einzelhandelsumsätze fielen im August überraschend stark um 1,6 Prozent. "Das deutet ganz klar auf eines hin: Eine nahende Rezession", sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade.

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09:10

Der Swiss Market Index eröffnet den Handel mit einem Abschlag von 0,4 Prozent. Grösste Ausreisser nach unten sind die Aktien von Partners Group, Richemont, Logitech und Sika mit Verlusten um 1,5 Prozent. Roche und Novartis (je rund 0,5 Prozent plus) verhindern einen grösseren SMI-Rückgang. Laut Charttechnikern sieht das aktuelle Chartbild für den Leitindex nicht vielversprechend aus. Wichtig sei, dass die Marke von 10'652 Punkten halte, sonst könne es erst einmal klar tiefer gehen.

Nach den stärker als befürchtet ausgefallenen US-Inflationsdaten in der Hälfte dieser Woche stellen Investoren sich darauf ein, dass die US-Notenbank Fed einen aggressiven Zinserhöhungs-Kurs fahren wird. Infolgedessen kletterte die 2-jährige US-Rendite auf den höchsten Stand seit 2007. Wegen des grossen Verfallstages an den Terminmärkten, dem "Hexensabbat", dürfte der Handel ohnehin volatil verlaufen. Dabei verfallen Futures und Optionen auf Indizes wie auch Optionen auf einzelne Aktien. Die Aktienkurse zeigen sich dabei oft volatiler als gewöhnlich, weil Investoren die Preise derjenigen Wertpapiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung bewegen wollen.

Zu den grössten Verlieren zählen am Freitag auch Zykliker wie Kühne+Nagel, die um mehr als 2 Prozent zurückfallen. Beim Logistiker Kühne+Nagel verweisen Händler auf einen Medienbericht, wonach die Frachtraten einbrechen.

Deutlich schwächer sind auch Technologiewerte wie AMS Osram oder VAT, die um bis zu 1,8 Prozent verlieren. Hier verweisen Händler unter anderem auf die schwachen US-Vorgaben.

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09:00

Wegen der Aussicht auf weitere drastische Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed gerät der Yuan zur Weltleitwährung Dollar immer stärker ins Hintertreffen. Der Dollar steigt im Gegenzug um 0,3 Prozent auf 7,0195 Yuan und überspringt erstmals seit rund zwei Jahren die psychologisch wichtige Marke von sieben Yuan.

In der Vergangenheit ist China in diesen Fällen eingeschritten. Diesmal scheine die People's Bank of China (PBoC) die Entwicklung zu tolerieren, sagt Anlagestratege Ken Cheung von der Investmentbank Mizhuo. "So lange die Abwertung nicht zu schnell erfolgt und unter Kontrolle bleibt, sollte alles in Ordnung sein."

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08:10

Der Swiss Market Index wird bei den Experten von Julius Bär 0,45 Prozent tiefer eingeschätzt. Alle 20 Index-Aktien verlieren zwischen 0,4 und 0,67 Prozent. Am breiten Markt fallen Landis+Gyr mit einem Plus von 1,6 Prozent auf. 

Da keine relevanten Konjunkturdaten oder Firmenbilanzen auf dem Plan stehen, richten Börsianer ihre Aufmerksamkeit auf den "Hexensabbat". Im Tagesverlauf verfallen Futures und Optionen auf Indizes sowie Optionen auf einzelne Aktien. Zu diesem Termin schwanken die Aktienkurse üblicherweise stark, weil Investoren die Preise derjenigen Wertpapiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung bewegen wollen. 

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07:10

Neue Kursziele für Schweizer Aktien:

Zurich Insurance: Julius Bär erhöht auf 450 (440) Fr. - Hold
PSP Swiss Property: JPMorgan senkt auf 120 (140) Fr. - Neutral
Baloise: Julius Bär senkt auf 150 (155) Fr. - Hold
Helvetia: Julius Bär senkt auf 130 (135) Fr. - Buy
Swisscom: Barclays senkt auf 475 (485) Fr. - Underweight
SFS: Berenberg erhöht auf Hold (Sell) - Ziel 75 Fr.

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06:15

Der Swiss Market Index wird bei der IG Bank 0,44 Prozent tiefer eingeschätzt. 

An den US-Börsen haben die Indizes am Vorabend wieder klar im Minus geschlossen, wobei sie die Verluste im späten Handel noch ausgeweitet haben (siehe Bericht weiter unten). Die wirtschaftlichen Daten deuteten weiterhin darauf hin, dass die US-Notenbank Fed einen aggressiven Zinserhöhungs-Kurs fahren werde, um die Inflation in den Griff zu bekommen, hiess es im Markt. Derweil kletterten die Anleihenrenditen in den USA weiter an.

Am Freitag könnte zusätzlich auch der sogenannte Hexensabbat für grösseren Schwankungen der Einzeltitel nach oben wie nach unten sorgen. Am grossen Verfallstag verfallen Futures und Optionen auf Indizes wie auch Optionen auf einzelne Aktien. Die Aktienkurse zeigen sich dabei oft volatiler als gewöhnlich, weil Investoren die Preise derjenigen Wertpapiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung bewegen wollen.

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06:00

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 1,1 Prozent tiefer bei 27'583 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,7 Prozent und lag bei 1938 Punkten.

Die Börse in Shanghai lag 0,8 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 1,2 Prozent.

Die asiatischen Märkte zeigen sich am Freitag schwächer, weil sich die Anleger in der kommenden Woche auf eine Zinserhöhung in den USA einstellen und die Sorge vor einer weltweiten Rezession nach den Warnungen der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds zunehmen.

"Aktien und andere risikoempfindliche Märkte haben zu kämpfen, da deutlich wird, dass der Inflationsdruck in den USA fest verankert ist und die Risiken für den Leitzins eher nach oben gerichtet sind", so die Ökonomen der ANZ am Freitag.

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05:30

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,1 Prozent auf 143,32 Yen und legte 0,3 Prozent auf 7,0159 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,9620 Franken. Am Donnerstag war das Währungspaar bis auf 95,31 gefallen.

Parallel dazu fiel der Euro um 0,1 Prozent auf 0,9993 Dollar und notierte kaum verändert bei 0,9615 Franken. Das Pfund Sterling stagnierte bei 1,1459 Dollar

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02:00

An der Wall Street hat der Dow-Jones-Index am Donnerstag nachgegeben, er verlor 0,6 Prozent auf 30.961,82 Punkte. Der technologielastige Nasdaq gab 1,4 Prozent auf 11.552,36 Punkte nach und der breit gefasste S&P 500 büsste 1,1 Prozent auf 3.901,35 Punkte ein. Belastend bleiben die hohe Inflation, das künftige Zinsniveau und die konjunkturellen Folgen. Nervosität herrschte womöglich auch vor dem am Freitag anstehenden grossen Verfall an den Terminmärkten.

Auf Unternehmensseite kam es bei den Adobe-Anlegern gar nicht gut an, dass der Softwarekonzern die Web-Design-Softwarefirma Figma übernehmen will. Die Bereitschaft, dafür rund 20 Milliarden US-Dollar zu zahlen, löste einen Kurseinbruch um 16,8 Prozent aus. Analysten bezeichneten den Preis als hoch. Kirk Materne vom Analysehaus Evercore ISI vermutete als Grund, dass Adobe mit der Übernahme vermeiden will, dass Figma zu einem starken Gegner wird.

Im Schlepptau des Adobe-Kursrutsches standen Softwarefirmen, die auch dem Technologiesektor zugerechnet werden, allgemein weit oben auf den Verkaufslisten der Anleger. Die Papiere von Salesforce und Microsoft waren im Dow mit Abgaben von bis zu 3,4 Prozent die beiden grössten Verlierer.

Besser erging es den Banken, da sie etwa im Kreditgeschäft von höheren Zinsen profitieren können. In einem international starken Branchenumfeld zogen die Titel von Goldman Sachs und JPMorgan im Dow um bis zu 1,5 Prozent an. Analystin Magdalena Stoklosa von Morgan Stanley hält den positiven Zinseffekt in einer Branchenstudie für noch nicht angemessen gewürdigt.

Mit einer Kursrally um fünf Prozent hob sich Netflix an der Nasdaq positiv ab. Die Titel des Streaming-Anbieters zogen an, nachdem ihnen Evercore ISI eine positive Empfehlung ausgesprochen hatte. Analyst Mark Mahaney sieht vor allem enorme Chancen im günstigeren, werbefinanzierten Netflix-Abo, das 2023 starten soll. Zuletzt hatte der Streaming-König im hart umkämpften Markt zuschauen müssen, wie die Konkurrenz stärker wird.

(cash/Bloomberg/Reuters/AWP)