01:00
Bestätigte Zinshoffnungen haben an den US-Aktienmärkten zum Wochenschluss für gute Laune gesorgt. Rückenwind lieferte vor allem die mit Spannung erwartete Rede des Präsidenten der Federal Reserve auf dem internationalen Notenbanker-Treffen in Jackson Hole, Wyoming. Jerome Powell sagte, dass die Zeit für sinkende Leitzinsen gekommen sei, da sich die Inflationsrisiken verringert hätten.
Der Dow Jones Industrial war am Freitag im frühen Handel auf den höchsten Stand seit seinem Rekordhoch Mitte Juli gestiegen und schloss 1,14 Prozent im Plus bei 41.175,08 Punkten. Daraus resultierte für den US-Leitindex ein Wochengewinn von rund 1,3 Prozent. Der marktbreite S&P 500 legte am Freitag um 1,15 Prozent auf 5.634,61 Zähler zu. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,18 Prozent auf 19.720,87 Punkte nach oben.
«Die Spatzen pfiffen es spätestens seit dem enttäuschenden Arbeitsmarktbericht für Juli von den Dächern: Die US-Notenbank wird am 18. September die Leitzinswende einleiten», kommentierte Experte Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg die Aussagen. «Ob Fed-Chef Powell zu einem massvollen Vorgehen neigt, was eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte bedeutet, oder eine entschlossenere Lockerung um 0,50 Prozentpunkte bevorzugt, bleibt einstweilen offen», sagte Völker.
Der Fahrdienst-Vermittler Uber geht eine mehrjährige Partnerschaft mit dem Autokonzern General Motors (GM) ein. Demnach sollen sich Uber-Kunden ab 2025 mit selbstfahrenden Taxis der GM-Tochter Cruise chauffieren lassen können. Die GM-Anteilscheine stiegen um 4,5 Prozent, Uber-Titel gewannen 1,4 Prozent.
Die Papiere von Intuit reagierten mit einem Kursabschlag von 6.8 Prozent auf unerwartet schwache Quartalsergebnisse des Software-Unternehmens. Da half auch der prozentual zweistellig gestiegene Umsatz nicht wirklich.
Die Anteilscheine von Roku gewannen knapp zwölf Prozent, nachdem Guggenheim Securities sie zum Kauf empfohlen hatte.
Der Kurs des Euro kletterte nach der Powell-Rede erstmals seit 13 Monaten wieder über die Marke von 1,12 US-Dollar. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung wieder darunter bei 1,1191 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs vor der Rede auf 1,1121 (Donnerstag: 1,1135) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8980 (0,8991) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen legten zu. Der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) gewann 0,39 Prozent auf 113,73 Punkte. Die Rendite sank im Gegenzug auf 3,80 Prozent.
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17:35
An der Schweizer Börse hat der Aufwärtstrend am Freitag angehalten. Die jüngsten Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell kommen bei den Investoren gut an. Der SMI schliesst entsprechend mit einem Plus von 0,3 Prozent bei 12'347 Punkten.
Grösster Gewinner ist Swiss Re: Der Rückversicherer setzt den Höhenflug des Vortages fort und klettert weitere 1,7 Prozent. Nach der Veröffentlichung von guten Halbjahreszahlen haben mehrere Broker ihre Kursziele angehoben. Ebenfalls gesucht waren der Hörgerätehersteller Sonova (+1,5 Prozent) und der Logistiker Kühne+Nagel (+1,3 Prozent).
Zum ausführlichen Bericht geht es hier.
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16:50
Die jüngsten Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell kommen bei den Investoren gut an. Die wichtigsten Indizes an der Wall Street weiteten am Freitagnachmittag ihre Gewinne aus und lagen zwischen einem und knapp zwei Prozent im Plus. Auch der Dax und der EuroStoxx50 legten um knapp ein und gut ein halbes Prozent auf 18'653 und 4915 Punkte zu. Zuvor notierten sie jeweils knapp ein halbes Prozent fester.
Der Vorsitzende der US-Notenbank Fed gab den Finanzmärkten das ersehnte Signal für eine Zinswende im September. «Es ist an der Zeit, die Geldpolitik anzupassen», sagte der Notenbanker auf dem internationalen Notenbankforum in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming. Die Richtung sei klar, fügte er mit Blick auf eine Lockerung hinzu. Timing und Tempo der Zinssenkungen würden von den einlaufenden Daten, dem Ausblick und der Risikoabwägung abhängen.
«Gleichzeitig rückt er die zweite Seite des dualen Fed-Mandats deutlich stärker in den Fokus», kommentierte Thomas Altman, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. Die Währungshüter versuchen, mit erhöhten Zinsen die Inflation einzudämmen, ohne die Wirtschaft abzuwürgen. «Powell äussert sich so besorgt über den US-Arbeitsmarkt wie nie zuvor in diesem Zins-Zyklus. Es wird klar, dass die Fed jetzt alles in ihrer Macht Stehende unternehmen wird, um weitere Abschwächungen des Arbeitsmarktes zu vermeiden. Und der Leitzins ist Instrument Nummer Eins dafür.»
Powells Aussagen beflügelten auch den Goldpreis. Das gelbe Metall erreichte mit 2517,69 Dollar je Feinunze ein frisches Allzeithoch. Die Investoren griffen auch bei den US-Staatsanleihen zu. Die Rendite der zehnjährigen US-Bonds fiel im Gegenzug zum steigenden Kurs auf rund 3,801 Prozent von 3,845 Prozent. Der Dollar-Index rutschte dagegen um knapp ein halbes Prozent auf 101,11 Punkte ab. Zuvor lag er nahe der Null-Marke.
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16:40
Der US-Dollar hat am Freitagnachmittag nach Beginn einer lange erwarteten Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell am Treffen der Notenbanker in Jackson Hole etwas nachgegeben. Zum Franken fiel der Greenback kurz nach 16.00 Uhr unter die Marke von 0,85 Franken und notierte zuletzt bei 0,8504 nur knapp darüber.
«Die Zeit ist gekommen für eine Anpassung der Geldpolitik», sagte Powell. Das überrascht die Markteilnehmer allerdings nicht stark. «Die Spatzen pfiffen es spätestens seit dem enttäuschenden Arbeitsmarktbericht für Juli von den Dächern», so ein erster Kommentar aus dem Handel. Noch nicht klar sei jedoch, ob Fed-Chef Powell eine «massvolle» Zinssenkung um 25 Basispunkte oder eine «entschlossenere» Lockerung um 50 Basispunkte bevorzuge, so das Institut.
Darum dürften die Marktteilnehmer den Blick auch schon auf die Veröffentlichung des nächsten Arbeitsmarktberichts am 6. September richten, heisst es am Markt. Für den Fall einer schwachen Zahl müsste das Fed als Risikomanager nämlich auch eine Zinssenkung in Höhe von 0,5 Prozentpunkten in Erwägung ziehen. Die Anzeichen für eine Abkühlung am Arbeitsmarkt hätten «definitiv» zugenommen, eine weitere Abkühlung sei weder willkommen noch angestrebt, so Powell in seiner Rede.
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16:25
Nach den klaren Vortagesverlusten haben die US-Aktienmärkte zum Wochenschluss dank zunehmender Zinshoffnungen wieder zugelegt. Zusätzlichen Rückenwind lieferten am Freitag die mit Spannung erwarteten Aussagen des Präsidenten der Federal Reserve auf dem internationalen Notenbanker-Treffen in Jackson Hole, Wyoming. Jerome Powell sagte sinngemäss, dass die Zeit für sinkende Leitzinsen gekommen sei, da sich die Inflationsrisiken verringert hätten.
Der Dow Jones Industrial stieg nach Handelsstart auf den höchsten Stand seit Ende Juli und notierte 1 Prozent im Plus bei 41'128 Punkten. Damit deutet sich für den US-Leitindex ein Wochengewinn von gut einem Prozent an. Der marktbreite S&P 500 legte um 1,3 Prozent auf 5640 Zähler zu. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,6 Prozent auf 19'806 Punkte nach oben.
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16:05
Eine angekündigte Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell stimmt die Anleger an der Wall Street zuversichtlich. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 notierten zur Eröffnung am Freitag jeweils gut ein halbes Prozent fester bei 40'949 und 5606 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann knapp ein Prozent auf 18'595 Zähler.
Marktteilnehmer gehen davon aus, dass Powell bei seiner Ansprache ab 16.00 Uhr (MESZ) bei der Notenbankkonferenz in Jackson Hole die Hoffnungen auf eine Zinswende im September bestätigt. Unklar bleibt, wie er sich über die möglichen weiteren Schritte der US-Notenbank Fed äussert. «Die Frage ist auch, ob er so weit gehen wird, dass er die Tür für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte öffnet - wenn nicht im September, dann zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr», sagte Francesco Pesole, Stratege bei der Bankengruppe ING.
Die Aussicht auf eine baldige geldpolitische Lockerung in den USA stützte die Aktien wichtiger Technologiefirmen. Die Titel von Branchenriesen wie Microsoft, Amazon, Apple und Alphabet gewannen zwischen rund einem halben und einem Prozent. Fallende Zinsen stützen das Geschäft von Technologieunternehmen, weil sie die für ihr Wachstum wichtigen Investitionen billiger machen.
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15:35
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15:20
Die Ölpreise haben sich am Freitag etwas von Kursverlusten im Wochenverlauf erholt. Nachdem die Notierungen am Morgen nur leicht gestiegen waren, haben sie die Gewinne bis zum Nachmittag deutlich ausgebaut. Marktbeobachter sprachen von einer Gegenbewegung kurz vor dem Wochenende.
«Ausschlaggebend für den Preisrückgang sind Nachfragesorgen», sagte Rohstoffexpertin Barbara Lambrecht von der Commerzbank. In den vergangenen Handelstagen hatten unter anderem enttäuschende Konjunkturdaten aus China mehrfach für Verkaufsdruck gesorgt. Zudem sind teilweise auch Konjunkturdaten aus den USA schwächer als erwartet ausgefallen.
Expertin Lambrecht verwies auf eine deutliche Abwärtsrevision der Zahl neu geschaffener Stellen in den USA, die im Verlauf der Woche veröffentlicht wurde. Diese habe die Ölpreise unter Druck gesetzt. Allerdings machte die Commerzbank-Expertin auch deutlich, dass sie die Preisreaktion am Ölmarkt auf die enttäuschenden Konjunkturdaten als übertrieben einschätzt.
Im Fokus stehen auch die Bemühungen für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg. Die Verhandlungen gelten aber als zäh und drohen zu scheitern. Dennoch werden sie von Marktteilnehmern weiter als Chance gesehen, dass sich die geopolitische Lage in der ölreichen Region des Nahen Ostens nicht noch weiter zuspitzt. Allerdings sagte Commerzbank-Expertin Lambrecht: «Die Hoffnung auf eine baldige Waffenruhe im Gaza-Streifen war ebenfalls verfrüht.»
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14:55
Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn am Freitag taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,4 Prozent im Plus auf 40'866 Zähler. Der von grossen Tech-Werten dominierte Nasdaq 100 wird 0,8 Prozent höher erwartet.
Am Markt wird davon ausgegangen, dass die Notenbank Fed an der Schwelle zur ersten Zinssenkung seit mehr als vier Jahren steht. Dies hat den Börsen zuletzt Auftrieb verliehen, denn niedrigere Zinsen verbilligen Kredite und können so die Wirtschaft ankurbeln. Die am Donnerstag veröffentlichten, gemischt ausgefallenen Konjunkturdaten jedoch hatten auf ein eher geringes Tempo bei der Lockerung der Geldpolitik hingedeutet, was vor allem die Anleger der zinssensiblen Technologieaktien verschreckte.
Weitere Hinweise auf den Zinssenkungspfad erhoffen sich die Anleger von der Rede des Notenbankchefs Jerome Powell, die kurz nach Börseneröffnung erwartet wird. Er spricht auf dem internationalen Notenbanker-Treffen in Jackson Hole im Bundesstaat Wyoming.
Nach Einschätzung von Anleihe-Experten der Dekabank dürfte Powell zwar die Erwartung an eine erste Zinssenkung im September seit der grossen Inflationswelle bekräftigen. Allerdings könnte er auch die Erwartungen an künftige Zinssenkungen dämpfen. Nach einem enttäuschenden Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für Juli wurden an den Märkten zeitweise auf mehrere starke Zinsschritte um 0,50 Prozentpunkte spekuliert.
Experten der Landesbank Hessen-Thüringen verwiesen auf das Protokoll der vergangenen Zinssitzung der US-Notenbank. Die Mitschrift habe deutlich gemacht, dass die US-Notenbank auf die Zinswende hinarbeitet. Demnach sehe eine breite Mehrheit der Mitglieder des geldpolitischen Rates eine Zinssenkung im September als gerechtfertigt an.
Unter den Einzelwerten rücken unter anderem die Aktien von Workday in den Fokus. Der Hersteller von Personalsoftware hatte zwar laut der kanadischen Bank RBS im abgelaufenen Quartal eher verhalten abgeschnitten, aber mit seinen Zielen für 2027 überzeugt. Die Papiere zogen im vorbörslichen US-Handel um gut 14 Prozent an.
Für die Papiere von Red Robin Gourmet Burgers aber ging es vorbörslich um fast 16 Prozent nach unten. Der Restaurant-Betreiber hatte seine Prognose für das bereinigte operative Ergebnis gesenkt.
Die Anteilsscheine von Roku wiederum gewannen gut vier Prozent, nachdem Guggenheim Securities sie zum Kauf empfohlen hatte. Es hiess, die Streaming-Plattform mache Fortschritte bei der Schliessung der Lücke zwischen dem Engagement auf der Plattform und dem Wachstum der Werbeeinnahmen.
Bei den Aktien von Ross Stores stand vorbörslich ein Plus von sechs Prozent zu Buche. Der Textil-Discounter hatte seine Prognose für den Gewinn je Aktie erhöht.
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14:05
Ein starker Geschäftsbericht beflügelt den US-Personalsoftwareanbieter Workday. Die Aktie springt im vorbörslichen Handel an der Wall Street um mehr als 13 Prozent in die Höhe. Wenn die Gewinne nach der Eröffnung anhalten, wird sie mit rund 261 Dollar so teuer sein wie seit April nicht mehr. Das Unternehmen verzeichnete im zweiten Quartal einen Gewinn von 1,75 Dollar je Aktie, Analysten waren im Schnitt von 1,65 Dollar ausgegangen. Hintergrund sei ein Anstieg bei den Ausgaben der Unternehmen für Personal- und Gehaltsabrechnungsprodukte. «Auch Workdays Kommentare über die eigene internationale Expansion, Deals, Partnerschaften und Innovationen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) fanden wir vielversprechend», schreiben die Experten der US-Investmentbank Piper Sandler.
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13:15
Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren vor dem Start höher:
Die Schweizer Börse gemessen am Swiss Market Index (SMI) notiert unverändert.
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13:00
Der SMI hievt sich am frühen Nachmittag ins Plus auf 0,07 Prozent.
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12:05
Am Devisenmarkt halten sich am Freitag die Kursausschläge in Grenzen. Die Marktteilnehmer halten sich vor der am Nachmittag erwarteten Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell am Notenbanker-Treffen in Jackson Hole zurück.
Das Euro/Franken-Paar tritt bei Kursen von 0,9480 mehr oder weniger auf der Stelle. Auch das Dollar/Franken-Paar bewegt sich kaum von der Stelle und wird am Vormittag um die Marke von 0,8519 gehandelt. Die europäische Gemeinschaftswährung hat sich gegenüber dem US-Dollar in dieser Zeit kaum bewegt und kostet aktuell 1,1125 Dollar.
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11:35
Ein Grund für die Schwäche des Schweizer Aktienmarkts ist das Schwergewicht Nestlé. Der abrupte CEO-Wechsel, über den der Nahrungsmittelgigant am Vorabend informiert hatte, sorge für grosse Verunsicherung und bringe die Aktie unter Druck, heisst es am Markt. Zudem seien die Vorgaben aus den USA vor allem für Technologiewerte eher negativ.
Abgesehen von Nestlé, die mit hohen Umsätzen gehandelt würden, verlaufe das Geschäft in geordneten Bahnen. Einige Investoren nähmen vor der Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell um 16 Uhr Gewinne mit, sagte ein Händler. Von der Powell-Rede erhoffen sich Anleger Hinweise darauf, ob und wie deutlich das Fed den Leitzins im September senken wird und ob mit weiteren Zinsschritten im Jahresverlauf zu rechnen ist. Zuletzt hatten regionale Fed-Vertreter gesagt, die Zeit sei reif für schrittweise Zinssenkungen.
Im Fokus stehen ganz klar Nestlé (-2,2 Prozent), die zunächst um 4 Prozent nachgaben, sich dann aber sukzessive von ihrem Tiefstkurs lösen konnten. Der Nahrungsmittelkonzern hat die Märkte mit einem überraschenden Chefwechsel überrascht. Der langjährige CEO Mark Schneider wird durch das Nestlé-Eigengewächs Laurent Freixe ersetzt. Die operative Entwicklung habe seit einiger Zeit enttäuscht, dennoch komme dieser Schritt etwas überraschend, heisst es am Markt. «Die operative Entwicklung ist das eine, die Strategie das andere», sagt ein Händler. Möglicherweise habe sich der CEO mit dem Verwaltungsrat über die weitere Strategie zerstritten.
Der CEO-Wechsel erhöhe jedenfalls die Unsicherheit, wohin die Reise des Tankers gehe, heisst es weiter. Auch wenn der neue CEO das Unternehmen gut kenne, dürfte es nun einige Zeit dauern, bis das Vertrauen wiederhergestellt sei. Möglicherweise haben auch die US-Investoren ihre Meinung über Nestlé geändert. Ob die Aktie heute aber überhaupt im Plus schliesse, sei äusserst ungewiss. «Dazu bräuchte es noch einen zusätzlichen Schub von Jerome Powell», sagt ein Händler.
Mit Straumann (-0,3 Prozent) und Partners Group (-0,3 Prozent) geben zwei weitere Wachstumswerte leicht nach.
Auf der anderen Seite setzen Swiss Re (+1,0 Prozent) ihren Höhenflug nach den Zahlen vom Vortag fort, als der Kurs der «Geldmaschine», so ein Händler, um 4,5 Prozent zulegte.
Ebenfalls fester sind Lindt & Sprüngli PS (+0,8 Prozent), Alcon (+0,8 Prozent) und SIG (+0,8 Prozent). Die Aktien der Banken UBS (+0,8 Prozent) und Julius Bär (+0,4 Prozent) folgen dem europaweit positiven Trend ihrer Branche.
Auf den hinteren Reihen werden Accelleron (-1,1 Prozent) nach einer Ratingsenkung auf «Hold» von «Buy» durch Kepler Cheuvreux etwas belastet.
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11:30
Allerdings ist er aktuell noch rund 17 Prozent von seinem Rekordhoch vom März bei knapp 74'000 Dollar entfernt, obwohl bereits seit Wochen über anstehende Zinssenkungen in den USA spekuliert wird.
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10:50
Die Ölpreise haben sich am Freitag etwas erholt. Marktbeobachter sprachen von einer leichten Gegenbewegung, nachdem die Notierungen in den vergangenen Tagen zum Teil deutlich gefallen waren. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete am Vormittag 77,60 US-Dollar. Das waren 38 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 34 Cent auf 73,35 Dollar.
Der frühe Handel verlief ohne grössere Impulse. An den Finanzmärkten hielten sich die Anleger vor einer mit Spannung erwarteten Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell, von der man sich Hinweise auf die weitere Geldpolitik erhofft, generell eher zurück.
In den vergangenen Tagen hatten vor allem Nachfragesorgen die Ölpreise belastet. Enttäuschende Konjunkturdaten aus China sorgten zuletzt mehrfach für Verkaufsdruck. Zudem sind teilweise auch Konjunkturdaten aus den USA schwächer als erwartet ausgefallen.
Im Fokus stehen auch die Bemühungen für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg. Die Verhandlungen gelten aber als zäh und drohen zu scheitern. Dennoch werden sie am Markt weiter als Chance gesehen, dass sich die geopolitische Lage in der ölreichen Region des Nahen Ostens nicht noch weiter zuspitzt.
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Weitere Ratings und Kursziele für Schweizer Aktien:
Kudelski: Research Partners erhöht auf 1,80 (1,30) Fr. - Halten
Kudelski: Research Partners erhöht Kursziel auf 1,80 (1,30) Fr. - Halten
Accelleron: Kepler Cheuvreux senkt Kursziel auf Hold (Buy)
Accelleron: Kepler Cheuvreux erhöht Kursziel auf 47 (37) Fr.
DocMorris: Stifel senkt Kursziel auf 60 (90) Fr. - Buy
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09:10
Der Swiss Market Index (SMI) eröffnet bei 12'262 Punkten mit einem Minus von 0,4 Prozent. Deutlicher Verlierer ist Nestlé mit einem Kursverlust von 2,7 Prozent. Besonders gefragt ist heute Morgen Swiss Re (+1,6 Prozent). Auf dem breiten Markt verliert Hochdorf 11,9 Prozent.
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08:50
Der Schweizer Aktienmarkt wird am Freitag schwächer erwartet. Grund dafür ist Schwergewicht Nestlé. Der abrupte CEO-Wechsel, über den der Lebensmittelriese am Vorabend informiert hatte, sorge zunächst einmal für grosse Verunsicherung. Und dies sei das, was Anleger am wenigsten schätzen würden. Zudem sind die Vorgaben aus den USA vor allem für Technologiewerte eher negativ. Die Anleger hätten der Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell auf dem Notenbanker-Treffen in Jackson Hole ihre Positionen etwas gestrafft, heisst es am Markt.
Ansonsten erwarteten die Händler eigentlich ein ruhiges Geschäft. Vor der Rede von Powell am Nachmittag um 16.00 Uhr (MESZ) dürften sich die Anleger zurückhalten. Im Fokus steht nun die Geldpolitik des Fed. Anleger erhoffen sich davon Hinweise, ob und wie deutlich das Fed den Leitzins im September senken wird und ob mit weiteren Zinsschritten im Jahresverlauf zu rechnen ist. Bereits am Donnerstag hatten die Chefin des regionalen US-Notenbankbezirks Boston, Susan Collins, und ihr Kollege aus Philadelphia, Patrick Harker, betont, dass die Zeit reif sei für schrittweise Zinssenkungen.
Die Bank Julius Bär berechnet den SMI um 08.15 Uhr um 0,52 Prozent tiefer bei 12'241,94 Punkten. Dabei wird der Grossteil der SMI-Aktien um 0,1 Prozent tiefer gestellt wird. Dennoch steuert der SMI auf eine positive Wochenbilanz zu.
Im Fokus stehen Nestlé (-2,6 Prozent). Der Nahrungsmittelkonzern hat die Märkte auf dem falschen Fuss erwischt mit dem überraschenden Chefwechsel. Auch wenn die Investoren zuletzt von der operativen Entwicklung bei Nestlé enttäuscht gewesen seien, werfe ein solch unerwarteter und rascher Chefwechsel Fragen auf - beispielsweise, was das für das laufende Geschäft bedeute, kommentiert JPMorgan.
Nach der Umsatzwarnung zum Halbjahr erhöhe der Wechsel die Unsicherheit mit Blick auf die Entwicklung im Gesamtjahr und für 2025. Bis das neue Management Klarheit über den weiteren Weg bringe, dürfte der Aktienkurs unter Druck bleiben, heisst es am Markt weiter. Nestlé brauche nun Stabilität, um das Vertrauen der Investoren wieder zu erlangen, so die Bank Vontobel.
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08:10
Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich bei der Bank Julius Bär 0,6 Prozent tiefer bei 12'232 Punkten. Alle 20 SMI-Titel stehen im Minus. Nestlé gibt 2,6 Prozent nach. Bei den Mid Caps verliert Accelleron 2,1 Prozent.
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Neue Ratings und Kursziele für Schweizer Aktien:
Gurit: Octavian senkt Kursziel auf 77 (90) Fr. - Buy
Siegfried: Octavian erhöht Kursziel auf 1110 (880) Fr. - Hold
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06:05
Der Swiss Market Index (SMI) gibt vorbörslich bei der IG Bank 0,87 Prozent nach.
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05:55
Asiatische Börsen haben sich am Freitag eher zurückhaltend gezeigt. Während sich der Dollar von einem Jahrestief erholte, waren die Anleger mit Blick auf die Rede von Jerome Powell vorsichtig. Die Börsen warteten auf eine Bestätigung, dass die Zinssenkungen in den USA im September beginnen würden. In Japan stieg der Yen um 0,3 Prozent auf 145,77 pro Dollar, während die Anleiherenditen nach der Rede von Kazuo Ueda von der Bank of Japan (BOJ) leicht anstiegen. Die Händler halten es für sehr unwahrscheinlich, dass die BOJ nach dem jüngsten Ausverkauf die Zinssätze im Oktober anheben könnte, doch Ueda hielt sich an die Vorgaben, indem er sagte, die Zentralbank sei bereit, die Zinssätze zu erhöhen, wenn sich die Wirtschaft und die Preise im Einklang mit ihren Prognosen entwickeln. Am Freitag wurden ausserdem die Daten zur Kerninflation in Japan veröffentlicht, die im Juli zum dritten Mal in Folge angestiegen sind. Krishna Bhimavarapu, APAC-Volkswirt bei State Street Global Advisors, erwartet, dass der stärkere Yen und die Wiedereinführung von Energiesubventionen die Inflation in nächster Zeit bremsen werden: «Wenn sich die Daten so entwickeln, wie wir es erwarten, könnte dies bedeuten, dass die nächste BOJ-Erhöhung erst im Dezember erfolgen wird, da die Ängste vor einer schnellen Inflation etwas nachlassen.»
Die japanische Börse hat am Freitag schwächer tendiert. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,2 Prozent auf 38.117,44 Punkte nach und der breiter gefasste Topix notierte 0,1 Prozent niedriger bei 2.667,50 Zählern. Die Börse Shanghai verlor 0,3 Prozent auf 2.840,26 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stagnierte bei 3.311,87 Punkten.
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05:50
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00:00
Die Spannung vor einer Rede von Fed-Chef Jerome Powell macht die Anleger an der Wall Street nervös. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Donnerstag 0,4 Prozent schwächer bei 40'712 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,9 Prozent auf 5570 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 1,6 Prozent auf 17'619 Stellen.
Ein leichter Anstieg bei den Erstanträgen auf US-Arbeitslosenhilfe und schwache Umfragedaten für die US-Industrie bestärkten zwar zunächst die Hoffnung der Anleger auf eine Zinswende der US-Notenbank Fed im September. Die Währungshüter versuchen, mit erhöhten Zinsen die Inflation einzudämmen und den heiss gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen, ohne die Wirtschaft abzuwürgen. Doch Experten zeigten sich skeptisch: «Der Arbeitsmarkt kühlt sich ab, aber die eigentliche Frage ist, in welchem Ausmass», sagte etwa Peter Cardillo, Chefökonom beim Vermögensverwalter Spartan in New York. «Wir sollten die Arbeitslosenzahlen für August abwarten und sehen, ob die Fed dann energischer reagieren wird.»
Inzwischen steht die internationale Notenbankkonferenz in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming im Rampenlicht. Investoren warten dabei vor allem auf eine Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell am Freitag. Auf ihrer jüngsten Sitzung fassten die Währungshüter den Protokollen zufolge eine erste Zinssenkung konkret ins Auge. Auch die Fed-Vertreter Patrick Harker und Susan Collins deuteten am Donnerstag Bereitschaft für einen Lockerungsschritt im September an. «Aber Powell könnte enttäuschen, wenn er die Argumente für eine baldige Zinssenkung nicht weiter verstärkt», sagte Naomi Fink, Chefstrategin beim japanischen Vermögensverwalter Nikko.
Die zuletzt angeschlagenen Ölpreise begaben sich indes auf einen Erholungskurs. Die Nordsee-Sorte Brent und die US-Sorte WTI verteuerten sich jeweils um rund 1,4 Prozent auf 77,10 und 72,92 Dollar je Fass (159 Liter). «Der Rohölmarkt hat sich stabilisiert. Allerdings steht er weiterhin unter Druck angesichts anhaltender makroökonomischer Probleme», sagte George Khoury, Manager beim Broker CFI. Vor allem die Konjunkturabschwächung in China belaste derzeit die globale Nachfrage.
Gefragt bei den Einzelwerten waren unter anderem die Titel von Zoom mit einem Plus von fast dreizehn Prozent. Der Anbieter von Videokonferenzlösungen hatte angesichts einer regen Nachfrage nach seinen KI-gestützten Werkzeugen seine Umsatzprognose für das Gesamtgeschäftsjahr erhöht.
Die Investoren griffen auch bei den Aktien von Paramount zu, die um knapp 0,8 Prozent zulegten. Im Übernahmekampf um den US-Medienkonzern legte der Medienmanager Edgar Bronfman deutlich nach.
Ein kleines Umsatzwachstum stützte den angeschlagenen Heimtrainer-Anbieter Peloton. Die Anteilsscheine schossen um 35 Prozent in die Höhe. Der Umsatz von Peloton rückte im vergangenen Quartal um 0,2 Prozent vor. Dabei handelt es sich um das erste Wachstumsquartal seit 2022 für das Unternehmen, das nach dem Ende der Corona-Pandemie stark unter Druck steht. «Die Zahlen sind zwar bescheiden, aber man muss auch bedenken, dass sie sich auf den Sommer beziehen, wenn die Kunden eher nach draussen gehen, um zu trainieren», kommentierte Zak Stambor vom Analyseunternehmen Emarketer.
Aus den Depots flogen dagegen Microsoft. Die Papiere gaben zwei Prozent nach. Als Reaktion auf die wachsende Bedeutung Künstlicher Intelligenz (KI) ändert der Software-Riese seine Bilanzierungspraxis. Da die Einnahmen aus diesem Geschäft aber langsamer wachsen als erhofft, senkte der Konzern zuletzt seine Umsatzziele für die Cloud-Sparte. Auf deren Hochleistungsrechnern laufen KI-Programme wie ChatGPT.
(cash/AWP/Bloomberg/Reuters)