11:55

Der Schweizer Aktienmarkt knüpft am Freitag an den Erholungstrend an und notiert am späten Vormittag fester. Auslöser der guten Stimmung ist die Hoffnung auf eine Deeskalation im Zollstreit der USA mit China sowie auf eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank. Dabei verläuft das Geschäft laut Händlern aber in eher ruhigen Bahnen. «Es scheint, als ob viele Anleger genug von dem Zoll-Hickhack des US-Präsidenten haben und nun die weitere Entwicklung abwarten wollen, erst recht vor dem Wochenende», sagt ein Händler. Dennoch könnte der SMI die Marke von 12'000 Punkten, unter die er wegen des US-Zollstreits Anfang Monat gefallen war, demnächst wieder ins Visier nehmen, heisst es am Markt.

US-Präsident Donald Trump beharrt auch nach einem Dementi aus Peking darauf, dass beide Seiten verhandeln. Zudem berichteten Medien wie der US-Fernsehsender CNN, China habe wohl stillschweigend die Vergeltungszölle auf einige in den USA hergestellte Halbleiter zurückgenommen. Zudem haben sich Vertreter der US-Notenbank Fed wegen der aggressiven US-Zollpolitik besorgt über den Arbeitsmarkt geäussert und damit Zinssenkungshoffnungen genährt. Im Fall einer höheren Arbeitslosigkeit könnten sinkende Zinsen nicht ausgeschlossen werden, heisst es.

Der Leitindex SMI notiert bis zum Mittag 0,38 Prozent höher auf 11'962,60 Punkten. Das bisherige Tageshoch liegt mit knapp 11'995 Punkten nur knapp unter der 12'000er Marke. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,77 Prozent hinzu auf 1'938,57 und der breite SPI 0,40 Prozent auf 16'223, 01 Zähler. 24 der 30 SLI-Werte legen zu und sechs sind schwächer.

Im Fokus stehen Holcim (+1,37 Prozent). Der Zementkonzern hat im ersten Quartal einen leichten Knick bei Umsatz und Betriebsgewinn hinnehmen müssen. Dafür habe der wiederkehrende EBIT die Erwartungen leicht übertroffen. Aussagen zum Gewinn machte Holcim aber nicht. Zudem äusserten sich Analysten positiv darüber, dass Holcim trotz der angespannten weltweiten Wirtschaftslage die Ziele nicht geändert hat.

Noch gefragter sind die Aktien der UBS (+1,72 Prozent). Sie profitierten von Zinsfantasien, erholten Märkten und Käufen vor der Bilanzvorlage kommende Woche, heisst es am Markt. Mit den Aktien der Partners Group (+1,2 Prozent) und Julius Bär (+1,2 Prozent) werden weitere Finanztitel gekauft. Aber auch zyklische Werte wie Sika (+1,6 Prozent) und ABB (+1,3 Prozent) stehen oben auf den Kauflisten.

Gesucht werden auch Gesundheitswerte wie Sandoz, Alcon, Lonza, Straumann und Sonova, die zwischen 1,6 und 1,0 Prozent zulegen. Letztere profitieren von verschiedenen Analystenkommentaren. So hat etwa die HSBC die Empfehlung für die Titel des Hörgeräteherstellers auf «Buy» von «Hold» erhöht.

Bei den Technologiewerten wie Logitech (+1,9 Prozent) und im breiten Markt AMS Osram (+3,52 Prozent) und Inficon (+3,19 Prozent) werden die Zinssenkungsfantasien als Kaufargumente erwähnt. Davon hätten am Vortag auch die US-Mitbewerber Auftrieb erhalten, heisst es.

Gebremst wird der Anstieg des SMI von den defensiven Schwergewichten Nestlé (-0,6 Prozent) und Roche GS (-0,5 Prozent), die ihre Abschläge im bisherigen Verlauf eingegrenzt haben. Auch Swisscom (-0,4 Prozent), Kühne+Nagel (-1,0 Prozent), Lindt & Sprüngli (-0,5 Prozent) und Schindler (-0,7 Prozent) geben nach.

In den hinteren Reihen stehen vor allem Baloise (-5,19 Prozent) unter Druck. Die Aktien von Helvetia (+0,2 Prozent) können ihr Kursniveau dagegen halten. Händler verweisen darauf, dass der aktivistische Baloise-Aktionär Cevian Capital seinen Anteil von mehr als 9 Prozent an den Helvetia-Grossaktionär Patria Genossenschaft verkauft hat. Damit steht einer Fusion der beiden Versicherer nichts mehr im Weg. Mit dem Ausstieg von Cevian sei die Fantasie, dass es zu einem Übernahmekampf um Baloise kommen könnte, verpufft, heisst es am Markt. Als möglicher Käufer wurde Zurich, aber auch ausländische Konkurrenten genannt.

Die Aktien von Belimo (+2,5 Prozent) ziehen nach dem Kurssprung vom Vortag (+12,4 Prozent) weiter an. Händler begründen dies mit dem guten Ergebnis vom Vortag und positiven Kommentaren.

Sulzer (-1,0 Prozent oder 1,4 Fr.) werden ex-Dividende von 4,25 Franken je Aktie gehandelt.

 

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10:55

Die Aussicht auf Zollbefreiungen durch China für einige Flugzeugteile macht die Aktien des französischen Luft- und Raumfahrtzulieferers Safran beliebt. Die Titel steigen - auch gestützt auf einen Quartalsbericht über den Erwartungen - um 5,3 Prozent.

Nach Angaben des Vorstandschefs Olivier Andries hat die chinesische Regierung die Entscheidung getroffen, Triebwerke, Fahrwerke oder Triebwerksgondeln nicht zu besteuern. Safran baut gemeinsam mit dem US-Konzern GE Aerospace Triebwerke für Boeing, Airbus und den chinesischen Flugzeugbauer Comac.

Im Dax stehen die Titel des Triebwerksherstellers MTU mit einem Plus von 4,4 Prozent an der Spitze des Leitindex, gefolgt von Airbus, die 2,8 Prozent fester notieren. 

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10:40

Die Ölpreise haben sich am Freitag nur wenig bewegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete 66,48 US-Dollar Das waren sieben Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung fiel ebenfalls geringfügig um einen Cent auf 62,78 Dollar.

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09:35

Die wichtigsten asiatischen Aktienmärkte haben am Freitag zugelegt. Dabei ragte der japanische Markt heraus. Auch auf Wochensicht verbuchten die Märkte der Region Asien-Pazifik Gewinne.

Einmal mehr reagierten die Kurse auf Nachrichten zum Handelsstreit. US-Präsident Donald Trump beharrte auch nach einem Dementi aus Peking darauf, dass beide Seiten verhandeln. Trump sagte: «Nun, sie hatten heute Morgen ein Treffen, und wir haben uns mit China getroffen.» Weitere Details werde er vielleicht später nennen. Trump zeigte sich auch zuversichtlich, dass es bald ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine geben könnte. Zudem hatte es von der US-Notenbank Signale in Richtung einer Zinssenkung gegeben.

Die überdurchschnittliche Entwicklung in Japan setzte sich fort. Der 225 Werte umfassende japanische Leitindex Nikkei-Index zog um 1,9 Prozent auf 35'705,74 Punkte an. Die Börse reagierte damit auf günstige Signale aus den Zollverhandlungen. Der japanische Finanzminister Katsunobu Kato hatte darauf verwiesen, dass es in den Gesprächen nicht um die Währungsentwicklung gegangen sei.

Positiv tendierten auch südkoreanische Aktien. Die Marktstrategen der Deutschen Bank verwiesen auf Aussagen von US-Finanzminister Scott Bessent, wonach es frühestens in der kommenden Woche zu einer ersten Vereinbarung hinsichtlich der Zölle kommen solle.

Auch sonst dominierten die positiven Vorzeichen. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong gewann zuletzt 0,65 Prozent auf 22'052,77 Punkte, während der CSI-300-Index mit den wichtigsten chinesischen Festlandaktien leicht zulegte. In Australien fand unterdessen wegen eines Gedenktages kein Handel statt.

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09:10

Am Schweizer Aktienmarkt hält der Erholungstrend zum Wochenschluss an. Positive Vorgaben aus den USA, wo Hoffnungen auf eine Zinssenkung und eine Deeskalation der Handelsspannungen zwischen den USA und China für steigende Kurse gesorgt hatten, stimmten die Anleger zuversichtlich, heisst es am Markt. Damit könnte der SMI die Marke von 12'000 Punkten wohl demnächst wieder ins Visier nehmen. Der Leitindex war anfangs April, als US-Präsident Donald Trump den sogenannten «Tag der Befreiung» ausgerufen hatte, unter diese Schwelle gefallen.

Die Zinssenkungshoffnungen werden von Vertretern der US-Notenbank Fed genährt. So sagte Fed-Direktor Christopher Waller am Vortag, er würde Zinssenkungen unterstützen, sollte es angesichts aggressiver Zölle zu einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit kommen. Die Präsidentin des Fed in Cleveland, Beth Hammack, nannte Juni als einen möglichen Zeitpunkt. Im Zollkrieg zwischen den USA und China bleibt derweil vieles im Unklaren. Trump beharrte am Donnerstag auch nach einem Dementi aus Peking darauf, dass beide Seiten verhandeln.

Der Schweizer Leitindex SMI eröffnet zum Wochenschluss fester mit plus 0,52 Prozent bei 11'980,82 Punkten. Damit steuert der SMI auf ein Wochenplus von rund 2,3 Prozent zu.

17 von 20 SMI-Titeln starten im Plus in den letzten Handelstag. Einzig Swiss (-0,19 Prozent), Roche (-0,42 Prozent) und Nestle (-0,74 Prozent) notieren tiefer tiefer.

An der Spitze der Gewinner stehen die Anteile von Logitech (+ 2,50 Prozent) und von Sonova (+1,8 Prozent). HSBC hat das Rating für die Aktien des Hörgeräteherstellers «Buy» von «Hold» erhöht.

Holcim (+1,84 Prozent) sind nach Zahlen leicht höher. Der Zementkonzern hat im ersten Quartal einen leichten Knick bei Umsatz und Betriebsgewinn hinnehmen müssen. Aussagen zum Gewinn machte Holcim dabei aber nicht.

Auch der breite Markt beginnt im Plus mit 0,55 Prozent bei 16'246 Punkten. Dabei fallen Emmi (+2,2 Prozent), Landis & Gyr (+2,2 Prozent) und Belimo (+1,7 Prozent) positiv auf. Händler begründen die Kursänderungen mit positiven Analystenkommentaren.

Sulzer (-2,8 Prozent oder 3,84 Fr.) werden ex-Dividende von 4,25 Franken je Aktie gehandelt. Die Aktien des Versicherers Baloise tauchen zwischenzeitlich minus 5,34 Prozent, nachdem der aktivistische Grossaktionär Cevian seinen Anteil an Baloise an den Helvetia-Grossaktionär Patria Genossenschaft verkauft. 

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08:15

Der Dollar hat in der Nacht auf Freitag seinen Erholungstrend fortgesetzt und zu Euro und Schweizer Franken zugelegt. Aktuell wird das Währungspaar Euro/Dollar mit 1,1336 denn auch tiefer gehandelt als am Vorabend (1,1379). 

Auch zum Franken hat der US-Dollar Boden gut gemacht und wird derzeit zu 0,8322 Franken bewertet. Das ist mehr als am Vorabend mit 0,8280 Franken. Derweil kostet die europäische Gemeinschaftswährung am frühen Morgen 0,9433 Franken. Am Vorabend wurde der Euro noch zu 0,9422 Franken gehandelt.

Das Thema Handelspolitik steht weiterhin im Mittelpunkt des Geschehen an den Finanzmärkten. Dabei gebe es wohl eine gewisse Unklarheit darüber, ob denn die USA nun mit China sprechen oder nicht, heisst es bei der Commerzbank. Während es laut China momentan keine Gespräche bezüglich der US-Zölle gebe, hiess es von US-Präsident Trump, man habe sich erst gestern Morgen getroffen.

Klarer scheine hingegen zu sein, dass sich sowohl auf US- als auch auf chinesischer Seite inzwischen Widerstand gegen die doch sehr hohen Zölle rege, kommentiert die Commerzbank weiter. Derweil keime an den Märkten die Hoffnung, dass die Zollwelle ihren Scheitel überschritten habe, heisst es von der Deka Bank.

Die Finanzmärkte würde es sicherlich freuen, wenn es zu einer Lockerung der momentanen Handelsrestriktionen käme. Dies würde US-Dollar kurzfristig helfen, wieder etwas verlorenen Boden gut zu machen, meint ein Experte.

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08:05

Der SMI legt im vorbörslichen Handel bei Julius Bär 0,31 Prozent  auf 11'955 Punkte zu. 18 von 20 Titel des Schweizer Leitindex liegen im Plus. Einzig Kühne + Nagel ( minus 0,20 Prozent) und Alcon (minus 1,20 Prozent) notieren tiefer. Am stärksten gefragt sind die Titel von Sonova mit plus 1,8 Prozent gefolgt von Roche mit plus 0,71 Prozent.

Der breite Markt liegt ebenfalls in der Gewinnzone mit mit 0,33 Prozent bei 2580,2 Punkten. Vor allem Emmi (+2,24 Prozent) und Landis+Gyr (+2,23 Prozent) legen zu. Dagegen verliert Sulzer (-2,78 Prozent) und Inficon (-0,63 Prozent).

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07:23

Zum Wochenschluss wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten. Am Donnerstag hatte er ein halbes Prozent fester bei 22'064 Punkten geschlossen, nachdem er zwischenzeitlich bis zu ein Prozent nachgegeben hatte.

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06:13

Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich bei der Bank IG mit 0,34 Prozent höher bei 11'978,8 Punkten.

Ferner veröffentlicht das am SMI kotierte Unternehmen Holcim seine Zahlen für das erste Quartal 2025. 

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05:10

Die Hoffnung auf eine Zolleinigung zwischen den USA und China hat den asiatischen Börsen am Freitag einen positiven Handelsstart beschert. Die Stimmung unter den Anlegern hatte sich verbessert, nachdem das US-Präsidialamt seine Haltung bezüglich der harten Zollpolitik gegenüber China etwas abgemildert hatte.

Die japanische Börse hat am Freitag fester tendiert. In Tokio legte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,4 Prozent auf 35'527,39 Punkte zu und der breiter gefasste Topix notierte 1,1 Prozent höher bei 2'620,32 Zählern. Die Börse Shanghai blieb fast unverändert bei 3'298,42 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,3 Prozent auf 3'794,86 Punkte. «Wahrscheinlich herrscht bei den Marktteilnehmern das Gefühl, dass sie wieder eine gewisse ‚Kontrolle‘ über die US-Regierung erlangt haben und diese in wichtigen Fragen irgendwie zu einer freundlicheren Haltung zwingen können», sagte der zuständige Währungsstratege bei ING.

Nachdem durch gegenseitige Zölle ein faktisches Embargo auf den Handel zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt verhängt wurde, änderten die USA diese Woche ihren Ton und erklärten, die Situation sei unhaltbar. China erklärte jedoch, es habe trotz gegenteiliger Äusserungen von US-Präsident Donald Trump keine Handelsgespräche mit Washington geführt, und warnte andere Länder davor, mit den USA Abkommen abzuschliessen, die auf Kosten Chinas gingen. «Die Erholung der Aktienkurse in den letzten zwei Tagen ist die direkte Folge von Donald Trumps scheinbarer Kehrtwende in seiner Haltung zu den Zöllen gegen China. Damit bestätigt sich, dass die USA in diesem speziellen Pokerspiel nicht die besten Karten in der Hand haben», sagte Christopher Wood, globaler Leiter der Aktienstrategie bei Jefferies.

In Japan hat die Regierung ein wirtschaftliches Notfallpaket beschlossen, um die Belastungen durch die umfassenden US-Zölle für Industrie und Haushalte zu lindern. Ministerpräsident Shigeru Ishiba erklärte, dass die Zollmassnahmen erhebliche Auswirkungen auf Branchen wie die Automobil- und Stahlindustrie haben könnten, die Japans Wirtschaft stützen. Das Paket umfasst eine stärkere Unterstützung der Unternehmensfinanzierung sowie Subventionen zur Senkung der Benzinpreise und eine teilweise Erstattung der Stromrechnungen für drei Monate ab Juli. Die Regierung veröffentlichte auch die offiziellen Zahlen zur Kerninflation in Tokio. Die Kernverbraucherpreise sind in Japans Hauptstadt im April im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent gestiegen. Technologieaktien führten am Freitag die Gewinne an. Der Aktienkurs von Elektromotorenhersteller Nidec stieg um elf Prozent, da das Unternehmen einen Rekordjahresgewinn prognostizierte. Nissan-Aktien stiegen um zwei Prozent, da die Anleger darauf spekulierten, dass das Schlimmste überstanden sein könnte.

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04:45

Am Rohstoffmarkt verteuerte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,2 Prozent auf 66,68 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte 0,3 Prozent fester bei 62,95 Dollar.

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04:00

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,2 Prozent auf 142,91 Yen und legte 0,1 Prozent auf 7,2975 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,4 Prozent höher bei 0,8300 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,4 Prozent auf 1,1344 Dollar und zog leicht auf 0,9419 Franken an.

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01:00

Nach der jüngsten Erholung haben am Donnerstag in den USA die wichtigsten Indizes weiter zugelegt. Zinssenkungshoffnungen spielten wieder eine Rolle am Markt, genährt von Aussagen von Vertretern der US-Notenbank. So sagte Fed-Direktor Christopher Waller, er würde Zinssenkungen unterstützen, sollte es angesichts aggressiver Zölle zu einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit kommen. Die Präsidentin der regionalen Fed in Cleveland, Beth Hammack, nannte Juni als einen möglichen Zeitpunkt

Der investitions- und finanzierungsabhängige Technologiesektor profitierte von diesen Gedankenspielen besonders kräftig, abzulesen am Zuwachs für den Nasdaq 100 von 2,79 Prozent auf 19'214,40 Punkte. Für den Leitindex Dow Jones Industrial ging es um 1,23 Prozent auf 40'093,40 Zähler nach oben. Der marktbreite S&P 500 gewann 2,03 Prozent auf 5'484,77 Punkte.

Vor allem der Nasdaq 100 und der S&P 500 holten ihre Verluste seit der Anfang April von US-Präsident Donald Trump losgetretenen Zoll-Lawine inzwischen deutlich auf, wenn auch noch nicht vollständig. Im Zollkrieg zwischen den USA und China bleibt derweil vieles im Unklaren. Trump beharrte am Donnerstag auch nach einem Dementi aus Peking darauf, dass beide Seiten verhandeln.

Quartalszahlen zeigten ein gemischtes Bild. Im Techsektor überzeugten Halbleiterkonzerne wie Texas Instruments und Lam Research die Anleger, die Papiere stiegen jeweils um mehr als 6 Prozent. Alphabet legten um 2,5 Prozent zu. Die Google-Mutter berichtete nach dem Börsenschluss über ihre jüngste Geschäftsentwicklung. In einer ersten Reaktion zeigten sich Investoren sehr erfreut.

IBM rutschten nach Quartalszahlen um 6,6 Prozent ab. Gewinn und Umsatz von «Big Blue» waren besser als von Analysten erwartet. Konzernchef Arvind Krishna fürchtet aber, dass die «America-First»-Politik von US-Präsident Trump US-Unternehmen international schaden könnte. Während IBM im Dow am Donnerstag das Schlusslicht waren, verbuchte an der Index-Spitze mit Salesforce ein Techkonzern Gewinne von 5,7 Prozent.

Gekappte Prognosen wegen des globalen Zollkonflikts hinterliessen vor allem beim Softdrink-Hersteller Pepsico und beim Konsumgüterkonzern Procter & Gamble Kratzer im Kurs mit Abschlägen von 4,9 beziehungsweise 3,7 Prozent.

Springworks Therapeutics sprangen um 9 Prozent hoch. Der deutsche Pharmakonzern Merck KGaA steht Kreisen zufolge kurz vor der Übernahme des US-Krebsspezialisten für etwa 3,5 Milliarden Dollar. Der Kauf könnte am Montag bekanntgegeben werden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Dem «Wall Street Journal» zufolge zahlt Merck einen Preis in der Nähe von 47 US-Dollar je Aktie. Aus dem Handel gingen Springworks am Donnerstag bei 44,93 Dollar.

(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)