"Anhaltend höhere Preise als Folge des Ukraine-Krieges – nicht nur bei Energie, sondern auch bei Agrar- und Industrierohstoffen – werden das globale Wachstum dämpfen und den Abschwung beschleunigen", warnen die Experten des Vermögensverwalters Jupiter.

"Wir halten eine Rezession in Europa nun für so gut wie sicher und in den USA auf längere Sicht für sehr wahrscheinlich."

Der US-Anleihemarkt sendete in der alten Woche bereits entsprechende Signale: Die zweijährigen T-Bonds warfen zeitweise mehr ab zehnjährige. Experten sehen eine solche "inverse Renditekurve" als starken Indikator für einen nahenden Abschwung. Grund hierfür ist die Furcht der Anleger, dass die US-Notenbank in ihrem Kampf gegen die Inflation die Zinsen erhöht und die Wirtschaft damit in eine Rezession stürzt.

Es muss nicht zur Rezession kommen

Dies sei aber kein Naturgesetz, gibt Mark Haefele, Chef-Anleger der Vermögensverwaltung der UBS, zu bedenken. "Zwar steht die Fed vor erheblichen Herausforderungen, um eine 'sanfte Landung' der Konjunktur hinzubekommen." Sie habe das aber 1965, 1984 und 1994 geschafft. "Es ist zu früh, eine Wiederholung dessen abzuschreiben."

Die Märkte scheinen dies bisher ähnlich zu sehen. Der SMI schloss am Freitag die Woche mit einem Plus von 0,5 Przoent ab. Die Vier-Wochen-Bilanz beträgt +7,8 Prozent. 

Auch Benjamin Melman, Chef-Anleger des Vermögensverwalters Edmond de Rothschild, äussert sich verhalten optimistisch. Der Ukraine-Krieg und die anhaltend hohe Inflation seien zwar Belastungsfaktoren für die Börse. "Trotzdem sollte auch daran erinnert werden, dass der weltweite Aufschwung auch bei einer beachtlichen Korrektur des Wachstums in Europa erhalten bleiben dürfte."

Fed-Sitzungsnotizen werden veröffentlicht

Vor diesem Hintergrund werden Investoren jedes Wort in den am Mittwoch zur Veröffentlichung anstehenden Protokollen der jüngsten US-Notenbanksitzung auf die Goldwaage legen. Von den sogenannten Fed-Minutes versprechen sie sich Hinweise auf das Tempo der geplanten Zinserhöhungen. Derzeit rechnen Anleger mehrheitlich mit einer Anhebung um einen halben Prozentpunkt Anfang Mai.

Die Zeit der Firmenbilanzen in der Schweiz ist weitgehend vorbei. Zahlreiche Unternehmen führen dieser Tage ihre Generalversammlungen durch und zahlen Dividenden aus. Der Rückversicherer Swiss Re wird am Donnerstag den Investorentag durchführen.

Ihre Bücher öffnen im Ausland unter anderem der US-Autobauer Ford und der "Gauloises"-Anbieter Imperial Brands. Ausserdem lädt die Telecom Italia zu ihrer Hauptversammlung ein. Hauptthema wird voraussichtlich die mögliche milliardenschwere Übernahme durch den Finanzinvestor KKR.

(Reuters/cash)

 

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