Diese Woche ist allen Marktteilnehmern klargeworden: Die US-Notenbank wird Schritt für Schritt aus ihrem Krisenmodus aussteigen. Die Fed rechnet für das nächste Jahr mit gleich drei Zinserhöhungen. Getrieben werden die Schleusenwärter der Geldpolitik von der hohen Inflation - diese soll jetzt eingedämmt werden.

An der Schweizer Börse wurde die Ankündigung der US-Notenbank positiv aufgenommen. Am Donnerstag erreichte der Swiss Market Index (SMI) auf 12'823 Zählern ein neues Rekordhoch. Auf Wochensicht beläuft sich das Kursplus wegen der Konsolidierung am Freitag auf 0,9 Prozent.

Auf dem ersten Platz thront Novartis (+6,8 Prozent). Der Pharmakonzern kündigte am Donnerstag ein neues Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von bis zu 15 Milliarden Dollar an. Dies trieb den Kurs deutlich nach oben.

Auf dem zweiten Platz folgt die Swisscom (+2,3 Prozent). Die Marktführerin in der Schweizer Telecombranche hat die in der Deutschschweiz und im Fürstentum Liechtenstein tätigen Gesellschaften der MTF Gruppe übernommen. Damit will die Swisscom ihr IT-Angebotsportfolio für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stärken, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.

Tops und Flops der Woche im SMI in der ablaufenden Handelswoche

Quelle: Bloomberg

Den grössten Wochenverlust im SMI verzeichnet Richemont mit einem Minus von 4,4 Prozent. Die Aktien des Luxusgüterherstellers reagieren auf die Ausbreitung der Omikron-Virusvariante. Der Verkauf von teuren Zeitmessern und Cartier-Juwelen ist stark von kaufkräftigen Touristen abhängig - insbesondere auch von jenen aus China.

Ebenfalls zu den Verlierern gehören die Aktien der beiden Grossbanken UBS (-0,4 Prozent) und Credit Suisse (-0,1 Prozent). Die Renditen der US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit sind deutlich zurückgekommen. Und sinkende Renditen belasten das traditionelle Zinsgeschäft.

Der breite Markt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) zeigte sich mit einem Plus von 0,7 Prozent leicht schwächer als der SMI. Mit Abstand am stärksten performt hat Vifor (+34,0 Prozent). Der australische Biotechkonzern CSL hat für Vifor ein knapp elf Milliarden Franken schweres Kaufangebot unterbreitet. Dies entspricht rund 167 Franken je Aktie. Angesichts des hohen Preises und der Zustimmung des Verwaltungsrats dürfte der Deal zustande kommen. 

Die Aktien von Molecular Partners belegen mit einem Kursplus von 21,2 Prozent den zweiten Platz. Das Biotechunternehmen wird laut einer Medienmitteilung vom Dienstag mit dem Pharmakonzern Novartis an neuen Krebstherapien forschen. Im Rahmen der Vereinbarung werde Novartis eine Vorauszahlung von 20 Millionen US-Dollar leisten. 

Auf dem vierten Platz befindet sich die Ems-Chemie (+8,5 Prozent). Der Titel profitiert von positiven Analystenkommentaren. So nimmt beispielsweise Berenberg die Abdeckung für Ems-Chemie mit der Einstufung "Buy" und einem Kursziel von 1100 Franken auf. 

Tops und Flops der Woche im SPI in der ablaufenden Handelswoche

Quelle: Bloomberg

Am unteren Ende rangiert Straumann (-9,1 Prozent). Dies, obwohl der Dentalimplantatehersteller am Donnerstag die Prognose angehoben hat. Bis 2030 will das Unternehmen einen Umsatz von jährlich fünf Milliarden Schweizer Franken erwirtschaften.

Die viertschlechteste Wochenperformance weisen die Aktien von Dufry (7,0 Prozent) auf. Der Ausblick des Reisedetailhändler wird durch die verschlechterte Pandemielage belastet. So senkt am Freitag auch Kepler Cheuvreux das Kursziel von 45 auf 40 Franken und behält die Einstufung bei "Reduce". Der zuständige Analyst begründet dies mit dem chronischen Mangel an Visibilität sowohl im operativen Bereich als auch bei den Finanzkennzahlen. 

ManuelBoeck
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