Wenn man einen sogenannten Butterfly-Trade - ein gängiges Instrument, um auf Volatilität zu wetten - zugrunde legt, dann sind die Wahlen das teuerste Ereignisrisiko der Geschichte. Futures auf den Cboe Volatility Index (VIX) mit Laufzeit bis Ende Oktober schlossen am Dienstag bei 33,5, verglichen mit einem Schlussstand des Index von 26,1. Diese Oktober-Kontrakte, die die erwartete Volatilität im November widerspiegeln, liegen zudem höher als entsprechende Futures, die im September oder im November auslaufen.

Ein solcher Butterfly-Trade wäre, wenn je ein September- und November-Kontrakt erworben wird und zugleich zwei Oktoberkontrakte vekauft werden. Die Transaktion wird zurzeit mit -6,9 gepreist, was den Kostenunterschied zwischen den "Flügeln" des Schmetterlings im September und November zum „Bauch" im Oktober darstellt. Der Preis spiegelt den Aufschlag wider, den Investoren zahlen, um auf Volatilität während der Wahl zu wetten.

Höchste Prämie seit 2004

Im Handel mit VIX-Futures, der 2004 begann, habe es noch nie ein Ereignisrisiko gegeben, das eine so hohe Prämie gefordert hätte, schreibt Bloomberg-Makro-Stratege Cameron Crise in einem Blogbeitrag. "Das deutet darauf hin, dass die Märkte ein ziemlich unglaubliches Feuerwerk erwarten." Einen noch höheren Aufschlag am 18. März dieses Jahres berücksichtigt er dabei nicht, da die Front-Month-Futures an dem Tag ausliefen, und der S&P 500 um 5,2 Prozent fiel.

Auch der Spread zwischen den Oktober- und den November-VIX-Futures ist weit und liegt bei etwa -1,7 anstatt bei etwa 0,2, wie es historische Daten und der VIX-Indexstand nahelegen würden, sagt Crise.

"Wenn der Preis anfängt höher zu liegen als er liegen 'sollte', dann könnte das ein Anzeichen dafür sein, dass sich die Investoren wegen einer Unsicherheit wie im Jahr 2000 Gedanken machen", schreibt Crise und bezieht sich dabei auf den Kampf um die Präsidentschaft zwischen George W. Bush und Al Gore, der letztendlich vom US Supreme Court entschieden wurde. "Man braucht keine besonders lebhafte Fantasie, um zu erwarten, dass das diesmal ziemlich hässlich werden könnte."

(Bloomberg)