Die ABB-Aktie ist am Freitagmorgen um 0,6 Prozent auf einen Wert von 31,36 Franken gesunken, nachdem der Titel am Donnerstag nach starken Zahlen zum ersten Quartal um 4,9 Prozent in die Höhe geschossen war. Der Industriekonzern profitierte im ersten Quartal von einer anhaltend hohen Nachfrage aus den verschiedensten Industriesegmenten.

Die UBS erhöht nach Zahlen zum ersten Quartal das Kursziel für ABB von 35 auf 37 Franken und bestätigt die Einstufung "Buy". Er sehe in ABB eine der seltenen  Gelegenheiten, bei der starke Fundamentaldaten mit einer erfolgreichen Umstrukturierung zusammenkämen, schreibt Analyst Guillermo Peigneux Lojo. Dabei habe sich der Verkauf der Power Grids-Sparte, welche die Profitabilität belastet habe, als Wendepunkt erwiesen.

Lojo erachtet ABB nun als schlanken Industriekonzern, der es verstehe, in einem komplexen Umfeld seine Vorteile auszuspielen. Trotz des langsamen Starts ins laufende Jahr gehe er denn auch von einem soliden 2022 aus, so der Analyst weiter. Er erhöht seine EPS-Prognosen für 2022 bis 2024 um 5, 10 und 12 Prozent und sieht Aufwärtspotenzial für die Aktien.

Starke Auftragslage bei ABB

Auch JPMorgan erhöht das Kursziel für ABB von 32 auf 33 Franken und belässt die Einstufung auf "Neutral". Das Unternehmen habe sehr starke Auftragseingänge in einem ansonsten durchzogenen ersten Quartal vorgelegt, kommentiert Analyst Andreas Willi. 

Der zugrundeliegende Quartalsgewinn sei dagegen leicht unter den Konsenserwartungen ausgefallen, dazu kämen etwas höher als erwartete Restrukturierungskosten. Aufgrund der starken Auftragslage hebt der Experte seine Ertragserwartungen etwas an - er erhofft sich dabei eine Entspannung bei den Komponenten-Lieferengpässen im zweiten Halbjahr.

Optimistischer Ausblick für ABB

Royal Bank of Canada erhöht das Kursziel für ABB von 35 auf 37 Franken und belässt die Einstufung auf "Outperform". Der Industriekonzern habe starke Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt, schreibt Analyst Sebastian Künne. Es sei aber der Ausblick gewesen, der seine Aufmerksamkeit erregte.

Das Management gehe davon aus, dass die Nachfrage im zweiten Quartal sogar die beiden vorangegangenen sehr beeindruckenden Quartale übertreffen könnte. Sollte dies zutreffen, würden die Aufträge im zweiten Quartal die Konsenserwartungen um mindestens 17 Prozent übertreffen. Aufgrund der starken Preisgestaltung erhöhe er die Schätzungen für die Auftragseingänge für 2022E um 14 Prozent, womit wir um 13 Prozent über den Konsenserwartungen liege.

(AWP/cash)