BMW will runde Zellen anstelle von prismatischen für seine zukünftige "Neue Klasse"-Elektroauto-Plattform verwenden. Die Änderung wird nach Angaben von Personen, die mit den Plänen vertraut sind, zu einer Kostensenkung um 30 Prozent führen. Die Energiedichte der neuen Zellen werde deutlich höher sein als die der zylindrischen Varianten von Tesla. Damit könnten BMWs Stromer bei der Reichweite Tesla womöglich bald abhängen.
Die neuen Rundzellen werden von heutigen Zulieferern von BMW hergestellt, sagten die Personen, die nicht namentlich genannt werden wollten. BMW kauft derzeit Batterien von Chinas Contemporary Amperex Technology und EVE Energy, Samsung aus Südkorea und Northvolt aus Schweden.
Zellen machen üblicherweise vier Fünftel des Preises eines Batteriepakets aus. Verbesserungen bei Technologie und Effizienz führen dabei jährlich zu Kosteneinsparungen. Dieser Weg ist aber derzeit ungewiss aufgrund der hohen Preise für wichtige Rohstoffe wie Lithium und Nickel. Das stellt die Ambitionen der Autohersteller in Frage, mit Elektrofahrzeugen auf absehbare Zeit ähnliche Gewinnmargen einstreichen zu können wie mit Verbrennern.
Mercedes dicht auf den Fersen
BMW konnte letztes Jahr zwar weltweit mehr Luxus-Fahrzeuge verkaufen als die Mercedes-Benz, die Stuttgarter schienen aber bei ihrer Elektroauto-Strategie zuletzt mehr Druck zu entwickeln. Der Mercedes Vision EQXX, ein seriennaher Prototyp mit Batterien, die bereits ab 2024 in Kompaktwagen zum Einsatz kommen sollen, fuhr in diesem Jahr mit einer einzigen Ladung mehr als 1000 Kilometer von Deutschland an die Côte d’Azur und stellte damit Tesla in den Schatten.
Die Profitabilität von Mercedes im Pkw-Bau lag mit 16,4 Prozent im ersten Quartal ebenfalls deutlich über den 8,9 Prozent von BMW.
(Bloomberg)