Wer Bitcoin kennt, weiss wahrscheinlich auch, dass der Pionier unter den Kryptowährungen von einem Erfinder mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto ins Leben gerufen wurde. Wer sich dahinter jedoch verbirgt, ist noch immer ein Rätsel.
Eine neue HBO-Dokumentation über die Ursprünge von Bitcoin legt nun nahe, dass der wahre Erfinder wahrscheinlich der kanadische Softwareentwickler Peter Todd ist. Der Dokumentarfilm “Money Electric: The Bitcoin Mystery“, der diese Woche erschienen ist, zeigt Interviews mit Menschen, die seit den Anfängen mit Bitcoin zu tun haben.
Blockstream-CEO Adam Back, den manche seit Jahren als Erfinder der Kryptowährung vermuten, kommt dabei ebenso zu Wort wie Bitcoin-Investor Roger Ver, Bitcoin-Evangelist Samson Mow und Peter Todd, den manche ebenfalls schon seit Jahren als möglichen Satoshi Nakamoto sehen. Der Regisseur des 100-minütigen Films, Cullen Hoback, will anhand von Indizienbeweisen wie Beiträgen aus einem alten Bitcoin-Forum Todd als Satoshi Nakamoto identifiziert haben.
Damit konfrontiert, tut es Todd im Film als “lächerlich” ab. Wie auch einige der anderen Personen sagt Todd in einer Szene: “Ich bin Satoshi Nakamoto”, belächelt dies aber. Wer Satoshi Nakamoto ist, ist seit der Einführung von Bitcoin im Januar 2009 Gegenstand von Spekulationen, wobei die Vermutungen auch dahin gehen, dass es eine Gruppe ist.
Mittlerweile ist die Kryptowährung in der breiten Öffentlichkeit angekommen und börsengehandelte Fonds halten Token im Wert von Milliarden Dollar. Die Nakamoto-Frage derweil ist immer noch nicht geklärt. Im Jahr 2014 behauptete Newsweek, Bitcoin sei vom Physiker Dorian Nakamoto erfunden worden, was dieser jedoch bestritt.
Im Jahr 2015 hiess es in der New York Times, der Informatiker Nick Szabo sei Nakamoto. Schliesslich behauptete der Australier Craig Wright, der Erfinder von Bitcoin zu sein. Ein Gericht in London urteilte jedoch, er sei es nicht.
Todd ist auf der Entwicklerplattform GitHub als Berater für angewandte Kryptografie aufgeführt. Als sein Standort wird Toronto geführt. Ein LinkedIn-Profil einer Person mit gleichem Namen führt ihn als “Chief Nay Sayer“ beim Bitcoin- Sicherheitsanbieter Coinkite, als Chefwissenschaftler beim anonymisierenden Wallet-Dienst Dark Wallet und als Chefwissenschaftler bei Mastercoin auf.
Laut dem LinkedIn-Profil schloss er 2011 sein Studium an der kanadischen OCAD University mit einem Bachelor of Arts in Integrated Media ab. Das Whitepaper, in dem die technische Grundlage für Bitocoin erklärt wird, wurde 2008 veröffentlicht. Ein Jahr später ging das Bitcoin-Netzwerk online.
Auch wenn man seit 2011 nichts mehr von Satoshi Nakamoto gehört hat, sind er oder sie weiterhin von Bedeutung. Satoshi Nakamotos Wallets enthalten etwa 1 Million Bitcoin - beim aktuellen Preisniveau im Wert von rund 62,4 Milliarden Dollar. Transaktionen des Bitcoin-Erfinders könnten den Preis zum Absturz bringen. Doch die Token des Erfinders haben sich seit vielen Jahren nicht mehr bewegt.
Seine Identität könnte auch einen erheblichen Einfluss auf die Bereitschaft von Regierungen und Unternehmen haben, die gröste Kryptowährung der Welt auch weiterhin zu nutzen.
(Bloomberg)
2 Kommentare
Keine Firma oder kein Chef zuhaben ist ein Feature von Bitcoin. Bitcoin braucht auch keine "Rendite". Bitcoins Feature ist die Eigenschaft dass 1 BTC immer 1BTC sein wird. Egal ob die EU oder Staat xy Bitcoin verbietet. Jeder, egal welche Religion, Herkunft oder Geschlecht kann (nicht "muss") Bitcoin benutzen.
Es spielt keine Rolle wer den Code erfunden hat. Wichtig ist, dass er gepflegt wird. Das ist der Fall solange es Nutzer gibt. Nutzer wird es, solange Fiat Geld existiert immer geben. Besonders in Staaten wo das Fiatsystem völlig ausgenutzt wird. Gut erkennbar wenn wenn etwas hartes wie Bitcoin mit einer Fiat Währung, wie USD über 5+ Jahre verglichen wird.
Um es mit den Worten des vermutlich grössten lebenden Philosophen unserer Zeit zu sagen: "Who cares?". :-)