Der Betriebsertrag der Post-Tochter sank um 372 Millionen Franken auf 1,7 Milliarden. Hauptgründe für den Rückgang seien einmalige Realisierungsgewinne aus Aktienverkäufen im Vorjahr von 109 Millionen Franken sowie der marktbedingt um 155 Millionen Franken tiefere Zins- und Dividendenertrag, teilte die Post am Donnerstag mit. Das Finanzinstitut bekommt die tiefen Zinsen besonders stark zu spüren, da es keine Kredite vergeben darf und damit nicht gegensteuern kann.

Postfinance habe diverse Massnahmen in die Wege geleitet, um dem Ergebnisrückgang entgegenzuwirken, heisst es im Communiqué. So hat das Institut Mitte 2018 angekündigt, bis 2020 bis zu 500 Vollzeitstellen abzubauen. Zudem will es stärker auf die Digitalisierung setzen und zinsunabhängige Ertragsquellen erschliessen. Das werde aber nicht reichen, um die rückläufigen Erträge im Zinsengeschäft zu kompensieren, so die Post.

Fällt das Kreditverbot?

Sie setzt darauf, dass das Kreditverbot fällt. Der Bundesrat hat bereits entsprechende Pläne bekanntgemacht. Allerdings stösst er damit auch auf Widerstand. So warnte auch die Schweizerische Nationalbank, im Fall eines Eintritts von Postfinance in den Schweizer Hypothekenmarkt könnten Risiken für die Finanzstabilität drohen.

Die Aufhebung des Kreditverbots sei der zentrale Faktor, um die Profitabilität und die Wettbewerbsfähigkeit von Postfinance langfristig zu gewährleisten, betont die Post nun.

Die Einbrüche bei der Bankentochter haben gemeinsam mit den Vorfällen rund um Postauto auf das Ergebnis des gelben Riesen gedrückt. So sank der Konzerngewinn der Post um 122 Millionen Franken auf noch 405 Millionen Franken. Das Betriebsergebnis sackte um 217 Millionen auf 501 Millionen Franken ab.

(AWP)