Eigentlich ist der norwegische Staatsfonds bekannt dafür, sich bei den Aktienanlagen an die Indexzusammensetzung zu halten. Man lege indexnah an, liess man die Öffentlichkeit in den letzten Jahren bei jeder sich bietenden Gelegenheit wissen.

Eine Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX lässt nun allerdings anderes vermuten. Denn wie der Meldung entnommen werden kann, haben die Skandinavier ihre Beteiligung am Verpackungsmaschinenspezialisten SIG Combibloc kräftig ausgebaut. Neuerdings halten sie 5,94 (zuvor 3,49) Prozent.

Dass die Meldepflicht am 4. August entstanden ist, kommt nicht von ungefähr. An diesem Tag trennte sich der Finanzinvestor und SIG-Ankeraktionär Onex von 32 Millionen Aktien im Wert von rund 520 Millionen Franken. Beobachter sind sich deshalb sicher, dass die vom norwegischen Staatsfonds erworbenen Titel aus den Beständen von Onex stammen.

Einzelwette auch bei Basilea

Noch reagiert die Börse überraschend unterkühlt auf die Offenlegungsmeldung. Zur Stunde verliert die Aktie von SIG Combibloc gar 1,6 Prozent auf 17,16 Franken.

Wie aus den Handelsräumen hiesiger Banken verlautet, ist das an SIG Combibloc gehaltene Aktienpaket nicht die einzige Einzelwette der Skandinavier. Erst kürzlich stiegen sie mit 3,3 Prozent beim Pharmaunternehmen Basilea ein (der cash Insider berichtete).

Der norwegische Staatsfonds gilt als der grösste der Welt. Ende 2018 belief sich das verwaltete Vermögen auf umgerechnet gut 930 Milliarden Franken. Schätzungen zufolge sind rund zwei Drittel dieses Vermögens in Aktien investiert. In der Schweiz zählen die Norweger selbst bei den Grossunternehmen aus dem Swiss Market Index (SMI) zu den bedeutendsten Aktionären.