Berkshire Hathaway, die Beteiligungsgesellschaft der Investorenlegende Warren Buffet, hat jüngst im Formular 13F der amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission - kurz SEC - seine Positionen offengelegt. Das Gesetz verlangt in dieser quartalsweise fälligen Mitteilung von bestimmten Investoren, ihre Investmentpositionen und Beteiligungen offenzulegen.
Warren Buffett und sein Team haben im letzten Quartal nur eine Position in einer neuen Aktie eröffnet: Constellation Brands. Die Aktie brach 2024 ein, als die Verbraucher ihre Ausgaben für alkoholische Getränke zurückfuhren. 2025 liegt die Aktie 25 Prozent im Minus, nachdem das Unternehmen schwache Ergebnisse gemeldet hat. Aber mit seinem Portfolio an umsatzstarken mexikanischen Biermarken, darunter Corona und Modelo, hat das Unternehmen nach Einschätzung von Morningstar einen breiten wirtschaftlichen Burggraben geschaffen. Der Kursrückgang hat es Berkshire ermöglicht, dieses hochwertige Unternehmen zu einem attraktiven Preis zu erwerben.
Berkshire hat auch seine Positionen in Domino’s Pizza und Pool aufgestockt, die beide im dritten Quartal 2024 neu in das Portfolio aufgenommen wurden. Buffett stockte im letzten Quartal zusätzlich die bestehenden Positionen von Berkshire in Occidental Petroleum, Verisign und Sirius XM SIRI auf. Aus den 13F-Mitteilung geht hervor, dass Berkshire diese drei Unternehmen auch zu Beginn des Jahres 2025 weiter hinzugekauft hat.
Die Beteiligungsgesellschaft von Warren Buffet begann bereits vor etwa drei Jahren mit dem Aufbau seiner aktuellen Position in Occidental Petroleum und besitzt derzeit mehr als 28 Prozent an dem Unternehmen. Obwohl Buffett erklärt hat, dass Berkshire nicht die Absicht hat, das Unternehmen vollständig zu kaufen, bezeichnete er Occidental Petroleum in seinem Aktionärsbrief vom letzten Jahr als eine seiner «Rip Van Winkle»-Investitionen. Das bedeutet, dass Berkshire diesen Titel auf unbestimmte Zeit besitzen will. Berkshire schätzt die riesigen Öl- und Gasvorkommen des Unternehmens in den Vereinigten Staaten und seine führende Rolle bei Initiativen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen.
Weiterer Abbau bei Bank of America
Berkshire hat seine Position in der Bank of America im vierten Quartal weiter abgebaut und bereits im Juli letzten Jahres damit begonnen, die Aktien der Bank zu verkaufen. Berkshire besitzt nun weniger als 10 Prozent der Bank of America, aber die Bank gehört immer noch zu Berkshires Beteiligungen. Ausserdem verkaufte Buffetts Unternehmen fast drei Viertel seiner Position in Citigroup.
Berkshire reduzierte im vierten Quartal auch seine Beteiligung an mehreren anderen Titeln, darunter Capital One Financial, Charter Communications, Liberty Formula One, Louisiana Pacific, NU Holdings und T-Mobile. Berkshire hat sich vollständig von Ulta Beauty getrennt, nachdem die Position im zweiten Quartal 2024 aufgebaut wurde.
Internetdienstleister weiter unter Top-Positionen
Berkshire besitzt Verisign-Titel seit 2012. Verisign ist ein klassisches Buffett-Investment, da das Unternehmen eine Monopolstellung bei der Registrierung von Websites mit den Top-Level-Domains mit festen Preiskonditionen innehat. Buffett ist seit langer Zeit überzeugt, das das Unternehmen über einen breiten Burggraben verfüge.
Die Investmentlegende hat sich bisher nicht öffentlich zu der wachsenden Beteiligung von Berkshire an Sirius XM geäussert, obwohl Berkshire inzwischen weit über ein Drittel der Aktien des Unternehmens besitzt. Manche mögen Sirius XM für ein Monopol halten, da der Zugang zu diesem Dienst in den meisten neuen Fahrzeugen, die heute verkauft werden, Standard ist.
Morningstar ist jedoch nicht der Meinung, dass das Unternehmen einen Burggraben vorweisen kann. «Unserer Ansicht nach hat Sirius XM einen schweren Stand, da die Technologie, die dem Unternehmen einst ein einzigartiges Angebot und einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffte, nicht mehr notwendig ist, um einen Abonnementdienst in Fahrzeugen anzubieten», hielt Matthew Dolgin, Senior Analyst bei Morningstar, in einer Notiz fest. «Wir sehen den Hauptkonkurrenten von Sirius XM jetzt in den Anbietern von Streaming-Musik, die auf Internetverbindungen statt auf terrestrische Radiosender setzen.» Diese Dienste würden für die meisten Verbraucher das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.
Zwei der vier unterbewerteten Titel mit attraktiver Dividendenrendite
Die meisten der börsennotierten US-Aktien von Berkshire Hathaway sind nach den Morningstar-Metriken heute fair bewertet oder gar überbewertet. Die Morningstar-Analysten machen mit Ally Financial, Constellation Brands, Kraft Heinz und Occidental Petroleum dennoch auch vier unterbewertete Titel aus. Diese Valoren seien aktuell auf einem attraktiven Bewertungsniveau.
Bei der Dividendenrendite fallen Kraft Heinz (5,5 Prozent) und Ally Financial (3,1 Prozent) speziell auf. Bei Constellation Brands (2,5 Prozent) und Occidental Petroleum (1,8 Prozent) liegen die Ausschüttungen tiefer.