Martin und Rosmarie Ebner halten neuerdings 5,6 Prozent am Automobilzulieferer Autoneum. Das geht aus einer Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX hervor. Als Käufer von Aktien müssen sich der 79-jährige und seine Gattin deshalb zu erkennen geben, weil sie im Zuge dessen die meldepflichtige 5-Prozent-Schwelle überschritten haben.

Wie Börsenbeobachter vermuten, gehen die Käufe auf die Zeit unmittelbar nach der Veröffentlichung des Halbjahresergebnisses zurück. Die Börse reagierte damals ungehalten und strafte die Autoneum-Aktie alleine am Tag der Zahlenveröffentlichung mit einem Minus von 7,5 Prozent ab. Seither konnte sich die Aktie noch nicht wieder aufrappeln.

Dass der «Herr mit der Fliege» nun zum drittgrössten Autoneum-Aktionär nach Michael Pieper (22,6 Prozent) und Stadler-Rail-Patron Peter Spuhler (16,2 Prozent) aufsteigt, verhilft ihr vorerst noch nicht zum erhofften Kurssprung. Am Freitag gewinnt sie überschaubare 1,1 Prozent auf 133,20 Franken. AMAG-Präsident Martin Haefner mit seinen gut 3 Prozent am Automobilzulieferer verbannen die Ebners übrigens auf Rang fünf.

Vontobel mit verlockend hohem Kursziel für die Aktie

In Börsenkreisen fragt man sich nun, ob es dem Ehepaar auch bei Autoneum gelingt, den grossen Reibach zu machen. Zuvor gelang ihnen das schon beim Pharmahersteller Vifor, der gewinnbringend an die australische CSL verkauft wurde. Und auch beim Bankensoftwarehersteller Temenos haben die Ebners ihren Einsatz auf den durchschnittlichen Kaufpreis bezogen vervielfacht.

Dem jüngsten Kursrückschlag zum Trotz liegt die Autoneum-Aktie seit Jahresbeginn noch immer mit fast 30 Prozent im Plus. Bei Research Partners traut man ihr über die nächsten 12 Monate einen Vorstoss bis auf 160 Franken zu, bei Vontobel sogar einen bis auf 230 Franken. Letzteres entspräche aus heutiger Sicht einem Anstieg um fast 75 Prozent.

Nach schwierigen Jahren gelangen dem Unternehmen zuletzt operative Fortschritte. Ob der Turnaround wie von den Analysten erwartet voranschreitet, dürfte aber nicht zuletzt auch das Wirtschaftsumfeld entscheiden. Denn gerade die Automobilindustrie gilt als ziemlich launisch. Das bekommen die Zulieferer führender Automobilhersteller wie Autoneum meist ganz besonders zu spüren. Der seit Jahren starken Schwankungen unterliegende Aktienkurs ist stummer Zeuge. Doch auch das scheint Martin und Rosmarie Ebner nicht von der Beteiligungserhöhung abgeschreckt zu haben. Börsenbeobachter schliessen nicht aus, dass das Ehepaar das Aktienpaket weiter ausbauen könnte.