Die Aktien von VAT Group notieren am Dienstagmorgen bei 313,90 Franken, 0,3 Prozent tiefer als am Vortag. Auf der anderen Seite legt der Swiss Performance Index (SPI) um 0,7 Prozent zu. In den letzten 52 Wochen haben die VAT-Titel 32 Prozent an Wert verloren.
Das Hauptproblem der Schweizer Halbleiter-Zulieferer mit Comet, Inficon und VAT ist die Verzögerung beim Aufschwung in der Halbleiterbranche. Die Nachfrage nach Chips und Speicher für die Server mit Künstlichen Intelligenz (KI) ist zwar ungebrochen, aber der breite Markt präsentiert sich trotz des erwarteten Aufschwungs 2024 und 2025 noch nicht in Form.
Entsprechend hat Goldman Sachs das Kursziel von VAT am Dienstag von 338 auf 306 Franken reduziert. Die Einstufung bleibt unverändert bei «Neutral». Das entspricht gegenüber dem aktuellen Marktpreis einem Abwärtspotenzial von rund drei Prozent. Stellt sich im Umkehrschluss die Frage, ob der Boden demnächst erreicht sein könnte.
Gemäss Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg sind die 20 Analysten, welche den Titel einschätzen, deutlich weniger pessimistisch. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 390 Franken. Sechs Analysten stufen den Titel mit «Kaufen», dreizehn mit «Halten» und einer mit «Verkaufen» ein.
Zahlen 2024 wie erwartet
Der Vakuumventil-Hersteller VAT hat anfangs März die vollständigen Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr vorgelegt. Der Umsatz konnte um 6 Prozent auf 942 Millionen Franken und den Anstieg des Auftragseingangs um fast 50 Prozent auf 1,03 Milliarden Franken gesteigert werden. Im vierten Quartal habe es erste Auswirkungen der Erholung im Halbleitermarkt gegeben, teilte das Unternehmen mit.
Mit Blick nach vorne gibt sich VAT recht zuversichtlich. Für das erste Quartal wird ein Umsatz zwischen 275 und 295 Millionen Franken erwartet. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatte das Unternehmen im ersten Jahresviertel lediglich 198,5 Millionen erzielt. Insgesamt sei VAT sehr gut aufgestellt, um sowohl 2025 als auch darüber hinaus das allgemeine Marktwachstum zu übertreffen.
Das laufende Geschäftsjahr 2025 soll ein Wachstumsjahr sein. Entsprechend wird sowohl für den Auftragseingang und Umsatz als auch für den EBITDA, die entsprechende Marge, den Reingewinn und den freien Cashflow ein Anstieg im Vorjahresvergleich erwartet.
(cash/AWP)
1 Kommentar
VAT wird unterschätzt und ist meinerseite etwas unterbewertet. Klar sind im Moment grosse Unsicherheiten, welche Druck auf die Aktie aufsetzt. Das sehen wir auch bei anderen guten Aktien. Trotzdem wird sehr viel in den Halbleitermarkt investiert. Von dem wird der Aktienkurs von VAT überproportional profitieren. Ich denke der Boden ist hier erreicht.