Die Aktien des Pharma- und Agrarchemiekonzerns Bayer steigen am Mittwochmorgen über 5 Prozent auf 24,77 Euro. Damit setzen sie nach einem 2-prozentigen Rücksetzer am Dienstag den Aufstieg fort, den sie kurz vor Weihnachten begonnen hatten. Seit dem Tief vor den Festtagen hat ein Zuwachs von 28 Prozent resultiert. Die Bayer-Aktie notiert wieder so hoch wie zuletzt Anfang November.
Der Konzern aus Leverkursen hat am Mittwochmorgen über das Geschäftsjahr 2024 berichtet. Der Umsatz und das operative Ergebnis (Ebitda) gingen auf Jahressicht zurück, blieben aber im Bereich der Konsenserwartungen. CEO Bill Anderson verwies auf die drei seiner Auffassung nach «grossartigen» Konzerneinheiten, die laufende Transformation und die künftigen Chancen. Das Jahr 2025 werde entscheidend und es stehe noch einiges an Arbeit an.
Eine rasche Besserung der Geschäftszahlen ist allerdings noch nicht zu erwarten. Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) dürfte auf 9,3 bis 9,8 Milliarden Euro sinken. Derweil dürfte der Umsatz auf Vorjahresniveau zu liegen kommen, während der Cash Flow voraussichtlich zurückgehen wird.
Eine Verbesserung erwartet der Konzern erst ab 2026. Anderson will nun vor allem die Profitabilität des Agrargeschäfts Crop Science - dessen Marge im vergangenen Jahr auf 19,4 (2023: 21,7) Prozent schrumpfte - verbessern und hat dafür einen Fünfjahresplan aufgestellt. Bis 2029 soll die Marge dadurch im mittleren 20-Prozent-Bereich liegen.
«Wir krempeln die Ärmel hoch und bringen die richtigen Massnahmen voran, von denen unsere Kunden, das Unternehmen und seine Eigentümer in Zukunft profitieren», sagte Anderson. Für dieses Jahr stellte er «spürbare Fortschritte» bei der Eindämmung der Rechtsstreitigkeiten in den USA in Aussicht und peilt bis Ende 2026 eine deutliche Senkung der Rechtsrisiken an. Zudem bleibt der Schuldenabbau ein zentrales Ziel, ebenso wie die Umsetzung des neuen Organisationsmodells. Die Zahl der angemeldeten Klagen wegen der angeblich krebserregenden Wirkung von Glyphosat stieg zuletzt um rund 4000 auf insgesamt etwa 181'000, noch stehen für 67'000 Ansprüche Einigungen aus.
Im Pharmageschäft ruhen die Hoffnungen auf dem Krebsmittel Nubeqa und dem Nierenmedikament Kerendia: Ihr Umsatz soll sich 2025 von zusammen rund zwei Milliarden Euro auf mehr als 2,5 Milliarden erhöhen. Bayer will zudem das Herzmittel Beyonttra sowie Elinzanetant gegen Wechseljahresbeschwerden auf den Markt bringen. 2027 soll dann der Umsatz in der Pharmasparte wieder wachsen und die Rendite ab 2028 zulegen.
Die Aktionäre sollen wie im Vorjahr eine Dividende von elf Cent je Aktie erhalten. Bayer hatte zum Schuldenabbau schon vor gut einem Jahr die Dividende für die nächsten drei Jahre auf ein Minimum zusammengestrichen.
(cash/Reuters)