Wie die Commerzbank am Donnerstag bei der Vorlage ihrer Zahlen durchblicken liess, will sie kein eigenes Aktien-Research mehr betreiben. Stattdessen sollen solche Dienste durch Kooperationen mit anderen Anbietern abgedeckt werden. Bis wann die Bank neue Partner finden will, blieb unklar.

Berenberg hingegen baut gerade erstmals wieder ein Analysten-Team in Deutschland auf, nachdem die Bank vor über einem Jahrzehnt das Aktien-Research in London zusammengefasst hatte. In Frankfurt soll ein 10 bis 15 Mitarbeiter umfassendes Team entstehen, das sich um die Bewertung von kleinen und mittelgrossen deutschen Unternehmen kümmert.

Das Frankfurter Team soll hauptsächlich neue Titel abdecken, hatte Investmentbank-Chef David Mortlock im vergangenen Monat gegenüber Bloomberg gesagt.

2,7 Milliarden Verlust

Die Commerzbank befindet sich mitten in einem Umbau und muss sparen. Allein für das vierte Quartal 2020 wies das Unternehmen einen Verlust von 2,7 Milliarden Euro aus. Bei Berenberg hingegen ist der Gewinn im vergangenen Jahr um gut drei Viertel auf 108,2 Millionen Euro gestiegen. Die Eigenkapitalrendite kletterte auf 52 Prozent.

Wie eine Zusammenarbeit im Aktien-Research funktionieren kann, zeigt die Baader Bank. Sie ergänzt ihr eigenes Research für den deutschsprachigen Raum durch Zulieferungen über europäische Unternehmen, die von der Pariser Firma AlphaValue kommen.

Ebenfalls eine Aktienresearch-Kooperation eingegangen sind die deutsch-französische Bank Oddo und ABN Amro. Das Joint-Venture ist seit dem 1. Februar operativ tätig, gilt für die Benelux-Länder und deckt 110 Aktien ab.

(Bloomberg)