Am Montag erklärte die Credit Suisse, dass ihre Mitarbeiter auch weiterhin teilweise von zu Hause arbeiten können. Innerhalb der Teams und mit dem jeweiligen Chef sollen die Beschäftigten selbst festlegen, wann sie von zu Hause aus und wann sie im Büro arbeiten wollen. Die UBS hatte eine solche Regelung schon vor ein paar Tagen angekündigt. 

"Während wir uns auf eine Welt nach der Pandemie vorbereiten, wollen wir in der Art und Weise, wie wir arbeiten, flexibler und agiler werden", sagte Andre Helfenstein, Chef des Schweiz-Geschäfts der Credit Suisse. Im Rahmen einer von Juli bis Dezember 2020 durchgeführten Studie sei herausgekommen, dass effektives Arbeiten nicht von der Präsenz im Büro abhänge.

Es habe sich gezeigt, dass Mitarbeiter mit flexiblen Bedingungen am zufriedensten und damit am produktivsten waren. Grundsätzlich gebe es bei den Beschäftigten den Wunsch, künftig zwei Drittel der Arbeitszeit im Homeoffice oder ortsunabhängig zu verbringen.

Seit dem Ausbruch der globalen Corona-Pandemie arbeitet der Großteil der Mitarbeiter von Banken von zu Hause aus - selbst in kritischen Bereichen wie dem Aktienhandel. Die Finanzaufseher haben dafür zeitweise extra die Vorschriften gelockert. Nach und nach kehren die Banker wieder an ihre Arbeitsplätze zurück, doch jedem in der Branche ist klar: So voll wie früher werden die Büros nach der Pandemie nicht mehr sein.

Die ING Deutschland traf bereits konkrete Vereinbarungen mit dem Betriebsrat über mobiles Arbeiten. Jeder Beschäftigte darf arbeiten wo er will. Zudem bekommt jeder einmalig 1500 Euro, um den Arbeitsplatz zu Hause einzurichten. 

Die Institute in Europa sind damit offener für Heimarbeit als die US-Banken. So haben etwa Morgan Stanley, JPMorgan und Goldman Sachs bereits damit begonnen, ihre Mitarbeiter in großem Stil in die Büros zurückzuholen. Medienberichten zufolge verlangen manche Wall-Street-Banken, dass die Mitarbeiter dann auch geimpft sind. 

(Reuters)