Der Gewinn der UBS stieg im dritten Quartal um neun Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar, wie die Bank am Dienstag bekannt gab. Damit erreichte die grösste Schweizer Bank den höchsten Quartalsgewinn seit 2015. Die Analystenerwartungen von 1,6 Milliarden Dollar wurden deutlich übertroffen.

Die Aktie der UBS steigt im frühen Handel am Dienstag bis 2,4 Prozent. Sie befindet sich nun auf dem höchsten Stand seit rund dreieinhalb Jahren.

Der Kursanstieg der UBS-Aktie vergrössert die Kluft zum Titel der Credit Suisse. Die Aktie der UBS hat in diesem Jahr 33 Prozent zugelegt. Sie liegt damit im europäischen Bankenindex vom Bloomberg, der 34 Mitglieder umfasst, zwar auch nur auf dem 20. Platz. Der Gesamtindex erreicht eine leicht höhere Leistung von 36 Prozent. Beste Aktie mit über 70 Prozent Plus ist ING, wo UBS-CEO Ralph Hamers bis Mitte 2020 Firmenlenker war. 

(Beste zehn und schlechteste zehn Aktien des europäischen Bankenindex von Bloomberg im Jahr 2021).

Die Performance der UBS-Aktie ist aber um Welten besser als diejenige der Credit Suisse. Sie ziert das untere Ende des Bankenindex mit einer Minusperformance von 14 Prozent. Die CS hat damit als einziges Finanzinstitut im europäischen Bankenindex eine (deutliche) Negativleistung in diesem Jahr, noch hinter der britischen Standard Chartered, die wenigstens auf ein Plus von 4 Prozent kommt.

Die Entwicklung der CS-Aktie in den letzten Wochen wäre wohl noch schlechter, wenn die gesamte Finanzbranche seit dem 21. September 2021 nicht deutlich zugelegt hätte. Die CS-Aktie stieg in diesem Zeitraum 13 Prozent, diejenige der UBS fast 20 Prozent. Also auch hier wieder ein deutlicher Unterschied.

Nach den zahlreichen Skandalen wird die Credit Suisse in diesem Jahr kaum mehr Gewinn schreiben können. Für Investoren stehen in den nächsten Monaten vielmehr strategische Schritte der Bank im Vordergrund als das operative Geschehen. Spekulationen am Markt beinhalten den Verkauf des Asset Management und eine massive Verkleinerung des Investmentbanking des CS.

Die CS-Aktie befinde sich seit sechs Monaten auf sehr tiefem Niveau "im künstlichen Koma", schreibt Christoph Ritschard, Gründer von Neoclassical Technical Analysis und ehemaliger Analyst und Fondsmanager bei der Zürcher Kantonalbank, auf Twitter. Ein Ausbruch in beide Richtungen werde heftig sein.