Der Verwaltungsrat prüfe derzeit, wie die Fonds an Investoren verkauft wurden, einschliesslich der eigenen Kunden aus dem Wealth Management. Auch die Frage, wie die Bank mit Interessenskonflikten und ihren vielschichtigen Geschäftsbeziehungen zu Lex Greensill umging, werde untersucht. Die Untersuchungen machen auch vor der Geschäftsleitung nicht halt. Sogar die Rolle von Thomas Gottstein wird überprüft, so eine mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Die Bank hat einen Krisenausschuss reaktiviert der von Verwaltungsratschef Urs Rohner und den Chefs der Prüfungs- und Risikoausschüsse geleitet wird, um die Probleme mit Greensill ordnungsgemäss aufzuarbeiten. Für Credit Suisse ist der Fall die schlimmste Krise seit einem Spionageskandal vor einem Jahr.

Rechtsstreitigkeiten mit Anlegern, finanzielle Verlusten und schärfere behördliche Kontrollen könnten folgen. Die Bank hat bereits den Leiter des Asset Management, Eric Varvel, seiner Position enthoben und ihn durch Ulrich Körner ersetzt.

Keine Stellungnahme

Ein Sprecher der Credit Suisse lehnte eine Stellungnahme ab. Die Führungskräfte arbeiten mit den Ermittlern zusammen und es gebe bisher keine Anhaltspunkte dafür, dass Gottstein irgendetwas getan habe, das seine Position als CEO gefährden würde, sagte eine der Personen.

Gottstein sagte diese Woche in einem Interview, die Untersuchung werde feststellen, ob es Mängel bei der Risikokontrolle gab, aber es sei noch zu früh, über mögliche Ergebnisse oder personelle Konsequenzen zu sprechen. "Ich bin eigentlich ziemlich zuversichtlich, dass wir aus dieser Episode gestärkt herauskommen werden”, sagte er. "Es ist ein Lernprozess."

(Bloomberg/cash)