Robert Schuchna soll künftig den Grossaktionär Cevian Capital im Baloise-Verwaltungsrat vertreten, wie es in einer Mitteilung vom Montag heisst. Der deutsch-schweizerische Doppelbürger ist 36 Jahre alt und arbeitet seit 11 Jahren für die schwedische Investmentgesellschaft. Cevian hält gemäss den letzten Angaben knapp 10 Prozent an Baloise.
Schuchna trat in der Vergangenheit als Kritiker der Gesellschaft hervor. Er bezeichnete im September die damals vorgestellte Strategie als ungenügend. «Damit die Baloise ein erstklassiges Schweizer Versicherungsunternehmen werden kann, braucht es echten Fokus und echten Ehrgeiz», so Schuchna damals. Dies sei mit der neuen Strategie nicht erkennbar.
Für die Zürcher Kantonalbank kommt die Nomination von Schuchna nicht überraschend. «Baloise steht seit letztem Frühling mit ihrem neuen Aktionär Cevian unter Druck und ist gefordert, Veränderungen zu unternehmen», schreibt der zuständige Analyst am Montag.
Neben Schuchna sollen André Helfenstein und Vincent Vandendael neu ins Gremium gewählt werden. André Helfenstein war ein Urgestein der untergegangenen Credit Suisse. Zuletzt war er CEO des Schweizer Geschäfts und Mitglied der Geschäftsleitung der CS Group.
Der Belgier Vandendael wiederum ist ein Versicherungsexperte, der für Zurich Insurance, Chubb, Lloyd's of London und Everest tätig war. Er sitzt derzeit auch im Verwaltungsrat von Baloise Belgien, wird diese Aufgabe zu Gunsten des neuen Jobs im Gruppen-Verwaltungsrat aber aufgeben.
Christoph Gloor und Hans-Jörg Schmidt-Trenz stehen derweil an der Generalversammlung nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung, wie es im Communiqué weiter heisst. Die GV findet am 25. April 2025 statt.
Die Aktie von Baloise ist am Montag kaum verändert bei 164,80 Franken. Sie hat in diesem Jahr 25 Prozent zugelegt.
(AWP/cash)
2 Kommentare
Immer schön zu sehen, dass qualifiziertes Personal, das weiss, wie man eine Grossbank versenkt, weiterhin in verantwortungsvoller Position in Finanzunternehmen ihre Inkompetenz einbringen dürfen. Es ist ja so schwer, jemanden für solche Jobs zu finden, der noch keine Milliarden in den Sand gesetzt hat...
Ja, Totengräber bekommt neuen Top Job.