Bislang waren sie von einem Einbruch von 5,3 Prozent ausgegangen. Die Corona-Krise habe der Schweizer Wirtschaft bereits im ersten Quartal einen kräftigen Einbruch beschert, der sich nun im laufenden zweiten Quartal nochmals akzentuiert dürfte, teilte das BAK am Mittwoch mit.
Zur Begründung der pessimistischeren Aussage verweist das BAK darauf, dass sich die negativen Effekte der Corona-Krise im ersten Quartal etwas stärker bemerkbar gemacht hätten als bisher angenommen. Am Mittwochmorgen hatte der Bund Angaben zur BIP-Entwicklung im ersten Quartal gemacht. Das reale BIP-Wachstum zum Vorquartal wurde mit -2,6 Prozent ausgewiesen.
Rückgang von über 10 Prozent im Q2
Im zweiten Quartal dürfte das BIP nun laut BAK um mehr als 10 Prozent zurückgehen. Damit sei der Tiefpunkt dann aber erreicht. Es spreche im Zuge der deutlich gesunkenen Infektionszahlen und der Rücknahme der Lockdown-Massnahmen alles für eine Erholung im zweiten Halbjahr.
Das BAK erwartet hier für das dritte Quartal ein kräftiges Wachstum von 7,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Im Schlussquartal werde sich die Erholung fortsetzen, aber wegen der gestiegenen Arbeitslosenzahlen und wegen der Kurzarbeit sei die Dynamik begrenzt.
Im kommenden Jahr soll die hiesige Wirtschaft dann aufgrund starker Aufholeffekte um nicht wie bisher prognostiziert 5,7 Prozent, sondern um 6,0 Prozent wachsen. Dieses Szenario behalte aber nur seine Gültigkeit, wenn eine ausgeprägte zweite Welle ausbleibe, so die Prognose des BAK.
Zwei Alternativszenarien
Neben diesem Basisszenario hat BAK Economics zwei weitere Szenarien berechnet. Im positiven Fall, der etwa durch schnelle medizinische Fortschritte ausgelöst werden könnte, sei 2020 mit einem BIP-Rückgang von nur 4,5 Prozent zu rechnen und 2021 mit einem starken Wachstum von 6,7 Prozent.
Im Negativszenario, das bei einem neuerlichen Lockdown eintreffen könnte, sei hingegen für 2020 ein Einbruch von 12,4 Prozent und 2021 nur ein minimalen Wachstum von 2,3 Prozent zu erwarten.
(AWP)