Zur Rose hat einen neuen bedeutenden Aktionär: Reade Griffith ist mit 3,2 Prozent bei der Versandapotheke eingestiegen. 2 Prozent der Stimmen hält er in Form von Aktien, ein Grossteil der Differenz über Wandelanleihen. Beides geht aus einer Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX hervor.
Griffith ist nicht einfach irgendwer. Der frühere Europa-Chef von Citadel gilt als gefürchteter Hedgefonds-Manager. Das amerikanische Anlegermagazin Forbes bezeichnete ihn einst sogar als "Bad Boy" der Hedgefonds-Industrie. Seit seinem Abgang beim früheren Arbeitgeber ist er mit den beiden Fonds Polygon und Tetragon unterwegs. Das Zur-Rose-Paket hält Griffith über einen Unterfonds von Tetragon.
Was genau der neue Grossaktionär bei Zur Rose vor hat, ist nicht bekannt. Ihm wird allerdings eine Vorliebe für Aktien von Unternehmen nachgesagt, die erst kürzlich eine Kapitalerhöhung vollzogen haben. Von daher würde die Versandapotheke gut ins Beuteschema Griffith passen, hat diese erst Anfang September doch neue Aktien und eine weitere Wandelanleihe im Gesamtwert von knapp 140 Millionen Franken ausgegeben.
Nur ein kurzes Gastspiel?
Letztmals trat der berüchtigte Hedgefonds-Manager hierzulande im April 2021 als 3-Prozent-Aktionär beim hochverschuldeten Detailhandelskonzern Dufry in Erscheinung (der cash Insider berichtete). Die Liaison hielt nicht lange, stieg Griffith doch weniger als drei Wochen später wieder aus. Man sagte damals: Mit einem kleinen, aber schnellen Gewinn. Auch an Meyer Burger war der gebürtige Brite schon mal kurz beteiligt.
Beobachter gehen davon aus, dass es sich auch bei Zur Rose nur um ein kurzes Gastspiel handeln könnte. Die Aktie der Versandapotheke hat seit Jahresbeginn fast 90 Prozent ihres Werts eingebüsst. Damit zählt sie zu den diesjährigen Börsenschlusslichtern. Grund für diesen Kurszerfall ist die Verzögerung bei der Einführung elektronischer Medikamentenrezepte in Deutschland.