Der zum französischen Axa-Konzern gehörende Versicherer setzt im BVG-Geschäft seit 2019 nur noch auf teilautonome Vorsorgelösungen und gewinnt dort laufend Kunden dazu. Das war auch im Jahr 2023 so.

Die teilautonomen Sammelstiftungen hätten sich weiterhin einer guten Nachfrage erfreut und seien schneller als der Gesamtmarkt gewachsen, teilte Axa am Montag mit. Die Zahl der aktiv Versicherten, also der Arbeitnehmenden, nahm inklusive dem Geschäft mit autonomen Pensionskassen um 5 Prozent auf über 430'000 zu, während die Bruttoprämien um gut 6 Prozent auf 785 Millionen Franken stiegen.

Damit wachsen die teilautonomen Sammelstiftungen der Axa gemessen an der Versichertenzahl nicht mehr ganz so rasant wie in den Jahren davor als jährliche Wachstumsraten zwischen 8 und 10 Prozent erreicht wurden. Als möglichen Grund dafür nannte der Leiter Berufliche Vorsorge, Jürgen Scharfetter, an einer Telefonkonferenz eine Marktkonsolidierung in der Teilautonomie nach zuletzt starkem Wachstum.

Unterstützung von der Börse

In der BVG-Betriebsrechnung der Axa stiegen nicht nur die Zahl der Versicherten und die Prämieneinnahmen in die Höhe, auch die Kapitalerträge legten zu. Sie rückten in einem freundlichen aber über weite Strecken auch von Volatilität geprägten Finanzmarktumfeld netto auf 182 Millionen Franken vor nach 160 Millionen im schwachen Börsenjahr 2022.

«Die Axa Sammelstiftungen konnten trotz volatiler Märkte eine attraktive Rendite erwirtschaften», sagte Investmentchef Daniel Gussmann. Das zeige, dass die Portfolios der Sammelstiftungen auch in anspruchsvollen Anlagejahren dank der breiten Diversifikation und der stetigen Optimierung «bestens aufgestellt» seien.

Das Betriebsergebnis vor Steuern erhöhte sich um 18 Prozent auf 88 Millionen Franken. Im Geschäft welches den Vorgaben zur Mindestquote unterstellt ist, sei mit 781 Millionen Franken (2022: 715 Millionen) ebenfalls mehr in Form von Versicherungsleistungen, Reservestärkungen und Zuweisungen an den Überschussfonds geflossen. Die Ausschüttungsquote lag mit 90,6 Prozent über der gesetzlichen Mindestanforderung von 90 Prozent.

Wechsel hat sich gelohnt

Seit 2019 bietet Axa in der beruflichen Vorsorge (BVG) keine Vollversicherungen mit Rundumschutz mehr an, die Firmen in Vorsorgefragen auch vor Schwankungen an den Finanzmärkten schützen. Vielmehr hat die Gruppe den Fokus auf die Teilautonomie gelegt. Der Wechsel habe sich gelohnt und sei gut angenommen worden, betonte Jürgen Scharfetter. Mit den 430'000 Personen sei jede zehnte in der Schweiz BVG-versicherte Person bei der Axa versichert.

Die teilautonomen Stiftungen der Axa seien nach wie vor finanziell wie auch strukturell gut aufgestellt, hiess es weiter. So würden die Altersguthaben seit dem Wechsel je nach Stiftung mit durchschnittlich zwischen 1,83 und 2,55 Prozent im Obligatorium und 2,67 und 3,93 Prozent im Überobligatorium verzinst, was klar über BVG-Mindestzins liege.

Verbesserungspotenzial sieht Scharfetter auf der Kostenseite. Im vergangenen Jahr sanken die Kosten pro aktiv versicherte Person um 4,4 Prozent auf 404 Franken, was nach wie vor über den Werten einiger Konkurrenten liege. Weitere Effizienzsteigerungen und Wachstum soll zu weiteren Kostensenkungen führen.

Sorgen bereitet Scharfetter indes die wachsende Zahl an Invaliditätsfällen und die Herausforderungen bei der Reintegration der Betroffenen in den Arbeitsmarkt. Vielfach seien junge Personen davon betroffen. Die Axa hat die Massnahmen im Care- und Case-Management verstärkt, um in dieser Frage vorzubeugen. In der Rechnung wurden indes die Rückstellungen für zu erwartende IV-Fälle um 62 Millionen Franken erhöht.

(AWP)