Die Fahrerin oder der Fahrer könnten beispielsweise bei Staus auf bestimmten Autobahnabschnitten die Verantwortung an das Fahrzeug übergeben, sagte Daimler -Vorstand Markus Schäfer am Donnerstag in Sindelfingen bei Stuttgart.

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) erteilte für ein Mercedes-Modell die den Angaben zufolge weltweit erste Typgenehmigung beim automatisierten Fahren für ein automatisches Spurhaltesystem, wie das Amt in Flensburg bestätigte. Das grüne Licht sei "ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zur Automatisierung", sagte KBA-Präsident Richard Damm. Das KBA setze in Deutschland und international Massstäbe auf dem Weg zum autonomen Fahren.

Daimler-Manager Schäfer, der als sogenannter Chief Technology Officer verantwortlich ist für Entwicklung und Einkauf, sprach von Pionierarbeit und einem Durchbruch: Mercedes-Benz sei der erste Hersteller, bei dem "hochautomatisiertes Fahren in Deutschland in Serie" gehe. Erstmals in der über 130-jährigen Geschichte des Automobils übernehme das Fahrzeug unter bestimmten Voraussetzungen "die dynamische Fahraufgabe". Die Technik solle auch in den USA und China eingeführt werden.

Das automatisierte Fahren sei bei Geschwindigkeiten von bis zu 60 Stundenkilometern möglich. Der Fahrer könne unter bestimmten Bedingungen Filme anschauen oder im Internet surfen. "Er darf nicht schlafen", sagte Schäfer. Ein Preis für das neue System stehe noch nicht fest.

(AWP)