AMS Osram blickt auf ein eher unspektakuläres viertes Quartal zurück. Mit einem Umsatz von 908 Millionen Euro und einem operativen Gewinn (EBIT) von 62 Millionen Euro werden die bei 906 Millionen Euro beziehungsweise 63 Millionen Euro liegenden Analystenschätzungen erfüllt. Damit erfüllt auch der Sensorenhersteller seine eigenen Vorgaben.

Dass die Aktie zeitweise um knapp 20 Prozent auf 2,358 Franken zulegt, dürfte vor allem dem erfreulichen Ausblick geschuldet sein. Zur Stunde gewinnt sie noch 15 PRozent auf 2,24 Franken.

Fürs laufende Quartal geht das Unternehmen nämlich von einem Umsatz zwischen 800 bis 900 Millionen Euro bei einer operativen Marge (EBIT) in Höhe von 4 bis 7 Prozent aus. Das entspricht gegenüber dem Schlussquartal letzten Jahres zwar einem Rückgang. Allerdings waren Analysten sogar von einer noch deutlicheren Verschlechterung der Geschäftsentwicklung ausgegangen.

Positive Reaktionen überwiegen

Die Zürcher Kantonalbank etwa ging bisher von einem Quartalsumsatz von 790 Millionen Euro und einer operativen Marge von 4 Prozent aus. Wie einem Kommentar aus der Feder des zuständigen Analysten entnommen werden kann, bewegen sich das Ergebnis und der Ausblick im Rahmen der bankeigenen Schätzungen.

Nach erfolgreicher Finanzierung, der eingeleiteten Kostensenkungsmassnahmen und der damit einhergehenden möglichen Margenverbesserungen werde die Aktie in diesem Jahr vermehrt wieder Aufmerksamkeit auf sich ziehen, so heisst es weiter. Das Anlageurteil lautet denn auch weiterhin "Übergewichten" mit einem Kursziel von 2,50 Franken.

Auch sein Berufskollege bei der Bank Vontobel gewinnt insbesondere dem Ausblick vorwiegend positive Aspekte ab. Angesichts saisonaler Gegebenheiten und den schwierigen Absatzmärkten sei es ermutigend, dass der Sensorenhersteller mit einer operativen Marge vergleichbar mit jener im Schlussquartal rechne. Ausserdem sieht der Vontobel-Analyst keine Anhaltspunkte für eine Verzögerung beim Produktionsaufbau im Geschäft mit micro-LED. Er preist die Aktie deshalb wie bis anhin mit "Buy" und einem Kursziel von 3,70 Franken an.

Müssen die Analysten jetzt über die Bücher?

Beim US-Broker Stifel wird das Resultat fürs Weihnachtsquartal als "solide" und der Ausblick als "erfreulich" bezeichnet. Dem zuständigen Analysten zufolge dürfte die Börse über die schwierige erste Jahreshälfte hinweg schauen und sich vermehrt auf die Belebung im zweiten Halbjahr konzentrieren. Die Aktie wird bei Stifel mit "Buy" und einem Kursziel von 3,20 Franken eingestuft.

Andere Banken dürften ihre diesjährigen Umsatz- und Gewinnschätzungen auf den ermutigenden Quartalsausblick abgestützt wohl zumindest etwas nach oben anpassen. Zumindest gefühlt wären es die ersten Aufwärtsrevisionen für den Sensorenhersteller seit Jahren, wie Beobachter meinen.

Nachdem der Kurs bei AMS Osram in den vergangenen drei Jahren von 20 Franken auf weniger als 2 Franken gefallen ist, verspürt die Aktie seit wenigen Wochen erstmals wieder etwas Auftrieb. Impulse gingen dabei von mehreren Kaufempfehlungen aus, etwa seitens der Zürcher Kantonalbank oder der US-Investmentbank Bernstein.