Auch der italienische Luxussportwagenbauer Lamborghini hat eine Strategie entwickelt, wie er sich Investoren an der Börse präsentieren könnte, und das schon lange bevor Volkswagen seine Marken gebeten hat, eine eigene Börsenstory zu entwickeln, so der Markenchef Stephan Winkelmann.

"Wir haben mit verschiedenen Agenturen daran gearbeitet, um Klarheit zu schaffen", so Winkelmann. "Als Marke tun wir das schon lange, um den Wert aufzuzeigen, den wir haben. Bis vor einiger Zeit war das noch nicht so bekannt."

Porsche wurde bereits wenige Tage nach seinem Börsengang im Oktober zu Europas wertvollster Autoschmiede und überholte damit die Marktkapitalisierung der eigenen Muttergesellschaft. Das Debüt des 911-Herstellers war ein aufsehenerregender Schritt an den kriselnden Aktienmarkt, der die meiste Zeit des Jahres für Neuzugänge praktisch geschlossen war. 

«Der Öffentlichkeit zeigen, wie solide man ist»

VW-Boss Oliver Blume hat bereits klargemacht, dass er die Notierung als Blaupause auch für andere Marken der Gruppe sieht, zu der in der Luxussparte auch noch Audi und Bentley gehören.

"Eine IPO-Übung dient dazu, der Öffentlichkeit zu zeigen, wie solide man ist und was man für die Zukunft vorhat", so Winkelmann. "Wir haben eine klare Geschichte und Strategie dafür."

Die jüngsten Gewinnsteigerungen von Lamborghini - dessen operative Marge im ersten Halbjahr bei 31,9% stand - sprechen jedenfalls für eine Börsennotierung, so Michael Dean, Analyst bei Bloomberg Intelligence. Der Absatz stieg in den ersten neun Monaten des Jahres um 8% auf 7.430 Fahrzeuge; der Betriebsgewinn kletterte um 69% auf 570 Millionen Euro.

"Ein IPO ist etwas, das in den nächsten 18 Monaten passieren könnte, abhängig von den Marktbedingungen", sagte Dean. "Eine Bewertung von 15 Milliarden Euro ist durchaus vertretbar und könnte angesichts der Margenkennzahlen sogar noch höher ausfallen."

(Bloomberg)