Innerhalb der nächsten zwei Jahre soll der Umsatz von Vivo in Märkten wie Südostasien auf bis zu 70 Prozent steigen. Das nicht börsennotierte Unternehmen erwirtschaftet bereits mehr als die Hälfte des Umsatzes ausserhalb Chinas.
Im nächsten Jahr solle der Anteil auf 60 Prozent steigen, sagte Vivo-COO Hu Baishan am Rande des Boao Asia Forums auf der südchinesischen Insel Hainan. 2027 sollen es dann rund 70 Prozent sein.
«Für uns liegt die Zukunft definitiv in den Auslandsmärkten», sagte Hu im Gespräch mit Bloomberg TV. Bei der Konferenz stellte Vivo sein neuestes Spitzenmodell vor — das Vivo X200 Ultra, das ab nächsten Monat in den Handel kommt. Zudem kündigte das Unternehmen ein Virtual-Reality-Headset an, dessen Prototyp im August testbereit sein wird, sowie ein Robotik-Forschungslabor, das bei der Expansion im KI-Bereich helfen soll.
Mit Blick auf das schwache Verbrauchervertrauen in China sagte Hu, dass am bestehenden Handy länger festgehalten werde, bevor ein Neugerät angeschafft wird. Die Wirkung der staatlichen Massnahmen zur Ankurbelung der Nachfrage sei von kurzer Dauer gewesen, so Hu.
«Die Subventionen haben den Ersatzbedarf lediglich früher als üblich ausgelöst», sagte Hu. «Das wird den Markt nicht verändern.»
In Indien — dem grössten Auslandsmarkt von Vivo — werde sich das Unternehmen auf den Verkauf von mehr High-End-Geräten im Wert von über 600 Dollar konzentrieren, so Hu. In Märkten wie den Philippinen und Indonesien versuche man immer noch, das Volumen zu erhöhen.
Vivo hat in Südostasien Marktanteile gewonnen. In Indonesien ist die Marke laut der Beratungsfirma Canalys die Nummer 1, in Malaysia ist sie Nummer 2.
Hu setze keine spezifischen Wachstumsziele für jeden einzelnen Markt, da diese schwer zu messen seien. «Wachstum hat für unser Team im Ausland Priorität», sagte der Vivo-COO. «Ohne Wachstum gibt es Probleme.»
Für den Sprung auf Märkte wie die USA und Westeuropa, wo High-End-Geräte und der Vertrieb über Telekommunikationsbetreiber dominieren, sieht sich Vivo noch nicht gerüstet. In drei bis fünf Jahren könnte man dies jedoch in Betracht ziehen, so Hu. Neuere Geräte wie VR-Brillen könnten dabei für Hebelwirkung sorgen.
(Bloomberg)