Nach Ansicht der von der Nachrichtenagentur AWP befragten Analysten dürfte der Hautspezialist Galderma im dritten Quartal weiter gewachsen sein. In den ersten neun Monaten werden sich die Verkäufe auf 3,27 Milliarden Dollar belaufen, nach 3,01 Milliarden Dollar in der entsprechenden Vorjahresperiode. Für das dritte Quartal schätzen die Experten den Umsatz auf 1,07 Milliarden Dollar, in der Vorjahresperiode waren es 1,01 Milliarden Dollar.
Trotz des Anstiegs dürfte das Umsatzwachstum etwas hinter den Raten des ersten Semesters hinterherhinken. Die Analysten begründen dies mit den Aussagen von Galderma selbst. Das Unternehmen hatte bei der Vorlage der Halbjahreszahlen angekündigt, dass sich das Umsatzwachstum im dritten Quartal etwas verlangsamen könnte, bevor es sich dann im Schlussquartal wieder beschleunige.
Getragen werden dürfte das Wachstum sowohl von den Produkten aus der ästhetischen Kosmetik als auch durch die Hautpflegeprodukte. Derweil dürfte sich das Geschäft mit Arzneien zur Behandlung von Hauterkrankungen etwas abgeschwächt haben, was Galderma zuletzt mit Patentabläufen erklärt hatte.
Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen Ende Juli hatte Galderma den Ausblick für das Gesamtjahr 2024 leicht angepasst. Neu stellte das Unternehmen ein währungsbereinigtes Wachstum des Nettoumsatzes am oberen Ende der zuletzt angepeilten Spanne von sieben bis zehn Prozent in Aussicht. Das Ziel einer währungsbereinigten Kern-EBITDA-Marge im Einklang mit 2023 blieb bestehen. Damals lag diese Kennzahl bei 23,1 Prozent.
Positive Nachrichten zu Studien und Zulassungen
Auf der Nachrichtenseite sorgte vor allem der Einstieg des französischen Kosmetikgiganten L'Oréal bei dem Zuger Unternehmen für Schlagzeilen. Die Franzosen haben einen Anteil von zehn Prozent erworben. Beide Unternehmen wollen künftig im Rahmen einer «wissenschaftlichen Partnerschaft» bei der Forschung und Entwicklung neuer Hautpflegeprodukte zusammenarbeiten. Im Fokus stehen unter anderem Produkte, die die Zeichen der Hautalterung reduzieren sollen.
Wie es hiess, sehen sich die beiden Unternehmen als gute Ergänzung mit einer gemeinsamen starken Marktposition in den «schnell wachsenden, hochattraktiven und auf den Konsumenten fokussierten Märkten Beauty und Dermatologie».
Punkten konnte Galderma zudem mit der US-Zulassung seiner Hoffnungsträgers Nemluvio (Nemolizumab) in einer von den beiden geplanten Indikationen. Konkret darf Nemolizumab zur Behandlung von Prurigo nodularis eingesetzt werden, einer seltenen Hautkrankheit mit juckenden Hautknötchen, die meistens an den Gliedmassen auftreten.
Darüber hinaus hat der Hautspezialist noch positive Studiendaten zu Relfydess vorgelegt. Ausserdem darf der Wirkstoff in der EU zur Glättung von Falten und Runzeln eingesetzt werden. Konkret geht es um die Behandlung von Zornesfalten und Krähenfüssen.
Seit dem Börsengang im März, als die Papiere zu 64 Franken an die Börse kamen, haben sie knapp einen Viertel hinzugewonnen. Aktuell bewegen sie sich mit Kursen von 76 Franken etwas unter ihrem bisherigen Rekordhoch bei knapp 85 Franken. Den Gesamtmarkt übertreffen sie mit ihrer Performance auf jeden Fall klar - der Swiss Performance Index ist im selben Zeitraum um knapp 12 Prozent gewachsen.
Gemäss AWP sprechen acht von elf Analysten eine Kaufempfehlung aus. Hinzu kommen drei «Halten». Es gibt keine Verkaufsempfehlung. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 85,30 Franken. Es impliziert ein Aufwärtspotenzial von über elf Prozent gegenüber den gegenwärtigen Notierungen.
(AWP/cash)