Die Aktie des Präzisionsmaschinenherstellers Mikron steigt am Dienstag bis 4 Prozent auf 10,45 Franken. Die Aktie befindet sich damit auf dem Stand von 2011. In diesem Jahr hat die Aktie über 15 Prozent zugelegt.

Aber es soll noch besser kommen. Stifel erhöhte das Kursziel für Mikron auf 16,70 von 10,40 Franken und beliess die Einstufung auf "Buy". Das wäre der höchste Kurs seit Juli 2007.

Die EBIT-Marge von 8 bis 9 Prozent, die der Konzern im Januar für 2022 in Aussicht gestellt hat, wäre die höchste Marge seit mehr als 20 Jahren, schreibt der zuständige Stifel-Analyst. Und nach den bereits verkündeten positiven Auftrags- und Umsatz-Zahlen erhöht der Experte seine Gewinn-Schätzungen für 2022 und 2023 um 33 bzw. 35 Prozent. Seine Story der reduzierten Zyklizität und höherer Profitabilität werde bestätigt. Dies lasse trotz des Preisanstiegs der Aktie um 44 Prozent in den letzten 12 Monaten weiteren Spielraum für eine Neubewertung, schreibt der Analyst.

Mikron aus Biel hat 2022 beim Umsatz zugelegt und beim Auftragseingang einen kräftigen Sprung gemacht. Zudem wird eine höhere Profitabilität erwartet, wie das Unternehmen Ende Januar bekanntgab. Die detaillierten Zahlen wird Mikron am 10. März publizieren.

Mikron hatte bereits im Jahr 2020 die Weichen gestellt, um die Profitabilität zu steigern. So wurde beispielsweise der Standort Berlin geschlossen und das gesamte Werkzeuggeschäft nach Rottweil verlagert. Zudem wurden die vier Schweizer Einheiten unter ein Dach gestellt.

Mikron hat eine höchst wechselvolle Geschichte hinter sich. Die Aktie kostete im Jahr 2000 über 1500 Franken, als Ausflüge ins Handygeschäft in Skandinavien die Anlegerfantasien beflügelten. Das Platzen dieser Handygeschäfte und die Dot-Com-Blase trieben Mikron nah an den Abgrund, die Aktie sackte schon 2003 auf einen Stand von 6 Franken ab. Johnann Schneider-Ammann stieg dann vor seiner Zeit als Bundesrat bei Mikron ein und initiierte eine Sanierung der Firma.

Die Ammann-Gruppe hält heute noch 42 Prozent der Mikron-Aktien. Die Baselbieter Investoren Rudolf Maag und Thomas Matter (SVP-Nationalrat) halten 14 und 5 Prozent. Der aktivistische Investor Veraison zog sich 2019 bei Mikron zurück.

(cash)