Konkret erzielte das US-schweizerische Unternehmen im zweiten Quartal 2024 einen Umsatz von 2,48 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Plus von gut 3 Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte.

Wechselkurseffekte hemmten das Wachstum. In Lokalwährung hätte ein Plus von rund 6 Prozent resultiert, wie es hiess. Schon im Startquartal hatte der Konzern in dieser Grössenordnung zugelegt.

Kontaktlinsen als Treiber

Die beiden Sparten schnitten dabei ähnlich ab. So steigerte «Vision Care» (Kontaktlinsen, Augentropfen) den Umsatz in der der Berichtswährung US-Dollar um 4 Prozent und zu konstanten Wechselkursen um 6 Prozent, der Bereich «Surgical» (Produkte für die Augenchirurgie) um 3 rsp. 6 Prozent.

Innerhalb von «Surgical» waren laut den Angaben Implantate besonders gefragt, während die eigentlichen Operationsgeräte nicht ganz an die ausserordentlich starken Vorjahresverkäufe herankamen. Bei «Vision Care» wurde das Wachstum derweil von den Kontaktlinsen getrieben.

Firmenchef David Endicott sprach von einem «soliden Ergebnis». Die Nachfrage nach den Produkten sei robust gewesen.

Einmaleffekt drückt auf Marge

Alcon hat sich auch bei diversen Profitabilitätskennzahlen verbessert. Der operative Gewinn stieg auf 318 von 270 Millionen Dollar und die operative Marge auf 12,8 von 11,2 Prozent. Diese Verbesserung habe primär mit Skaleneffekten zu tun gehabt, hiess es.

Betont wurde ausserdem, dass ein Einmaleffekt die Marge um 1,2 Prozentpunkte geschmälert habe. Dabei ging es um finanzielle Effekte eines Qualitätsproblems im Bereich Vision Care, welches von einem Zulieferer verursacht worden sei. Ein weiterer Belastungsfaktor seien die Wechselkurse gewesen.

Dies habe sich auch bei der Kernmarge bemerkbar gemacht, welche mit 19,8 Prozent minimal unter dem Vorjahreswert zu liegen kam. Zu konstanten Wechselkursen wäre die Kernmarge jedoch um 0,7 Prozentpunkte gestiegen, wurde betont.

Unter dem Strich verblieb aber auch so ein deutlich höherer Quartalsgewinn von 223 Millionen US-Dollar nach 169 Millionen im Vorjahr. Der Kerngewinn pro Aktie lag bei 74 Cent nach 69 Cent im Vorjahr.

Mit den Zahlen wurden die Erwartungen der Analysten (AWP-Konsens) zum Teil in etwa erreicht und zum Teil knapp verfehlt. Insbesondere beim Umsatz und bei der operativen Marge hatten sich die meisten Experten etwas mehr erhofft.

Ausblick bestätigt

Im Ausblick bestätigte das Unternehmen die allermeisten Ziele für das Gesamtjahr. So erwartet Alcon für das Gesamtjahr weiterhin einen Umsatz zwischen 9,9 und 10,1 Milliarden US-Dollar und ein organisches Plus von 7 bis 9 Prozent. Die Kern-EBITDA-Marge soll bei 20,5 bis 21,5 Prozent zu liegen kommen, der Kerngewinn pro Aktie (Core) bei 3,00 bis 3,10 Dollar (+15 bis +18 Prozent in LW).

Einzig die Prognose für den «Zinsaufwand und sonstige finanzielle Erträge und Aufwendungen» wurde leicht angepasst. Hier wird noch mit 160 bis 180 Millionen statt 180 bis 200 Millionen Dollar gerechnet.

Ausserdem kommt es bei Alcon zu Veränderungen in der Geschäftsleitung, die per 1. September in Kraft treten. Ian Bell, der bereits Mitglied des Gremiums ist, wird COO. Neu in die Geschäftsleitung berufen wird Kim Martin (Chief Human Resources Officer und Corporate Communications), während Sue-Jean Lin (Chief Information and Transformation Officer) aus dem Gremium ausscheidet.

(AWP)