Seit 2010 war der Januar der Monat mit den grössten Schwankungen im "MSCI All-Country World Index": Sechsmal gab es Gewinne, fünfmal Rückgänge, was einer durchschnittlichen absoluten Bewegung von 4,1 Prozent entspricht.

MSCI All-Country World Index aufs Jahr gesehenDer Januar ist der schwankungsanfälligste Monat im Börsenjahr (Quelle: Bloomberg).

Stellt sich die Frage: In welche Richtung schlägt der Januar Ausgabe 2021 aus? Fakt ist: Nach einem Anstieg von 70 Prozent seit dem Tiefststand im März notiert der "MSCI All-Country World Index" auf einem Allzeithoch. Wenn sich die Geschichte wiederholt, deuten die Fundamentaldaten darauf hin, dass eher eine Phase der Gewinnmitnahme als eine Fortsetzung der Rally zu erwarten ist.

Die Chancen stehen zwar gut, dass das neue Jahr mit einem Stimulus-Deal in Washington, einem Brexit-Abkommen und einer Impfkampagne beginnen wird. Nach einem so fantastischen Jahresendspurt und angesichts der vielen guten Nachrichten, die sich bereits in den globalen Aktienkursen niedergeschlagen haben, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Rückschlag allerdings hoch. 

Warum? Fallzahlen beim Coronavirus könnten nach den Festtagen wieder emporschnellen. Denn viele Familien und Verwandte werden sich trotz aller Warnungen und Empfehlungen über die Festtage persönlich treffen. Mitte des nächsten Monats könnten dann wieder Bilder aus Krankenhäusern und alarmierende Meldungen über Kapazitätsbeschränkungen in den Spitälern die Nachrichten dominieren. Und der aktuelle Trend bei der Verbreitung der Viren deutet jetzt bereits auf noch schwerwiegendere Massnahmen gegen die Ausbreitung der Pandemie hin. 

Wieder schwächelnde Konjunkturdaten

Zu denken geben auch die jüngsten konjunkturellen Daten. Die letzten Zahlen zu Arbeitslosenansprüchen in den USA deuten darauf hin, dass die Erholung des US-Arbeitsmarkts ins Stocken gerät. Anfang Dezember war die Zahl der Arbeitslosenansprüche auf 853'000 angestiegen, was dem höchsten Stand seit fast drei Monaten entsprach. Die US-Detailhandelsumsätze haben zudem zwei aufeinanderfolgende Monate  enttäuscht.

Die europäische Autoverkäufe - ein wichtiger Wirtschaftsindikator - sind zudem nochmals weiter abgesunken. Sie fielen im November um 14 Prozent im Jahresvergleich, im Oktober wurden 7,8 Prozent weniger neue Autos als im Vorjahresmonat angemeldet. Der September bleibt im Jahr der Corona-Krise damit der bislang einzige Monat in diesem Jahr mit einem Anstieg.

Mit den positiven Katalysatoren bereits im Rückspiegel wird die Rallye der Risikoanlagen im neuen Jahr also nur schwer ihren Kurs halten können.

(Bloomberg/cash)