Die Erholung der Wirtschaft von den Folgen der Coronavirus-Pandemie habe ihren Höhepunkt überschritten, sagt Carsten Mumm, Chef-Analyst der Privatbank Donner & Reuschel. Ausserdem könnten Unternehmen die steigenden Preise für Rohstoffe und Zuliefer-Teile nicht dauerhaft auf die Kunden abwälzen. "Daher ist für das laufende dritte und das kommende vierte Quartal keine Wiederholung der fulminanten letzten Berichtssaison zu erwarten. Vielmehr dürften einige Unternehmen die hohen Erwartungen enttäuschen und Gewinnwarnungen zunehmen."

Der Swiss Market Index verlor in der abgelaufenen Handelswoche 2,4 Prozent. Das ist mehr als die bedeutenden Handelsplätze. Der Dow Jones und der Nasdaq in den USA gaben 2 Prozent und 1,4 Prozent nach, der deutsche Dax 1,1 Prozent. Der japanische Nikkei stieg gar 4,3 Prozent.

Längerfristig blieben Aktien allerdings alternativlos, sagt Andreas Gilgen, Chef-Portfoliomanager der Bank Alpinum. "Anleihen sind im aktuellen Umfeld unattraktiv und bieten - wenn überhaupt - nur magere Renditen, die kaum potenzielle Risiken entschädigen." Andere Anlageformen wie Immobilien, Kryptowährungen oder Sammlerstücke seien riskant oder könnten oft nur schwer zu Geld gemacht werden.

Ein weiterer Grund, der für europäische Aktien spreche, seien die vergleichsweise günstigen Bewertungen, sagt Martin Lück, Chef-Anlagestratege für Deutschland, Schweiz Österreich und Osteuropa beim weltgrössten Vermögensverwalter Blackrock

Am Freitag verfallen Futures und Optionen auf Indizes

Wegen der nahenden geldpolitischen Beratungen der US-Notenbank rücken die Verbraucherpreise am Dienstag ins Rampenlicht. "Die US-Inflationsrate wird auch im August sehr hoch bleiben, wir rechnen mit 5,3 Prozent", prognostiziert Commerzbank-Volkswirt Bernd Weidensteiner. "Eine Entspannung ist erst im nächsten Jahr zu erwarten. Gleichzeitig schwächelt der private Konsum in den USA, wobei dies teilweise auf Lieferprobleme beispielsweise im Autosektor und nicht nur auf eine abnehmende Kaufbereitschaft zurückzuführen ist."

Am Donnerstag stehen die US-Einzelhandelsumsätze auf dem Terminplan. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrössten Volkswirtschaft. Aus diesen Zahlen versuchen Investoren herauszulesen, wann die Fed die geldpolitischen Zügel anziehen wird. Die Notenbank berät am 22. September über ihre Politik.

Unabhängig davon verfallen am Freitag Futures und Optionen auf Indizes sowie Optionen auf einzelne Aktien. Zum sogenannten Hexensabbat schwanken die Aktienkurse üblicherweise stark, weil Investoren die Preise derjenigen Wertpapiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung bewegen wollen. 

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(Reuters/cash)