Am Freitag gab an den amerikanischen Aktienmärkten der Leitindex Dow Jones Industrial um weitere 0,65 Prozent auf 33 727,43 Punkte nach. Er setzte damit die Korrektur der vergangenen vier Börsentage fort. Auf Wochensicht summierte sich das Minus auf 1,7 Prozent, das war die schwächste Woche des Dow seit Anfang März.
Im Dow zählten Technologiewerte wie Salesforce , Cisco Systems, IBM und Microsoft zu den grössten Verlierern. Der technologielastige Nasdaq 100 fiel um 1,00 Prozent auf 14891,48 Punkte. Der marktbreite S&P 500 beschloss die Woche mit einem Minus von 0,77 Prozent auf 4348,33 Zähler.
Am Freitag vergangener Woche war der Dow noch auf ein Jahreshoch gestiegen, danach ging es sukzessive abwärts. Die Hinweise mehrten sich zuletzt, dass die US-Notenbank Fed wegen der hohen Inflation die Leitzinsen noch für längere Zeit auf einem höheren Niveau halten dürfte. Damit aber verlieren Aktien an Attraktivität im Vergleich zum Beispiel zu Anleihen. Zudem verteuern hohe Kapitalmarktzinsen die Refinanzierung von Unternehmen und belasten so tendenziell deren Gewinne.
Mit Blick auf die Einzelwerte im Dow setzten sich die Papiere von 3M zunächst an die Spitze des Index, gaben die Gewinne im Verlauf des Handels aber grossteils wieder ab auf plus 0,4 Prozent. Der Mischkonzern einigte sich in einem Streit um durch sogenannte Ewigkeit-Chemikalien verschmutztes Trinkwasser mit den Behörden auf eine Zahlung von bis zu 12,5 Milliarden Dollar. Die ausgehandelte Entschädigungssumme soll über 13 Jahre verteilt fliessen.
Die Titel von Virgin Galactic brachen dagegen um über 18 Prozent ein. Der Anbieter von Weltraumtourismus hatte angekündigt, weitere 400 Millionen Dollar aus dem Verkauf von Stammaktien erlösen zu wollen, um mit dem Erlös seine Flotte zu verbessern und sein Geschäft zu vergrössern. Das neue Aktienangebot drückte entsprechend auf den Kurs.
Die Anteilsscheine von CarMax verteuerten sich um gut zehn Prozent. Der Gebrauchtwagenhändler wies für das erste Geschäftsquartal einen Gewinn aus, der die durchschnittliche Analystenschätzung übertraf.
Die Aktien von Under Armour fielen um 2,5 Prozent ab. Zuvor hatten die Analysten der US-Bank Wells Fargo die Kaufempfehlung für die Papiere des Sportartikelherstellers gestrichen.
Im Devisenhandel gab der Euro nach und lag zuletzt knapp unter der Marke von 1,09 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0884 US-Dollar festgesetzt. Am Anleihemarkt legten US-Staatsanleihen zu, der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) stieg um 0,29 Prozent auf 113,06 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Treasuries betrug 3,74 Prozent.
(AWP)