Wo lohnte es sich am ehesten, zu investieren? 2021 ist die Antwort bisher ziemlich klar: Keine der gängigen Kategorien, die für Renditeziele oder Vermögensaufbau ausgewählt werden, hat so gut performt wie Kryptowährungen. Gemäss der Website Coinmarketcap.com haben alle Kryptowährungen zusammen ein Plus von 229 Prozent erreicht. Rechnet man die am grössten kapitalisierte Kryptowährung Bitcoin heraus, hat die Anlagekategorie sogar mit 561 Prozent rentiert.

Dies stellt sogar Ether in den Schatten, wo das Plus 519 Prozent beträgt. Der Performancevergleich zeigt aber auch, dass Bitcoin nicht mehr so über allem thront wie noch vor einem Jahr. 

Dennoch ist es wohl ratsamer, sich an die grossen Kryptowährungen zu halten. Bitcoin, Ether, Binance Coin wie auch Tether, Solana, Cardano, Ripple oder Polkadot: Dies ist die aktuelle Reihenfolge der grössten Token gemessen an der Marktkapitalisierung. Sie sind zudem die verlässlicheren Token, weil sie auch schon relativ breit akzeptiert sind. Bei Shiba Inu, Dogecoin oder der nach der erfolgreichen Korea-Streaming-Serie "Squid Game" benannte Token SQUID liess sich zwischendurch viel mehr verdienen - aber nur für jene, die das entsprechende "Market Timing" schafften.

Für die nächsten Monate bleiben die grossen Kryptos interessant. Sie sind 2021 endgültig am Markt angekommen und seit kurzem auch Basis von Fondsprodukten. Superreiche und Family Offices investieren gross. Auch 2022 könnte leicht ein Jahr der Kryptowährungen werden. 

Beste
Anlagen
Veränderung
Ether+519 Prozent
Kryptowährungen insgesamt+229 Prozent
Bitcoin+101 Prozent
Gas+93 Prozent
Rohöl+63 Prozent
Aktien USA
(S&P 500)
+33 Prozent
Aktien weltweit+27 Prozent
Aktien Eurozone
(Euro Stoxx 50)
+19 Prozent
Aktien Schweiz
(SPI)
+19 Prozent
Immobilien Schweiz
(SXI Broad) 
+4,6 Prozent
Dollar-Obligationen+1,9 Prozent

Quelle: cash.ch mit zusätzlichen Daten von Bloomberg, Coinmarketcap.com, Mirabaud Securities und Hinder Asset Management.

Aktien-Anlegerinnen und -Anleger sollten sich aber nicht zu stark grämen, wenn sie beim Krypto-Hype nicht dabei gewesen sind. Auch Eigenkapital-Investitionen in Unternehmen haben sich gelohnt. Der Schweizer Markt, der wieder einmal unter der mässigen Performance der schwergerichtigen Pharma- und Nahrungsmittelaktien beeinflusst gewesen ist, steht mit 19 Prozent Performance im Schatten des US-Marktes, der 33 Prozent zugelegt hat. 

Die Aussicht auf eine Zinserhöhung in den USA beschäftigt die Aktienmärkte mal stärker, mal etwas weniger stark. Die Erwartung eines Zinsanhebungs-Zeitpunkts der US-Notenbank Federal Reserve hat sich von Anfang 2023 in den vergangenen Monaten nach vorne verschoben. Zurzeit glauben die Märkte am ehesten an eine Anhebung des US-Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte für den Fed-Sitzungstermin am 15. Juni 2022.

Noch aber sind Aktien immer noch eine schwer zu schlagende Anlageklasse. Die Renditevorteile von Aktien gegenüber Zinspapieren sind immer noch sehr gross. Wer hier investiert ist, oder dies vorhat, ist weiterhin gut platziert.  

 

 

Allerdings nicht überall gleichermassen. China-Aktien haben dieses Jahr ein Minus von 14 Prozent eingebracht. Dies liegt klar daran, dass das Vertrauen in den chinesischen Aktienmarkt unter den Eingriffen der Regierung ins Wirtschaftsleben gelitten hat. Der Anlagechef der UBS, Mark Haefele, glaubt allerdings, dass die besonders beliebten Technologieaktien in China das schlimmste hinter sich haben. Ab Mitte 2022 dürften die Gewinne anziehen, so die UBS-Meinung. 

Schlechteste
Anlagen
Veränderung
  
Eisenerz-51 Prozent
Aktien China-14 Prozent
Aktien
Lateinamerika
-14 Prozent
Euro-Obligationen-5,6 Prozent
CHF-Obligationen-3,6 Prozent
Gold-1,8 Prozent

Quelle: cash.ch mit zusätzlichen Daten von Bloomberg, Mirabaud Securities und Hinder Asset Management.

Einen guten Lauf hatten auch Rohstoffe wie Öl und Gas. Der Nachfrageschub im Zuge einer sich von der Pandemie erholenden Wirtschaft hat den Ölpreis auf ein Level getrieben, wie es zuletzt im Herbst 2014 gemessen wurde. Die USA haben diese Woche mit der Freigabe von 50 Millionen Fass Öl aus den Reserven versucht, dem steigenden Ölpreis entgegenzuwirken. US-Öl bewegt sich aber dennoch auf die 80 Dollar pro Fass zu.

Und die Ölförderstaaten-Organisation OPEC hat ihre eigenen Pläne. "Sie haben immer noch die ganze Macht und könnten ganz einfach kontern", schreibt Marktstratege Craig Erlam vom Tradingunternehmen Oanda. Ein Preiskrieg um Öl würde den Kurs aber wohl nicht herunterbringen. 

Volatilität bei Eisenerz

Eine Preis-Halbierung zeigt sich unterdessen bei Eisenerz. Der gut 50-prozentige Wertzerfall in der bisherigen Jahresbilanz zeigt aber nur einen Teil der Realität. Ein Trend nach oben, der 2018 eingesetzt hatte, trieb der Kurs bis letzten Mai auf ein Allzeithoch von 233 Dollar pro Tonne. Seitdem ist der Preis auf ein Level um die 100 Dollar gefallen.

Diese Preisschwankungen sind getrieben gewesen durch eine hohe Nachfrage, gefolgt von einer rückläufigen Nachfrage aus der chinesischen Stahlindustrie. Aus Klimaschutzgründen soll die Branche die Stahlproduktion auf Geheiss der Regierung drosseln. 

Deneben fühlt sich die geringe Preisveränderung bei Gold geradezu harmlos an. Gold ist ein Spielball der Zins-, Konjunktur- und Inflationserwartungen. Zuletzt hat die Ernennung von Jerome Powell für eine zweite Amtszeit als Fed-Chairman Gold unter Druck gebracht, weil dieser die Zinsen erhöhen wird und so den Dollar stärken könte. Gold läuft gerne gegensätzlich zu Dollar- und Zinsentwicklung. Experten sind der Ansicht, dass Gold eine wilde Berg- und Talfahrt bevorsteht (cash.ch berichtete).